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Erfahrungsbericht von dreamweb

Spannende aber düstere Aussichten - Minority Report von Philip K. Dick

Pro:

sehr interessante und spannende Geschichten

Kontra:

Düster, man darf kein Happy-End erwarten

Empfehlung:

Nein

Nachdem ich schon viel von Minority Report gehört hatte, habe ich mir kurz vor meinem Kinbesucha auch das gleichnamige Taschenbuch geschrieben von Philip K. Dick gekauft. Und jetzt - nach meinen Kinobesuch - habe ich auch die neun im Buch enthaltenen Geschichten gelesen. Hier meine Meinung dazu


1. EINLEITUNG

Philip K. Dick kenne ich schon seit vielen Jahren. Bei mir im Regal steht das vor vielen Jahren gelesene Buch \"Die Welten des Philip K. Dick\", bei dem es sich ebenfalls um eine Auswahl der Geschichten dieses Autors handelt.

Und obwohl bereits einige der Zukunftsgeschichten von Dick verfilmt wurden, ist der Autor selbst doch relativ unbekannt und blieb immer mittellos. Das ist um so schlimmer, da er sehr interessante Zukunftsperspektiven ausmalte, die doch irgendwie vorstellbar und nicht allzu utopisch wirkten.

Und auch die Filme, die durch seine Romane entstanden sind, waren oft sehr gute Filme mit einem hohen Bekanntheitsgrad. So entstanden beispielsweise Total Recall - die totale Erinnerung und auch der Kultfilm Blade Runner nach zwei Geschichten von Philip K. Dick. Und trotzdem hatte dieser Schriftsteller nie einen Durchbruch. Kurz nach Entstehung von Blade Runner verstarb der Autor mit nur 54 Jahren, nur eine Vorabversion des Filmes konnte er noch sehen.

All dieses machte mich dann sehr neugierig auf Minority Report. Denn mir ging es darum, festzustellen, wie viel ähnlichkeit wohl die Kurzgeschichte überhaupt mit dem neuesten Spielberg-Film hat oder ob man hier wie bei AI nur grobe Ähnlichkeiten feststellen kann.

Etwas schade finde ich auch hier, dass man einem Buch mit acht verschiedenen Geschichten einfach den Namen der bekanntesten Geschichte gegeben hat, hier eben Minority Report. Aber das scheint ja in letzter Zeit üblich zu sein. Auch bei dem Buch AI ging es mir nicht anders.

Hier war ich allerdings vorgewarnt, da ich mir das Taschenbuch in dem Bücherladen auch durchblättern konnte. Aber da mich ja SF-Geschichten sowieso interessieren, habe ich mir dann das Taschenbuch mit den 439 Seiten für 8,95 Euro auch mitgenommen und heute ausgelesen.


2. INHALT

Minority Report ist eine Sammlung von neun verschiedenen Geschichten. Neben diesen Geschichten erhält man in einem 6seitigem Vorwort aber auch sehr viele Informationen zu Philip K. Dick, seiner Schreibweise, seiner Vielfalt und die phantasievolle Art seiner Vorstellungen.

1. Einführung
2. Der Minderheitenbericht (Minority Report) 64 Seiten
3. Kriegsspiel (Wargame) 28 Seiten
4. Was die Toten sagen (That the Dead Men Say) 88 Seiten
5. Ach, als Blobbel hat man`s schwer (Oh to be a blobble)
6. Erinnerungen en gros (We Can Remember it for You Wholesale) 36 Seiten
7. Glaube unserer Väter (Faith of our Fathers) 52 Seiten
8. Die elektrische Ameise (The Electric Ant) 30 Seiten
9. Variante zwei (Second Variety) 70 Seiten
10. Hochstapler (Impostor) 23 Seiten


Jetzt möchte ich aber auch noch auf die einzelnen Geschichten eingehen und dabei sowohl etwas vom Inalt, als auch meine Meinung anbringen. Zum Vorwort habe ich ja im allgemeinen Inhaltsteil schon etwas geschrieben.


