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Erfahrungsbericht von Wuschel_F

"Copkiller" - kill den Cop!!!!

Pro:

super Darsteller, klasse Film

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo, hab mir gestern mal wieder eines meiner alten Videos angeschaut, weil ich einen Film sehen wollte, der nur sehr selten gezeigt wird und auch auf Kassette nur schwer oder gar nicht??? Erhältlich ist. Meiner Meinung nach zu Unrecht, aber lest selbst! Es handelt sich um den Film „Copkiller“, der auch unter den Namen „Corrupt“, „Bad Cop 2“ oder „Order of death“ kursiert. Gekostet hat das ganze nichts, da ich ihn vor einigen jahren im Bayrischen Rundfunk BR3 (jaja, manchmal bringen die auch was ordentliches ;-) ) aufgenommen hatte.



STORY
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In New York geht ein geheimnisvoller Killer um, er trägt eine Skimaske und eine Uniform und bringt Polizisten um, die eines gemeinsam haben, sie sind alle im Rauschgiftdezernat tätig. Leutnant Fred O´Connor (Harvey Keitel) wird damit beauftragt den Fall zu lösen, ist aber natürlich auch besorgt, da er ja auch zu dem möglichen Opferkreis zählt.
Dass der gute Fred ein Doppelleben führt, weiß außer seinem guten Freund Bob (Leonard Mann), der mit ihm zusammen arbeitet, keiner. Gemeinsam haben sie sich mit widerrechtlich zurückbehaltenen, konfiszierten Drogengeldern ein gemütliches Apartment gekauft, wo sie unter falschem Namen hausieren ohne dass jemand davon weiß.
Fred ist nun alleine im Haus, weil Bob seine Hälfte des Hauses an ihn verkauft hat um sich mit seiner Frau ein schönes Häuschen auf dem Land zu kaufen. In der Stadt verfolgt Fred einen verdächtigen jungen Mann, der ihm aber letztendlich doch entkommt. Wieder zu hause steht aber genau dieser Junge vor der Tür und stellt sich als der „Copkiller“ vor. Fred glaubt ihm nicht, ist aber sehr misstrauisch und vorsichtig, zumal der Junge seinen wahren Namen weiß und auch von der Art wie er zu der Wohnung gelangt ist. Scheinbar ist Fred leicht reizbar, schlägt er den Jungen, fesselt ihn und sperrt ihn ins Badezimmer, während er dessen Vorstrafenregister überprüft (und nichts findet). Als ihm der Junge, Leo Smith (Johnny Rotten), seinen wahren Namen verrät und ihm Hinweise auf ein Verstecktes Tagebuch gibt, steht für O´Connor fest, dass er lediglich ein verwöhnter reicher Bengel ist, der nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß als Taten zu gestehen, die er nicht begangen hat.
Obwohl mittlerweile auch nach dem Jungen gefahndet wird, hält O´Connor ihn weiter gefangen. Dummerweise hat sein Kumpel Bob davon Wind bekommen und will ihn zwingen den Jungen frei zu lassen, woraufhin ihn O´Connor schlägt, leider etwas zu heftig und der Kumpel ist tot. Da Leo ja ohnehin behauptet der Copkiller zu sein, trifft sich das ausgezeichnet, Leiche und Leo werden in den Central Park geschafft und Leo soll ihm, wie den anderen Polizisten auch die Kehle mit einem Brotmesser durchschneiden. Als dieser sich erst weigert und plötzlich leugnet der Copkiller zu sein, verspricht ihm O´Connor die Freiheit für diese Tat. Gesagt getan, Leo flüchtet und O´Connor kommt ohnehin nicht nach.
Zu hause lässt sich O´Connor voll laufen und wirkt sichtlich verändert, als plötzlich die Klingel läutet und Leo wieder vor der Türe steht. Er fühlt sich nicht sicher und will lieber hier bleiben, was er auch tut, aber nicht mehr als Gefangener, im Gegenteil, von nun an beginnt er die Fäden zu ziehen und O´Connor, der sichtlich angeschlagen ist, zu manipulieren. O´Connor verabredet sich mit der Witwe von Bob, Lenore (Nicole Garcia), die ihn zu Anfangs sogar beschuldigt Bob auf dem gewissen zu haben und der er letztendlich von der Wohnung erzählt.
Nun sieht Leo seine Chance gekommen, er will erst Fred dazu bringen Lenore auch zu töten, weil sie ja eine Zeugin sei, als das aber nicht klappt, inszeniert er die Anfangszene erneut, fesselt sich selbst, legt sich in die Badewanne und ruft Lenore an, damit sie kommen soll um ihm zu helfen. Wie das Zusammentreffen von Fred, Johnny, der Witwe und der verständigten Polizei ausgeht verrate ich jetzt nicht, aber man kann es sich vermutlich denken.



