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Erfahrungsbericht von Jakini

Corinna Gieseler und Alexandra Junge: Geh nicht allein, Sophie

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie ich zu dem Buch kam:
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Bei meiner Schwägerin, die ich in den Frühjahrsferien mit meiner Familie besucht habe, wurde ich auf den Weltbildkatalog aufmerksam und so kam es, daß ich beim Weltbild mal wieder etwas bestellte. Natürlich bekam ich dann auch einen eigenen, sogar neuen Katalog, den ich gleich durchblätterte.

Darin entdeckte ich das Buch: Geh nicht allein, Sophie von Corinna Gieseler und Alexandra Junge.
Gekostet hat das Buch, das im ellermann Verlag erschienen ist beim Weltbildverlag 12,95 Euro. Eigentlich ein recht hoher Preis, doch ich fand das Thema sehr wichtig, denn meine große Tochter geht normaler Weise auch in einer Gruppe zur Schule, doch einmal kam es schon es vor, daß sie alleine vor gegangen war, weil die anderen arg trödeln. An der Situation war ich auch nicht ganz unschuldig, denn am schlimmsten trödelten die Kinder während unserer Umzugszeit und da habe ich sie noch an einem Treffpunkt abholen müssen, weil der Weg zur alten Wohnung doch sehr weit war und sie eben nicht alleine gehen sollte. Da mir die Zeit im Nacken saß, ich Kartons packen mußte, war ich natürlich sauer, wenn unsere Kinder 20 Minuten nach den ganzen anderen Kindern der Schule kamen, sie mußten immer unbedingt Kastanien auf dem Schulweg sammeln. Und so ging meine Tochter dann einen Tag, aus Angst vor meinem Geschimpfe fast alleine den Schulweg, was mir natürlich auch nicht gefallen hat. Sie hätten dann mit anderen Kindern gehen können, das wäre korrekt gewesen, aber eben nicht alleine. Und da diese Situation immer noch in meinem Kopf war, hinzu das Verschwinden und der Mord der Geschwisterkinder in Eschweiler, habe ich mich entschieden, dieses Buch zu kaufen, um meiner Tochter begreiflich zu machen, daß sie niemals alleine von der Schule nach Hause gehen darf, immer nur mit anderen Kindern und wenn nicht die gewohnt Gruppe, weil diese trödelt, dann soll sie sich anderen Kindern anschließen, aber niemals alleine gehen.

Wie sieht das Buch aus:
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Das ist nicht ganz im DIN A 4 Format, ein klein wenig niedriger, so daß es gut in jedes Buchregal paßt. Meine große Tochter hat ein schönes großes Buchregal, in daß es sehr gut hinneinpaßt.
Das Buch hat einen Hartcovereinband, wie wohl die meisten Kinderbücher. Auf dem Cover kann man ein Mädchen im Vordergrund sehen, im Hintergrund ein weiteres Mädchen und zwei Jungen, die sich gerade ärgern. Das Mädchen geht mit Rucksack auf einem Fußweg, der Himmel und ein bisschen Wind sind angedeutet.

Schlägt man das Buch auf, erwartet einen ein weiteres Bild, ein Mädchen trödelt mit großem Abstand hinter einem anderen Mädchen, das sich nach dem trödelnden Mädchen umsieht her. Vor dem anderen Mädchen sind zwei Jungen, die sich ärgern.

Danach kommt noch eine kleine Erklärung zu den Autorinnen. Geschrieben wurde die Geschichte von Corinna Gieseler, die Zeichnunen stammen von Alexandra Junge.

Insgesamt erstreckt sich das Buch 28 Seiten, allerdings findet man überwiegend Bilder zu der Geschichte. Der Text dazu ist recht kurz gehalten, so daß Erstleser ihn sehr gut lesen können und das Buch auch in Eins durchlesen können.

Als Abschluß kommt wieder eine kleine Zeichnung über zwei Seiten, diesmal sind die vier Kinder aber gemeinsam zu sehen.

Worum geht es in der Geschichte:
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Vorweg möchte ich sagen, daß ich hier die gesamte Geschichte preis geben werde, denn es handelt sich um ein Kinderbuch, bei dem ich persönlich das Ende auch immer sehr wichtig finde, bei meiner Kaufentscheidung. Gerade bei diesem Thema geht es nicht um Spannung, sondern darum, den Kindern etwas wichtiges zu vermitteln.

Sophie geht in die erste Klasse und seit dem Herbst geht Sophie auch alleine in die Schule, d.h. sie wird nicht mehr von ihrer Mutter gebracht. Die Mutter gibt ihr immer noch Anweisungen, daß sie nicht trödeln soll, sonst könnte sie zu spät zur Schule kommen, vorallem aber soll Sophie nicht mit fremden Leuten mitgehen. Doch das muß die Mutter eigentlich nicht mehr erwähnen, denn Sophie hat mit einer Klassenkameradin ein schlimmes Erlebniss gehabt.

Eines Tages wurden die meisten Kinder von ihren Eltern mit dem Auto von der Schule abgeholt, weil es so stark geregnet hat. Nur Sophie, zwei freche Jungen mit dem Namen Freddy und Lars und Anke, ein braves, aber langsames Mädchen. So ging Sophie den Weg alleine nach Hause, weil sie die frechem Jungs nicht mochte und Anke eben auch nicht.

