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Erfahrungsbericht von Jakini

Susan Apenrade - Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie ich zu dem Buch kam:
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In den Frühjahrsferien war meine Familie zu Besuch bei meiner Schwägerin in Köln, und dort entdeckte ich den Weltbildkatalog. Eigentlich hatte ich eine arg negative Erfahrung mit dem Versand des Weltbildes gemacht, so daß ich dort nichts mehr bestellen wollte, doch das Angebot ist einfach sehr gut und günstig. So warf ich dann doch mal wieder einen Blick in den Katalog und fand einige interessante Bücher, eines davon das Buch:

Ich kenn dich nicht, eh nicht mit von
Susa Apenrade und Jutta Knipping.

Der Preis für dieses Buch sollte 12,90 Euro betragen, eigentlich eine Menge, doch da ich früher schon einmal ein ähnliches Buch für meine große Tochter beim Weltbild gekauft habe, das ich sehr gut fand und welches ihr sehr gut erklärt hat, daß man niemals mit Fremden mitgehen darf, beschloss ich, diese Buch zu kaufen. Und so führte mich mein Weg in einen Laden des Weltbildverlages, wo ich das Buch dann auch schnell gefunden und gekauft habe.

Wie sieht das Buch aus:
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Das Buch hat in etwas das Format DIN A 4, man braucht dafür also ein großes Regal. Da meine Töchter viele Bücher mit diesem Format haben, ist es kein Problem.
Auf der Vorderseite kann man ein Bild von zwei Mädchen sehen, die im Sand spielen, dabei werden sie von einem Mann am Gartenzaun beobachtet. Der Titel des Buches, wie auch die beiden Autorinnen sind ebenfalls auf dem Buch zu finden.
Die Rückseite des Buches zeigt ein Bild mit einer verlassenen Sandkiste und einem Text, der einen kurzen Einblick in die Geschichte gibt.

Die Geschichte erstreckt sich über 24 Seiten, die jedoch nicht durchnummeriert sind. Der Text ist in relativ großen Buchstaben geschrieben und man findet sehr viele, vorallem schöne Bilder zu der Geschichte. Die Seiten sind aus festen Papier, somit für ganz kleine Kinder nicht geeignet, da diese sie zerreißen könnten.

Worum geht es in der Geschichte:
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Zunächst einmal möchte ich vorweg sagen, daß ich hier die gesamte Geschichte darlegen werde, denn bei diesem Thema sollte es nicht darum gehen, daß Spannung genommen werden könnte, sondern Eltern, die Interesse an dem Buch haben, sollen hier schon erfahren, worum es geht und auch wie die Geschichte ausgeht. Ich als Mutter finde das wichtig, wenn ich für meine Kinder ein Buch kaufe, daß ihnen etwas Wichtiges erklären soll.

Hannah wohnt in einem Haus mit kleinen Garten. Ihre Freundin Charlotte und deren Mutter sind zu Besuch. Die beiden Mädchen möchten draußen im Garten spielen. Die Mütter erlauben dies, mit der Anweisung, daß die Mädchen nur in den Garten dürfen und keines Falls auf die Straße. Die beiden Mädchen bleiben zunächst auch im Garten und beobachten eine alte Nachbarin, die auf der Straße vor dem Haus lang humpelt, denn wirklich schnell kann sie nicht mehr gehen, wegen ihres Alters. Dann kommt ein Mann an die Gartenforte und beginnt mit den Mädchen ein Gespräch. Hannah ist sofort aufgeschlossen, Charlotte eher etwas zurückhaltend. Der Mann erzählt von seinem kleinen Hund, der eigentlich seinem Sohn gehört. Doch der Sohn ist gegen Hunde allergisch und deswegen muß dieser im Keller bleiben. Charlotte ist dennoch mißtrauisch, aber Hannah gefällt das Foto des Hundes so sehr, daß sie sich überreden läßt, mitzugehen, um sich den Hund anzusehen, ob sie ihn vielleicht haben möchte. Außerdem freut er sich immer über Besuch, sagt der Mann.

Kaum ist sie an der Hand des Mannes, ist dieser nicht mehr freundlich und Hannah merkt, daß es ein Fehler war, mit dem Mann mitzugehen, sie bekommt Angst, doch der Mann droht ihr, falls sie schreien sollte. Dann taucht auf einmal die nette alte Nachbarin auf und ruft Hannah etwas zu, das macht dem Mann Angst und er läßt Hannah los und verschwindet. Auf einmal tauchen auch Hannahs Mutter mit Charlotte und ihrer Mutter auf. Die beiden Frauen sind froh, daß es Hannah gut geht und sie nicht von dem Mann verschleppt werden konnte, dank der lieben Nachbarin, die alles beobachtet hat und eingriff.