2.1. DER MINDERHEITENBERICHT

John Anderton ist nicht mehr der Jüngste. Vor Jahren war er es, der die Prä-Verbrechensbekämpfung einführte. Aber jetzt wurde ein junger karrierebewußter Mann bestimmt, der offiziell als sein Assistent agieren soll. Inoffiziell aber soll er Anderton ablösen. Die Prä-Verbrechensbekämpfung geschieht durch drei junge, lallende Idioten, die keinerlei geistige Bedürfnisse haben un künstlich am Leben erhalten werden. Aber sie haben die Gabe, in die Zukunft zu sehen und dort Verbrechen zu erkennen. Und diese Vision entstehen gemeinsam. Sofern sie ein Verbrechen bemerken, wird es auf einer Karte ausgeworfen. Hier handelt es sich nicht nur um Mord, sondern jedes mögliche Verbrechen erkennen die drei Präcogs.

Am Tag, als der junge Assistent erscheint, geschieht allerdings etwas merkwürdiges. Denn die Präcogs werfen wieder eine Karte aus, die John Anderton eigentlich seinem jungen Mitarbeiter zeigen wollte. Aber er lässt es dann schnell sein, denn er selbst steht auf dieser Karte als Mörder eines Mannes. Natürlich vermutet John eine Intrige, aber gleichzeitig muss er fliehen. Vor dem jugen Mann, der sein Nachfolger werden will und vor all denen, die früher zu seinen Kollegen oder Untergebenen gehörten. Eine erbarmungslose Verfolgungsjagd beginnt...

*Meinung dazu

Auch wenn sich die Inhaltsbeschreibung noch so ähnlich liest wie die des bekannten Filmes Minority Report, so ist hier doch die Handlung total anders. Aber es ist auch völlig unterschiedlich, was hier die Ursache dieser seltsamen Vorhersage ist. Denn Philip K. Dick macht es sich nicht so einfach, alles als Intrige eines Menschen zu nehmen. Die Geschichte Minority Report ist trotz der Kürze sehr komplex, aber auch verwirrender als es der Film war. Und sie ist wesentlich düsterer als der Spielberg-Film. Spannend ist Der Minderheitenbericht auf alle Fälle, trotzdem fand ich hier den Film einen Tick besser.


2.2. KRIEGSSPIEL

Im Amt für Importkontrolle wird mal wieder eine Ladung Ganymed-Spielwaren untersucht. Diese Spielwaren stammen von einem anderen Planeten und müssen erst mal darauf untersucht werden, ob sie überhaupt für Menschen geeignet sind oder ob sie nicht dazu dienen, irgendwie die Menschheit zu schädigen. Denn die Ganymedianer gelten als sehr subversiv und phantasiereich.

Leo Wiseman gehört zu den Menschen, die diese nicht leichte Aufgabe übernommen haben. Bei dem Spielzeug handelt es sich um eine Gruppe Soldaten, die eine Festung stürmen wollen und die von einer unbekannten Energiequelle angetrieben werden. Das zweite Spielzeug ist ein Cowboyanzug. Bei diesem stellen die Menschen schnell verheerende Folgen für den Träger fest. Und bei dem dritten Spielzeug handelt es sich um ein Monopolyartiges Spiel, das die Fachleute relativ schnell als unschädlich erkennen und freigeben. Nur diese Soldaten, die die Festung erstürmen, die scheinen mehr zu sein als ein Spiel. Aber weder Wiseman noch seine Kollegen können erkennen, um was es sich hier handelt. Aber die Stimmung dieses Spielzeugs wird immer bedrohlicher...

*Meinung*
Kriegsspiel ist eine rabenschwarze, also sehr düstere Geschichte, in der es eigentlich nur um Spielzeug geht. Und Dick schafft es hier, dass man sich ebenso wie die Mitarbeiter der Kontrolle sehr auf die Soldaten und diese merkwürdige Festung konzentriert. Mir persönlich war dieses Spielzeug auf keinen Fall geheuer. Aber ebenso seltsam fand ich auch, wie schnell die Männer das monopolyähnliche Spiel freigegeben haben. Und erst am Ende des Romanes erlebt man als Leser dann mit, was hier wirklich freigegeben wurde und welche Folgen das für die Menschheit haben könnte. Erstaunlich ist, dass die betroffenen Personen wie beeinflusst scheinen und nichts von dem bemerkten, was mich irritierte.

