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Erfahrungsbericht von witch_craft

Rees, Celia: Hexenkind

Pro:

informativ, spannend, gut geschrieben

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Nein

Liebe LeserInnen,

da ich heute zum Arzt musste, hatte ich endlich Zeit, das Buch "Hexenkind" von Celia Rees zu lesen.

Erstmal die reinen Buchdaten:

Celia Rees: Hexenkind (Witch Child). Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig. Würzburg: Arena 2001. 269 S.

Zum Hintergrund des Buches:
Es wurde in einem Quilt (Steppdecke) eingenäht ein Tagebuch beginnend im Jahr 1959 gefunden, beigefügt die Notiz einer anderen Handschrift. Ich zitiere:" Ich bin eine in der Schrift nicht sehr bewanderte Frau, doch ich fühle mich getrieben, Mary die Treue zu halten und ihre Geschichte oder das, was ich davon weiss, zu beenden..." Die Engländerin Celia Rees (Jahrgang 1949) hat dieses Tagebuch zu einem sehr guten Roman, der auch für Kinder zu empfehlen ist, umgesetzt. Ich habe dieses Buch heute begonnen und beendet, es hat mich mal wieder zu einer Internetrecherche über Hexen, Hexenverfolgung animiert, die Ergenisse folgen...

Nun zur Handlung

Mary wächst in einem englischen Dorf bei ihrer Großmutter auf, bis diese erst gefoltert, dann hingerichtet wird. Eine geheimnisvolle Fremde bringt Mary zu Puritanern, die nach
Amerika auswandern wollen. Wir erleben die Schiffreise, die Ankunft und die Mühen in der neuen Welt, wir bekommen ein wenig Einblick in die Kultur der Indianer und etwas mehr in die der Puritaner.
Wir hoffen mit ihr, dass ihre Ängste nicht wahr werden: so zu enden wie ihre Grossmutter.
Nein, ich werde auf keinen Fall mehr erzählen, was in diesem Buch geschieht. Lest es selber, macht viel mehr Spass!

Wenn Lehrer mitlesen: ich persönlich finde es eine prima Lektüre für den Unterricht.

Was ich im Netz fand:

"Sobald der Hexenfinder eintraf, sandten die Richter den Ausrufer durch die Stadt. Er läutete seine Glocke und verkündete, daß jeder, der eine Person der Hexerei anklagen wollte, dieses vor den witch-finder tun könnte.
Dreißig Frauen wurden zum Rathaus gebracht, entkleidet und vor aller Augen mit Nadeln gestochen, für die meisten endete die Probe mit dem Schuldspruch. Der Hexenfinder erhielt zwanzig Schilling für jede verurteilte Frau."

Die Zeittafel, die ich fand, zeigt uns, dass ca. 334 ein Kirchenlehrer namens Augustinus aus der Antike "Die Lehre des Dämonenpaktes" übernahm, die Vorstellung eines Vertrages ála Faust.

Der gute Papst Paul III. sorgte für die Verbreitung der Inquisition in fast alle christlichen Staaten.

Der ebenso gute Papst Paul IV. erliess "die Bulle" gegen die Juden.

1564-1642 Galileo Galilei. Er wurde von der Inquisition 1633 zum Abschwören seiner Erkenntnisse gezwungen.

Der gute Erzbischof von Trier liess 1585 so viele "Hexen" verbrennen, dass zwei Dörfer ihren Bestand an Frauen fast vollständig verloren.

1585 ließ der so viele Frauen als "Hexen" verbrennen, daß in zwei Dörfern jeweils nur noch zwei Frauen übrigblieben.

Endlich ein Wandel in der Zeittafel!

1631 Friedrich von Spee, Jesuitenpater, begleitet währen der Prozesse die Hexen seelsorgerisch und wurde zu einem überzeugten Gegner der Verfolgung.

Und wieder dem Genie den Prozess gemacht:
1632/33 Prozeß gegen Galilei.

Dann, endlich, nimmt der Wahnsinn sein Ende...
1684 Letzte Hexenhinrichtung in England.
1745 Letzte Hinrichtung in Frankreich.
1775 Letzte Hinrichtung in Deutschland. Im Stift Kempten wird wegen erwiesener Teufelsbuhlschaft eine Hexe hingerichtet, die letzte auf deutschem Boden.
1782 Letzte Hinrichtung in der Schweiz.
1792 Letzte Hinrichtung in Polen.

Da ich schon immer der Ansicht war, dass es "im Unverständnis für das Genie" seinen Nährboden hatte, dass intelligente Männer und Frauen Hexer und Hexen wurden...aber auch in der Angst vor dem, was Mensch nicht versteht, faszinierte es mich schon immer.

Ich sah den Fernsehfilm über "die letzte Hexe"...und immer wieder kam ich zu dem Schluß: es ist die Geschichte vom Sündenbock, den die "Gruppe" halt hin und wieder braucht. Der Omega-Wolf, den es in jedem Rudel gibt. Unsere modernen "Hexen" sind zum Beispiel Sozialhilfeempfänger und die "Drückeberger", die "irgendwo" sind. In meiner Jugend waren es die Ausländer. Ich schimpfe übrigens auch mal gerne auf Irgendeinen. In dringenden und bewusstseinsgetrübteren Momenten finde ich dann auch einen Sündenbock, der mir passt.

Das war nun der ganz persönliche Anteil und bevor es in stundenlanges Gedankenkettendenkereien ausartet:
Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Dieser Text ist MicroSoftKorrekturgelesen...

23 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Kranich

    25.03.2006, 03:07 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - *lg und danke für gute rückbewertungen* :-))

  • fenikso

    26.03.2002, 21:07 Uhr von fenikso
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... aber nicht mein Fall... Grüße, fenikso

  • tinalice

    26.03.2002, 20:54 Uhr von tinalice
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt wirklich spannend! Wenn ich mal wieder Zeit habe, muß ich das unbedingt lesen!