Mehr zu AutorInnen mit C Testbericht

Mehr-zu-autorinnen-mit-c
ab 11,83
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von princesse

Froschkönig - komm in den Brunnen

Pro:

spannend, unterhaltsam, detailliert, man lernt etwas über das Leben in New York Ende des 19. Jahrhunderts

Kontra:

selten aber dennoch manchmal etwas langatmig

Empfehlung:

Ja

Also, mein Lieben, kein Fun, wer das erwartet der kann gleich aufhören zu lesen und Männer, die ständig von Frauen verlassen werden mögen vor dem Weiterlesen bitte erst ihren Psychiater konsultieren, für entwaige nachträgliche Schäden übernimmt hier keiner die Haftung.

Kurve:
"Es war einmal eine Königstochter, die küsste einen Frosch und wurde mit einem Prinzen belohnt. Das war vor langer, langer Zeit in einem fernen Märchenland. Heute küsst man Helden und bekommt dann Frösche." Dies schreibt Carola Heine, die Inhaberin und Autorin dieser Webseite. Sie ist ausserdem Buchautorin von zum Beispiel: "Liebe auf den ersten Klick. Eine Romanze." oder "Frauen und andere Katzen. Kurzgeschichten, Märchen und erotische Erzählungen." u.a.
Wer nun mehr über Carola Heine oder den Rest ihrer Webpage (den umfangreicheren Teil), den den ich nicht besprechen werde, erfahren möchte der bediene sich bitte des Links http://www.melody.de/
Ende der Kurve.

http://www.melody.de/froschkoenig/ :

"Es war einmal eine Königstochter, die küsste einen Frosch...."
... und wenn Du Frau bist weisst du das Märchen ganz bestimmt so anfangen... Männer glauben ja nicht an Märchen, sie halten diese für Realität und sind glücklich verheiratet oder wie auch immer eingebettet in der wohligen Wärme ihrer funktionstüchtigen Beziehung mit einer ebenso funktionstüchtigen Partnerin, nur was da so unter Partnerschaft von manchem begriffen wird - oder eben nicht - ist nachzulesen im Brunnen.

Kennst du diese herrlichen Szenen aus Aly McBeal, wo Aly Liebhaber, welcher sie aus immer welchen Gründen überdrüssig ist, welche sie zudem wenig galant behandelt haben oder aber eben einfach nur Frösche waren, wo sie dieselben mit immer demselben Bild "entsorgte"? Das Bild ist ganz einfach köstlich, da steht ein Müllwagen, einer von diesen amerikanischen mit einer Mulde, in die die Säcke (Müll) hineingeworfen werden und diese Mulde die dann schön hydraulisch angetrieben langsam in den Müllwagen kippt? Auf diese Weise entsorgt also Aly McBeal, die Männer in diese Mulde werfend und dann genüsslich zusehend wie diese langsam nach oben gehoben wird und dann kippt. faszinierender Gedanke.

Falls nun männliche (oder auch weibliche) Leser sich des Eindrucks nicht erwehren können, dieser Beitrag sei sexistisch und einseitig, so ist das sicherlich richtig, manchmal muss man sich gezielt auf eine Seite stellen, um die Dinge richtig zu sehen. man muss da ja nicht für immer stehen bleiben.

So ist das auch beim Froschkönigs Brunnen, Männer unerwünscht. Dieser Brunnen wurde nur für Frauen geschaffen. Und von wem bekam ich den Link zu dieser Seite zum ersten mal? Von einem Mann, was mich sehr beeindruckte. Also lieber Mann, falls du noch da bist, schick diesen Link deiner Angebeteten und sie wird dich für so viel Selbstlosigkeit bewundern, vorallem weil du ja auch damit andeutest, keine Angst vor Brunnen zu haben.

Carola Heine bietet mehr oder minder gefrusteten froschköniggeschädigten Frauen die Möglichkeit, ihre Ex-Geliebten zu versenken, anstatt selber zu versinken, wie sie sich ausdrückt: "Schmeiss den Frosch in den Brunnen ... befrei Dich von den Trotteln der Vergangenheit durch eine befreiende und schonungslose Abrechnung." JAAA - das ist es, das tut richtig gut, und wenn man sieht, wieviele Frauen schon ihre nichtsnutzigen Ex's dort versenkt haben, frage ich mich unwillkürlich, ob solche Brunnen auch überquellen können, welcher schauderhafter Gedanke, ein Brunnen der seinen Inhalt wieder ausspuckt....

