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Erfahrungsbericht von Gering

Ein selten doofes Buch!

Pro:

s.o.

Kontra:

s.o.

Empfehlung:

Ja

Auf das Buch „Sehr geehrter Herr Maggi“ bin ich durch einen Bericht von Hanni64 aufmerksam geworden, weshalb diese auch Schuld ist,

... dass ich mir dieses Buch gekauft habe, hatte ich doch zunächst den kauf nebst ausführlichen Bericht über die sechsbändigen Kamasutraausgabe für Fortgeschrittene ....

DA HABT IHR JETZT PECH GEHABT! Oder auch nicht!

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Nein, nein, ehrlich, das stimmt nicht, so was lese ich natürlich nicht, wenn auch sicherlich in solchen Büchern deutlich mehr Bilder als gar keine wie in dem Buch von Jürgen Sprenzinger gewesen wären !!!
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Vorweg: Das Buch von Jürgen Sprenzinger ist etwas für Leute, die was für schrägen Humor haben, denn so ganz ernsthaft ist das Buch nicht gemeint und sollte man auch Leser nicht eingestellt sein!!

Jürgen Sprenzinger legt mit dem Buch die Veröffentlichung seiner Schreiben an alle möglichen renommierten Firmen und Institutionen vor, mit denen er prüfen wollte, wie diese auch teilweise richtig hohle Zuschriften reagieren.

So beginnt ein Großteil seiner Briefe schon mit der an und für sich vielleicht logischen, nichts desto trotz meschuggenen Anrede „Sehr geehrter Herr / sehr geehrte Frau X“, wobei für das X jeweils die entsprechende Firma bzw. der entsprechende Firmenname einzusetzen wäre, wie eben auch der Buchtitel schon deutlich macht: „Sehr geehrter Herr Maggi“.

Das führt dann manchmal zu eher peinlichen Rückschriften, in denen die betroffenen Firmen mitteilen müssen, dass der Lebenswille des jeweiligen Firmengründers nicht ausgereicht hat, gerade auf diese Zuschrift des Herrn Sprenzinger noch zu warten und das Ableben hinauszuzögern.
Zudem macht der Autor in seinen Briefen einen – höflich ausgedrückt – eher unterbelichteten Eindruck, was für beides, Orthografie und Ausdruck sowie Inhalt, gelten kann.


Beispiel
Herr Sprenzinger hat sich die Werbung im Fernsehen wohl zu genau angesehen, denn vor lauter Geiz kaufte er sich nur die Wunderkugel von Vizir Ultra, die, auch ich entsinne mich an diese Megawerbung, von sich aus, ohne Zutun von außen oder Dritter, den Schmutz aus der dreckigen Wäsche herauszuziehen – ganz ohne Waschmaschine.

Dass das dann nicht ganz so gelingen wollte, bestätigte sich dann auch in der Antwort der Firma!


Opfer der Schreiblust werden Zeitschriften, Institutionen, Minister usw. usf.

Oder: Hättet ihr ohne Antwort von Gillette gewusst, was das „Wahre im Mann ist“ ?
Warum man, anders als in der Jeverwerbung, sich eher den Mantel versaut, wenn man sich an
deutschen Meeresstränden rückwärts fallen lässt, um sein kühl – prickelndes Bier zu genießen?

Also: Für jeden, der schon lange auf Antworten auf diese und andere Fragen gewartet hat oder auch die, die gerne mal wissen wollen, dass nicht alle eigentlich als ernsthaft geltenden Institutionen staubtrocken sein müssen (und umgekehrt) , sei das Buch von Jürgen Sprenzinger ans Herz gelegt.

Michael

Jochen Sprenzinger
Sehr geehrter Herr Maggi
Preis 11,90 Euro


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-09 12:39:25 mit dem Titel Literatur für Zwischendurch

Zeit der Vergeltung / Sheldon, Sidney

Gute Unterhaltung ist teilweise recht simpel aufs Blatt zu bringen: Man nehme eine Frau, die bitter hintergangen wurde von einem Mann, der seine politische Karriere über die Gefühle stellt, und dem die Hintergangene in Zukunft so oft wie möglich ein Bein stellen möchte und für Skandale sorgt.

