Südengland Testbericht

Suedengland
ab 14,49
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Erfahrungsbericht von canadian121

Meine Reise nach Südengland!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Guten Tag, Liebe Lesergemeinschaft!


Jeder, der mich in den letzten 4 Tagen gelesen hat, weis, dass ich letzte Woche in England war. Ich möchte nun einen kleinen Erfahrungsbericht über den Ablauf meiner Reise geben. Dabei werde ich bei manchen Dingen auch etwas näher eingehen.

Zuvor muss ich sagen, dass das schreiben dieses Berichts vom Pech verfolgt war. Erst stürzte mein Computer ab (200 Wörter verloren), dann hat es wohl nicht alles gespeichert, obwohl ich sicher war, das ich abgespeichert habe (500 Wörter verloren).


====(Meine Reise)=====


Am Samstag nachmittag um 14 Uhr war es endlich so weit. Der Bus war startklar und ich auch. Alle Sachen waren gepackt. Man wusste nicht genau, wie das Wetter in England war und deshalb nahm ich zur Vorsorge eine Mütze und einen Schal mit, man weis ja nie.


Punkt 14 Uhr fuhren wir in Wilkau- Haßlau ab. Der Reisebus mit seinen ca. 40 Insassen war gut gelaunt und gespannt auf England und seine Sehenswürdigkeiten. Doch bevor wir diese sehen würden, mussten wir noch viele Stunden Busfahrt hinter uns bringen. Nur 2 Stunden später sagte der Busfahrer, dass er eine Kleinigkeit tanken müsse. Eine Kleinigkeit ist gut. Eine Kleinigkeit sind bei einem Busfahrer so ca. 250 l Diesel. Nach diesem kurzen Stop ging es erst weiter Richtung Nürnberg, dann auf die A9 in Richtung Berlin und dann Richtung Dortmund. Der am Startort Wilkau- Haßlau vorhandene Schnee war, um so weiter man Richtung Westen kam, nur noch selten an zu treffen. In Dortmund wechselten wir den Busfahrer, der uns von nun ab durch ganz England begleiten würde.


Da die Straßen frei waren, konnte der Bus geradewegs ohne jeglichen Stau über Venlo (NI) und Antwerpen (B), wo wir einen Stop machten, fahren, so dass wir schon um 3 Uhr morgens in Calais (F) ankamen. In Belgien und den Niederlanden machten wir einen Stop, welchen viele der Touristen nutzen, um sich die Niederländischen bzw. Belgischen Euros zu beschaffen. Das war lustig, denn viele kauften nur eine Zeitschrift und legten einen 20 Euro Schein hin, um so viel wie möglich Kleingeld wieder zu bekommen.


Um 4 Uhr ging unserer Fähre. Die P&O Fähren sind eines der größten Unternehmen unter den Fährschiffen. Die Überfahrt war sehr ruhig und angenehm. Nur 2 Stunden später kamen wir in Dover an. Dort mussten wir erst einmal unsere Uhr umstellen. Danach fuhren wir nach Poole und kamen dort um Uhr an.


====(Sonntag)====

Ungewöhnlich, aber auf Wunsch der anderen Touristen kamen wir in Gastfamilien unter. Diese holte uns um 10 Uhr ab. Nachdem ich zu Mittag einen Hot Dog bekam, hatte ich den Rest des Tages zur freien Verfügung. Diese Freizeit nutze ich zu einem Spaziergang durch Poole. Am Abend gab es Dinner. Das Englische Essen ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch sehr schmackhaft.


====(Montag)====

Am Montag stand ein Ganztagsausflug nach Portland vor uns. Um 9 Uhr musste ich an der Bushaltestelle stehen und wir wurden gleich darauf abgeholt. Portland ist eine sehr schöne Stadt mit einem „Strand“. Dieser ist 12 km lang, 180m breit und besteht nur aus Schotter oder auch Steinen, die so groß wie eine Pflaume waren. Wir besuchten den Strand und sammelten Massen von diesen Hühnergöttern, Steine die ein Loch haben, durch das man durch gucken kann. Portland hat zwei Gefängnisse. Das eine ist auf dem Land, das andere ist auf einem großen Schiff. Man sagte uns, dass dort erst vor kurzem jemand entkommen sei. Während wir am Strand waren, wurde gerade eine Rettungsübung per Hubschrauber durch geführt. In Weymouth ist ein sehr schönes Museum, dass die Geschichte der Stadt von Anfang an schildert. Weymouth hat außerdem einen schönen Hafen, jedoch keine ansehnliche Altstadt. Am Abend war nichts los.


