Mehr zum Thema Kinder- & Jugendliteratur Testbericht

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Erfahrungsbericht von DSchäferhund

Die neuen Leiden des jungen W. -nach Goethes Werther

Pro:

etwas unwöhnliche Formulierungen

Kontra:

liest sich interessant

Empfehlung:

Ja

Die neuen Leiden des jungen W. ist ein Buch das nicht wie jedes andere zu lesen ist den es ist in einem Jungendjahrgong geschrieben der doch für viele etwas neu ist denn es weicht von der klassischen Formulierung ab.
Zum Beispiel: viele Sätze enden mit ..., Leute.
Es tauchen auch solche Formulierungen auf wie:“kein Aas merkt das“ oder „alles mögliche Volk kommt an gekrochen“
Dieses Buch stellt die Zeit von damals (so die 70er in der DDR)dar , es kaschiert keine Fehler des Systems und geht mit allen Begebenheiten des damaligen Lebens gut um .Heute kann sich keiner mehr vorstellen das Jeans damals Kultobjekte waren denn in der DDR gab es sie nicht und wer welche hatte konnte sich glücklich schätzen so ist es auch zu erklären das diese Hose wie eine Reliquie behandelt wird.
Das Buch ist in einem blauen Einbund wo auf der Vorderseite der Titel „Die neuen Leiden des jungen W“ draufstehen ,darunter ist ein Bild von Ulrich Plenzdorf. Auf der Rückseite ist ein Kommentar von Marcel Reich-Ranicki der sich positiv über das buch äußert.


Nun eine kurze Zusammenfassung des Inhalts:

Edgar Wibeau, Lehrling in einer DDR-Kleinstadt, bricht nach einem Streit mit seinem Meister die Lehre ab, verlässt sein Zuhause bei seiner Mutter (der Vater lebt allein in Berlin) und findet Unterschlupf in einer abbruchreifen Laube in Ost-Berlin. Zufällig entdeckt er auf der Toilette ein altes Exemplar von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, dessen Umschlagseite zwar fehlt, den er aber mit wachsendem Interesse in einem Zug durchliest. Durch Zitate aus diesem Roman, die seine eigene Situation spiegeln und die er auf ein Tonband spricht, hält er Kontakt zu seinem Freund Willi.
Auf dem Nachbargrundstück neben der Laube lernt er die 20jährige Kindergärtnerin Charly kennen, verliebt sich in sie und teilt Willi die Begegnung sowie die dadurch ausgelösten Gefühle durch passende Zitate aus Goethes \"Werther\" mit.
Als Charlys Verlobter Dieter nach seiner Militärzeit zurückkehrt und ein Studium aufnimmt, heiratet Charly ihn, und sie ziehen fort. Später besucht Edgar Charly noch einmal, macht eine Bootsfahrt mit ihr, sie küssen sich, aber sie kehrt zu ihrem Mann Dieter zurück.
Um Geld zu verdienen, geht Edgar auf den Bau und arbeitet in einer Malerbrigade, die nebenbei mit der Entwicklung eines \"nebellosen Farbspritzgerätes\" beschäftigt ist. Hier entwickelt Edgar nun – von Brigadeleiter Addi feindselig beobachtet, aber von Zaremba, einem Kumpel aus der Brigade, freundschaftlich gestützt – den Ehrgeiz, heimlich in seiner Laube selbst das nebellose Farbspritzgerät zu bauen. Kurz vor Beendigung seiner Arbeit erleidet er einen 380-Volt-Stromschlag und stirbt.



Ich möchte euch auch Ulrich Plenzdorf den Autor des Buches etwas näher bringen.