In diesem kurzen Resümee steckte nicht nur eine Bombe, sondern gleich mehrere, und das ist der Handlungshintergrund von Sidney Sheldons ZEIT DER VERGELTUNG.

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INHALT
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Leslie Stewart musste schon recht früh auf eigenen Beinen stehen, denn der Vater verließ die Fami-lie, um sich einer jüngeren Frau zuzuwenden. Die Mutter starb kurz darauf an gebrochenem Herzen, sodass Leslie bei ihrer Großmutter aufwuchs, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, sich nie, niemals so von einem Mann hintergehen zu lassen.

Nach dem Collgeabschluss arbeite sie in einer Werbeagentur, zunächst als Dienstmädchen für alles. nachdem man aber ihren Scharfsinn, immerhin hat sie einen IQ von 170, entdeckt hatte, macht sie aber auch hier steil Karriere. In dieser Funktion lernt sie auch Oliver Russel kennen, einen jungen Anwalt, der sich gerade um das Amt des Gouverneurs von Kentucky bewirbt.
Zwar hatte dieser vorher mächtige Gönner, die ihm seinen Wahlkampf finanzierten und ihn in der Beliebtheitsskala bei den Wählern ganz nach oben katapultieren ließ, doch – typisch für Amerika – nach dem Rückzug seiner Gönner war er gezwungen, einen Low Cost Wahlkampf zu führen und eben deshalb kam es zu dem Kontakt mit der guten, aber kleinen Werbeagentur.

Der Grund für das Überwerfen mit seinen Gönnern liegt eigentlich nur in der Libido Olivers. Ver-lobt mit der Tochter des mächtigen und einflussreichen Senators Todd Davis, konnte er die Finger nicht von deren besten Freundin lassen, die wiederum dieses Erlebnis der dann ehemals besten Freundin gleich aufs Brot schmieren musste.

Nachdem sich die Wege trennten, lernte Oliver, wie schon gesagt, Leslie Stewart kennen – und lie-ben.
Die Hochzeit der beiden ist festgesetzt, die Gäste eingeladen, die ersten Geschenke schon da, als Todd Oliver nach paris bittet und ihm klar macht, dass er noch eine Chance erhält.
Oliver nutzt diese Chance, heiratet – böse, böse – Hals über Kopf seine ehemalige Verlobte und versetzt Leslie Stewart, ist damit aber wieder voll im Rennen um den Gouverneursposten, den er schließlich auch erringt.

Leslie freilich beginnt, nach und nach ihre Rache zu schmieden: Sie heiratet – Klischee, Klischee – einen alterwürdigen Medienmogul, der auch bald darauf diese Welt verlässt.
Uns so beginnt sie, ein Medienimperium aufzubauen, durch dass sie Oliver bluten lassen möchte...

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Nun, so ganz freiwillig bin ich nicht auf dieses Buch gekommen: Bei meinen Eltern bestimmen immer die Damen das Fernsehprogramm, was die Herren des Hauses immer zum Lesen zwingt. Und da ich mein mitgenommen Buch schon durchgelesen hatte, musste ein Buch aus dem Bücher-schrank meiner Mutter daran glauben.

Sicher, gekauft hätte ich mir das Buch so nicht, doch trotzdem steckt mehr Unterhaltung drin, als man das vom Buchrücken her vermuten könnte.
Aber: Sheldon setzt auch stark auf einfache, sicherlich aber auch wirkungsvolle Klischees, mit dem der Leser gefangen wird:
Die schöne, intelligente Leslie, die bitterlich betrogen und hintergangen wird; der typische Macho Oliver, der bei keiner Frau die Hose zu lassen kann und später über das, was da rauskommen kann, ganz böse stolpert – zurecht, wie die Leser - auch hier wieder – sicherlich nachvollziehen werden.

Und wegen dieser einfachen Klischees, die aber immer wieder den Leser in ihren bann schlagen und emotional zumindest ein kleines Bisschen fesseln handelt es sich um keine ganz große Litera-tur, aber eine wirkungsvolle in der Machart von Denver Clan oder Dallas.

Nun, wer etwas gegen Schmalz in Büchern hat, dem sei abgeraten, alle anderen werden aber das Buch zumindest ohne große Langeweile lesen können.
Immerhin hat Sheldon eine weltweit riesige Fangemeinde – weiblich vor allem, wie mir mein Buchhändler bestätigte.