DARSTELLER
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• Harvey Keitel (geb. 13.05.1939 in Brooklyn): er verkörpert genial den leicht reizbaren, gewaltbereiten, korrupten Polizisten, Fred O´Connor, der durch den versehentlichen Mord an seinem Freund und den Manipulationen von Leo nicht mehr er selbst ist, sondern zunehmend stiller wird und letztendlich zerbricht. Einfach brillant besetzt.
• Johnny Rotten (bürgerl. Name Johnny Lydon, geb. 31.01.1956 in London, Sänger der legendären Punkband Sex Pistols): auch er überzeugt in seiner Rolle als verwirrter Jugendlicher, der es clever versteht den Polizisten zu manipulieren. Besonders genial fand ich seine Mimik und die optischen Verwandlungen, die er während des Films vollzieht.



FILMINFOS
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OT: Copkiller – Order of death
Jahr: 1983
Land: USA, Italien
Regie: Roberto Fraenza
Drehbuch: Ennio de Concini
Author: Hugh Fleetwood
Kamera: Guiseppe Pinori
Produzent: Elda Ferri
Laufzeit: 101 Minuten



MEINE MEINUNG
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Ich finde es schade, dass ich bisher noch keine deutsche Version (eigentlich auch keine englische, würde mich ja auch damit zufrieden geben) des Filmes, weder auf Kassette noch auf DVD zu kaufen gefunden habe, weil meine Version schon durch den vielfachen Gebrauch stark gelitten hat. Der Film verdient meiner Meinung nach doch etwas mehr Beachtung.
Die beiden Hauptrollen sind ja zudem nicht von irgendwelchen unbekannten Darstellern besetzt, sondern zumindest Harvey Keitel hat ja schon in zahlreichen anderen großartigen Filmen mitgewirkt und Johnny Rotten sollte zumindest durch die Band Sex Pistols jedem ein Begriff sein. Die beiden spielen ihre Rollen auch brillant und überzeugen durchaus. Die anderen Schauspieler stehen ohnehin nur im Hintergrund, wobei mich z. B. die Lenore nicht 100%-ig überzeugt hat, da ihr Schauspiel doch vor allem gegen Schluss etwas gekünstelt wirkte.
Zur Story ist noch zu sagen, ich finde die Idee äußerst interessant, vor allem die krasse Wende zur Hälfte des Filmes und das spektakuläre Ende.
Die Idee, dass ein Killer gezielt Polizisten mordet ist vielleicht nicht unbedingt neu, aber auf eine Weise dargestellt, die ich sonst nicht mehr so gesehen habe.
Wer viel Blut erwartet wird enttäuscht sein, bis auf ein paar Tropfen ist nicht viel zu sehen, der meiste Wert wird auf die psychische Veränderung des Polizisten und die sich verändernde Haltung des Jungen ihm gegenüber gelegt – und das auf wirklich beeindruckende Weise.
Es gibt zwar einige Punkte, die mir auch nach mehrfachem Anschauen unklar sind und unlogisch erscheinen, aber im Großen und Ganzen ist die Story gut durchdacht. Inwiefern sie sich an die Buchvorlage hält weiß ich nicht, da ich das Werk von Hugh Fleetwood nicht kenne, aber da er sozusagen auch als Co-Autor mitgewirkt und an sämtlichen Phasen der Realisation beteiligt war, denke ich dass es zumindest in seinem Sinne umgesetzt wurde.
Jetzt will ich aber nicht weiter rumsülzen, ich denke es ist ein durchaus gelungenes Werk, dem meines Erachtens einfach zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, daher versuche ich mit diesem Bericht zumindest auf den Film aufmerksam zu machen.



P.S.: Falls irgendjemand weiß, woher man eine VHS oder DVD Version des Films bekommen kann bitte melden!!!!


Ansonsten noch danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!

Gruß vom Wuschel an alle!!!!!

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