Als ich die Geschichten las konnte ich mich mit den meisten identifizieren, alles schon mal da gewesen, dachte ich. ein Beitrag hat mich besonders wütend gemacht, den möchte ich dir nicht vorenthalten:

Rebekka: "Ich bin krank. Fühle mich elend. Liege im Bett, wie sich das für Kranke gehört. Nur leider nicht allein. Du liegst hinter mir und hast in den letzten fünf Minuten etwa 25 krakengleiche Arme um mich gewickelt und versuchst penetrant zu penetrieren. Ja, ich weiß, was Du willst. Deine Signale sind auch nur schwer mißzuverstehen. Aber mir geht es trotzdem elend. Schnupfen, Heiserkeit, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Alles was die Werbung verspricht. Das verkünde ich regelmäßig jede Stunde. Trotzdem drückst Du Dich an mich und drängst deinen Unterleib gegen meinen Po. Ich verschränke die Arme vor der Brust und presse die Beine zusammen. Body Language in Reinkultur. Leider scheinst Du auf dem Ohr taub zu sein. Du fummelst weiter an mir herum, während ich krampfhaft versuche mich schlafend zu stellen. Ignoriere alle Deine Avancen. Will einfach nicht. Habe keine Lust. Als sich Deine Hand unter meine Arme schiebt, unterdrücke ich mühsam ein genervtes Aufstöhnen. Du könntest es ja als erwachende Leidenschaft interpretieren. Angesichts Deiner konsequent präsentierten Unsensibelität ist das sogar wahrscheinlich. Ich halte Deine zudringliche Hand unter meiner Achselhöhle gefangen. Finger weg von meinen Brüsten. Dreh Dich um und schlaf. Laß mich zufrieden. Endlich nimmst Du Deine Hände von mir. Ich schließe die Augen und schlafe fast ein. Aber deine Lippen halten mich davon ab. Du würdest sie wohl zärtlich nennen. Ich bezeichne sie als aufdringlich. Du küßt und küßt. Ich küsse halbherzig zurück. Eigentlich eher gar nicht. Will aber nicht komplett unhöflich sein. Liegt einfach nicht in meiner Natur. Leider, wie ich sagen muß. Du streichst mit Deiner Zunge über meinen fest geschlossenen Mund. Ich ziehe den Kopf zurück. "Laß das bitte. Das kitzelt." "Ich weiß." grinst du und machst es gleich noch mal. Na prima. Wieder einmal wünschte ich, ich könnte Dir ein "Nein" vor den Kopf knallen. Ohne drüber nachzudenken, ob es Dich vielleicht verletzen könnte. Einfach klar meinen Claim abstecken, anstatt zögerlich durch Körpersprache meine Ablehnung und Unwillen auszudrücken. Und zu hoffen, daß Du es verstehst. Was Du ziemlich eindeutig nicht tust. Jetzt sind Deine Bedürfnisse wichtiger als ich. Du überlegst. Kurz. Rückst wieder an mich herum und küßt weiter. Aus der metaphorischen Brechstange wird eine physische, als Du versuchst mit Deiner Zunge meine Zähne auseinander zu drücken. Ekel. Ich zucke zurück. Du zuckst mit. Ich glaub das nicht. Pfui über Dich. Ich nehme gedanklich jeden zärtlichen Kuß zurück, den ich Dir jemals gab und ersetze ihn durch einen gepflegten Schlag in Deine Magengrube. Leider nur gedanklich. Es zuckt in meiner Faust, meine Gebietsbehauptungen ein wenig zu unterstützen. Oder Dich ordentlich zu beißen. Dazu müßte ich aber die Zähne auseinander nehmen und das kommt nicht in Frage. Wer weiß, was Dir dann noch alles einfällt. Irgendwann läßt Du ab von mir. Exakt fünf Minuten. Die reichen mir um mich flugs in einen tiefen Halbschlaf zu begeben. Nach dem die fünf Minuten rum sind, beginnen Deine zudringlichen Hände wieder an meinem Körper rauf und runter zu wandern. Ich reagiere nicht. Schlafe ja. Offensichtlich. Selbst für Dich, denn plötzlich schüttelst Du mich. "Hey, Spatz." Ich reagiere nicht, Du schüttelst heftiger. "Hey Rebekka. Wach auf." Ich rege mich mühsam. "Ich möchte nicht das Gefühl haben, dich auszunützen, wenn ich Dich streichle," sagst Du und ich ziehe ernsthaft in Erwägung, dies für einen Alptraum zu halten. Auf die glorreiche Idee, Dir ein paar zu scheuern und Dich dann des Raumes zu verweisen, komme ich leider erst am nächsten Tag. Jetzt blicke ich einfach nur finster und drehe mich um. Auch Du wendest Dich beleidigt ab. Gekränkt. Mit den unerfüllten Bedürfnissen in Deiner Hose. Böse Rebekka! Das sie auch nicht drauf eingeht, wenn Du es nötig hast. Ein Tag später. Ich huste, schniefe, krächze. Bis Du mit Dackelblick meine Hand nimmst. Jetzt kommt auch noch ein Brechreiz dazu. Dackel konnte ich noch nie leiden. Du blickst mir tief in die Augen. "Hat es Dich sehr gestört, daß ich gestern abend versucht habe intimer zu werden?" fragst Du. Ich schlucke die Antwort herunter, die mir spontan auf der Zunge kribbelt. Bin ja schließlich höflich. "Es ging." Den sarkastischen Unterton kann ich mir leider nicht verkneifen. An Dich ist er aber völlig verschwendet. Du hast mit einem "Nein." gerechnet, dieses auch irgendwie bekommen und bist zufrieden. Statt dessen bereitest Du den nächsten Angriff vor. "Warum wolltest Du eigentlich nicht?" Ich verspüre Unwillen bis in meine Zehenspitzen und kann diesmal die korrekte, wenn auch unfreundlich Erwiderung nicht zurück halten. Erkläre Dir genau, wie bescheuert und idiotisch ich es finde, wenn ich ein Nein erklären muß. Detailliert. Mit dem Holzhammer. Erwähne noch einmal die Tatsache, daß ich krank bin. Beende meine Ansprache mit einem kollektiven Schlag gegen alle Männer, die meinen, sich auf eine nonverbale Absage auch noch eine verbale holen zu müssen. Das stellt Dich für eine Weile still. Allerdings nicht lange genug. Du wolltest ja nur wissen, ob es was mit Dir zu tun hatte. Innerlich verdrehe ich genervt die Augen. Äußerlich auch. Beschließe spontan, daß ich Dich nie wieder sehen möchte. Setze gerade an, Dir das auch ausführlich darzulegen, als große Tränen beginnen über Deine Wangen zu rinnen. Du schluchzt wegen Deiner eigenen Unzulänglichkeit. Weil Du nichts hörst und nichts siehst. Oh mein Gott! Nichts ist schlimmer, als Männer, die sich heulend selbst schlecht machen und man ihnen nur lebhaft zu stimmen kann. Ich murmle etwas und hoffe, daß Du die Begeisterung in meiner Stimme nicht hörst. Hörst Du nicht. Du bist damit beschäftigt sensibel und feinfühlig zu sein. Bißchen spät, wenn Du mich fragst. Du fragst aber nicht. Du weinst. Weil Du Körpersprache nicht deuten kannst. Ach, sieh an. Du hast es also tatsächlich als Körpersprache erkannt? Hiermit, mein Lieber, hast Du Dich qualifiziert. Für den Brunnen. Du Frosch im Schafspelz, der sich beim Kuß nicht etwa in einen Prinzen verwandelt, sondern in die armselige Laus, die Du tatsächlich bist. Du, der es wagt, sich als einfühlsam zu bezeichnen und dabei doch nur einfühlsam für seine eigenen Gefühle ist. Du, der nicht für fünf Pfennig Respekt aufbrachte. Rein mit Dir. Ich schubse eigenhändig und reibe nur noch befriedigt meine Hände, während Du aufklatscht. Da kannst du romantisch und sentimental sein, mit seelenvollen Blicken um Dich werfen, bist Du schwarz wirst. Hauptsache ich muß Dir nicht dabei zu sehen."

