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Erfahrungsbericht von Plongler

Immer wieder

Pro:

Preiswert

Kontra:

Kein Alkohol, Zwischenstopp in Teheran

Empfehlung:

Ja

Mahan Air? Wassn das für´ne billig Airline?
Was! Eine private Iranische Fluggesellschaft mit Sitz in Teheran!? Und auch noch Zwischenlandung in Teheran! Na Prost Mahlzeit!

Aber nun mal langsam. Wir, meine Frau und ich wollten Anfang Februar 2005 kurzfristig
am Golf von Bangkok Urlaub machen. Keine Flüge frei, so die Antwort von vielen Reisebüros und Pauschalanbietern. Beim Reiseanbieter Transorient waren noch Flüge frei, mit Mahan Air. Nach etwas Überlegen und Informationen aus den Internet, buchten wir
3 Wochen Golf von Bangkok, Hotel mit Frühstück und Flug mit Mahan Air für 740 €.

Der Abflug erfolgte von Terminal C des Düsseldorfer Flughafens. Wir empfehlen die Anreise mit der Bahn. Düsseldorf ist aus allen Richtungen in Stundentakt zu erreichen. Dann noch einmal 12 Minuten mit der S- Bahn oder dem Regio bis zum Flughafen. Hier gibt es sogar einen funktionierenden Lift, der uns vom Bahnsteig in den Servicepoint von DB und Flughafen bringt. Hier stehen mehrere Bildschirmmonitore, auf denen man die Abflugzeiten und besonders wichtig, den Abflug-Terminal sehen kann. Von hier aus beginnt die Sky Train,
die den Bahnhof Flughafen mit dem Parkdeck und den einzelnen Terminals verbindet . Hat man eine DB- Fahrkarte oder Zug zum Flug, dann ist der Transport kostenlos.

Unser Schalter am Abflugterminal C war schnell erreicht. Vier Schalter hatte Mahan Air drei Stunden vor Abflug geöffnet. Zwei Schalter nach Teheran und zwei Schalter nach Bangkok. Auch wenn der Schalter nach Teheran frei ist, auf jeden Fall am Bangkok Schalter anstellen.
Wir stellten mit Verwunderung fest, das wir nicht die einzigen deutschen Verrückten sind, die mit dieser iranischen Fluggesellschaft nach Bangkok fliegen. Das beruhigte uns doch ein wenig. Als das Abfertigungspersonal der Mahan Air dann auch noch deutsch sprach, waren alle Hemmungen gefallen. Die Abfertigung erfolgte problemlos. Das Gepäck wurde durchgegeben bis Bangkok. Wir erhielten die Bordkarten bis Teheran und auch die von Teheran nach Bangkok. Gleichzeitig erhielten wir eine Eintrittskarte mit unseren Namen für die Business Longe im Teheraner Flughafen. Das Freigepäck ist bei Mahan Air 30 kg! Achtung! Kein Alkohol ins Handgepäck!
Unser Flugzeug dockte am „Finger“ des Abflugterminals an. Das Bording erfolgte ohne Probleme. Bei dem Flugzeug handelte es sich, wie ich meine, um einen nagelneuen Airbus 320. Sitze 3+3. Die Besatzung sowie das Kabinenpersonal waren alles Deutsche! Die Maschine war zu 95% besetzt. 50% deutsche und holländische Touristen und 50% Perser. Zeitungen oder andere Illustrierte gab es nicht. Jede Menge Decken und Kissen waren vorhanden. Wir flogen mit einer Stunde Verspätung gegen 20.30 Uhr los. Als Grund nannte uns der Kapitän die verspätete Ankunft eines Anschluss Fliegers von Teheran. Die Temperatur im Flugzeug war sehr warm. Viele Gäste sagten das. Warum nicht kühler gestellt wurde!? Keine Ahnung. Über jeder dritten Sitzreihe befand sich ein kleiner Monitor. Über diese wurde der Sicherheitsfilm, zwei englischsprachige Spielfilme, sowie Comics abgespielt. Es gab Kopfhörer über die man auch Musikkanäle empfangen konnte. Sie wurden zum Flugende wieder eingesammelt. Der Sitzabstand sowie die Breite der Sitze war zufriedenstellend. Ich mit meinen 188cm hatte jedenfalls keine Probleme.
Unmittelbar nach dem Start gab es eine warme Mahlzeit . Huhn oder Rind, Brötchen, Käse, Kaffee, Tee, Fanta, Cola und Wasser. Das Essen, muß man sagen, war topp.
Aber kein Alkohol!! Kurz vor der Landung wurde dann nochmals ein kleiner Imbiss verabreicht. Alles frisch und in einem tadellosen Zustand.