Kriegsspiel ist eine spannende, sehr gut geschriebene Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hatte.


2.3. WAS DIE TOTEN SAGEN

Obwohl die Leiche von Louis Sarapis bereits seit über einer Woche ausgestellt wird, zieht sie immer noch viele Menschen an. Denn Louis Saparis war ein bekannter, sehr mächtiger Mann. Erst hat er viele Menschen ausgebeutet, sich danach aber für neue Obdachlosenregelungen eingesetzt und so vielen Menschen geholfen. Jetzt soll er, gemäss seinem eigenen Wunsch, zum Halbleben erweckt werden. Denn in der Zukunft ist es möglich, die Verstorbenen für einen gewisse Zeitraum wieder ins Leben zurückzuholen. Und diese Zeit nennt man dann Halbleben.

Johnny Barefood ist einer seiner loyalsten Mitarbeiter gewesen. Er soll alles regeln. Aber irgend etwas läuft schief und es gelingt nicht, Louis wieder zum Leben zu bringen. Eigentlich unvorstellbar, denn das ist die Normalität. Aber zur gleichen Zeit taucht aus der Tiefe des Weltalls eine Stimme auf, die etwas mit Louis zu tun hat. Denn alles, was diese seltsame Stimme sagt, passt zu Louis und könnte aus seinem Mund stammen...

*Meinung

Insgesamt war Was die Toten sagen sehr spannend. Und wie in vielen Roman von Dick geschieht auch hier wieder im Leben eines Menschen etwas, was dieses vollkommen verändert. Hauptperson ist hier übrigens Johnny Barefood, der hier in diese neue Situation gerät, dass wohl eine Stimme aus dem Weltall sein alter Boss ist. Sehr schön wird auch hier wieder eine für uns heute unvollstellbare Situation (Tote zum Leben erwecken) so beschrieben, dass es einem als Leser wieder normal vorkommt. Auch diese Story ist aber wieder sehr komplex und immer wenn man glaubt, eine Lösung gefunden zu haben, dann ändert sich wieder alles. Und wie viele von Dicks Geschichten darf man auch hie nicht mit einem Happy-End rechnen.


2.4. ACH, ALS BLOBBLE HAT MAN`S SCHWER

Die Erde nach dem schweren Krieg gegen die Blobbles. Munster ist ein Kriegsveteran, der auch nach vielen Jahren noch unter seinem Einsatz leidet. Denn er war als Agent auf dem Blobble-Planet eingesetzt. Und das bedeutete auch, dass er das Aussehen eines Blobbles annehmen musste. Und so verwandelte man Munster und einige andere Männer in eine wabernde Masse, denn so sehen Blobbles aus. Aber entgegen der Versprechen des Militärs, kann dieser Vorgang nicht ganz rückgängig gemacht werden. Und so verwandelt sich Munster jeden Tag für einige Stunden in einen Blobble. Und das Verwandeln in eine Glibbermasse ist nicht förderlich für einen Beruf oder eine Partnerschaft.

Und so sucht Munster einen Analytiker auf, der ihm einen seltsamen Rat gibt. Denn auch auf der Erde gab es Blobble-Agenten. Und auch diese Agenten leiden unter den gleichen Symptomen. Und da es sich dabei um weibliche Wesen handelt, die in ihrem Menschendasein besonders schön sind, kommt es auch zu Folgen durch den ungewöhnlichen Rat. Denn Munster verliebt sich in Vivian (die Blobble-Frau) und beide heiraten. Und eben dadurch entstehen neue Probleme...

*Meinung*

Die Blobble-Geschichte war insgesamt sehr interessant aber für meinen Geschmack doch etwas zu unrealistisch. Denn beide Spezies unterscheiden sich doch in allem sehr, so dass ich eine Fortpflanzung mit Folgen da für sehr unlogisch halten. Wie die anderen Geschichten ist aber auch die Blobble-Story ziemlich düster und es entwickelt sich genauso, wie man es als Leser nicht erhofft. Mir gefiel hier der Charakter der Vivian wesentlich besser als der von Munster selst.


