Südtirol Testbericht

Dieses wunderschöne Tal südlich der Ötztaler Alpen bishin zur Kurstadt Meran war mir bis vor einem Monat noch gänzlich unbekannt. Und das es zu Recht als einer der schönsten Gebiete von Südtirol zählt, kann ich seit diesem Italienurlaub nur bestätigen.

Von der Brennerautobahn (z.Zt. € 7,95 Maut/PKW), Richtung Sterzing, erreichten wir das Tal über den Jaufenpass (2.100m). Diese Strecke ist ab dem späten Vormittag nur mit guten Nerven zu fahren, denn viele Motorradfahrer sehen sie als kleine Rennstrecke, und fahren auf der eh engen Straße, als gäbe es keinen Gegenverkehr. Kurvenschneiden und riskante Überholmanöver standen an der Tagesordnung. Wir waren froh als wir St. Leonhard, den ersten Ort nach dem Pass, erreichten.

Eine andere Möglichkeit, aber wohl kaum ruhiger, bietet das Timmelsjoch (2.500m). Zu unserer Überraschung war dieser Pass bereits Anfang Juni geöffnet, aber nur mit Winterausrüstung zwischen 7:00 und 20:00 Uhr zu befahren.

St. Leonhard (693 m) ist wie bereits erwähnt der erste Ort nach den Pässen und quasi der „Hauptort“, zumindest ist er der größte (3.452 Einwohner) und touristisch beste erschlossene Ort im ganzen Passeier. Neben diversen Hotels (**** und ***-Sterne), gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten, Cafes und diverse Restaurants. Leider führt die Durchgangsstrasse nach Meran mitten durch den Ort, so dass einige Hotels besonders „verkehrsgünstig“ liegen.
Wir haben St. Leonhard erst am Schluß unseres Urlaubes kennen- und wegen einer besonders leckeren Pizzeria liebengelernt. Solltet Ihr nach St. Leonhard kommen, dann macht einen Ausflug an den Fluss Passer, dort befindet sich eine gemütliche Hütte, halb über der Passer, wo es die leckersten Pizzen (mit Büffelmozarella!) gibt.

Nach St.Leonhard erreicht man St. Martin (597m). Ein kleiner (2.831 EW) und überschaubarer Ort. Touristisch nicht ganz so gut erschlossen, aber auch hier gibt es alles, was man braucht. Neben einigen ***-Sterne-Hotels, gibt es zahlreiche Pensionen und Ferienwohnungen. Zwei Einkaufsmöglichkeiten (kleine Supermärkte), zwei Cafes und einen wunderschönen öffentlichen Spielplatz.

Die Fraktion (Ortsteil) Quellenhof folgt nach St. Martin. Der Quellenhof besteht aus Pensionen, Ferienwohnungen, einem ***-Sterne-Hotel und 6 ****-Sterne-Hotels. Diese ****-Sterne-Hotels bilden zusammengefasst die Sporthotels Quellenhof. Leider liegen einige von ihnen direkt an der Durchgangsstrasse, so dass auch hier tagsüber viel Auto- und Motorradlärm herrscht. Einige Sportmöglichkeiten (Reiten, Golfen) und der Kinderspielplatz liegen auf der anderen Seite dieser Straße, so dass es gerade für Kinder gefährlich ist, die Straße zu überquehren. Nächstes Jahr soll der Verkehr durch einen Tunnel geführt werden. Mal abwarten. Der Ortsteil bietet ansonsten nichts. Weder Cafes, Einkaufsmöglichkeiten, Geldautomaten (nicht ganz unwichtig).

Nach dem Quellenhof kommt der südlichste Ort, Saltaus (490m). Saltaus bietet die wohl schönsten Wandermöglichkeiten der erwähnten Passeirer-Orte. Dank der Hirzer-Seilbahn erreichten wir schnell 2000m und ein wunderschönes Wandergebiet. Die Hirzerhütte (1.980m) und Gampenalm (1.808m) sind leicht zu erreichen (sehr gut geeignet für Kinder) und bieten neben Kinderspielplätzen eine umfangreiche und sehr leckere Speisekarte. Favoriten waren immer wieder Hirtenmaccheroni.

Neben diesen Orten gibt es noch das Hinterpasseier (1.007-1.628m). Für mich landschaftlich die schönste Gegend, die ich jemals gesehen habe.
Richtung Timmelsjoch erreichten wir nach etlichen Kurven den Ort Moos mit seinem wohl schönsten Ortsteil Pfelders. Umgeben von dem Naturpark Texelgruppe, idyllischen kleinen Wasserfällen herrschte dort eine Ruhe und Schönheit, wie ich sie bislang noch nicht gekannt habe. Leider war die einzige Sommerseilbahn im Juni noch nicht in Betrieb und viele Hotels (nur ***-Sterne-Hotels) und Pensionen rüsteten sich erst für den Ansturm. Laut diversen Prospekten verfügt Pfelders über ein gutes Skigebiet, dass dieser Ort ein Skiort ist, habe ich ihm nicht angemerkt.
Pfelders wäre ohne Kinder mein Traumort, mit Kindern liegt er zu einsam. Es gibt zwar Spielmöglichkeiten, aber allein die Fahrt in das nächstgrößere Ort Moos oder St. Leonhard möchte ich meinen Kindern nicht sooft zumuten.

Das Passeiertal bietet für jeden etwas. Sport, Wandern aber auch Natur pur und eine wunderschöne Landschaft!

Grüße, angaga

Diesen Bericht habe ich auch bei Ciao reingesetzt.