====(Dienstag)====

Am nächsten Tag kam der Bus schon um 8 Uhr, denn wir wollten nach Stonehenge fahren. Um ca. 10 Uhr kamen wir bei Stonehenge an. Vorher fuhren wir durch die schöne Landschaft des New Forrest. Der New Forrest ist ein Naturschutzgebiet mit großer Geschichte. Einst lebte ein König, der dieses Gebiet für sich erklärte, alle Menschen verjagte und jedem es verbot dieses Gebiet zu betreten oder dort zu jagen. Dadurch ist dort seither ein dichter Wald. Außerdem siedelte der König dort Tiere an, die bis heute dort leben. Überall leben wilde Ponys. Bei Stonehenge angekommen, machten wir eine Audioführung um die Steine herum mit. Wir hatten kleine Empfänger, die ja nachdem wo wir uns befanden, wichtige Infos schilderten und Vermutungen aufstellten. Auch Sagen um Stonehenge wurden uns erzählt.

Nach dem Besuch bei Stonehenge fuhren wir nach Salisbury und schauten uns dort die Kathedrale und die Altstadt an. Um sich die Kathedrale besser vor stellen zu könne, gebe ich Ihnen einige Maße:
- Höhe des Spitzturms: 123m
- Breite des Querschiffes: 62m
- Länge von Ost nach Werst: 135m


In dieser Kathedrale ist eine der vier erhaltenen ursprünglichen Texte der Magna Charta ausgestellt. Diese schildert den Vertrag zwischen König Johann und den Baronen des Landes, der im Jahre 1215 unterzeichnet wurde. Der Vertrag ist in wunderbarer Handschrift in lateinischer Sprache auf Pergament geschrieben. Er enthält etwa 3500 Wörter. Von den anderen drei Originalen der Magna Charta befinden sich zwei im britischen Museum und eins in Lincoln Castle. Die Magna Charta setzte sich für die Rechte der Menschen ein, wie z.B., dass kein freier Mensch ohne gerechtes Verhör verfolgt oder eingesperrt werden durfte. Die Grundprinzipien der Magna Charta sind in der Verfassung der USA und anderen Ländern des Commonwealth einbezogen.

Außerdem sind weitere Dokumente ausgestellt. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Kathedrale die Behüterin einer wirklich wertvollen Sammlung mittelalterlicher Manuskripte.

Danach besichtigten wir die wunderschöne Altstadt von Salisbury, die wirklich ein Besuch wert ist. Leider war dieser Tag von Nebel geprägt, obwohl wir anfangs Hoffnung hatten, etwas Sonne zu sehen, denn Anfangs war die Spitze der Kirche im Nebel versunken. Doch zum Schluss hatten wir kurz die Möglichkeit die ganze Kirche zu fotografieren.

Am Dienstag abend stand außerdem noch Tower Park auf dem Programm. Dieser befindet sich in Poole. Man sollte jedoch keinen falschen Eindruck davon haben. Tower Park ist kein Park in dem Sinne von Bäumen und Sträuchern. Tower Park ist einfach ein großes Einkaufszentrum mit McDonalds und einigen Vergnügungsmöglichkeiten wie Bowling oder Spielautomaten, von den ich jedoch keines nutze, sondern die Zeit nutzte um meine Verwandtschaft in Deutschland Grüße aus zu richten.


=====(Mittwoch)====

Den Mittwoch verbrachten wir in Bournemouth. Wir besichtigten die Stadt und konnten ca. 2 Stunden Shopping gehen. Bournemouth hat eine sehr schöne Shoppingmeile. Hier ist sehr viel los. Wir wollten etwas essen gehen und suchten uns den Pizza Hut aus. Doch als wir die Preise sahen erschraken wir- 9 Pfund für eine Pizza. So aßen wir einen kleinen Snack an einer kleinen Imbissstube. Wir besuchten das Ocenarium, in dem wir für 4 Pfund Eintritt sehr viel zu sehen bekamen. Danach hatten wir noch Zeit, um den Sonnenuntergang zu bewundern, bevor die dunklen Wolken vom Atlantik kamen und uns den Tag etwas zu vermiesen. Doch das schlechte Wetter konnte uns nicht entmutigen in ein weiteres Museum zu gehen und danach noch kurz einen Spaziergang zu unternehmen.

Am Abend des nicht ganz anstrengenden Mittwoch gingen wir noch ins Kino und schauten uns einen Film in Englisch an. Zum Glück konnte ich das meiste verstehen.


