Mehr zum Angeln Testbericht

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Erfahrungsbericht von meik75

Tipps für Karpfenangler

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1) Die Köder:
- Die gebräuchlichsten Karpfenköder sind Mais, Wurm, Kartoffel und Teig (v.a. Kürbiskernteig). Weiterhin kann man mit folgenden Ködern Karpfen angeln: Maden, Boilies, Bananenscheibe, Hundefutter-Ringe (Frolic usw.), Frühstücksfleisch, Tigernüsse, Kichererbsen, Bohnen, Lupinen, Zirbelnüsse usw. Es wurden aber auch schon Karpfen mit Moderlieschen gefangen, das dürfte aber sicherlich die große Ausnahme sein.
- Man hat festgestellt, dass nicht der Geruch, sondern der Geschmack des Köders entscheidend ist für die Annahme des Köders durch Karpfen. Flavours sollten also in erster Linie den Karpfen gut schmecken. Man kann leicht feststellen, ob ein Flavour gut schmeckt, indem man es mit Wasser verdünnt und selbst probiert.
- Die Auswahl der verwendeten Lockstoffe ist von der Jahreszeit abhängig:
im Frühjahr: Lebkuchen, Vanille, Karamel oder Fisch,
im Sommer: sehr süße Aromen wie Erdbeere, Banane oder Tutti-futti,
im Herbst: Hanf, Cumin, Koriander, Nuss oder Fisch und
im Winter: Hanf oder Leber.

- Wenn das Wasser warm ist, sollten Boilies möglichst wenig oder gar kein Milchprotein enthalten, weil dies im Wasser schneller verdirbt. Wenn die Karpfen ein mal schlechte Erfahrungen mit verdorbenen Milchboilies gemacht haben, meiden sie in Zukunft diese.
- Bei schlammigem Boden empfiehlt es sich, einen normalen Boilie mit einem Pop-Up-Boilie zu kombinieren, dann schwebt der Köder etwas über dem Grund. Alternativ kann man auch eine schwimmende Brotflocke verwenden oder einen Wurm mit einem Stückchen Styropor oder besser noch Kork.

Anfüttern:
- Es empfiehlt sich, etwa 3-5 Tage vor dem Karpfenangeln mit dem Anfüttern zu beginnen.
- Man füttert möglichst mit dem Köder an, den man auch beim Angeln einsetzt.
- Man füttert möglichst immer zur selben Zeit an.
- Insbesondere Boilies erweisen sich nur dann als zuverlässiger Köder, wenn die Karpfen daran gewöhnt sind. Also vorher anfüttern.
- Beim Anfüttern mit Boilies sollte man diese sparsam verwenden (eine Hand voll pro Tag genügt) und Partikelköder (Mais, Kichererbsen, Bohnen o.ä.) zufüttern, dadurch werden die Boilies, vor allem wenn sie den Karpfen noch unbekannt sind, schneller angenommen.
- Möglichst so anfüttern, dass es niemand sieht, sonst sitzt am nächsten Tag vielleicht ein anderer Angler an der Stelle.
- Im Sommer, wenn die Karpfen viel fressen, legt man am Besten einen größeren Futterteppich an (z.B. 10 x 10 m) und angelt auf diesem Futterteppich mit 2 oder 3 Ruten. Im Winter dagegen, wenn die Karpfen schnell satt sind, füttert man nur wenig und punktförmig an, weil die Karpfen sich dann nur wenig bewegen.