Dies zu kommentieren ist mehr als überflüssig, und falls du, männlicher Leser schon mal deiner gerade kranken oder indisponierten Geliebten erklärt hast, dass Sex alles heilen kann, dann erzähl ihr besser nicht von dem Brunnen, ansonsten könnte es passieren.....

Andere werfen Männer gleich reihenweise in Brunnen, ich habe es bei einem belassen, bei dem der mich am meisten von allen verletzte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte und gehört somit auch woanders hin, am besten in Aly's Müllauto oder in Carolas Brunnen, an beiden Orten scheint sie mir bestens aufgehoben.

Und keine Angst, meine lieben Ex-Geliebten, ich kippe da wirklich nur die schweren Fälle rein, ansonsten hätte ich ganz schön zu tun...

Eine sagte mal, du musst 1000 Frösche küssen um einen Prinzen zu finden.

Und zuguterletzt noch ein Wort zu Prinzessinnen:

Von Carola Heine:
"Die andere Seite
Ja, es gibt auch "Prinzessinnen", die in Wirklichkeit Kröten sind. Die mit Hilfe fieser Charakterzüge schnell verblühen und Gift spritzen, die sich wie Schneewittchens Schwiegermutter aufführen und trotzdem gruseliger Weise hofiert werden wollen wie göttliche Wesen aus dem Olymp."

und:

"Und wer was zu meckern hat über (s)eine Frau, der soll eben eine eigene Homepage darüber machen .... Hier werden keine Frauen angeprangert, nicht mal die ganz grauslichen. Und auch die Damen, die ihr Leben damit verschwenden, einem männlichen Wesen nachzulaufen, welches sie unaufhörlich schlecht behandelt, sollten lieber andere Webseiten aufsuchen."

nur noch als letztes und um es wirklich deutlich zu machen, diese Webseite ist nur für Frauen, Männer sind Zaungäste und wenn sie Pech haben, Froschkönige.

'

18 Bewertungen