Mehr zum Thema Aldi Brotbackmischung Testbericht

Nee, Aldi – da kriegen mich keine 10 Pferde rein. Es sei denn, sie hätten einen 50-Euro-Einkaufsgutschein im Maul. Es ist keine 4 Wochen her, daß ich so dachte.

Doch als mein kleines Würmchen nachts regelmäßig die Pampers an die Grenze ihrer Saugfähigkeit brachte, fuhr ich doch zu Aldi. Ohne Pferde und ohne Einkaufsgutschein. Ich wollte nur schnell zu den Windeln der vielgelobten Aldi-Marke mamia, mir mutig ein Paket schnappen und nix wie weg.
Als ich meinen Einkaufswagen Richtung Kasse schob, tummelten sich darin dann doch ca. 30 verschiedene Produkte der Marke „Kann-man-ja-wenigstens-mal-probieren“. Dabei auch ein Päckchen Aldi-Brotbackmischung. Die zahlreichen Lobeshymnen bei verschiedenen Meinungsplattformen hatten mich neugierig gemacht.

~~~~~~~ Aussehen und Preis ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ganz genau handelte es sich hierbei um die Mühlengold Mehrkornbrot-Backmischung. Die Verpackung sieht aus wie eine normale Mehl-Packung, kann also müllarm dem grünen Punkt zugeführt werden. Ihr solltet natürlich nicht vergessen, vorher die beiden Brote zu backen, die die 1000g Backmischung ergeben sollen. Denn es lohnt sich wirklich.

Die nur 0,89 € ließen zunächst ein wenig Skepsis bei mir entstehen, bezahlte ich doch beim Bäcker meines Vertrauens immerhin 1,80 Euro pro Brot.


~~~~~~~~~ Die Zubereitung ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Am selben Tag startete ich den ersten Test. Da in der Mischung sogar die Hefe bereits enthalten ist, mußte ich einfach nur 500g, sprich eine halbe Packung, in eine Schüssel geben und 310 ml lauwarmes Wasser hinzufügen. Das war für mich schon der schwierigste Teil der ganzen Prozedur. Woher weiß ich, ob das lauwarme Wasser gerade den erforderlichen 20-25 °C entspricht? Fast war ich versucht, das Badethermometer meines Söhnchens zweckzuentfremden. Aber dann entschied ich mich doch für die Pi-mal-Daumen-Methode und lag damit wohl goldrichtig.

Beide Zutaten müssen dann 5-10 Minuten geknetet werden. Keine Angst, nicht mit der Hand. Eine Küchenmaschine mit Knethaken eignet sich sehr gut. Leider habe ich nur ein Handgerät, hielt aber tapfer 7 Minuten durch, in denen ich schon befürchtete einen Knetarm zu bekommen. Aber da dies wohl medizinisch eher ungewöhnlich ist, blieb ich davon verschont.

Danach muß der Teig mit einem Tuch abgedeckt und für 30 Minuten in Ruhe gelassen werden. Entgegen vorheriger Befürchtungen ist mein Teig nicht abgehauen, obwohl die Backanleitung meinte, ich solle ihn gehen lassen. Wahrscheinlich gefiel es ihm doch ganz gut bei mir.

Nach einer halben Stunde nimmt man den Teig aus der Schüssel und setzt ihn auf ein Backblech, das man entweder gefettet hat oder mit Backpapier belegt hat. Das ist ganz einfach, da der Teig einen großen Klumpen gebildet hat, der kaum an den Händen klebt. Mein Tip dennoch: vorher die Hände nassmachen, dann ist es noch einfacher, daraus einen Laib zu formen. Wer möchte, kann den Teig auch in eine Backform (Kastenform) geben, das ist aber wirklich nicht notwendig. Selbst ich mit meinen 2 linken Händen habe es auf Anhieb geschafft, einen Laib zu formen, der bei jedem Bäckerwettbewerb den Hauptpreis bekommen hätte.

Diese Konstruktion wird dann nochmals mit einem Tuch abgedeckt und für 30-40 Minuten an einen warmen Ort gestellt. Jetzt im Winter stelle ich das Blech immer einfach auf die Heizung.

Und dann wird endlich gebacken. Der Ofen muß auf 230 °C vorgeheizt sein. Den Teig mit etwas Wasser bestreichen und ab damit in die Hitze. Nach etwa 10 Backminuten wird der Ofen auf 200 °C runtergestellt und das Brot etwa 40 Minuten weitergebacken. Während des Backens zieht ein traumhafter Geruch durch die Wohnung. Also lieber die Küchentür schließen, sonst klingeln garantiert eure Nachbarn an der Tür und fragen – ganz unverbindlich versteht sich – nach dem Auslöser dieses Duftes.


~~~~~~~~~~~ Das Ergebnis ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Besser geht's nicht. Ein herrlich großes, optisch sehr ansprechendes Mehrkornbrot.Schon beim ersten Bissen fühlte ich mich beinahe im Gourmet-Himmel. Und das hatte ich selber gebacken...!! Das Brot schmeckt herzhaft, aber dennoch leicht. Es hat eine herrliche Kruste, wie es sich gehört und steht einem Bäcker-Brot in nichts nach. Höchstens im Preis, aber das ist ja nun wahrlich kein Kunststück. Beim Essen hat man unweigerlich das Gefühl, etwas gutes für Leib UND Seele zu tun.

Da es so lecker ist, hält ein Brot in unserem 2 ½ Personen-Haushalt (wobei die halbe Person im Moment noch eher auf Brei steht) maximal 3 Tage. Wobei die Hälfte bereits am ersten Abend in unseren Mägen verschwunden ist. Dabei möchte ich nochmals betonen, daß das Brot wirklich nicht gerade winzig ist.

~~~~~~~~~~ Fazit ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Kinderleichte Zubereitung, unglaublicher Preis und perfekt im Geschmack. Diese Brotbackmischung läßt keine Wünsche offen. Es gibt nur einen Nachteil. Mal schnell eine Stunde vorm Abendessen Brot backen ist nicht drin. Man muß sich schon an die Backanleitung inklusive der „Ruhezeiten“ halten, sonst wird das Ergebnis mit Sicherheit nicht so wie von mir beschrieben.
Natürlich kann man die Backmischung auch für den Brotbackautomaten benutzen, aber eine solche Anschaffung ist nicht unbedingt notwendig, da die manuelle Zubereitung quasi nebenher funktioniert. Und solch ein Automat braucht auch mehrere Stunden, um ein Brot zu backen.

Übrigens befinden sich in meinem Küchenschrank inzwischen weitere Sorten dieser Backmischungen. Es gibt sie nämlich auch in Kürbiskern, Vollkorn, Sonnenblumenkern.......

Eure Bäckerin

Schneeweisschen