2.5. ERINNERUNGEN EN GROS

Douglas Quail ist ein normaler Angestellter. Aber irgend etwas scheint nicht zu stimmen und Douglas ist sehr unzufrieden mit seinem Leben. Er will nur eines, zum Mars. Douglas will etwas Besonderes sein, ein Agent vielleicht und nicht nur ein normaler Angestellter. Und er ist besessen von der Idee, zum Mars zu kommen. Das ist aber für normale Menschen nicht möglch.

Eines Tages entdeckt Douglas die Firma Endsinn AG. Diese bietet täuschen echte Illusionen. Denn den Menschen implantiert man falsche Erinnerungen, die diese dann für echt halten. Sogar manipulierte Beweise werden mit geliefert. Und bei Endsinn verspricht man auch Douglas, dass er hinterher glauben wird, als Agent auf dem Mars aufwacht.

Als Douglas aufwacht, weiss er nicht, dass es einen Zwischenfall gegeben hat, als er in der Behandlung war. Aber schon kurze Zeit darauf bemerkt er Ungereimtheiten in seinem Leben. Seine Frau verschwindet und schnell wird Douglas von Agenten gejagt. Zudem sind seine Erinnerungen zwiespältig. Er erinnert sich an gewisse Dinge auf dem Mars und gleichzeitig weiß er, dass das nicht sein kann. Oder doch?

*Meinung

Erinnerungen En Gros sind die Erinnerungen des Douglas Quail. Und schnell kam ich beim Lesen darauf, dass das die Geschichte zu Total Recall sein musste. Klar weicht die Story auch von dem Film ab. Aber es gibt doch sehr große Ähnlichkeiten. Bisher war das die Geschichte, die mir noch am besten gefallen hat. Sie war sehr spannend, sogar rasant. Und immer wieder überschlug sich alles, das heißt, immer war es anders, als ich dachte und man überhaupt annehmen konnte. Und die Geschichte birgt noch mehr Erinnerungen bzw. Überraschungen für Quail und den Leser als der Film. Gut aber durchaus auch wieder düster.


2.6. GLAUBE UNSERER VÄTER

Chien ist ein Mann mit Karrierechancen. In den Strassen von Hanoi begegnet er einem Strassenhändler, der ihm ein merkwürdiges Pulver anbietet. Und da die Gesetze Menschen bestrafen, die nichts von einem Veteranen kaufen, nimmt Chien auch das Pulver an. Chien lebt in einer Welt, in der die kommunistische Idee alles beherrscht. Und Herrscher über alles ist ein alter Mann, der als der Unumschränkte Wohltäter bekannt ist. Aber als Chien abends vor dem Fernsehen das Mittel einnimmt, ändert sich für ihn alles. Denn der Unumschränkte Wohltäter erscheint ihm nicht als Mensch, sondern etwas vollkommen anderes....


*Meinung

Glaube unserer Väter ist wieder eine sehr düstere, rabenschwarze Geschichte. Hier geht es darum, ob der Herrscher der Welt vielleicht nur eine außerirdische Macht ist, die den Menschen als Mensch erscheint. Und Chien wird ohne sein Wollen in diese Geschehnisse hereingezogen. Wieder einmal erlebt man als Leser mit, wie sich die Normalität plötzlich ändert. Und wie der Held alles in Zweifel ziehen muss, an das er bisher geglaubt hat. Und dann scheint doch wieder alles noch anders zu sein. Die Geschichte ist interessant und spannend, könnte aber sogar als Horror durchkommen.


2.7. DIE ELEKTRISCHE AMEISE

Garson Pool wacht nach einem Unfall im Krankenhaus auf. Er ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, der eines der bekanntesten und mächtigsten Unternehmen leitet. Aber für ihn ändert sich jetzt alles. Das liegt weniger an der rechten Hand, die er verloren hat, als daran, dass er gar kein Mensch ist, wie er angenommen hatte, sondern eine elektrische Ameise. Als elektrische Ameisen werden organische Roboter bezeichnet. Und jetzt wird Pool damit konfrontiert, eben nur ein Roboter zu sein. Er ist nicht nur geschockt sondern auch neugierig darauf, was passiert, wenn er seinen Lochstreifen abändert. Denn mit diesem Lochstreifen wird die Realität der künstlichen Geschöpfe gesteuert. Und so begibt sich Pool an gefährliche Selbstvesuche, die nicht nur ihn beeinflussen...