Nach 5,5 Stunden war dann Teheran erreicht. Wir parkten auf den Vorfeld. Zuerst durften die „ Teheraner“ aus den Flugzeug. Dann kam da so eine Tante, die überreichte allen Frauen ein eingeschweißtes grau oder blau gemustertes Tuch. Nachdem die Frauenhaare versteckt waren, durften die Transit- touris aus den Flugzeug aussteigen.
Bei der Verabschiedung durch den Kapitän fragte ich ob man filmen könne. Lächelnd sagte er, lieber nicht! Da unten stehen schon die Sittenwächter! Mit den Bus fuhren wir zum Transitbereich des Flughafens. Wir konnten aber nicht feststellen ob wir uns tatsächlich in Teheran befanden. Weder Schriftzeichen oder andere Symbole sagten das aus. Keine Angst. Hier wird man nicht allein gelassen. Die Tante führte alle Transittouristen in die Buisness Lounge. Die Eintrittskarten hatten wir ja schon in Düsseldorf bekommen. Hier gab es dann Kaffee, Tee, Fanta, Cola, Wasser, alkoholfreies Bier, kleine Knappereien , alles kostenlos für uns. Ach ja, ein Internet gibt es auch hier. Aber seeeehr langsam und jede vierte Seite gesperrt, unter anderen auch arcor.de. Wir waren der einzige Transitflug in der überhitzten Buisness Lounge. Frau soll es zwar nicht; aber hier können die Frauen Ihr Tüchlein mal nach hinten streifen. Die Toiletten sind mit Sitz. Die Sessel hat bestimmt noch der Schah gekauft, aber die 2-3 Stunden hält man es hier schon aus. Es gibt hier keine Poststelle, keine Ansichtskarten oder Briefmarken . Absolutes Alkoholverbot!! Auch in Duty Free kein Alkohol! Aber Marboro für 9 US Dollar. Man kann auch 7 € bezahlen. Wechselgeld in € Münzen, kein Problem.
Unsere Tante machte uns pünktlich wieder munter. Ihre Frage nach Alkohol verneinten wir. Es ging zur Sicherheitskontrolle. Frauen und Männer getrennt. Das Handgepäck wurde durchleuchtet und auch die Passagiere wieder kontrolliert. Ein dicker fetter Sicherheitsbeamter fragte nach Geld und lies mansche Männer 3-4 mal hüpfen . Warum!?? Manche sagten: „wie damals in Helmstedt“. Unseren Lustigen Rheinländern wurde der Korn abgenommen. Angeblich sollten sie den in Bangkok wieder bekommen …?

7 Uhr ging es dann weiter. Diesmal aber eine andere Welt. Wir fuhren mit den Bus wieder auf das Vorfeld. Es ging in einen älteren Airbus 310. Sitze 3+4+3. Crew und Bordpersonal alles iranische Männer und Frauen. Nachdem wir feststellten das der Flieger gerade mal zu 30 % besetzt war,( 90% Touristen) suchte sich jeder seinen eigenen Platz.. Fast jeder hatte einen Fensterplatz, oder lag in einer der vierer Reihen. Der Sitzabstand und Breite sind im A310 etwas besser. Es waren aber keine Fußstützen vorhanden. Die drei Großbildmonitore übertrugen nur die Sicherheitsbilder, ansonsten nur den jeweiligen Flugstandort. Keine Kopfhörer und keine Filme. Decken und Kissen waren auch diesmal reichlich vorhanden. Wie beim ersten Flug gab es kurz nach dem Start ein warmes Frühstück ( Omelett) und eine Stunde vor der Landung noch ein Imbiss. Kein Alkohol! Mit dem Bordpersonal konnte man sich in englisch verständigen. Nach knapp 7 Stunden, Ankunft in Bangkok