Dennoch, auch als Mann kann man dieses Buch mit Genuss lesen, nur hält das 300 Seiten Buch nicht allzu lange an – an einem tag war ich damit durch und schon stand das nächste problem an.



Michael




----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-27 11:38:32 mit dem Titel Nur Mäßig spannend und viel zu anstrengend

Die Reichen und die Toten / Sutherland, Grant

Bei DIE REICHEN UND DIE TOTEN handelt es sich um einen Thriller in der Versicherungsbranche der Finanzmetropole London. Ian Collier ist Underwriter in einem Versicherungssyndikat. Als Sohn eines Buchmachers für Hunderennen wollte er diesem Milieu entkommen und wurde auf Rat des Versicherungsmaklers Sebastian Wards, einem Bekannten, von einem Londoner Syndikat eingestellt. Dort arbeitet sich Ian schnell die Karriereleiter nach oben.

Überschattet wird der steile Aufstieg durch den Tod Sebastian Wards: Als dessen Villa abbrennt und eine Leiche gefunden wird, denken noch alle, dass es sich um den Leibwächter Sebastian handeln würde und Sebastian selbst Opfer einer Entführung geworden sei. Peinlicherweise hatte gerade Ian für Sebastian in seinem Syndikat eine Versicherung gegen Entführungen abgeschlossen: Dadurch wäre der Versicherung großer Schaden entstandnen und sein Aufstieg in s Stocken geraden. Wie sich freilich schnell herausstellt, handelt es sich bei dem Toten nicht um den Leibwächter, sondern um Sebastian selbst.

Die Ermittlungen im Mordfall Ward leitet ein gehasster Bekannter aus Ians Kindheit die Ermittlungen, der mit Ian noch eine Rechnung zu begleichen hat. Deshalb stürzt er sich auf diesen Fall und versucht mit allen Mitteln, die Schuld Ians als Mörder zu beweisen.

Ian selbst stellt ebenfalls Nachforschungen an und stößt auf Details, die zeigen, dass Sebastian Wards Ruf als seriöser Geschäftsmann so nicht zutrifft, denn Sebastian scheint im großen ma0ße Versicherungsbetrügereien begangen und dabei die Versicherungsgesellschaft, in der Ian arbeitet, um hohe Geldbeträge geprellt zu haben.

Und auch die eigene Chefetage scheint in diese Machenschaften verstrickt zu sein, ist aber bereit, Ian zu opfern.

Ian flieht vor der drohenden Verhaftung und macht sich selbst daran, den Fall zu lösen.


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ZUM BUCH ALLGEMEIN
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Die 554 Seiten des Buches ziehen sich für den Leser in die Länge, den der Handlung bzw. dem buch fehlt es an Brisanz, die Handlung fließt wie ein ruhiger Bach dahin. So ganz fesseln kann diese Buch nicht, wofür aber auch noch andere Gründe zu nennen sind:

Das Buch spielt in der Versicherungs- bzw. Brokerszene in London. Nun scheint aber gerade das Versicherungswesen in Großbritannien ähnlich aufgebaut zu sein, wie ich es von der normalen Börse kenne. Dritte können Geld investieren und auch verlieren usw. Ian Collier, die Hauptperson des Buches, ist ein sog. Underwriter, ein zeichnungsberechtigter eines Syndikates, von denen es unter dem Namen Lloyds so einige zu geben scheint. Und gerade hier erscheint ein wichtiges Problem, denn die zusammenhänge bzw. der gemeinte Background der Handlung wird nicht so recht deutlich. Da hätte Gran Sutherland gut daran getan, zumindest vorab die Zusammenhänge zu erklären, denn so irrt der Leser immer wieder im Stoff herum, ohne genau einordnen zu können, was denn überhaupt gemeint sein könnte.

Auch sind einige Passagen etwas unglaubwürdig. So die Ermittlungen des Polizisten Fielding, dem „Jugendfreund“ Ians, der eine Privatfehde mit diesem austrägt. Eines ist nämlich klar: Würde sich ein Polizist in der Öffentlichkeit so rechtswidrig verhalten, würde das niemand, weder einer Privatperson noch der größte Versicherungskonzern Großbritanniens so bieten lassen, schon allein der Rufschädigung wegen. Und auch die Vorgesetzten des Polizisten würden peinlichst genau darauf achten, dass alles koscher verläuft, um ja keinen Verdacht der Parteinahme heraufzubeschwören.
Das Darstellung des Verhalten des Polizisten ist deshalb nur eine Spielerei des Autors mit der GUT – und BÖSE – Rubrik beim Leser, mehr aber auch nicht. Man kann nur mit dem Kopf schütteln.




