Mehr zum Thema Kreditkarten Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von MONETIX

Verarschen wir uns doch selber, mit unserem "guten Namen" !!

Pro:

bequem und einfach

Kontra:

zu einfach, man gibt "sinnlos" Geld aus

Empfehlung:

Ja

Die Strandschönheit betritt mit nassem Badeanzug das Modegeschäft. Offenbar ist sie schwimmend auf die Insel gekommen. Sie wählt ein Kleidungsstück, und der Verkäufer ist gespannt, wie sie bezahlen möchte, denn am schlanken Körper kann er keine Geldbörse entdecken.
Da zieht sie cool eine Kreditkarte aus dem Badeanzug.

Diese Werbung kam vor einigen Jahren öfters im deutschen Werbefernsehen und verfehlte seine Wirkung nicht.

Ein kleines Werbe-Märchen, dass die Vorzüge des Plastikgeldes herausstreicht:
Wo wir gehen und stehen, in den fernsten Ländern und an den exotischsten Stränden –wir sind dank der Karte keine wirklichen Fremden, wir müssen uns keine Wünsche cersagen, wir können kaufen. Denn die Kreditkarte trägt unseren Namenszug, und das heisst: Wir haben Kredit, wir bezahlen mit unserem Namen.

Die Tatsache, dass der Werbespot wohl einem „High-Society-Fuzzie“ eingefallen sein muss, ist das einzig realistische an dem ganzen Werbespot. Denn auf Kreta sucht man, auch heute noch, fast vergeblich nach Einrichtungen die mal einfach ein Stück Plastik akzeptieren. In den grossen Städten gibt es da keine Probleme, solltet ihr jedoch mal quer über die Insel fahren, werdet ihr feststellen, das Bargeld sehr nützlich ist. Und das dürfte auch in sehr vielen anderen Regionen dieser Erde der Fall sein.

Aber letztendlich will ich hier nicht über den Werbespot schreiben, sondern über das geliebte „Plastikgeld“.
Der Siegeszug der Kreditkarte ist beispiellos –er fusst auf vielen tatsächlichen und einigen vermeintlichen Vorteilen. Sie ist praktisch und bequem –ohne Zweifel.
Der Haken an der Sache: Man kauft nachweislich mehr, als wenn man mit Bargeld herumlaufen müsste. Man erfährt nur einmal im Monat, was man so alles gekauft hat, erschreckt dann meistens –jedenfalls ich. Aber die Lust am unkomplizierten Shopping überwiegt meist schnell wieder –leider!

Das Plastik-Kärtchen ist eine kleine „Wunscherfüllungsmaschine“. Sie erfüllt uns natürlich auch mit Selbstbewusstsein: Man ist kreditwürdig, man nimmt einen als Kunden ernst, man gehört dazu.

Das „Dazuhörenwollen“ ist der Grund für die Inflation der Karten: Inzwischen bieten Tankstellen, Kaufhäuser, Reiseveranstalter, Internetshops und viele mehr ihre eigene Kundenkarte an.
Man wird Teil eines „Stammes“, geniesst dessen Privilegien (Payback-Points, Treuerabatte, Webmiles, Zusendung von Katalogen, Verlosungen, etc.)
Die Bindung an einen Händler oder eine Ladenkette wird als Privileg empfunden, und das schmeichelt einem natürlich.

Meist ist man recht geschockt, wenn man aus dem Urlaub zurück ist, und einige Tage später die Konto-Auszüge sieht. Man meint die können doch überhaupt nicht stimmen und man ist versucht der Bank „den Marsch zu blasen“.
Doch wenn man dann noch einmal über die ganze Angelegenheit nachdenkt, merkt man, dass man sich eigentlich „selbst verarscht“ hat, und zumindest einen Teil des Geldes zu Fenster hinausgeworfen hat.

Und die Moral von der Geschichte: „Beim nächsten Urlaub ist es wieder genau das gleiche Spielchen!“

Trotzdem schönen Osterurlaub und vielen Dank fürs lesen und bewerten, Günter

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