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ab 14,15
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Erfahrungsbericht von Pitata

Gelbfurz,Butler und Picasso

Pro:

spannend

Kontra:

zu perverse anschauliche "Bilder"

Empfehlung:

Nein

Henky Hentschel – Die Hunde im Schatten des Mandelbaumes

Genre: Erzählung
Verlag: Beltz und Gelberg
ISBN : 3 407 78725 1
Reihe: Gulliver Taschenbuch 725
Erscheinungsjahr: 1998
Preis: ca.5€
Seitenzahl : 84

Kritikerstimme:
„Endlich frische Luft,endlich ein Schriftsteller,der ein Bauer ist.So ein Buch kann man nur unter freiem Himmel schreiben.Natürlich hat ein richtiger Bauer auch Hunde,die den Hof bewachen,mit Hühnern streiten und abends ihr Fressen,knurrend oft,teilen mit Katzen und Enten.Henky Hentschel lässt seine Hunde von der Leine los,lässt sie leben,lebt mit ihnen in einer abenteuerlichen Gemeinschaft.Wer nur die Hunde aus den großen Städten kennt,den muß hier,in diesen Geschichten,die Sehnsucht packen.“

Wolf Wondratschek

Zum Autor:
Henky Hentschel,geboren 1940 in Ulm,studierte Soziologie und Ethnologie in Heidelberg.Er lebte mehrere Jahre auf der Insel Elba als Bauer;danach auf Guadeloupe.Heute lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller und Journalist in Guatemala.

Inhalt:

Die Erzählung ist autobiographisch.Henky Hentschel erzählt in „Ichform“ von seiner Zeit auf einer italienischen Insel.(vermutlich Elba).Und wie er erzählt.
Während seiner Italienzeit hat er 8 Hunde bei sich auf dem alten Hof gehabt.Aber nicht gleichzeitig.Sie kreuzten nacheinander in seinem autarken Leben auf.
Den ersten hat er im Wald gefunden .Er war gelb ,wie eine Babywindel,klein wie eine Katze,dreckig wie ein Fußballspieler und voller Wunden,als komme er aus einem Hundekrieg.Er peppelte ihn auf und musst ihn Gelbfurz nennen.
Ihre Freundschaft hielt nicht lange .Nach 6 Wochen wurde er von einem üblen Kerl wieder abgeholt.Er war der Besitzer.
Danach kauft er einen 2ten Hund bei einem Marmorschneider im Nachbartal .Er nennt ihn Butler ,weil einer mit so einer schrecklichen Schnauze nur Engländer sein kann.
Er wird leider von einem Besucher überfahren.
Doch dann kam Picasso, er war der wildeste von allen............

Meinung:
Ich selbst bin kein großer Hundenarr,und als ich das kleine Büchlein auf dem Schreibtisch meiner Frau sah,wollte ich es erst übergehen.
Ich hatte gerade nichts zu lesen und schaute mal kurz rein.
Der Schreibstil des Autors hat mich begeistert und immer wieder zum schmunzeln gebracht.Er beschreibt in einer recht sachlichen Form,manchmal fast berichtsartig ,aber sehr detailliert und genau,von den verrücktesten Geschehnissen mit seinen Hunden.Dabei ist deutlich seine Lebenseinstellung zu spüren.Den anderen lassen ,wie er ist.Ihn in seiner Eigenheit zu erkennen und schätzen zu lernen.Die daraus resultierende Freiheit für sich und sein nächstes Umfeld ist einfach und doch wieder faszinierend.
Das Buch hat bei mir durchaus ,ein kritisches reflektieren meines eigenen Lebens,bewirkt.Ich musste wieder mal feststellen ,wie schnell ich in Tretmühlen gefangen werde.
Sicherlich ist das ganz persönlich und es wird nicht jeden Leser so berühren.Ich kann es aber als kleine amüsante Lektüre nur wärmstens empfehlen.
Das Buch wurde auch auf die Auswahlliste des deutschen Jugendliteraturpreises gesetzt.

So.Dann wünsch ich dem der`s liest viel Spaß.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-18 22:47:34 mit dem Titel Mo Hayder der Vogelmann perverser Thriller?

DER VOGELMANN

Autorin : MO HAYDER
Genre : Psychothriller

Verlag . Goldmann ( www.goldmann-verlag.de )
Ersterscheinung: 2000
Taschenbuchausgabe: 2002
ISBN : 3-442-45173-6
Seitenzahl : 411
Preis : ca. 10 €

Inhalt :

London im Frühling. In der Nähe der Themse werden die Leichen von fünf Frauen gefunden.
Sie sind in einem stillgelegtem Betonwerk vergraben worden.Sie sind offenbar einem perversen Serienkiller zum Opfer gefallen.
Die Öffentlichkeit ist schockiert,und Chief Detective Jack Caffery ermittelt mit seiner Spezialeinheit fieberhaft , um dem mysteriösen „ Vogelmann“ auf die Spur zu kommen.
Diesen Spitznamen geben die Kriminalen dem Täter,da er seinen weiblichen Opfern einen lebenden Vogel in die medizinisch fachlich geöffnete Brust implantiert.
Die Opfer haben aber noch mehr Gemeinsamkeiten.Sie sind alle aus dem Prostituiertenmilieu
und drogenabhängig.
Hinweise führen den Inspector schließlich nach Greenwich,wo er die junge attraktive Malerin Becky kennenlernt.
Sie ist eine ehemalige Stripperin ,lebt mit einer Prostituierten zusammen und malt Bilder aus dem Milieu.Jack ist begeistert und magisch angezogen von ihr.
Als es der Polizei gelingt einen Verdächtigen festzunehmen,hoffen alle auf das Ende des Alptraums, doch das morden geht weiter , bis auch Becky verschwindet.......

Die Autorin:

Mo Hayder verließ mit 15 Jahren ihr zu Hause,um in London ,das Abenteuer zu suchen.Sie arbeitete in Bars und Kneipen,zog dann nach Japan und jobbte eine Weile in Tokio, wo sie auch für einen englische Zeitung schrieb.Später bereiste sie weite Teile Asiens und absolvierte anschließend ein Studium an einer amerikanischen Filmhochschule.Mo Hayder ist heute freie Schriftstellerin und lebt zusammen mit ihrem Lebensgefährten und ihrer kleinen Tochter in London.


Meinung :

Nachdem ich in letzter Zeit einige Thriller gelesen hatte (siehe Besprechungen-wenn du willst) ,hatte ich eigentlich beschlossen es dabei erst mal zu belassen.
Doch dann habe ich den Vogelmann zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen und ihn auch gelesen.
Irgendwie ist es wie immer:
perverser Killer mit psychopathischem Hintergrund,
symphatischer menschlichen Inspektor mit privaten Ungereimtheiten,
der Negativbulle als interner Kontrahent,
die falschen Fährten,
der öffentliche Druck,
und natürlich die unerreichbare Geliebte.

All diese deckt der Krimi ab und das nicht mal schlecht aber auch nicht wirklich überraschend anders.
Aber er hat mich in einem wirklich geschockt.Er ist absolut pervers geschrieben.Bei den Schilderungen der Morde ,der entsetzlichen Folterungen,den Schändereien und kranken Quälereien die ,dieTäter den Opfern antun,wird von der Autorin nichts ausgelassen.
Ich fragte mich oft soll ich mir das weiter antun.?Soll ich diesen Abschnitt auslassen?
Warum lese ich trotzdem weiter?
Eine Frage beschäftigt mich immer wieder.
Wie kann eine Frau so etwas schreiben?
Was hat sie dazu bewegt?Was hat sie erlebt?
Doch warum werden solche kranken sadistischen Ausschweifungen zuerst Männerphantasien zugeornet?Vielleicht dadurch schon fast legitimiert?

Fazit:

Ich werde erst mal kein Buch mehr über irgendwelche abgedrehten perverse Serienkiller lesen ,egal ob von Mann oder Frau geschrieben.
Wer auf solche Stories immer noch abfährt,dem kann ich es empfehlen .Für mich selbst war es gut,da ich mich nochmals mit mir in Hadern kam,was in mir abging,beim lesen des Buches.
Eure Meinung dazu würde mich interessieren.

Tschüss

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