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... UND DAS SCHLÄGT DEM FASS DEN BODEN AUS
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Deutliche Abzüge erhält der KNAUR – Verlag. Das verwendete Papier ist recht dünn und zwar so dünn, dass man ständig nicht eine sondern mehrere Seiten umblättert. Wäre ich ein ungeübter Leser oder Seitenumschläger, gut, dann könnte man über dieses Detail vielleicht lächeln und sagen: Dann üb` halt.

Aber bei diesem Buch ist das Papier so verdammich dünn und durchscheinend, dass eben das Umblättern zum samstagabendfüllenden Aktion. Einen Vorteil hat das Papier aber: Man kein gleich zwei Seiten auf einmal lesen.

Und das ist gerade auch deshalb ärgerlich, weil der Buchpreis von 9,90 Euro zwar die berühmt berüchtigte psychologische Grenze einhält (0,99 usw., usf.). Der Umrechnungskurs freilich liegt bei 19,36 DM. 18,90 DM ist der alte Preis in diesem Segment, womit durch die Euro – Umrechnung eine Preiserhöhung gleich für den Kunden mit im Buch enthalten sind.

Eine vernünftige Qualität zu einem fairen Preis, bei dem der Kunde nicht übers Ohr gehauen wird – das trifft bei diesem Buch leider nicht zu.


Nein, lieber Knaur – Verlag, das ist Nepp und Bauernfängerei !!!!!




Michael



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-22 13:32:02 mit dem Titel Handwerklich gekonnter Thriller

Jenny Siler: Auf dünnem Eis

Nach einer abzusitzenden Gefängnisstrafe, die sie wegen einer Messerstecherei abzusitzen hatte, flüchtet Meg Gardner in ihre „Heimat“ - Stadt Missoula im kalten Montana, da sie sonst nicht weiß, wohin sie gehen soll. In einem gutbürgerlichen Zuhause groß geworden – der Vater erfolgreicher Rechtsanwalt, die Mutter gebildet und schön - , zerbricht die schöne Jugend als die Mutter den Vater wegen seiner Untreue niederschießt. Für den Vater bedeutet das den Verlust der geistigen Fähigkeiten, für den Rest der Familie den Verlust der finanziellen Sicherheit.

In Missoula, mehr gehasst von ihr als wirklich ihre Heimat, aber der einzige Ort, den sie näher kennt, nimmt Meg eine Stelle als Eintreiberin an: Sie konfisziert die Wagen von säumigen Fahrzeugkäufern und bringt sie ihrem Chef zurück. Ein nicht gut bezahlter, aber immerhin sicher Job.
So muss sie im Winter auch den Wagen des Piloten Clay Bennett abholen und erfährt dabei, dass Clay Bennett ermordet wurde. Der Wagen und die Leiche finden sich in der Nähe eines Flusses. Auch die Täter scheinen schnell ausgemacht: Ein Indianerpärchen, dass im Vollrausch den Piloten erstochen haben soll.

Meg beginnt sich für den Fall zu interessieren, den sie hat den Verdacht, dass es sich bei dem verdächtigten Indianermädchen möglicherweise um ihre Stiefschwester handeln könnte.

Im Fahrzeug des Ermordeten befindet sich eine Aktentasche, die Meg an sich nimmt und deren Inhalt sie untersucht, aber neben unscheinbaren Karten von der näheren Umgebung und den Zielgebieten des Piloten Bennett befindet sich scheinbar nichts darin.

Erst als sie nachts von schwerbewaffneten Russen „gebeten“ wird, den Aktenkoffer ihnen zu übergeben, merkt Meg, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hat und das Bennett nicht der unscheinbare und unwichtige Typ gewesen sein kann, für den ihn alle gehalten haben.

Damit aber nicht genug: Eine mysteriöse Frau lauert ihr auf und macht ihr unmissverständlich klar, wem die Aktentasche eigentlich gehört. Und diese Frau sorgt sich auch um den Anführer der Russen, die Meg überfallen haben: Er wird mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden.

