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ab 43,73
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Erfahrungsbericht von Hanfy

Packende Invasion erleben, spannende Spionagetrips

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nun ist es endlich so weit, nachdem vor einigen Wochen das Kultspiel „Return To Castle Wolfenstein“ erschienen ist, sieht man nun auch überall das Spiel „Medal of Honor – Allied Assault“ (MOH) auf den Ladentischen. Damit brachte man wirklich, durch die Previews angekündigt, zwei Klasse „Ego-Shooter“ auf den Markt.

Da ich natürlich nicht das Geld habe mir beide Spiele zu kaufen entschied ich mich schließlich für MOH, da es mir von der Vorschau mehr zusagte als sein unmittelbarer Konkurrent.

Installation:
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Das Spiel wird auf 2 CDs geliefert, die Installation verlief plangemäß fehlerfrei. Etwas erschreckend, aber für heute nahezu normal, war die Festplattenkapazität, die das Spiel förmlich „weg frisst“. Ganze 1,2 GB braucht der Klassiker auf der Festplatte in der Vollinstallation. Allerdings ist der Vorteil, dass man es dann komplett ohne CD spielen kann.

Als ich es das erste mal startete bot sich mir ein Klasse Video an, was u.a. mit Ausschnitten aus dem legendären „Sturm auf die Normandie“ bestach. Ebenso die Einführungsmusik bereitet einen so richtig auf das Spiel vor und bringt einen in alte Kriegsveteranenstimmung.

Ich kalibrierte die Steuerung und stellte die Grafikauflösung ein. Dabei verschätzte ich mich leider etwas, aber dazu später.

Das Spiel:
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Als erstes wird eine Trainingsmission absolviert, in der man die Grundarten der Bewegung und den Umgang mit den Waffen etwas übt. Man darf dabei schon einmal eine Kostprobe mit dem Scharfschützengewehrs, den Handgranaten, der normalen Pistole und einem Maschinengewehr machen.

Schon in der ersten Mission bekommt man das Gefühl, dass hier mehrere Spiele gleichzeitig vereint wurden, bzw. viel von anderen Spielen übernommen wurde. Beispielsweise das Verhalten der Waffe beim schießen erinnert sehr an Counter Strike. Der Spielbeginn wiederum erinnert stark an Operation Flashpoint:

Mit seinen Kameraden sitzt man hinten in einem Planen-LKW und fährt als Amerikaner getarnt in ein Camp der Deutschen. Doch schon bei der Papierkontrolle stellt sich heraus das hier etwas faul ist. Plötzlich hört man nur noch „Get out there“ und alle springen vom Laster und man wird in das Geschehen hineingeworfen. Wildes „geballere“ über all wird geschrieben. Panik! Krawall! Angst! Deine Truppe stürmt mit dir zum Haus und zum eigentlichen Einsatzziel. Unterwegs wird noch ein paar Deutschen Truppen der Gar ausgemacht.

Nun steht man auf einem kleinen Hof und rings herum ist alles still. Alle Männer deiner Kompanie haben überlebt. Aber als du die Tür öffnen willst, klappen plötzlich Fenster auf, die Truppe ist umzingelt und aus dem Nichts beginnt erneut eine Schießerei. Diesmal endet diese aber auf Grund des im Haus stationierten MG’s nicht so glimpflich. Du konntest mit einigen Treffern davon kommen, aber einige deiner Freunde mussten ihren Wunder erliegen. Aber nun oben im Haus angekommen schnappst du dir das schwere MG, da dich schon wieder neue Gegner auf der Mauer gegenüber ins Visier genommen haben.

Schließlich verlierst du auch noch den Rest deiner Männer, kannst die restlichen 5 Gegner aber geschickt ausschalten und rettest die Mission durch die Tür!

Sturm auf die Normandie:
Ein Höhepunkt ist übrigens die Mission mit dem Sturm auf die Normandie. Wer den Film „Soldat James Ryan“ kennt, der Anfang dieser Mission wurde komplett vom Film kopiert. :) Die Lucken der Schiffe gehen auf, alle versuchen hinter den Panzersperren im Wasser Schutz zu suchen, die meisten schaffen es natürlich nicht. Überall gerattere der Maschinengewehre, das Wasser spritzt von den Einschüssen auf, 100 Querschläger pro Sekunde an den Panzerperren, schreiende getroffene Kumpanen, Hektik wo man nur hinschaut, keine Feuerpause. Diese Mission ist mein persönlicher Favorit und Geheimtipp des ganzen Spiels.

