Vietnam Testbericht

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Erfahrungsbericht von sili74

Bucht des herabsteitgenden Drachen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im Spätherbst anno 1998 besuchte ich mit einigen Freunden Vietnam.
Ich möchte euch dieses faszinierende Land Stück für Stück näher bringen und mehrere Bericht darüber schreiben.

Einer der ersten Plätze, die wir besuchten war

DIE BUCHT DES HERABSTEIGENDEN DRACHEN
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(Vietnam – Teil 1)


An einem schwülen Morgen in Hanoi nahmen wir einen Bus und fuhren gut 160 Kilometer ostwärts zu einem der schönsten Fleckchen natur in Vietnam, nämlich zur weltberühmten H-Long-Bucht – die Bucht des herabsteigenden Drachen.
Ich hatte schon viel über die atemberaubende Schönheit der Bucht gehört, und jetzt würde ich sie endlich mit eigenen Augen sehen können.
Mittags hielt der Bus am Rande der Bucht. Aber unser Ziel war damit noch nicht ganz erreicht. Die Ha-Long-Bucht ist nicht nur für ihr smaragdgrünes Wasser berühmt, sondern auch für die ursprüngliche Schönheit der 3000 Inseln, die über 1200 Quadratkilometer verstreut liegen. Da jede Insel einzigartig ist, wollt wir gern mehrere sehen. Daher bestiegen wir ein Boot und waren schon bald mitten in einem unvergesslichen Abenteuer.

Wir waren etwa eine Stunde gesegelt, als wir in eine idyllische Bucht kamen, die von kleinen Inseln umgeben war. Der Bootsführer warf den Anker aus, Zeit für ein erfischendes Bad in dem kühlen jadegrünen Wasser! Unser Herumspritzen lockte schnell eine Gruppe neugieriger Kinder an, die mit ihren kleinen booten auf uns zugepaddelt kamen. Die Kinder und ihre Eltern wohnen in der bucht auf Wohnschiffen, den Dschunken.

Die Bewohner der Ha-Long-Bucht sind Fischer. Was wohl eher überrascht, ist, dass die Fischer außerdem ein Kunsthandwerk betreiben, das im Aussterben begriffen ist – das Segelmachen. Ha-Long ist einer der letzten Plätze, an denen Dschunkensegel noch in Handarbeit von Segelmacherfamilien hergestellt werden. Tuchstücke aus grober Baumwolle werden Stich für Stich mit Seidenfäden von Hand zusammengenäht. Um Moder und Stockflecken vorzubeugen, wird das fertige Segel in eine Flüssigkeit getaucht. Sie wird aus einer Pflanze der Familie der Jamswurzeln gewonnen, die der roten Bete ähnelt. Das Segel wird drei- bis viermal hintereinander in diese Flüssigkeit getaucht und wieder getrocknet – eine Verfahren, durch das das Segel seine dunkle, rötliche Farbe erhält.

Wie ist es denn zu dem Namen „Bucht des herabsteigenden Drachen“ gekommen? Wir haben auf unserer Reise keinen einzigen Drachen entdeckt!
Gemäß der Legende, so erfuhren wir, wurden die Inseln der Ha-Long-Bucht von einem großen Drachen geschaffen, der in den Bergen lebte. Während der Drache in Richtung Küste eilte, riss er mit dem wild schlagenden Schwanz Täler und Klüfte ins Land. Als er im Meer versank, füllten sich die Furchen, die seine Schwanzschläge hinterlassen hatten, mit Wasser, und nur noch die Felsspitzen ragten aus dem Wasser heraus.
Natürlich waren die „Ungeheuer“ in Wirklichkeit Wind und Wasser, durch die diese Inseln die verschiedensten Formen und Größen bekommen haben. Mit ein bisschen Phantasie erkennt man zum Beispiel, dass die Insel Hon Ga Choi (Insel der kämpfenden Hähne) wie zwei Hähne aussieht, die miteinander kämpfen.


Bei Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder am Anlegeplatz und freuten uns schon auf die Entdeckungen, die der nächste Tag bringen würde.
Am nächsten Morgen führen wir nach dem Frühstück mit einem Segelboot los, um uns einige der Grotten in der Umgebung näher anzusehen. Nebelschwaden hüllten die Bucht ein, wodurch allem eine geheimnisvolle Schönheit verliehen wurde. Wir sahen uns verschiedene Höhlen an. Eine davon heißt Hang Dau Go – die Grotte der hölzernen Pfähle. Sie besteht aus drei Kammern, die durch 90 Stufen verbunden sind. Wie ist die Höhle zu diesem Namen gekommen? The Lonely Planet Guidebook an Vietnam schreibt dazu: „Die Höhle leitet ihren vietnamesischen Namen von der dritten Kammer ab, in der während des 13. Jahrhunderts die spitzen Bambuspfähle gelagert worden sein sollen, die der vietnamesische Kriegsheld Tran Hung Dao in das Flussbett des Bach-Dang-Flusses rammte, um den Einfall des Kublai Khan zu vereiteln.“

Wir kletterten die Höhle hinauf, drehten uns um und ließen die Landschaft unter uns auf uns wirken. Was wir sahen, war wirklich atemberaubend. Schnell die Kamera rausgeholt! Die Stalaktiten der Höhle im Vordergrund und unser in der türkisgrünen bucht dümpelndes Boot als Hintergrund, das waren die Voraussetzungen für eine perfekte Fotografie. Die Ha-Long-Bucht ist ein echtes Paradies für jeden Fotografen und der Traum eines jeden Künstlers.

Später am Tag bestiegen wir ein kleines Motorboot, um uns eine große Insel aus der Nähe anzusehen. Plötzlich war es rings um uns herum völlig dunkel. Es war, als hätte uns der Felsen komplett verschluckt. Wir fuhren nämlich gerade durch eine Höhle hindurch. Doch dauerte es nicht lange, und wir waren auf der anderen Seite angelangt. Zu unserem Erstaunen fanden wir uns auf einem großen See wieder. Um den See herum erhoben sich hohe Wände aus Kalkstein. Sie waren dicht mit Pflanzen bewachsen. Der Bootsführer stellte den Motor ab. Nur der Ruf der Vögel unterbrach die Stille. An diesen friedlichen Augenblick werde ich noch lange zurückdenken.


Diese zwei Tage in der Ha-Long-Bucht waren wunderschön und aufregend.
Ich freut mich schon darauf in diesem schönen Land noch andere interessante Gegenden anzusehen. Aber das ist eine andere Geschichte uns soll ein andermal erzählt werden.

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • chrischan1

    16.10.2002, 08:57 Uhr von chrischan1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine wunderbar anschauliche Beschreibung.