Was steckt genau hinter dem Piloten Bennett? Welche Unterlagen muss er gehabt haben, dass dafür ohne Bedenken Menschen getötet werden? Und wer schickt profisionelle Killer los, um diese Unterlagen zu erhalten?

Schnell wird klar, dass Meg hier einer Geschichte auf der Spur ist, die bei weitem mehr ist als einfach nur eine Stecherei unter Betrunkenen. Und Meg kommt damit einer Geschichte auf die Spur, die bis in die höchsten Ebenen der Politik reicht.....



Meinung
Mit dem Thriller „Auf dünnem Eis“ legt Jenny Siler ihr bisher zweites Buch vor und sicherlich nicht ihr Schlechtestes.

Handwerklich ordentlich ist der Spannungsaufbau und auch überraschend das Ende der Handlung. Meg ist eine unkonservativ denkende Frau, der das leben schon so manche bittere Lektion gelehrt hat und die deshalb auch kaum engere Bindungen eingeht. Selbstschutz ist ihre Devise, mit der sie recht gut ( aber kaum glücklich) durchs Leben geht.
In der Geschichte entwickelt sich die Handlung parallel zu den Erinnerungen Megs an ihre eigene Kindheit, die ihr heutiges leben immer noch bestimmen. So gesehen handelt es sich um einen Thriller mit dem seltenen Touch einer Biografie – wenn es denn die der Autorin ist. Immerhin wird das Handeln und Denken der doch irgendwie außerhalb der üblichen Normen denkende Meg nachvollziehbar.
Die eigentliche Thrillerhandlung zeigt handwerkliches Geschick. Fein zerwoben sind die Fäden zu Beginn der Handlung, der erst nach und nach von Meg aufgegriffen werden können, wobei sie dediktivischen Spürsinn an den tag legt. Und ebenso gekonnt ist die Steigerung der Spannung, die mit dem überraschenden Ende den Leser in seinen Bann schlägt.

Insgesamt kein überragender, aber ein gekonnter Thriller für zwischendurch.




Qualität des Buches
Selten habe ich mich so über ein Buch geärgert, was nun nicht für den Inhalt gilt, wohl aber die Qualität des Einbandes. Denn nachdem ich 30 Seiten gelesen habe, fielen mir die restlichen gleich entgegen. Und die , die noch im Buch eingeklebten zeigen deutlich, dass hier irgendetwas mit der Buchbindung nicht in Ordnung ist.
Das ist mir so noch nie passiert. Aber ärgerlich ist es allemal.


Michael


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-03 17:06:53 mit dem Titel Im Stoff steckt mehr als im Buch selbst

Wolf serno: Der Wanderchrirurg



Der junge Vitus ist geschickt für sein Alter und kann auch einiges, was nur wenigen seines Alters vorbehalten ist: Er beherrscht nicht nur das Leben und das Schreiben, er ist auch unterwiesen in den Künsten der Mathematik und halbwegs guter Chirurg. Das alles hat Vitus in einem Kloster gelernt, doch erst kurz vor dem Tod des Abtes weiht dieser ihn auf, welches Schicksal er gehabt hat. Vitus war als Säugling vor den Pforten des Klosters Campodios abgelegt worden und vom Abt aufgezogen und ausgebildet worden. Doch lange schon hat der Abt gemerkt, dass Vitus zwar ein gläubiger Mensch ist, sich aber kaum für das Leben im Kloster eignen würde. Um ihm die Entscheidung selbst zu übertragen, weiht ihn der Abt auf dem Sterbebett in sein Geheimnis ein.
Als einziger Hinweis auf seine Abstammung dient das Tuch, in den Vitus eingewickelt gewesen war, als er vor der Tür des Klosters gefunden worden ist. Auf dem prachtvollen Damast befindet sich ein Wappen, von dem der Abt meint, es müsse englischen Ursprungs sein
Vitus entschließt sich, das Kloster zu verlassen und sich selbst auf die Suche nach seinen Eltern oder Verwandten zu begeben. Er begibt sich auf den Weg nach Santander, von wo aus er weitere Nachforschungen anstellen möchte.
Doch Vitus kommt nicht weit, denn – übervorteilt und betäubt von einem Zwerg- wird ihm die Tatsache zum Verhängnis, dass er mathematische Formeln vor sich hin spricht und ein Lehrgespräch führt. Ein Bauernjunge, der das ganze nicht verstehen kann, versteht dieses dann auch falsch und schon sitzt Vitus in einem Kerker mit der Anklage der Ketzerei am Bein.
Im Kerker lernt er den Juristen Ramiro Garcia kennen, in dem er einen Wesensgenossen und Freund findet. Gemeinsam überstehen sie auch mit List und Tücke die Kerkerzeit und ihnen gelingt die Flucht.
Um über die Runden zu kommen schließen sich einer Zigeuner - Akrobatengruppe an und reisen weiter nach Santander. Hier möchte Vitus ein Schiff suchen, dass ihn nach England bringt, doch es kommt anders, als er denkt…..