*Meinung*

Die elektrische Ameise ist eine Story, die mich sehr fasziniert hat. Spannend und sehr gut geschrieben erlebt man mit, wie sich für Pool alles ändert und wie er nur noch davon besessen ist, wie er diesen Lochstreifen selbst abändern kann und was dann geschieht. Und ob er sich beispielsweise seine Freundin auch nur einbildet oder diese echt ist. Es ist eine ungewöhnliche Geschichte über die Realität oder das, was wir für Realität halten mit einem außergewöhnlichen Ende.


2.8. VARIANTE ZWEI

Der Krieg gegen die Russen war für die Amerikaner schon fast verloren. Europa ist schon längst nur noch eine verbrannte Gegend, in der nichts mehr leben kann und sowohl Russen als auch Amerikaner leben nur noch unter der Erde in speziellen Stollen. Und es leben fast nur noch Soldaten auf der Erde, Zivilisten sind verstorben bzw. ein Teil der Menschen hat sich auf die Mondkolonien geflüchtet. Aber als die Russen schon fast gesiegt hatten, da gelang den Amerikanern die den Krieg wendende Erfindung. Denn sie ließen Roboter für sich kämpfen.

Diese Roboter schafften es, sich immer besser selbst zu veändern. Und sie hatten nur ein Ziel, Menschen zu töten. Und damit sie nicht auch die Amerikaner töten, tragen diese spezielle Bänder um sich. Nur so werden sie nicht angegriffen. Es gibt kleine wendige Roboter, aber auch große Modelle. Man erkennt sie direkt, nur haben Menschen heute keine Chance mehr, ihnen zu entgehen, es sei denn sie tragen diese Erkennungsbänder.

Eines Tages schafft es ein russischer Soldat bis ins Gebiet der Amerikaner. Dort wird er auch direkt von den Robotern zerstückelt. Trotzdem gelingt es den Amerikanern, eine Botschaft von ihm zu entnehmen. Und dort bitten die Russen die Amerikaner um eine Verhandlung. Einer von ihnen möchte in die russische Stellung kommen. Hendricks entschließt sich, das gefährliche Unterfangen durchzuführen. Zudem fühlt er sich durch sein Band ja vor den Robotern geschützt. Und so reist er in das Lager der Russen.

Unterwegs begegnet er zu seinem Erstaunen einem kleinen Jungen mit einem Teddy. Dieser will ihn unbedingt begleiten. Hendricks lässt das zu, aber als er bei den Russen eintrifft, werden die beiden beschossen. Seltsamerweise haben es die Russen aber nur auf den Jungen abgesehen. Und erst jetzt bemerkt Henderson, dass es sich dabei um einen Roboter handelt. Drei Menschen leben nur noch auf der russischen Seite. Denn die Roboter haben sich weiter entwickelt. Sie haben das Aussehen von Menschen angenommen. Von Menschen, denen man helfen will. Und werden sie erst mal von den Menschen aufgenomme, dann werden diese erbarmungslos vernichtet. Dabei interessieren sich diese Roboter auch nicht mehr für die Stahlbänder oder die Nationalität der Menschen. Sie wollen nur eines, die Menschen vernichten.

Der Roboterjunge wurde als Modell III identifiziert. Die drei Überlebenden erklären Henderson, dass auch ein verletzter Soldat als Roboter identifiziert wrude, der sich als Modell I herausstellte. Aber jetzt kommt die Frage auf, dass es auch ein Modell II geben muss... Und in dieser Situation haben die Menschen nur eine Chance. Zusammenzuhalten....

*Meinung

Variante zwei ist meiner Ansicht nach eine der besten Geschichten des Buches. Zusammen mit Hendersen lauert man nur darauf, wer sich wohl als Variante II outen wird. Denn es scheint schon nach kurzer Zeit wahrscheinlich, dass einer der drei Geretteten dieser Roboter sein wird.