Sophie sah auch zu, daß sie nicht mit den anderen gehen mußte, so ließ sie sich von dem Jungs überholen und sah zu, daß sie ausreichend Abstand zu Anke hatte. Als sie sich gerade besonnen hatte, daß Anke gar nicht so blöde ist, und sie doch mir ihr gemeinsam gehen könnte, kam das Mädchen ängstlich angelaufen, verfolgt von einem Mann. Nun liefen die beiden Mädchen gemeinsam, bis sie die Jungs eingeholt hatten.
Und die mochte Sophie auf einmal doch auch. Als sie ihnen erzählten, daß der Mann sie verfolgt, bewarfen sie ihn gemeinsam mit Kastanien.
Zum Glück haben sich aber auch die Mütter auf die Suche nach den Kindern gemacht, denn es ist spät und Anke zum Zahnarzt, Sophie hat keine Regenfeste Jacke an. Die beiden Frauen treffen die Kinder, wie sie den Mann bewerfen und schimpfen mit den Kindern. Als die Mütter erfahren, was los war, gehen sie zu dem Mann, um ihn zur Rede zu stellen. Er erklärt, daß er Anke eigentlich nur ihre Stoffgiraffe geben wollte, die sie auf dem Weg verloren hat.
Seit dem gehen die vier immer gemeinsam den Schulweg, denn niemand von ihnen nocht so etwas noch einmal erleben, auch wenn es in diesem Fall zum Glück harmlos war.

Wie ist meine Meinung zu dem Buch:
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Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, denn es hätte auch gut meine Tochter sein können. Einige aus ihrer Gruppe, in der sie geht, trödeln immer ganz kräftig, und ein Junge ist ebenfalls besonders frech und wohl auch sehr nervig, wie sie es immer berichtet. Und so fand ich das Buch dann sehr passend, und auch ich habe etwas gelernt, Kastanien auf dem Schulweg können doch sehr hilfreich sein.

Die Geschichte erklärt den Kindern sehr deutlich, warum sie den Schulweg nie alleine bestreiten sollten, auch wenn es in der Geschichte eigentlich keinen Grund zur Angst gab, so gibt es im wirklichen Leben leider viel zu viele Vorfälle, wo Kinder auf dem Weg von der Schule verschwinden, weil sie von einem Fremden angesprochen und mitgenommen werden. Auch auf dem Schulweg meiner Tochter ist es vor einem Jahr einem Kind passiert, was sich aber glücklicher Weise freibeissen konnte. Doch seit dem habe ich natürlich wieder verstärkt Angst. Dennoch kann und darf man die Kinder nicht daran hindern, selbstständig zu werden und dazu gehört der Schulweg nun einmal.

Zum ersten Mal gelesen habe ich das Buch mit meinen Töchtern, meine große Tochter hat die Geschichte sehr beeindruck, die mittlere hat wohl nicht wirklich verstanden, worum es eigentlich geht, noch geht sie ja auch nicht zur Schule. Aber wenn es so weit ist, dann wird auch sie dieses Buch noch öfter vorgelesen bekommen.

Doch das Buch eignet sich nicht nur sehr gut zum Vorlesen, sondern die Kinder können es auch alleine lesen. Die Texte auf den einzelnen Seitn sind sehr kurz. Gut ist aber der relativ große Druck, der Leseanfängern das Lesen somit einfacher macht.

Die Zeichnunen zigen sehr gut, worum es in der Geschichte geht, dies hilft dabei, wenn man kleineren Kindern das Buch vorliest, sie sehen dann worum es geht. Empfehlen würde ich das Buch für Kinder im Vorschulalter, um sie auf diese Weise schon einmal auf den Schulweg vorzubereiten.

Sehr gut gefallen haben mir die Darstellungen in der ersten und der letzten Seite. Zunächst gehen die Kinder ja getrennt, hier ist der Himmel dunkel und es regnet offensichtlich. Doch auf der letzten Seite gehen sie gemeinsam und der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Es zeigt noch einmal deutlich, wie gefährlich es sein kann, alleine zu gehen. So setzt sich auch die Situation negativ, bzw. die Gruppe die dann gemeinsam geht, positiv im Gedächtnis der Kinder beim Ansehen ab.

Das Thema der Geschichte finde ich sehr wichtig, es sollte auch Eltern Anregungen geben. So sprechen wir Eltern uns ab, wenn die Kinder mal gemeinsam gehen können. Wir informieren uns, wenn sie krank sind, oder auf Klassenreise, damit niemals die Situation entsteht, daß ein Kind alleine gehen muß. Es würde also nie vorkommen, daß Eltern aus unserer Gruppe ihr Kind bei Regen ohne Absprache mit den anderen Eltern abholt, wenn dann werden alle Kinder abgeholt, so bleibt keines übrig. Ich denke, das sollten auch andere Eltern mit ihren Kindern so hand haben. Auf jeden Fall ist mir dies an der Geschichte sofort negativ aufgefallen, wobei es die Geschichte nicht negativ da stehen läßt, sondern eben einen positiven Denkanstoß geben sollte.

Fazit:
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Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, denn es zeigt den Kindern deutlich, daß sie nicht alleine den Schulweg gehen sollten. Wem dies bei seinem Kind ebenso wichtig ist, der sollte schoon im Vorschulalter dieses Buch mit seinem Kind lesen, ansonsten ist es immer noch ein schönes Geschenk zur Einschulung, denn die meisten Kinder werden bis zum Ende des ersten Winters zur Schule gebracht und wieder abgeholt, zumindest war dies bei uns so üblich.
Den Preis finde ich angemessen, wenn man bedenkt, daß dieses Buch aus sehr gutem Material besteht und vorallem ein sehr wichtiges Thema behandelt.

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