So und ähnlich laufen alle Missionen in MOH ab. Kein Wunder das ich begeistert von diesem absolut perfekt gemachten Ego-Shooter bin.

Der Multiplayermodus:
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Es gibt 2 Varianten ein Spiel zu öffnen bzw. zu joinen. Entweder über das Zusatzprogramm GameSpy, oder ganz normal als Host-IP. Über Gamespy können durch Zufall völlig fremde Spieler das Spiel joinen, allerdings bei dem hosten über die eigene IP muss jedem Spieler der joinen möchte die IP mitgeteilt werden.

Im Multiplayermodus kann man zwischen vier Spielarten wählen. Bei jeder Spielart kann ein Zeitlimit, ein Spielerlimit und ein Fraglimit fest gelegt werden. Was anders ist als bei den vorigen Ego-Shootern. Man kann am Anfang eine Waffe auswählen, die man bevorzugt, von Sniper bis Raketenwerfer. Allerdings im Spiel findet man keine neuen Waffen, man sollte also genau überlegen. Nachdem man tot ist gibt es eine Ruhephase, dort kann man sich dann jedes Mal anders entscheiden, wenn einem die Waffe nicht zusagte.

Das erste ist ein Freies Spiel, das einfachste was die Multiplayeroption zu bieten hat. In diesem Modus können beliebig viele Spieler joinen und jeder spielt gegen jeden. Mit anderen Worten, sieht man einen Soldaten, dann kann sofort auf ihn geschossen werden, denn es ist auf jeden Fall ein Gegner.

Der zweite Modus ist ein Teamspiel. Da können wieder beliebig viele Spieler joinen und 2 oder mehrere Teams bilden, die dann gegeneinander Spielen. Ziel ist es auch hier, alle Mitglieder eines Teams auszuschalten und die eignen dabei am Leben zu lassen. Ich denke eine sehr hübsche Funktion, erinnert an Counter Strike.

Die dritte und vierte Mission Runden- bzw. Gebäudebasierende Spielmodis. Das eine Team verteidigt ein Gebäude oder ein Territorium und das andere Team greift an. Sieger ist, wenn das eine Team völlig ausgerottet ist, oder wenn das Objekt oder Terrain besetzt wurde.

Spieltiefe:
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Das Spiel wird selbst nach einigen Tagen nicht langweilig. Die Level sind so gut gestaltet, dass man ca. 30 Minuten benötigt, ich bin der Meinung, das ist nicht zuviel und nicht zu wenig. Aber selbst nach mehreren Stunden hat man noch großen Spaß am spielen. Die Aufgaben ähneln zwar sehr von Mission zu Mission, aber trotzdem kann man nicht sagen, dass es deswegen langweilig wird. Mal muss man durch Wälder im dunkeln laufen, mal in einer zerbombten Kirche operieren, aber es gibt auch spannende Häuserkämpfe und Schlachten im Schützengraben.

Grafik:
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An Grafik kann man das Spiel fast nicht überbieten. Selbst in niedrigen Auflösungen mit mittleren Details weist das Spiel noch eine Filmreife Grafik auf. Die Gebäude und Landschaft gestaltet sich sehr detailgetreu und echt. Hier wurde wirklich bis zum letzten Pixel gefeilt. Auch die Spieler sind liebevoll gestaltet. Es gibt sehr viel unterschiedliche Personen. Beispielsweise kann man einen Offizier, von sehr weiter Entfernung schon von einem normalen Soldaten unterscheiden. Offiziere tragen auch wie im Originalen stets nur eine Pistole als Bewaffnung.

Die Animationen der Figuren und Explosionen ist fast das beste am ganzen Spiel. Getroffene Personen fallen je nach Einschlag des Schusses unterschiedlichst um. Zielt man auf den Kopf, ist der Gegner bereits beim ersten Schuss tot, wenn man allerdings auf die Beine zielt braucht man fast ein komplettes Magazin, um den gegnerischen Soldaten zum Erliegen zu bringen.
Oftmals rappeln die hochmotivierten deutschen Soldaten auch noch einmal auf und eröffnen das Feuer, wenn sie beispielsweise ungünstig getroffen wurden und noch am Leben sind.

Explosionen sind weniger spektakulär, explodierte Objekte wie kleine Panzer bleiben bei der Explosion wie ein Felsbrocken stehen und verändern mit einem Schlag ihre Form. Also das ist das einzige was mir an der Grafik nicht so gefällt.

