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Erfahrungsbericht von max_01001111

Amberstar, ein Spiel der alten Schule

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo alle zusammen,

wenn ich an Amberstar zurückdenke könnte ich richtig nostalgisch werden. Damals saßen wir (5 Freunde und ich) jede freie Minute vor meinem Amiga 500. Jeder hatte einen der 6 möglichen Charaktere und hatte über diesen zu bestimmen. Durch das rundenbasierte Spielsystem kam es hierbei zu keinerlei Problemen. Bei jedem Diskettenwechsel oder Ladevorgang lag ein Knistern in der Luft. Was wohl als nächstes kommt? Und wer einen der zahlreich versteckten Geheimräume oder –dungeons entdeckte, war ein wahrer Held. Tja wie gesagt, dass waren noch Zeiten.

Doch jetzt zum eigentlichen Spiel:

Die Faszination beginnt schon mit dem Öffnen der Verpackung. Im Karton ist eine liebevoll gestaltete Karte (A3) der Welt „Lyramion“ enthalten. Als nächstes fällt der Blick auf dass fast 1cm dicke Handbuch. In diesem findet man neben der Spielanleitung und zahlreichen Tabellen (z.B. für die Zaubersprüche), eine Novelle welche einem im Stil von „Herr der Ringe“ in die Mythologie des Spieles einführt. Erzählt wird die Geschichte von „Tar“ der durch einen bösen Pakt mit einem Dämon zu „Tarbos“ mutiert, dieser wird auf einen der 3 Monde „Lyramions“ verbannt. Der Bann kann nur in der „Feste Godsbane“ gebrochen werden, diese ist jedoch mit dem „Amberstar“ versiegelt worden. Ein Stern mit 12 Zacken und einem Herzstück. Nachdem ein besessener Zauberer in die Feste eindringen konnte, muss nun DU versuchen mit Hilfe des „Amberstar“ nach Godsbane einzudringen und den Zauberer zu stoppen. Hier liegt jedoch das Problem. Der „Amberstar“ wurde vor über 1000 Jahren in 13 Stücke zerteilt und in der ganzen Welt verteilt. Deine Aufgabe ist es nun ihn wieder zusammensetzen.

Das Spiel startet am Grab deiner Eltern, welche durch einen Orküberfall ums Leben kamen. Den Rest des Spielverlaufs möchte ich nicht verraten, da ich euch auch noch heute - über 10 Jahre nach der Veröffentlichung von Amberstar - ans Herz legen möchte dieses Spiel durchzuspielen. Der eigentliche Reiz des Spieles liegt nicht in der zugegebenermaßen heute antiquierten Grafik, sondern in den liebevoll gestalteten Dialogen, Zwischensequenzen und Dungeons. Sieht man sich im Gegensatz dazu heutige Rollenspiele an, erkennt man schnell, dass sich hinter der pompösen Grafik, meist eine sehr dünne Handlung versteckt.

Einzelheiten:

Kampfsystem:
Wer auf Echtzeit abfährt ist bei „Amberstar“ an der falschen Adresse. Kämpfe werden auf einem 6x6 Felder großen strategischen Schlachtfeld ausgetragen. Wenn jedem Charaktere eine Aufgabe zugewiesen wurde, kann mit „Ok“ eine Runde gestartet werden. Nach einem komplizierten Rechenverfahren werden die Angriffspunkte des Schwertes, Helmes oder Schildes mit der Kraft und anderen Attributen des Helden verrechnet und als Schadenspunkte von den Healthpunkten des Gegners abgezogen. Umgekehrt wird natürlich auch der Held verletzt. Zusätzlich kann durch Zauberei und magische Gegenstrände in den Kampf eingegriffen werden.

Erfahrung und Training:
Für jeden Kampf und für spezielle Aufgaben gibt es Erfahrungspunkte, welche bis auf Ausnahmefälle auf die gesamte Party aufgeteilt werden. Bei erreichen einer bestimmten Punktzahl kann in der Gilde, der ein Charaktere angehört, dessen Attribute (z.B. Angriff, Parade, Magie benutzen) verbessert werden. Einige Personen welche als Partymitglied aufgenommen werden können, sind noch nicht an eine Gilde gebunden. Diese können je nach ihren Fertigkeiten in eine Gilde eintreten.

Magie:
In „Ambermoon“ existieren 3 Arten von Magie: weiße, graue und schwarze.
Weiß = Heilzauber
Grau = Gebrauchszauber (Licht, Levitation …)
Schwarz = Angriffszauber
Zaubersprüche können nicht einfach gekauft, sondern müssen von Spruchrollen gelernt werden. Je nach den Spruchlernpunkten des Zauberers, gelingt dass besser oder schlechter.
Es gibt auch Mischklassen: Paladine, Mönche, Ranger.

Grafik:
In Städten und den meisten Dungeon bewegt man sich Schrittweise (ganze Felder) in einer 3D-Welt. Außerhalb wird von schräg oben in 2D auf den Charaktere hinabgeblickt. Hierbei möchte ich anmerken, dass die Programmierer auf ihrer Verpackung stolz angeben: 1 MB Grafiken im Spiel mitzuliefern (aus heutiger Sicht schon ein wenig spaßig :-) ).

Sound:
Hier liegt einer der wahren Leckerbissen von „Amberstar“. Wie der für den Sound zuständige Programmierer diese Klänge aus der Amigahardware gekitzelt hat, ist mir bis heute ein Rätsel. TOP.

Rest:
Den Rest kürze ich ein wenig ab. Es gibt noch zahlreiche Features die man nennen könnte, jedoch sollte man diese am besten selbst erleben. Das Spiel ist wirklich sehr detailverliebt. Es macht auch Spaß sich einfach mal mit - für die Handlung völlig nebensächlichen – Personen zu unterhalten. Jede Person hat ihr eigenes Leben, ihre eigene Identität.

Woher bekommt man das Spiel:
Doch nun das Beste. Die Firma Thalion ging nach der Veröffentlichung des Nachfolgers „Ambermoon“ (leider vor Veröffentlichung des 3. Teils der Trilogie) Bankrott. Jahre später erfuhr ein Arbeitskollege von einem damaligen Mitarbeiter, die ganze Story der Firma. Als er feststellte, dass es noch nicht einmal eine offizielle Fanseite gab, wurde er aktiv. Er erweckte den „Thalion Webshrine“

VON DIESER SEITE KANN MAN SICH, SOWEIT MIR BEKANNT, VÖLLIG LEGAL UND KOSTENLOS ALLE VON THAILION VERÖFFENTLICHTEN SPIELE DOWNLOADEN. (INCL. KARTE, HANDBUCH, RUNENTAFEL …)

Amberstar sogar als PC-Version. Ambermoon (als Nachfolger) komischerweise nur für Amiga.

Da ich keine Links einstellen darf, sucht einfach in „Google“ nach dem „Thalion Webshrine“.

FAZIT:
Für mich ist und bleibt Amberstar, dass schönste Spiel welches ich je erleben durfte. Selbst der Nachfolger Ambermoon (über den ich auch noch einen Bericht schreiben werde), muss sich knapp geschlagen geben.

Tschau max01001111

29 Bewertungen