Charlotte erzählt ihrer Mutter, daß ihr der Hund inzwischen total egal ist, doch dann erklärt die Mutter, daß dieser Hund nur erfunden ist, es dem Hund vom Foto bestimmt gut geht. Der Mann hat sich das Foto einfach nur eingesteckt, um damit Kinder mit zu locken, was bei Hannah ja leider auch geklappt hat. Er hat ihnen eine Lüge erzählt. Hannahs Mutter ist froh, daß diesmal alles gut ging und sie muß bei dem Gedanken, daß sie Hannah vielleicht nie wieder gesehen hätte, weinen, ebenso Hannah. Und die beiden sind sich einig, daß es zwar gut war, daß die nette Nachbarin aufgepaßt hat, daß aber jedes Kind im Grunde auf sich selber aufpassen muß und niemals mit einem Fremden mit gehen darf.

Wie hat mir die Geschichte gefallen:
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Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, denn sie zeigt ganz klar, wie Kinder dazu überredet werden, mit Fremden mitzugehen, wie diese das Vertrauen der Kinder erschleichen. Mit Tieren oder Süßigkeiten wird da zu Gerne gelockt, und immer wieder fallen Kinder auf den Trick rein. Es gibt viele Hinweise in dem Text, die zeigen, daß der Mann lügt. So ist das Foto des Welpen offensichtlich alt und zerknittert, der abgebildetet Hund inzwischen wohl schon selber stolzer Vater. Aber auch die Wortwahl, er legt den Kindern eigentlich einiges in den Mund, so z.B. als er sie fragt, ob sie denn eine Idee hätten, wer den armen kleinen Hund, der in dem kalten Keller krank werden könnte, nehmen könnte. Natürlich fällt Hannah drauf rein, ihr tut der Hund leid und sie würde ihn am liebsten sofort aufnehmen. Charlotte ist da etwas schlauer und schlägt das Tierheim vor, doch da kommt der Einwand des Mannes, daß der Hund dort bestimmt von anderen Hunden gebissen wird. Wieder ein bisschen mehr, um Mittleid für den nicht existierenden Hund zu erwecken.
Dabei verhält sich der Mann schon recht auffällig. Kinder erkennen das sicherlich nicht sofort, doch diese Geschichte weist sehr gut darauf hin.

Die Bilder verdeutlichen, das Vorgehen des Mannes und die Situation. Die beiden Mädchen sind sehr schön dargestellt und machen einen netten Eindruck. Ebenfalls die nette Nachbarin und die Mutter. Auch der Mann sieht zunächst Freundlich aus, aber als er Hannah dann an der Hand hat, verändert sich sein Gesichtsausdruck in den Bildern so offensichtlich, daß den Kindern diese Veränderung sofort auffällt. Sie erkennen sehr gut, daß der eben noch nette Mann auf einmal sehr unfreundlich geworden ist, und seine Freundlich nur gespielt war.

Der Text ist sehr einfach geschrieben, so verstehen auch jüngere Kinder den Inhalt der Geschichte, vorallem aber können Leseanfänger den Text selber lesen.

Ich habe das Buch meinen Töchtern vorgelesen. Natürlich hat die Jüngste noch gar nichts verstanden, doch von der Mittleren, die drei einhalb ist, denke ich, daß sie ein bisschen verstanden hat. Wir haben nach dem Lesen über den Inhalt gesprochen, allerdings meinte sie, daß der Mann bestimmt auch wieder freundlich wird und Hannah dann hätte nach Hause gehen lassen. Gerade bei ihr mache ich mir große Sorgen, da sie fast mit jedem mitgehen würde. So waren wir vor zwei Wochen bei meiner Großmutter auf dem Geburtstag, wo eine Cousine meine Mutter mit Mann dabei war, die zwar zur Familie gehören, für meine Tochter aber eigentlich fremd waren. Mit denen wäre meine mittlere Tochter bereitwillig mitgegangen, was mir sofort große Angst machte und mit ein Grund für den Kauf des Buches war. Vielleicht aber hat sie auch nur gemerkt, daß es im Grunde keine Fremden sind, nur weil sie diese beiden lediglich einmal im Jahr zu sehen bekommt, das kann ich nur hoffen.

Meine große Tochter hat aber auf jeden Fall verstanden, was die Geschichte aussagen will, denn sie ist derzeit am meisten gefährdet, daß sie ohne Erwachsenen, aber mit einigen Freunden, den Schulweg zurück legt. Somit werde ich dieses Buch, wie auch zwei andere Bücher, die das gleiche Thema behandeln, immer wieder heraussuchen und den Kindern vorlesen, bis ich mir sicher bin, daß auch meine beiden anderen Töchter den Sinn wirklich verstanden haben. Ich denke, mit ca. 4/5 Jahren wird das der Fall sein, erst dann verstehen die Kinder auch wirklich, was Gefahr bedeutet.