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MEINUNG
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Das Buch „Der Wanderchirurg“ lesen derzeit einige Bekannte parallel. Deshalb ist der Austausch darüber, wie das Buch bei jenen ankommt, natürlich hochinteressant.
Aber zunächst einmal meine Einschätzung.
„Der Wanderchirurg“ ist das Erstlingswerk von Wolf Serno, der sich auf das schwierige Feld des historischen Romans vorgewagt hat. Der Inhalt des Buches verrät Ähnlichkeiten mit anderen Großen des Genres: Der Medicus usw. usf. Die Medizin des Mittelalters scheint da schon eine Bestsellergarantie zu sein.
Dass dieses Format auf das buch von Wolf Serno nicht so ganz zutreffen wird, hat mehrere Gründe.
Da sind einerseits deutliche Längen in der Handlung, die zwei meiner Bekannten zur Aufgabe der Lektüre bewogen haben. Und in der Tat, dass Buch kennt grundsätzlich fünf Handlungsorte: Im Kloster, im Kerker, auf der Wanderschaft, in Santander, auf See. Davon nehmen der zweite und dritte Teil einen Großteil der Handlung ein. Zwar erfährt der Leser einiges über die Zustände im Kerker und lernt auch die Foltermethoden der Inquisition kennen, nur eben hebt das nicht oder nur unwesentlich die Spannung für den Leser. Diese Längen im Buch, in denen im Grunde nichts passiert, sind es, die ein wenig an der Qualität des Buches nagen.
Dazu kommt auch, dass Vitus nicht durchgehend Hauptprotagonist ist, Personen in der Hauptrolle wechselnd behandelt werden. Das hebt nicht gerade die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Und andererseits mag man der Handlung neben der Länge auch vorwerfen, dass entscheidende Änderungen der Handlungsrichtung nicht erzählerisch vorbereitet, sondern mitunter recht plump aufgesetzt dem Leser vorgesetzt werden. Schade eigentlich, denn das Buch und der Inhalt haben das Zeug zu einem groß angelegten Romanprojekt.
Und das Ende des Buches, offen ist es natürlich, was die Liebschaft Vitus angeht, lässt vermuten, dass Wolf Serno es nicht bei dem Erstlingswerk belassen wird.
Schön wäre es, wenn der Nachfolger stringenter in der Handlung und logischer ebenso wer.

So ist das Buch gutes Mittelmaß, das hier und da vom Leser einiges an Geduld einfordert, um bei der Stange zu bleiben.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-03 17:12:12 mit dem Titel Ups - Fehler

Wolf serno: Der Wanderchrirurg

Sorry, der Bericht erscheint zwei Mal, weil die YOPI Seite sich aufgehangen hat.!! Melde es gleich!!!

Sorry, der Bericht erscheint zwei Mal, weil die YOPI Seite sich aufgehangen hat.!! Melde es gleich!!!

Sorry, der Bericht erscheint zwei Mal, weil die YOPI Seite sich aufgehangen hat.!! Melde es gleich!!!

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----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-29 17:12:29 mit dem Titel Ein Höhenflug ist es nicht gerade

Wolf Serno : Der Chirurg von Campodios

Wolf Serno mag den meisten Lesern historischer Romane nicht so geläufig sein, mir sind auch bisher nur zwei seiner Bücher bekannt, bei denen es um die Geschichte des Jungen Vitus geht. Vitus ist ein Findelkind, aufgewachsen in einem spanischen Kloster in Campodios und unterwiesen in der Kunst der Chirurgie. Der band DER CHIRURG VON CAMPODIOS handelt es sich um den Fortsetzungsroman von DER WANDERCHIRURG, der als deutsche Erstveröffentlichung sein einigen Wochen erhältlich ist.