Der Rückflug war entsprechend gleich. Der Mahan Air Schalter am Internationalen Flughafen von Bangkok öffnete ca. 5 Uhr, 3 Stunden vor Abflug. Hier gab es allerdings nur Iranisches Abfertigungspersonal das durch einen Oberguru überwacht wurde. Kurz vor unserer Abfertigung gab es noch eine unschöne Auseinandersetzung. Ein Düsseldorfer Fluggast hatte den Flugschein von Teheran nach Düsseldorf verloren . Also nur einen Flugschein bis Teheran. Da wird er aber nicht mitgenommen, da er kein Visa für den Iran hat. Das erzählte nun der Oberguru aus den Iran unseren deutschen Tourist in so einen lauten Ton, das die Mitarbeiter im Airport Bangkok alles mit bekommen. Und vor allem die iranischen Abfertigungsmitarbeiter die Köpfe einzogen! Für einen höheren Geldbetrag können wir ein neues Ticket ausstellen, sagte der Oberguru. In der Not. Geld holen. Karte geht nicht. Wir halfen, hatten noch Geld, in Düsseldorf vom Fluggast wiederbekommen. Also! Acht geben auf die Unterlagen !!! Ist Keine Lufthansa oder Condor!
Unser Gepäck wurde wieder durchgereicht bis Düsseldorf. Wir bekamen aber nur Bordkarten bis Teheran und wieder eine Eintrittskarte für die Business Lounge. Pünktlich 7 Uhr ging der Flug von Bangkok los. Wir bestiegen das Flugzeug von Finger aus. Teheraner Tageszeitungen wurden ausgegeben. Uns kam es vor als sei es ein noch älterer A310. Der Flieger war zu 80 % besetzt. Je zur Hälfte Touris und Iraner. Der Sitzabstand und die Breite waren gut. . Die Schrift in englisch und koreanisch!? Auch hier keine Kopfhörer und keine Filme. Lediglich die Position wurde an den Grußbildmonitoren bekannt gegeben. Das Frühstück war wieder Omelett. Kurz vor Teheran gab es wieder einen Imbiss. Alles geschmacklich gut und sehr ausreichend. Wieder ohne Alkohol.
Ankunft in Teheran. Auch hier wieder: Iraner zu erst und dann die Touristen. Die Frauen bekamen wieder ein neues Kopftuch . Wir wurden wieder in der Business Lounge geführt. Noch mal Möglichkeit für billige Dollar oder Euros Zigaretten zu kaufen. Hier bekamen wir von der Tante die neue Bordkarte für den Weiterflug nach Düsseldorf. Nach 3 Stunden ging es nun wieder durch die Sicherheitskontrolle auf das Vorfeld, wo uns ein Bus in einen nagelneuen A320 der Deutschen Fluggesellschaft Blue Wings brachte. Die Besatzung und das Bordpersonal waren alle deutsch. Der Flieger war zu 60 % Ausgelastet. 90% Touristen aus Deutschland und Holland. Auch hier gab es kurz nach dem Start ein warmes Essen und eine Stunde vor der Landung einen Imbiss. Der Sitzabstand und die Breite waren auch hier in Ordnung. Auch hier kein Alkohol. Es wurden wieder zwei engischsprachische Filme gezeigt.

Zollfreie Ware wurde auf keinen der Flüge angeboten. Wir empfehlen in Teheran Zigaretten für 9 Dollar zu kaufen. Blue Wings ist eine deutsche Gesellschaft und fliegt in Auftrag für Mahan Air. Mahan Air hat aber auch Flugziele in Amerika, die sie laut Prospekten in den Sitztaschen mit der LTU bedient!

Wir meinen : auf den Flügen von ,- und nach Düsseldorf ,- wurden wir sehr gut mit Mahan Air bedient. Wahrscheinlich wegen den strengeren Sicherheitskriterien der deutschen Flugsicherheit. Der Flug Teheran BKK Teheran bewerten wir schlechter. Aber nicht in der Sicherheit.
Wir sind nach BKK mit Golf Air und Qatar Air geflogen, finden aber kaum nennenswerte unterschiede zu Mahan Air. Wir fühlten uns immer sicher. Wer kein Alkohol unterwegs braucht und für kleines Geld nach Bangkok will, ist bei Mahan Air gut aufgehoben. Das einzigste Sicherheitsrisiko ist ein Mr. Busch, der ja Anfang Februar dummes Zeug über den Iran labberte! Oh, ist ja fast ein Reisebericht geworden. Fragen? [email protected]

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • MasterDeniz

    17.12.2005, 02:14 Uhr von MasterDeniz
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich, gegenlesen macht freude :-) Deniz