Als ich meiner mittleren Tochter dann erklärte, daß Hannah ganz großes Glück hatte, weil die nette Nachbarin alles beobachtet hat, daß es Kinder gibt, die nicht so viel Glück hatten und denen ganz doll weh getan wurde, die oftmals dann sogar getötet wurden, hat sie das leider nicht verstanden und meinte: Und wenn ich dann wieder lebe, dann komme ich wieder nach Hause.
Trotzdem habe ich ihr eingebleut, daß sie niemals mit jemanden fremden mitgehen darf, weil ich sie ganz doll lieb habe, und nicht möchte, daß sie jemand klaut. Und wenn das jemand versucht, dann soll sie sofort ins Haus kommen, ihre kleine Schwester mitbringen oder laut nach Mama und Papa rufen, die dann sofort kommen. Ich hoffe, das hat gewirkt, denn ich möchte meine Kinder im Sommer auch gerne alleine im Garten spielen lassen, ohne Angst zu haben, es könnte ihnen etwas passieren, weil jemand die Gartenforte öffnet und die Kinder entführt. Denn eines ist auf jeden Fall wichtig, die Kinder müssen auf sich selber achten können und müssen wissen, daß sie niemals mit Fremden mitgehen dürfen, denn wir Eltern können zwar so gut es geht aufpassen, doch wir können nicht immer bei den Kindern sein. Wäre dies der Fall, dann hätten Kinder nämlich keine Chance, selbständig zu werden!!!

Gestern habe ich am eigenen Leib erfahren, wie es ist, ein Kind zu vermissen. Genau meine mittlere Tochter, für die ich dieses Buch gekauft habe, war eine Stunde lang spurlos verschwunden. Wir waren auf einem Kindergeburtstag, wo auch die Geschwister eingeladen waren. Gemeinsam mit ihrem Freund und seiner großen Schwester, die eine Freundin meiner großen Tochter ist, haben wir uns auf den Weg nach Hause gemacht. Die beiden großen Mädchen wollten einen anderen Weg einschlagen, und wir Mütter ließen sie auch, die beiden Kleinen liefen ca. 30 Meter vor uns und bogen bei einer Eisdiele auch richtig um die Ecke. Als wir kurz danach um die Ecke kamen, waren die beiden Kleinen nicht zu sehen, auch an der nächsten Ecke, die ca. 20 Meter entfernt liegt und wo wir auf die beiden Großen wieder trafen, waren die beiden nicht zu sehen. Erster Verdacht, die sind in der Eisdiele, doch auch da waren sie nicht zu sehen, also teilten wir uns auf. Die eine Mutter lief zurück, ich den Weg weiter nach Hause, sah die lange Straße bis zum Haus der anderen Familie hoch, keine Spur von den beiden, also ging ich zu uns, in der Hoffnung, sie sind dort hin. Aber auch da waren sie nicht. Mein Mann lief dann auch mit los suchen und ich hatte panische Angst, die beiden könnten mal eben in ein Auto gezerrt worden sein, allerdings hatten die beiden großen Mädchen unsere Tochter an der Kreuzung über die Straße laufen sehen, das beruhigte mich schon ein bisschen. Der Spuk klärte sich auf, die beiden waren bei dem Jungen und spielten dort ganz gemütlich, sie müssen so schnell gerannt sein, daß wir sie nicht mehr auf dem Weg zu dem Haus sehen konnten. Zum Glück ist nichts schlimmeres passiert, aber das Buch wird noch regelmäßiger gelesen, als bisher, solche Angst möchte ich nie wieder ausstehen müssen. Meine Tochter allerdings hat nicht wirklich begriffen, warum wir solche Angst hatten, sie ist allerdings auch erst drei einhalb, doch ich hoffe, daß sie es bald begreifen wird, und dann auch das Buch versteht.

Fazit:
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Die Geschichte erklärt sehr gut die Gefahr, die von fremden Menschen ausgehen kann, und das nicht nur vom Text her, sondern auch von den Bildern her. Ich kann dieses Buch für Kinder ab ca. 5 Jahren auf jeden Fall empfehlen, doch man sollte es nicht einfach nur vorlesen oder lesen lassen, sondern mit den Kindern auch über die Geschichte reden, um zu sehen, ob sie die Geschichte verstanden haben. Auf jeden Fall ist dieses Buch ein sehr guter Beitrag, um Kindern die Gefahr von Mitschnackern zu erklären, und zu viel Angst macht die Geschichte nicht, denn Hannah ist ja zum Glück dem Mann entkommen, somit bleibt am Ende keine Angst zurück und die Kinder können entspannen.
Die Realität sieht leider sehr oft anders aus, was ich erschreckend finde. Ich kann nur hoffen, daß alle Eltern ihren Kindern ausreichend erklären, wie hinterhältig so mache Menschen sein können, dieses Buch ist auf jeden Fall eine sehr große Hilfe dabei.

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