Faszinierend fand ich aber auch die Idee mit David und dem Teddy. Ich musste da direkt an den kleien David aus AI-künstliche Intelligenz denken. Nur war dieses eine sehr bösartge Variante.

Die Geschichte ist sehr spannend und auch beängstigend. Denn hier geht es am Ende nur noch um den Kampf von Robotern gegen Menschen, bei dem letztere anscheinend gar keine Chance mehr haben. Nur eines muss vermieden werden, dass diese Roboter auch zum Mond kommen. Und somit war es doch wieder für mich vorhersehbar, wie diese Geschichte wohl endet. Aber auch wenn ich gar nicht so falsch lag, kam es auch hier wieder zu einer Überraschung.



2.9. HOCHSTAPLER

Spence Olham will sich nach 10 Jahren endlich mal freinehmen. Es herrscht Krieg gegen eine außerirdische Rasse. Die Außerirdischen hatten mit ihren Nadelschiffen schon fast gesiegt, als es Olham und seinem Team in ihrem Projekt gelang, eine Schutzblase zu entwickeln. Und durch diese war auch für die Nadelschiffe des Feindes kein Durchdringen.

Aber als der Flitzer (ein Fahrzeug) vorbeikommt, mit dem er zur Arbeit fahren will, sitzt dort auch ein Fremder, der vom Sicherheitsdienst ist zusammen mit einem von Olhams Freunden. Man verhaftet Olham und will ihn zum Mond bringen. Schließlich erfährt der ahnungslose Olham auch, was los ist. Man beschuldigt ihn, ein Roboter der Außerirdischen zu sein, dem es gelungen ist, zur Erde durchgedrungen zu sein. Er soll vollkommen identisch mit Olham sein und sich nicht daran erinnern können, ein Roboter zu sein. Aber im Inneren trage er eine Bombe in sich, die die gesamte Menschheit auf der Erde vernichten könne.

Olham glaubt das nicht, er will beweisen, dass dieser Roboter sein Ziel nicht erreicht hat. Es gelingt ihm zu fliehen aber schon sind ihm die Agenten wieder auf der Fährte...


*Meinung

Hochstapler ist eine sehr spannende Geschichte, die den Leser miträtseln lässt, was jetzt wohl die Wahrheit ist. Olham ist eine sehr sympatisch wirkende Persönlichkeit, was mich noch mehr hoffen liess, dass er nicht der tödliche Roboter ist sondern der Mann, der mit für das Überleben der Menschheit kämpft. Die Geschichte ist zwar relativ kurz aber sehr fesselnd. Wer jetzt Dicks Stil langsam kennt, wird wohl ahnen, wie das ganze aus geht, so wie ich es auch ahnte...


2.10. GESAMTBETRACHTUNG

Insgesamt haben mir die ausgewählten Geschichten in diesem Buch sehr gut gefallen. Sie geben alle eine eher düstere Zukunftsperspektive wieder. Und keine der Welten würde mir persönlich gefallen. Das schöne an den Geschichten ist, dass man sich mit den Hauptpersonen normalerweise auch identifizieren kann. Zudem schafft es Dick, hier seine Zukunftsphantasien so zu schildern, dass sie trotz ihrer Phantasie auch wieder glaubhaft wirkt.


3. DATEN

Titel: Minority Report
Autor: Philip K. Dick
Seiten: 437
Art, Taschenbuch, SF-Geschichten
Ausgabe: 10/2002
Verlag: Heyne
ISBN-Nr.: 3-453-21749-7
Preis: 8,95 Euro


4. FAZIT

Minority Report ist eine gute Auswahl von Science Fiction Stories des Schriftstellers Philip K. Dick. Wer düstere SF-Geschichten mag und nicht unbedingt immer ein Happy End benötigt, der wird an diesem Buch seine Freude haben. Mich hat es auf alle Fälle so beeindruckt, dass ich danach die Geschichten hier noch einmal in einem fast zweistündigen Bericht verarbeitet habe.

Ich hoffe, dass ich das Buch Minority Reportund seine einzelnen Geschichten näher bringen konnte und dem Leser dieser längere Beitrag auch gefallen hat.

Liebe Grüße - Miaraa

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