Er wurde am 26.10.1934 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.
Seine Eltern sind aktive Mitglieder in der KPD und werden wiederholt von den Nationalsozialisten verfolgt und verhaftet.
1954 beginnt er ein Philosophiestudium am Franz Mähring Institut in Leipzig das er aber nach drei Semestern wieder abbricht.
1955-1958 ist er Bühnenmitarbeiter bei der DEFA(Deutsche Film AG)
1958/1959 ist er Soldat in der Nationalen Volksarmee
1959 beginnt er mit dem Studium an der Filmhochschule Babelsberg das er 1964 erfolgreich abschließt. Seit 1964 ist er engagiert als Szenarist und Dramaturg bei der DEFA. Er schreibt u.a. die Filmszenarien zu \"Mir nach, Canaillen\" (1964), \"Weite Straßen - stille Liebe\" (1969) und \"Kennen Sie Urban?\" (1970). In Halle wird 1972 das Stück \"Die neuen Leiden des jungen W\", das zu einem sensationellen Erfolg in Ost und West wird, uraufgeführt (1976 in der Bundesrepublik verfilmt). Es wird von der Fachkritik als wirklichkeitsgetreue Beschreibung des Lebensgefühls eines Großteils der ostdeutschen Jugend eingestuft. Ein junger Lehrling versucht sich selbst zu verwirklichen und entdeckt in Goethes \"Werther\" eine Parallele zu seinem eigenen Leben. 1973 ist die Premiere seines Films \"Die Legende von Paul und Paula\", der in der DDR ein großer Erfolg und 1975 auch in der Bundesrepublik ausgestrahlt wird. Auch in diesem Werk zeigt sich Plenzdorfs Art, eine realistische Milieubeschreibung mit romantischen und sentimentalen Zügen zu vermischen. 1979 erscheint die Romanfassung der Geschichte unter dem Titel \"Die Legende vom Glück ohne Ende\". 1978 wird er mit dem Ingeborg Bachmann Preis für seinen Erlebnis Monolog „Kein runter , kein fern “ ausgezeichnet. 1986 und 1989 werden die Theaterstücke „Ein Tag länger als das Leben „ und „Zeit der Wölfe uraufgeführt. Beide Dramatisierungen stellen eine kompromisslose Abrechnung mit dem Stalinismus dar.
Am Abend des Tages der deutschen Einheit 1991 zeigt die ARD seinen Film \"Häschen hüpf oder Alptraum eines Staatsanwalts\". Es zeigt die Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung in einer Mischung aus Rückblende und Vorgriffen auf Ängste und Befürchtungen.
Er löst 1992 Jurek Becker als Drehbuchautor für die ARD-Serie \"Liebling-Kreuzberg\" mit Manfred Krug ab. Im ZDF wird 1993/1994 sein Fernsehspiel \"Vater Mutter Mörderkind\" gezeigt, das die Geschichte des Adoptivkindes eines Terroristen, der in der DDR untertaucht und nach der Wiedervereinigung ins Gefängnis kommt, darstellt. Das Stück wird noch im gleichen Jahr in Halle als Theaterstück aufgeführt und 1994 in Buchfassung veröffentlicht.
1994 wird das Fernsehspiel \"Das andere Leben des Herrn Kreins\" in der ARD gesendet. Es schildert die Begegnung zwischen einem Regimegegner und seinem Sicherheitsoffizier nach der \"Wende\". 1997 ist er Mitunterzeichner der \"Erfurter Erklärung\", in der ein Linksbündnis von SPD und Bündnis 90/GRÜNE ohne Ausgrenzung der PDS zur Ablösung der Regierung Kohl gefordert wird. Er schreibt das Drehbuch zu dem Film \"Abgehauen\" nach der autobiographischen Schrift von Manfred Krug. Der Film wurde 1998 in der ARD gesendet.


Abschließend kann ich sagen das das Buch interessant zu lesen ist denn das ganze Buch ist im Jungendjahrgong geschrieben was deshalb für viele ansprechend sein wird oder auch nicht weil dieser Stil etwas abschreckt.
Es ist ein Buch das man gelesen haben sollte aber nicht muss.

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