Mehr zum Thema Anlegerverhalten Testbericht

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Erfahrungsbericht von calrissian

STOP-LOSS - Mehr Rendite durch automatische Disziplin

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wer kennt es wohl nicht als Aktienanleger: die Aktie zu früh verkauft, zwar mit Gewinn, aber den eigentlichen Aufschwung verpasst oder die Aktie nach massiven Kursverlusten zu spät oder gar nicht verkauft zu haben. („es wird schon wieder“)

Diese beiden Fehler sind vermutlich die teuersten, die ein Anleger begehen kann. Sobald Emotionen in Anlageentscheidungen mit einfließen, besteht höchste Gefahr fürs investierte Vermögen. Es gibt aber ein einfaches Vehikel, mit dem sich die teuersten Fehler minimieren kann, die Stop-loss-Order. Wie sie funktioniert, sei anhand eines Beispiels erklärt:

1. Beispiel
Anleger A und Anleger B haben sich entschlossen, die Siemensaktie zu kaufen für 100€.
Anleger A gibt gleich nach Kauf eine Verkaufsorder in den Markt: sobald die Siemensaktie unter 85€ fällt, will er verkaufen. Mehr als 15% Verlust will er nicht hinnehmen. Gleiches sagt Anleger B, tut aber sonst nichts. An der Börse kommt es nun wie es kommen muss, die Aktie fällt nach einem kurzen Ausflug bis 110 kontinuierlich auf 85€. Anleger A bleibt ruhig, Anleger B wird nervös. Jetzt fällt Siemens auf 84€. Anleger A verkauft automatisch, Anleger B wartet noch ab. Bei 83,5 dreht der Wert wieder nach oben und steigt bis auf 90€. Na also, denkt Anleger B, es wird ja wieder, während Anleger A sein Geld auf dem Tagesgeldkonto in aller Ruhe parkt. Schlechte Konjunkturzahlen und eine Gewinnwarnung von Siemens sorgen dafür, dass der Kurs rasch wieder zu fallen beginnt, erst auf 83, dann auf 75 und schließlich sogar auf 60€. Jetzt reicht es Anleger B, alle Analysten raten zum Ausstieg, das Unternehmen kommuniziert auch nur noch schlechte Zahlen, er verkauft für 60€, verliert 40€. Nur eine Woche später teilt das Unternehmen mit, dass alles gar nicht so schlimm sei und die Zukunft wieder positiver gesehen wird. Daraufhin stoppt die Aktie bei 56€ ihre Talfahrt und steigt wieder kräftig an.

Beispiel 2

Wieder haben Anleger A und Anleger B Siemensaktien für 100€ gekauft. Anleger A hat wieder eine Verkaufsorder zu 85 nach gleichem Muster in den Markt gegeben. Nach kurzer Seitwärtsbewegung beginnt die Aktie von Siemens kontinuierlich zu steigen, 110, 120, sogar auf 130€, immer unterbrochen von kurzen Phasen mit Kursrückgängen. Bei 130 ist aber erst mal Schluss. Anleger A hat inzwischen reagiert. Er hat seine Verkaufsorder kontinuierlich nach obern angepasst, erst 95 dann 110 und jetzt 117€ als die Aktie mit 130 einen neuen Höchstkurs erreicht hat. Dann legt Siemens eine tolle Bilanz vor, die Aktien steigen weiter und Anleger B steigt bei 135 aus und freut sich über einen riesigen Gewinn. Anleger A bleibt gelassen und konsequent und passt seine Verkaufsorder immer wieder nach oben an sobald die Aktie neues Hoch erreicht hat. Die Nachrichtenlage wird immer besser, die Gewinnschätzungen für Siemens werden angehoben und das Börsenumfeld ist sehr positiv. Nach einem weiteren halben Jahr erreicht Siemens die Hürde von 200€. Anleger B ärgert sich inzwischen über die verpasst 70€ Kursgewinn. Anleger B hat seine Order inzwischen bis auf 180€ nachgezogen. Nach einer scharfen Korrektur der Aktie verkauft er automatisch zu 179€.
Jetzt freut er sich über 79€ Gewinn.

Wem kommt das nicht bekannt vor?
Die von Anleger A verwendete Stop-loss.Order funktioniert folgendermaßen:
Fällt die Aktie unter ein bestimmtes, vorher festgelegtes Niveau (im 1. Beispiel 85€), so wird die Aktie zum nächsten Kurs an der Börse verkauft. Dieser muss nichtzwangsläufig niedriger liegen, sonnte könnte analog zum Beispiel auch bei 86 liegen. Sie sollte bei Standardwerten, z.B. aus dem DAX etwa 10 bis 15% unter dem Kaufkurs liegen. Zunächst hat die Order also hat die Order den Charakter einer Verlustbegrenzung, wie der Name bereits suggeriert. In steigenden Märkten wandelt sie sich dann zur Gewinnsicherung. Auch hier sollte die Stop-loss-Marke nachgezogen werden, sobald die Aktie ein neues Hoch seit dem Kaufzeitpunkt erreicht.

Vorteile:
Angst und Gier, die größten „Erfolgsfeinde“ des Anlegers, werden ausgeschaltet
Einfach handhabbar


Nachteile

Man verkauft nie zum Höchstkurs (schafft eh niemand)
Man verkauft möglicherweise zum Tiefpunkt
Selbst bei DAX-Werten, z.B. SAP, kann es passieren, dass die Aktie heute noch leicht über dem Stop von 175 notiert, morgen aber nach einer Gewinnwarnung oder enttäuschenden Zahlen die Aktie bei 150 eröffnet und mir mein Stop wenig geholfen hat.

Fazit

Die Stop-loss-Order ist kein absoluter Garant zum totalen Erfolg an der Börse, aber die Erfahrung vieler Anleger, auch meiner Erfahrung, hat gezeigt, dass bei Konsequenter Anwendung die Rendite des Depots deutlich gesteigert werden konnte, denn Emotionen haben an der bei der Geldanlage und an Börse nichts verloren!!!

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