Vitus gilt mittlerweile als legitimer Lord von Collincourt, nachdem er nach mühevollen Nachforschungen endlich seine Abstammung hat herausfinden können. Überschattet wird die Freude über das wieder gefundene Leben von den beiden Tatsachen, dass zum einen sein Großvater, ebenso glücklich, seinen Enkel gefunden zu haben wie dieser selbst, stirbt. Der zweite Schicksalsschlag ist der, dass er die Liebe seines Lebens, Arlette von Collincourt, wieder verloren hat. Nachdem er sie auf der Schiffspassage von Spanien nach England getroffen und lieben gelernt hatte, haben sich beide durch ein dummes Missverständnis zerstritten.
Der letzte Wille seines gestobenen Großvaters ist auch gleichzeitig sein sehnlichster Wunsch, nämlich der, Arlette wieder zu finden und zu seiner Frau zu machen.
Um dies zu erreichen, bricht er mit seinen beiden getreuen Gefährten, dem Magister Ramiro Garcia, und dem Zwerg, um eine Überfahrt in die neue Welt zu erlangen, da sich Arlette dort aufhalten soll. Nun gelingt das nicht auf Anhieb, und auch, obwohl Vitus mittlerweile das Examen zu Schiffschirurgen vorweisen kann.
Nur auf einem untersetzten Schiff, auf dem sie die Überfahrt teuer bezahlen müssen und trotzdem dafür noch arbeiten müssen, können sie anheuern. Auf dem Weg werden sie freilich von Piraten angegriffen und übermannt. Nur Wenige der Besatzung überleben den Überfall und müssen auf einem kleinen Beiboot versuchen, einige tausend Seemeilen nach Amerika zurückzulegen, was natürlich auch gelingt.
Dort finden sie Verbündete, darunter auch aufständische Sklaven, die das Joch der Sklaverei abschütteln konnten, dafür aber von den Spaniern verfolgt werden. Schließlich landet die kleine Reisegruppe in Havanna, wo Vitus hofft, Arlette finden zu können……..


Im Grunde genommen könnte ich die Bewertung des ersten Bandes einfach kopieren und hier einfügen, zu deutlich sind die gemeinsamen Schwächen und Stärken der beiden Bände.
Zum einen verfällt Serno auch hier wieder dazu, durch für deutlich künstliche Längen die Handlung in die Länge zu ziehen, in dem er beispielsweise ellenlang über einen Zwitter berichtet, oben Frau, unten Mann, den Vitus kennen lernt und der in einem Haus wohnt, das der Beschreibung nach eher in einen Fantasyroman zu suchen wäre. Diese Handlungen
Zum anderen ist die Handlung logisch glatt – bisweilen zu glatt und erinnert böse an irgendwelche serialisierten Piratenfilmproduktionen aus Italien ( ja, in den 60ern wurden dort nicht nur Western gedreht) oder aber Fackeln im Sturm .
Die ausschweifenden Schilderungen bringen die Handlung nicht einen Deut weiter und sind für das Buch auch nicht immanent wichtig – weshalb zu fragen gestattet sein darf, warum Serno in beiden Büchern trotz dessen diese Ausflüge nicht unterlassen kann. Den Lesegenuss freilich fördert er damit nicht.
Durch die Anlage des Buches, wie oben beschrieben, ist dieser Band dann auch kaum in der Lage, den Meisterstücken des Genres den Rang abzulaufen. Zu trivial schwülstig erscheint an manchen Stellen das Buch, zu sehr auf den Herzschmerz ausgerichtet a la Rosamunde Pilcher, und zu wenig nicht vorhersehbar, dass da einfach ein Klassenunterschied deutlich wird.
Um das Ganz zu relativieren: Schlecht an sich ist das Buch nicht, die Verkaufszahlen sprechen sicherlich auch für Serno, nur eben internationale erste Liga, da wird dieses Buch nicht zu finden sein. Für ein Buch zwischendurch sicherlich geeignet, aber mich dennoch ein wenig enttäuschend.


Michael

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