Die beste Zeit, der beste Platz:
- Karpfen beißen am Besten bei starkem Wind, weil dann das Wasser durchmischt wird und sauerstoffreicher ist, das kurbelt den Stoffwechsel und damit auch den Appetit der Karpfen an. Bei sehr kaltem Wind ziehen sich die Karpfen aber an windgeschützte Stellen zurück.
- Im Sommer und bei warmem Wasser ziehen die Karpfen in den frühen Morgen- und Abendstunden, vor allem aber nachts ins flachere Wasser, weil sie dort viel Nahrung finden und weil nahe der Oberfläche der Sauerstoffgehalt des Wassers höher ist. Bei warmem Wind ziehen Karpfen gern zu dem Ufer, an das der Wind das warme Oberflächenwasser treibt.
- Im Winter ist der Stoffwechsel der Karpfen stark eingeschränkt, sie beißen dann, wenn überhaupt noch, sehr vorsichtig. Deshalb darf man im Winter nur sehr wenig anfüttern. In der kalten Jahreszeit ziehen sich die Karpfen in tiefere Wasser zurück: In 1,5-3 m tiefem Wasser überwintern die Karpfen an den tiefsten Stellen, in tieferen Gewässern halten sich die Karpfen im allgemeinen zwischen 8 und 12 m Tiefe auf.
- Wichtiger als die Tiefe ist die versteckreiche Struktur des Gewässerbodens. In der kalten Jahreszeit und in den Ruhephasen stehen die Karpfen gern im Kraut, zwischen Wurzeln, unter umgestürzten Bäumen, an Pfählen und im Schilf, jedoch ungern in tiefen Löchern. Deshalb sollte man den Köder unmittelbar davor präsentieren.
- Wenn nach dem Neumond die Nächte heller werden, ziehen die Karpfen immer weiter in die Flachwasserbereiche, nach dem Vollmond ziehen sie wieder ins tiefere Wasser. Das Alles trifft auch bei bedecktem Himmel zu, jedoch nicht wenn der Mond tagsüber am Himmel steht.
- Die beste Beißzeit im Sommer sind die zweite Nachthälfte und die Morgendämmerung, im Winter dagegen der Nachmittag und die Abenddämmerung. Dies ist jedoch nur eine sehr allgemeine Regel.
- Entscheidend für das Beißverhalten der Karpfen ist auch die Temperatur des Gewässers (mit einem Thermometer in ca. 1 m Tiefe messen): Zwischen Januar und April angelt man bevorzugt in flachen Gewässern, die sich nach einigen warmen Tagen schnell erwärmen. Wenn im Frühjahr die Wassertemperatur über 14 °C steigt beißen die Karpfen kaum noch, sie bereiten sich jetzt auf das Laichen vor. Verzögert kaltes Wetter das Ablaichen, so geraten die Karpfen in eine passive Wartephase. Ab 18 °C laichen die Karpfen zwischen Ende Mai und Ende Juni. Nach der Laichzeit beißen die Karpfen wieder gut bis zu einer Wassertemperatur von etwa 25 °C. Wird das Wasser wärmer, so beißen die Karpfen kaum noch. Wenn im Herbst die Wassertemperatur sinkt beißen die Karpfen wieder gut. Sinkt die Wassertemperatur im Herbst unter 10 °C, so beißen die Karpfen kaum noch, weil sie sich schon Winterspeck angefressen haben. Im Winter fressen die Karpfen nur noch sporadisch.

Das beste Gerät:
- Der Haken für die Boiliemontage sollte im Bereich des Öhrs um ca. 30° nach innen gebogen sein, dann sitzt der Haken meist sicher in der Unterlippe.
- Die Boilieschnur sollte in der Mitte des Hakenschenkels und nicht am Hakenbogen abstehen, da dann die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass der Karpfen den Boilie mitsamt dem Haken ausspuckt.
- Da Karpfen sehr misstrauisch sind, sollen sie nach dem Biss zunächst ungehindert abziehen können. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung eines Bissanzeigers in Verbindung mit einem leichten Line-Clip. Stattdessen kann man auch eine Freilaufrolle verwenden.
- Insbesondere nachts, wenn man nicht ständig die Rute beobachten kann, empfiehlt sich zusätzlich die Selbsthakmontage: Direkt hinter dem Wirbel zieht man ein Durchlaufblei auf die Hauptschnur, etwa 1-2 m dahinter fixiert man ein Stopperblei auf der Hauptschnur. Wenn der Karpfen jetzt loszieht, spürt er zunächst keinen Widerstand. Sobald aber die Hauptschnur bis zum Stopperblei durch das Grundblei gelaufen ist, bremst das Stopperblei schlagartig die Schnur ab und der Haken sitzt im Maul des Karpfens.
Den gleichen Zweck erfüllt das gleitende Vorfach (Länge jeweils ca. 50 cm). Die obere Schlaufe wird dabei mit PVA-Schnur am Wirbel befestigt. Auch hier kann der Karpfen zunächst ungehindert abziehen, hakt sich aber dann selbst.
- Vor allem dann, wenn die Karpfen ins Kraut flüchten können, empfiehlt sich die Verwendung geflochtener Schnur, weil diese das Kraut leichter durchschneidet.
- Die wichtigsten Voraussetzungen zum Karpfenfang sind Ruhe und Geduld: Wenn man erst laut sein Gerät aufbaut, wenn man dauernd die schwere Grundmontage auswirft und wieder einholt, und wenn man immer wieder nachfüttert, kann man ziemlich sicher sein, dass man die Karpfen im weiten Umkreis vertrieben hat.

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Tris.

    06.02.2005, 10:39 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr anschaulich beschrieben.