Realismus & Intelligenz der Gegner:
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Die KI der Soldaten ist das A und O des ganzen Spiels. Sie sind mit einem so hohen KI ausgestattet, dass sie sehr realistisch handeln und kaum Fehler machen. Wirft man beispielsweise eine Granate, so brüllen die deutschen „Achtung Granate“ und rennen weit weg, um ihren Körper in Sicherheit zu bringen. Des weiteren rennen sie beispielsweise hinter Kisten, ducken sich und schissen blind auf den Spieler. Manchmal allerdings laufen sie sehr dumm blind dem Spieler entgegen, der sich hinter einer Wand versteckt und die Gegner wehrlos abschießt.

Das Spiel wirkt also sehr realistisch, das einzige, was ich zu bemängeln hätte ist, dass die Computergegner sehr weit sehen und schon früh schießen. Auch ein kleiner Mangel ist, dass die Gegner genau wissen wo man steht. Versteckt man sich beispielsweise hinter einer Tür und ein Gegner rennt in den Raum, läuft er garantiert hinter die Tür und eröffnet sofort das Feuer. :)

Sound:
*****
Die Musik sowie die Geräuschkulisse ist sagenhaft. Eine echt sehr gut passende Musik begleitet einen sowohl im Menü als auch im Spiel. Dadurch wird man noch tiefer in das Geschehen herein „gebeamt“.
Die Sounds beim Laufen auf unterschiedlichen Terrain und beim Schießen mit unterschiedlichen Waffen ist sehr gut dargestellt, man kommt sich wirklich vor, als hätte man den Boden gerade unter den Füßen :) Besonders gut macht sich das in Verbindung einer Dolby Sourround Anlage, denn im Soundmenü wird diese Ausgabe unterstützt.

Sehr abwechslungsreich ist auch die Sprachausgabe. Die deutschen beleidigen einen nach Strich und Faden und machen den „Ami’s“ Angst. Als ich mich geheimer Weise bei einer Mission im Lüftungsschacht befand und dachte in Sicherheit zu sein, habe ich sicherlich doch zu laut gemacht und ein deutscher brüllte sofort „Er ist im Lüftungsschacht“ ein anderer meinte darauf sofort „Ich sehe seinen Kopf.“ Und dann war es auch schon um mich geschehen.

Schwierigkeit:
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Auf Empfehlung eines Freundes habe ich gleich im Schwierigkeitsgrad „Mittel“ angefangen, man muss zwar sehr oft speichern, aber es ist für einen erfahrenen Spieler zu schaffen.
Den leichten Modus können selbst Anfänger gut bewältigen. Aber Speichern ist nach wie vor sehr wichtig, was zum Glück über einen Hotkey sehr einfach möglich ist und nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert.

Bedienung:
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Die Steuerung standardmäßig über Maus und Tastatur zugleich. gedreht und geschossen wird mit der Maus. Laufen, Türen öffnen und andere spezielle Funktionen werden per Tastatur ausgeführt.

Anforderungen:
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Einen Nachteil hat leider die ganze Performance des Spiels. Die aufwendigen Grafiken und die komplizierte und genaue Programmierung bis ins kleinste Detail, ermöglichen es nur auf einem sehr leistungsstarken Rechner wirklich Spaß am Spiel zu haben.

Man sollte, wenn man das Spiel in einer 800 x 600 Auflösung oder besser wirklich ruckelfrei erleben möchte, mindestens einen 1 GhZ-Prozessor und eine Karte der Klasse Geforce 3 besitzen.

Allerdings ermöglichen die vielen Einstellungen zur Grafikperformance das Spiel auch auf einem langsameren Rechner spielen zu können. Trotz allem braucht man mindestens einen P III 500 mit 128 MB RAM und einer Grafikkarte der Geforce II – Klasse.

Zum Vergleich:
Ich besitze einen P III 700 mit 512 MB-SD-RAM und einer Geforce II MX400. Dabei kann ich zwar das Spiel mit einer 800 x 600 Auflösung und mittleren Details gut spielen, aber sobald sehr viel Action ist, also viel geschossen wird und sehr viele detaillierte Objekte zu sehen sind wird das Spiel unspielbar, die Framrate sinkt dann etwa auf 10-15 Frames, das anvisieren der Gegner wird fast unmöglich.
Deshalb spiele ich das Spiel in einer 640 x 480 Grafik mit mittleren Details, das klingt zwar sehr rar, aber ich muss sagen, das selbst in diesem Modus die Grafik noch atemberaubend ist.

Fazit:
*****
Medal of Honor – Allied Assault ist ein packender Ego-Shooter, der durch hervorragenden Sound, eindrucksvolle Levelgestaltung und atemberaubende Grafik wirklich alle bisherigen Spiele seiner Genre im Schatten stehen lässt.
Das einzige, was hier fehlt sind schöne Videosequenzen zwischen den Missionen, dies wird lediglich durch Diashows ausgeglichen. Aber dafür ist die Kulisse während des Spielens so genial, das man das schnell vergisst.
Schade nur, dass man wirklich nur mit einem leistungsstarken Rechner wirklich Spaß am spielen hat.

Der Preis beträgt übrigens um die 40 bis 45 Euro, je nachdem wo man es kauft.


Ich hoffe ich konnte mit diesem Bericht
eure Kaufentscheidung beeinflussen, oder
euch dazu bewegen lieber dieses Spiel zu
kaufen, als beispielsweise „Return To Castle
Wolfenstein“. :)


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-31 20:02:03 mit dem Titel Civilization 3

Liebe Leserinnen, liebe Leser!


KURZES VORWORT

Civilization von Sid Meier ist Kult - soviel steht fest. Ganze Fan-Gemeinden haben sich mit diesen Game die eine oder andere Nacht um die Ohren geschlagen - ich gehörte dazu. Vor einigen Wochen kam die dritte Version auf den Markt. Ich wartete relativ lange mit dem Neukauf (stehe etwas im Stress), musste jedoch selbst am Freitag vor Pfingsten noch 49,99 Euro im Saturn im Südharz-Center Nordhausen (Kreisstadt in Thüringen, bekannt für Spirituosen und Tabakwaren) dafür berappen. Als ich noch am Überlegen war, erblickte ich auf der Verpackung die Logos der Zeitschriften GameStar, PC-Games und PC-Action, die Höchstnoten bzw. Gold für dieses Spiel vergeben haben - also kaufte ich trotzdem (einmal Auto voll tanken ist immerhin genauso teurer...)


DIE INSTALLATION

... verlief völlig problemlos. Sollte die Auto-Erkennung des CD- oder DVD-Laufwerkes nicht aktiviert sein, einfach das Programm SETUP.EXE von der CD starten. Ein knappes Gigabyte an freiem Festplattenspeicher sollte vorhanden sein (754 MB in meinem Falle - allerdings habe ich schon 4 Spiele gespeichert...), als weitere Minimalanforderungen fordert Infogrames einen 300 MHz-Pentium mit 32 MB RAM, 4-fach CD-ROM-Laufwerk, Direct-X ab 8.0 (auf der CD vorhanden) und eine minimale Auflösung von 1024x768 Bildpunkten bei 16-bit Farbtiefe (betrifft also sowohl Monitor als auch Grafikkarte). Jeder normale PC erfüllt diese Anforderungen heut zu Tage. Der Spieleinstieg erklärt sich beim Programmstart von selbst - man kann in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden spielen, sich verschiedene Nationen auswählen, Größe und Alter der Landkarte oder Anzahl der Gegner bestimmen ... und natürlich vieles mehr.


WORUM GEHT ES?

Civilization ist das klassische Aufbauspiel schlechthin. Man startet mit einem kleinem Team auf einer fast völlig abgedunkelten Landkarte. Gerade das Feld auf dem man sich befindet sowie die angrenzenden sind sichtbar und unterscheiden sich in ihrer landschaftlichen Form (also Wald, Berg, Ebene, Fluss, Meer, Hügel etc.) sowie eventuell vorhandenen speziellen Ressourcen (Pferde, Weizen, Diamanten, Gold, Seide etc.). Oberstes Ziel ist es am Anfang, so schnell wie möglich einen geeigneten Standort für die erste Siedlung zu finden. Dieser sollte sowohl Möglichkeiten zur Nahrungsgewinnung als auch mindestens eine der angesprochenen Ressourcen besitzen. Auch ein Fluss sollte sich in der Nähe befinden (wichtig zur späteren Bewässerung, die eine Ertragssteigerung bewirkt). Es ist also ebenso sinnlos, sich mitten in einer Ebene, Steppe oder gar Wüste auszubreiten als mitten in einem Hochgebirge - eine gesunde Mischung ist die beste Wahl...

Es wird der Normalfall sein, dass man sich zu Spielbeginn mit seinem Siedler-Team (und ab Version III auch mit einem Bautrupp - aber dazu erst später) etwas in der Gegend umsehen muss. Natürlich wird mit jeder Bewegung der Spielfiguren (über das Num-Tastenfeld oder per Maus möglich) mehr von der Landkarte sichtbar. Glaubt man, einen geeigneten Standort für die neue Hauptstadt gefunden zu haben, weist man dem Siedler mit der Taste B (für built) die Gründung einer neuen Siedlung an. Sofort sollte man im Produktionsmenu der neuen Errungenschaft eine Verteidigungseinheit schaffen. Kurz zur Erklärung: Städte können Einheiten (dazu gehören z.B. Krieger, Lanzenkämpfer, Panzer), öffentliche Einrichtungen (z.B. Tempel, Stadtmauern, Banken) oder Weltwunder errichten (Pyramiden, Shakespeare-Theater, Hängende Gärten). Zu Spielbeginn ist die Auswahl eher bescheiden, da man noch über wenig technisches know-how verfügt.

So wird es zunächst dauern, bis die erste militärische Einheit in der neu gegründeten Siedlung entsteht. Bei guter Nahrungsversorgung wird das Dorf allerdings schnell wachsen und jeder neue Bürger sorgt natürlich für Aufschwung. Der Bautrupp braucht während dessen natürlich nicht untätig zu sein und kann die Gegend um die neue Hauptstadt mit Straßen und Bewässerungsanlagen versehen. Felder mit Straßen können 3x schneller überquert werden, bewässerte sind fruchtbarer (höherer Nahrungsmittelertrag). Allerdings gibt es noch ein kleines Problem: Wir starten in der Regierungsform des Despotismus - nach der Anarchie die ökonomisch schlechteste Wahl. Unsere Wissenschaftler sollten sich also auf die Erforschung der \"Monarchie\" konzentrieren. Im Gegensatz zu den beiden älteren Civilization-Versionen kann man dies direkt eingeben (im Menü Wissenschaftsberater). Der kümmert sich dann darum, dass in der Reihenfolge genau die Wissenschaften nacheinander erforscht werden, die zum Erreichen des Fortschrittes Monarchie notwendig sind.

Die erste Bremsen beim Wachstum einer Stadt treten bei einer Bevölkerungsanzahl von 6 bzw. 12 auf (natürlich stehen 6 und 12 nicht für einen einzigen Einwohner sondern für eine ganze Gruppe von mehreren 10.000 Menschen). Aquädukt und Krankenhaus müssen her, um die beiden eben genannten Grenzen zu sprengen - aber eben auch die entsprechenden Grundlagen, um diese Stadtneuerungen zu errichten. Es ist übrigens möglich, die Ausgaben für Steuereinnahmen, Wissenschaft und Unterhaltung manuell einzustellen.

Mit fortschreitender Stadtgröße muss den Bürgern etwas geboten werden - ansonsten werden diese unzufrieden und revoltieren. Sowohl Stadtverbesserungen (Tempel, Kolloseum) als auch global wirkende Weltwunder tragen dem Sorge. Nicht zu vergessen: Man MUSS expandieren! Eine einzige Stadt alleine ist nicht in der Lage, den notwendigen Etat zu produzieren. Also sollte in der Hauptstadt - nachdem die Grundbedürfnisse der Bürger und eine entsprechende Verteidigung bereit gestellt ist - ein weiteres Siedler-Team produziert werden. Allerdings kostet dieses nicht nur Geld sondern auch 2 Bevölkerungspunkte. Bei ausreichender Nahrungsversorgung jedoch kein Problem - die Stadt wird sich wieder mit neuen Einwohnern füllen...

Dies soll zum Einstieg in Civ III genügen - Siegesbedingungen gibt es viele. Vom Kultursieg über die Weltherrschaft bis hin zur erfolgreichen Landung auf dem nächsten Planeten ist alles möglich. Die Idee von Civilization ist tatsächlich super! Und dank der eingebauten Zivolopädie ist das Game enorm lehrreich. Es ist freigegeben ab 6 Jahre - allerdings halte ich das nun wirklich für etwas witzig - kein Kind in diesem Alter würde die komplexen Zusammenhänge verstehe. Meine Empfehlung: 12 Jahre.


DIE UNTERSCHIEDE ZUR VERSION II

... sind zunächst nicht sehr augenscheinlich. Das wichtigste vorweg: Neben der Siedlereinheit gibt es nun Bautrupps (Siedler kosten 2 Bevölkerungspunkte, Bautrupps einen). Sie werden auch nicht mehr (wie übrigens alle anderen Einheiten auch) von der produzierenden Stadt unterstützt sondern aus dem Staatsschatz. Siedler übernehmen einzig und allein die Aufgabe der Stadtgründung, Bautrupps den Rest (Straßen/Schienen errichten, Terraforming, Festung bauen etc.). Ungeschützte Siedler/Bautrupps können von fremden Einheiten gefangen genommen werden.

Der Bildschirmaufbau ist besser geworden. Fast der gesamte Screen zeigt das Spielfeld, Menüs sind über wenige Symbole erreichbar. Für Kenner von Civ II ist das am Anfang etwas verwirrend aber innerhalb weniger Spielstunden habe ich mich da eingefuchst.

Handel und Diplomatie wurden völlig umgestellt. Es gibt also keine sichtbaren Karawanen und Diplomaten/Spione mehr auf der Landkarte. Das alles wird über den Auslandsberater geregelt. Ob das ein Fortschritt ist, wird sich noch herausstellen müssen. Zur Zeit kann ich damit leben, habe aber noch gewisse Anpassungsschwierigkeiten.

Katapulte, Kanonen, Haubitzen etc. können nicht mehr wie gewohnt angreifen. Hier hat sich Civ III dem Spielprinzip von Call To Power angepasst (Bombardement). Eine Zusammenfassung mehrerer Einheiten wie bei Call To Power ist allerding (leider) nicht möglich).

Die Wirkungen von Weltwundern wurden teilweise geändert - dies hier zu beschreiben wäre etwas langweilig für alle anderen Leser. Den Weltwundern fast gleichgestellt sind die neuen \"Kulturerrungenschaften\" wie z.B. \"Feldlazarett\", \"Verbotene Stadt\" oder \"Großes Eisenwerk\". Der Unterschied liegt darin, dass Kulturerrungenschaften von JEDER Nation errichtet werden können, Weltwunder nur von einer...


FAZIT

Natürlich ist Civilization III ein Fortschritt gegenüber der Version 2 (vor allem grafisch). Trotzdem bin ich bisher der Meinung, dass ich auch weiterhin mit der Version 2 hätte leben können. Die Unterschiede sind nicht riesig, die Handhabung für einen Civ II - Spieler eher gewöhnungsbedürftig. Ohne Ausschaltung der Animationen für feindliche, eigene und freundliche Einheiten ist Civ III mit einem 900-MHz-PC kaum spielbar (es dauert bei großen Landkarten ca. 30 - 60 Sekunden, bis man wieder am Zuge ist). Knackpunkte von Civ III liegen in der Erforschung von Monarchie, Baukunst (Aquädukt) und Sanitäre Anlagen (Krankenhaus). Selbst in leichten Spielstufen hält einen die Bekämpfung der Umweltverschmutzung ständig auf Trapp.

Trotz allem empfehle ich Civ III - nicht zuletzt wegen seines hohes Lehrgehaltes. Besitzer von Civ II sollten sich anhand meines Berichtes aber überlegen, ob der Umstieg tatsächlich lohnt...


Update (6.6.02):

Nachdem ich das Spiel nun etwas besser kenne, möchte ich noch einige Ergänzungen machen: Es ist nunmehr möglich, die Bautrupps (gab es ja früher nicht), zu automatisieren. Das ist bei fortgeschrittenem Spielstand wirklich sehr hilfreich. Allerdings sollte man darauf achten, dass man ihnen den Befehl gibt, keine vorhandenen Verbesserungen zu \"zerstören\" - ansonsten bauen die Jungs in bewässerte Ebenen knallhart Bergwerke. Es gibt eine Vielzahl von Tastenkombinationen (z.B. \"Baue Eisenbahn von A nach B\",\"Bekämpfe nur Umweltverschmutzung\" oder \"Sorge nur für Bewässerung\"). Natürlich sind das alles Vorzüge, die erst bei längerer Benutzung sichtbar werden...

Nach vielen glorreichen Kämpfen erhält man unter Umständen einen sogenannten \"Kommandeur\". Mit diesem ist es dann doch möglich, Truppenverbände zu gründen oder auch Weltwunder innerhalb von einer Runde entstehen zu lassen (Kauf ist NICHT mehr möglich)...

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