Wichtige Info zu Bournemouth: Bournemouth hat eine kleine Insel, die durch eine Straße mit dem Festland verbunden ist. Auf dieser Insel ist der Preis für einen Quadratmeter Land höher als in ganz Deutschland. Den genauen Preis möchte ich nicht wagen ab zu schätzen, aber wenn Stars wie Madonna dort eine Villa haben, dann muss es schon etwas kosten!


====(Donnerstag)====

Ich habe bereits einen Bericht über diesen Tag geschrieben. Darin habe ich aber eher das Erlebnis Tower geschildert und nicht die ganze Stadt, denn diese schöne Stadt möchte ich Ihnen hiermit vorstellen. Ich schreibe deshalb nichts über den Tower, weil dies Klagen unter den Mitgliedern geben würde. Wen mein Bericht über den Tower interessiert, kann ihn ja lesen!

London- die Stadt schlecht hin. Neben Paris seit dieser Woche eine meiner Lieblingsstädte. Natürlich war am Donnerstag das typische Londoner Wetter. Sprühregen und Nebel. Obwohl dabei muss ich etwas richtig stellen: London wird zwar nachgesagt, dass es dort immer regnet und schlechtes Wetter ist, aber das stimmt auf keinen Fall, denn in London hat es im Jahresdurchschnitt weniger als im Rest des Landes geregnet. Nun trotz des schlechten Wetters, entschieden wir uns, nachdem wir den Tower besichtigt hatten, uns den Rest der Stadt ganz kurz zu Gemüte führen. Die anderen wollten die Gebäude in der Nähe angucken, was mich jedoch nicht interessierte. So ging ich also nun allein los (Marcel allein in London). Ich benutzte die U- Bahn, um vom Tower zum Embankment. Ich nutze dazu die grüne Linie. Das U- Bahn fahren in London ist ganz einfach, wenn man das Prinzip verstanden hat. Danach schaute ich mich das Museum of England an und lief noch kurz durch die von Menschen gesäumten Straßen bis zu einer kleinen Fußgängerbrücke, die über die Themse führt, gleich neben einem Bahnhof. Von dort aus hatte ich einen wunderbaren Blick auf den im Nebel versunkenen, aber schon angestrahlten Big Ben und den Turm dazu. Bei diesem Anblick musste ich natürlich ein Foto machen.


Seit Montag gibt es in London diese Gebühr für alle Autofahrer. Schon letzte Woche haben wir gesehen, wo die Stellen sind, an denen die Kameras angebracht wurden. Jedes Auto wird registriert und dann zur Kasse gebeten. Pro Tag würde die Nutzung der Innenstadt, der City of London, mit 5 Pfund zu Buche schlagen. Das sind immerhin 7,50 Euro, was eine beträchtliche Summe ist, wenn man beachtet, dass man ca. 20 Tage im Monat arbeiten geht. Doch es zwingt die Arbeiter auf die noch nicht ganz ausgelasteten U- Bahnen um zu steigen. Das Ticket für die U- Bahn kostet 1,60 Pfund und ist wesentlich billiger! Diese Idee finde ich ganz gut. Mal schauen wie sich die Lage in London entwickelt, denn die ganze Welt ist sehr an diesem Projekt interessiert. Große Forschungszentren beobachten die Situation weiterhin.


====(Freitag)====

So, am Freitag, dem Valentinstag hieß es schon wieder- Abreise. Doch zuvor besuchten wir die mich bis dahin unbekannte Stadt Canterbury. Die Gruppe teilte sich in zwei Gruppen. Die eine besichtigte die Altstadt, die andere, in der ich war, besichtigte die wunderschöne Kathedrale von Canterbury. Dies war jedoch die kleiner Gruppe, was sehr schade war, denn etwas mehr Kultur hätte den anderen gut getan.


Der Eintrittspreis betrug nur 2,50 Pfund

Danach bot sich allen ein wundervoller Blick auf die Kathedrale von Canterbury.
Nachdem wir genug Fotos gemacht hatten, betraten wir die Kathedrale. Leider durfte man keine Fotos machen und man sollte sich entsprechend ruhig verhalten. Ich ging nun langsam durch die Kirche, bewunderte die Fenster und Bögen und lauschte dabei der Audio- Führung, die ca. 1 Stunde dauerte. Dabei machte ich mir einige Notizen zur Geschichte, die ich dann preis geben werde. Andere Touristen jedoch rannten förmlich durch die Kirche, sodass sie das wohl schönste verpassten- die Fenster! Die meisten betrachteten Säulen und anderes, aber das schönste waren die Fenster. Nachdem ich aus der Kathedrale gegangen bin, musste ich mir noch eine weitere Attraktion anschauen, welche die wenigsten besuchten- der Kreuzgang! Der große Kreuzgang ist der größte in ganz England. Ruhig gelegen und sehr kühl, aber sehr freundlich.

