Türkei Testbericht

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Erfahrungsbericht von Vicky

Unterwegs auf Türkeis Straßen

Pro:

preiswert

Kontra:

manchmal lästig

Empfehlung:

Ja

Während meines Türkeiurlaubs vor 4 Wochen ergab sich wegen des anhaltend schlechten Wetters die Frage: “Was können wir tun, um diesem tristen Bild der leider miesen Hotelanlage zu entkommen?“
Ein Ausflug – na klar. Doch wir hatten beileibe kein Interesse in einem Touri-Transporter zu irgendeiner Sehenswürdigkeit hingepfercht zu werden.
Da unternahmen wir doch lieber was auf eigene Faust.

In der Türkei bieten sich dafür 2 Varianten an:
a) ein Mietwagen
b) eine Busfahrt mit einem Dolmus
Genau aus diesem Grund gliedert sich dieser Beitrag in 2 Teile, denn wir haben beide Varianten ausprobiert.

Unterwegs auf Türkeis Straßen, Teil1:

Per Mietwagen
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In der örtlichen Mietwagen-Agentur mieteten wir uns einen Opel Corsa und machten uns auf den Weg. Doch dabei ist zunächst erst mal einiges an Vorschriften zu beachten.
In der Türkei gilt nämlich absolutes Alkoholverbot am Steuer!
Wer trotzdem mit Alkohol im Blut erwischt wird, weil er zum Beispiel am Abend zuvor zuviel bebechert hat, kann sich warm anziehen.
Drastische Strafen sind das Ergebnis. Neben einer Geldstrafe von rund 500 Euro kann man sich leicht für drei Monate im Knast wieder finden.
Dies wurde uns von der Reiseleitung auch noch einmal eingeschärft und wir haben es vorsichtshalber tunlichst vermieden.
War ja auch nur ein Tag ;-)

Der Verkehr ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Auch wenn in der Türkei so ziemlich die selben Regeln wie hierzulande gelten, es folgt sogleich die Erkenntnis – niemand hält sich so recht daran...
Das gilt vor allem für den Verkehr in der Stadt (hier Antalya).
Uns hat die Devise lieber defensiv zu fahren gut über dieses Hindernis hinweggeholfen, auch wenn’s etwas länger dauerte. Denn die Option eines Unfalls schien und nicht sehr geheuer.
Nachdem wir letztes Jahr in Spanien schon einmal Probleme mit einem unverschuldeten Unfall hatten, wird man schon von selbst vorsichtiger.
Zumal es sich anbietet, unbedingt die Polizei in so einem Fall herbei zu zitieren. Was dann aber folgt, ist der obligatorische Alkoholtest für alle beteiligten Fahrer...
Ein Freund hat mir dazu einige lebhafte Erfahrungen geschildert.

Ach so, eins ist noch sehr wichtig. Auf Landstraßen ist eine maximale Geschwindigkeit von 90 Km/h erlaubt. Überall wo es bergig wird hat man da kein Problem, aber der Weg nach Antalya kann damit schon unnötig verlängert werden. Doch wie schon oben erwähnt, es gibt drakonische Strafen für Verkehrsvergehen, die eine geruhsamere Gangart leicht machen.


Unterwegs auf Türkeis Straßen, Teil2:

Per Dolmus
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Ein Dolmus (gesprochen Dolmusch) ist ein Kleinbus mit maximal 16 Sitzplätzen. Das ist jedoch kein Hindernis für die Fahrer weitaus mehr mit zu nehmen, schließlich kann man im Gang doch auch noch ganz gut stehen...

Der Dolmus ist das landestypische Gefährt mit dem man zu einem günstigen Preis von A nach B gelangt. Für nur wenige Cents (aber um so mehr Türkische Lira) lässt es sich mehr oder weniger komfortabel zum nächsten Ort oder gar weiter fahren. Es ist in jedem Fall eine authentischere Variante, als ein Taxi zu nehmen, was auch wesentlich höher zu Buche schlägt.

Das Besondere an einer Dolmusfahrt fängt schon am Start an.
Es gibt keine festen Haltestellen. Will man mit, heißt es einfach die Hand heben und der Bus stoppt. Aber aufgepasst, der Dolmus hält auch ebenso, wenn man dem Liebsten ausladend einen Fingerzeig auf das gegenüberliegende Restaurant gibt...
In diesem Fall ist einem praktisch schon gewiß, dass dieser Busfahrer beim nächsten mal, wenn man wirklich mitfahren möchte (und man wirklich rigoros mit den Armen gestikuliert) geflissentlich auf dem Gaspedal bleibt.

Im Normalfall, wenn der Dolmus also wie gewünscht hält, steigt man zu und kann vorne beim Fahrer überprüfen wie viel die Fahrt zum gewünschten Ziel kostet, dort befindet sich in der Regel ein Zettel, auf dem es notiert ist. Gezahlt wird aber erst beim Aussteigen!
Auch hier gibt es keine Grenzen, sei es ein abgelegener Feldweg am Straßenrand oder ein bestimmtes Hotel – der Fahrer hält auf Kommando.

Freilich gibt es eine kleine Einschränkung. Zartbesaitet und Overdressed sollte man nicht sein. So richtig sauber ist es nicht in den Bussen. Dazu kommen die leckeren Aromen der Mitreisenden. Ob Schafskäse, Oliven oder Knoblauch – das gehört einfach dazu.

Resümee
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Es gibt hier keine Empfehlung für das eine oder das andere.
Beide Varianten haben ihre eigenen Vorteile und zum Teil vor allem verschiedene Ziele und Beweggründe.
Für einen weiter entfernten Tagesausflug bietet sich natürlich ein Mietwagen an, so kommt man komfortabel an sein gewünschtes Ziel.
Doch ich möchte behaupten, eine Dolmusfahrt gehört zwingend zu einem Türkei-Urlaub dazu. Wer sie nicht erlebt hat, hat einfach was verpasst.
Zudem kommt man wirklich auf keine andere Art preiswerter ans Ziel, wenn auch vermutlich etwas langsamer...


© Vicky

43 Bewertungen, 1 Kommentar

  • morla

    29.09.2006, 03:28 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich