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Erfahrungsbericht von helmut.agnesson

Naomi Ragen: Das Tagebuch der Hannah Mendes

Pro:

gute Information über sefardisches Judentum

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Dieses, 1998 erschienene Buch, ist eine Mischung aus historischem Roman und einem Gegenwartsroman. Der historische Teil handelt von der Familie Mendes, welche den schwierigen Weg der scheinbar gewordenen Christen gegangen sind ,ehe sie Spanien und Portugal doch ganz verließen und in Antwerpen eine neue Heimat fanden. Wir erfahren von den Schwierigkeiten der historischen hauptperson Hannah Mendes, von der Schwierigkeit, als Scheinchrist soweit möglich dem Judentum verbunden zu bleiben und der daraus resultierenden ständigen Lebensbedrohung.
Der Gegenwartsteil befasst sich mit zwei Jüdinnen in Amerika, Suzanne und Francesca, die dem Judentum relativ entfremdet in einer Reformgemeinde eher weniger zu Hause sind (Achtung: Der Begriff Reformjudentum ist in Europa anders verwendet als in Amerika; in Europa versteht mensch darunter vor allem Masorti (konseratives) und liberales Judentum, während es in Amerika alleine eine weitere, recht weit von den Traditionen entfernte Strömung im Judentum bezeichnet).
Diese beiden recht unterschiedlichen Frauen werden von ihrer sterbenskranken Großmutter nun auf eine Europareise geschickt. Auf dieser Reise sollen sie die fehlenden Manuskriptseiten finden und haben dabei sogar einen überraschend guten Erfolg. Sie finden aber noch viel mehr. Wenn Ihr bis zum Ende lest, erfahrt Ihr das. Nun, es ist für Suzanne, die ein wenig chaotisch ist -dafür aber reiseerfahren - und die sozial engagiert ist und die karriereorientierte Francesca nicht gerade einfach, gemeinsam dieser Aufgabe nachzugehen. Interessant, wie die beidinnen sich zusammenraufen.
Was beide finden, ist jeweils der Partner fürs Leben. Für beide ein Partner aus sephrdischer Tradition; das heißt, beide finden auch einen Zugang zu einem nicht ganz so reformierten Judentum, ohne gleich orthoprax zu werden.
Die Männer finden sie auf eine doch recht typische Art, wenn auch mit Hilfe der großmutter. Suzanne den ihren, als sie auch in Europa gleich ein Frauenhaus besucht und sich in einem dort gerade arbeitsseitig anwesenden Mann verliebt .. und prompt erst mal mit ihm durch die Länder zieht. Francesca verliebt sich dagegegen beim gemeisnamen Suchen nach dem Manuskript in ihren Helfer. Beide Schwestern begegnen sich mehr oder weniger zufällig in Venedig, als sie zwischenzeitlich getrennt waren und dort treffen sie auch auf Personen, die doch eigentlich seit geraumer Zeit gestorben sind... Dies wird nie deutlich aufgeklärt,was den Reiz, über dieses Buch nach dem Lesen weiter zu reflektieren, erhöht.

Dieses Buch, welches ich in der Bibliohek ausgeliehen habe, lohnt wirklich zu lesen. Es sit sowohl unterhaltsam als auch lehrreich. Ein bißchen Hintegrundinformationen über Judentum sind sicher nicht schlecht, andererseits ist der größte Teil des Buches aber auch ohne zu vestehen. das Buch aht 446 leicht zu lesende seiten und die autorin bittet ihre LeserInnen um Reaktionen, behufs dessen gibt sie ihre Emailadrese an. Eine gute Idee.

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