Nun noch ein paar Fakten zur Geschichte der Kirche:

- 597- Ankunft des St. Augustin, er gründete die Kathedrale
- 1070-1077- Umbau der Kathedrale durch Erzbischof Lanfranc
- 1170- Thomas Becket wurde in der Kirche ermordet
- 1377-1405- Kirchenschiff abgerissen und neu aufgebaut
- 1498- Glockenturm Bell Harry Tower vervollständigte die Kirche
- 1540- Auflösung des Klosters durch königlichen Befehl
- 1541- Wiedereinsetzung von Dekan
- 1541- 2000- Umbauten und Restaurationen
- 2000- Fertigstellung des neues Ausbildungszentrums in der Domfreiheit


Nach dieser Besichtigung machten wir die Stadt noch etwas unsicher. Es war wundervoll anzusehen, wie die Sonne auf die alten Häuser schien. Dazu kamen noch die ganzen Liebespaare, Männer die mit Blumen durch die Straßen flitzten um einen ganz besonderen Menschen eine Freude zu machen und die Studenten, die mit ihrer Musik und Gesang ein tolles Flair schafften. Nachdem wir kurz durch die Altstadt liefen, suchten wir nach nur einem Geschäft: Der Fudge Küche. Was stellt man sich unter Fudge vor? Fudge ist zumindest schon mal etwas süßes zum Essen. Fudge ähnelt dem uns bekannten Karamell, ist aber ganz anders und schmeckt auch anders. Fudge gibt es in sehr vielen Geschmacksrichtungen. Nicht nur Schoko oder Karamell, sondern auch Erdbeere oder Trüffel. Jeder der nach England kommt, sollte dies einmal ausprobiert haben. Fudge gibt es auch in den anderen Städten, aber hier ist eine der ganz alten Fudge Küchen. Doch eines kann ich sagen- es ist nicht gut für die, die gerade in einer Diät stecken! *grins*

Doch schon bald hieß es, dass wir wieder zurück zum Bus müssten, denn unsere Fähre zurück aufs Festland ging um 16 Uhr.


Rechtzeitig waren wir an der Fähre und um 16 Uhr ging es ganz Pünktlich los. Noch schien die Sonne, welche die Kreidefelsen an der Küste wirklich wie Gold aussehen ließ. Auf dem Schiff angekommen, machte ich noch ein paar Fotos von den anderen Fährschiffen. Anfangs saßen wir draußen und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen, bevor es wieder zurück in die Heimat ginge. Die Möwen kreisten über uns. Sobald ging es los und wir machten uns auf die Suche nach einem Sitzplatz in einem der Cafes und Restaurants. Nach 20 Minuten fanden wir endlich einen Sitzplatz. Ich trank noch einen letzten Englischen Tee und dann waren wir schon mitten auf der Überfahrt.


In Frankreich um 19 Uhr angekommen fuhren wir die gleiche Strecke zurück, verabschiedeten unseren Fahrer durch England, der sehr gut war und bekamen einen neuen Fahrer, der uns nun nach Hause bringen würde. Schon am nächsten Tag um 7 Uhr waren wir in Wilkau- Haßlau angekommen. Zum Glück so zeitig, denn 2 Stunden später war totales Chaos auf den Straßen Westsachsens, durch den einsetzenden Schneeregen, der natürlich sofort gefror und die Straßen in Rutschbahnen verwandelte.

Das war mein SUPER Urlaub in England!


====(Fazit)====

Süd- England ist mehr als Sehenswert. Weniger wegen seiner Landschaft, um so mehr wegen der viele Sehenswürdigkeiten, die nirgendwo im restlichen Land so zahlreich an zu treffen sind. Das Landschaftliche Highlight ist wohl der New Forest und natürlich das Meer, denn im Sommer kommen hier her sehr viele Engländer und verbringen ihren Sommerurlaub hier, denn die Strände um Bournemouth sind wirklich sehr gut.

Das Wetter ist nun eben vom Meer geprägt, sodass es öfter Regnen kann, aber es ist auch oft schönes Wetter.

Sobald es wieder möglich ist, werde ich natürlich noch einmal eine Reise nach England machen und mir dann mehr Zeit für London nehmen und mir den New Forest angucken.


Mit freundlichen Grüßen an alle verabschiedet sich

Marcel Klitzsch


PS: Wer noch Informationen möchte, wende sich bitte an mich!





© Marcel Klitzsch, Februar 2003