Mehr zum Thema Pflegeheime Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von mystery_delusion

"Weggeschlossen?"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Zu diesem Thema kann ich -leider- aus eigener Erfahrung mit meiner Großmutter schreiben, die im Alter von 93 Jahren in einem Pflegeheim starb, nachdem sie dort knapp 3 Jahre gelebt hatte.

Ich muß dazu sagen, daß meine Oma unter Alzheimer litt, im Volksmund auch Verkalkung genannt und daß ihre Einweisung in das Heim nach jahrelangem Bemühen meiner Eltern, sie zuhause zu pflegen, erfolgte.

Da ich die Kategorie \"Pflegeheime\" und nicht \"Alzheimer\" gewählt habe, erspare ich mir jetzt die Definition und Symptome der Krankheit, um meine Familie zu \"rechtfertigen\", warum wir meine Oma in ein Pflegeheim bringen mußten.

Im Unterschied zu \"einfach alten\" Menschen, die in einem Pflegeheim leben, sind Menschen, die Alzheimer haben, Patienten, und das kann leider nicht nur alte Menschen treffen. Das habe ich bei meinen Besuchen bei meiner Oma mit Schrecken am eigenen Leib erfahren, als wir einer Bekannten meines Vaters, die mal gerade 55 Jahre alt war, in diesem Pflegeheim begegnete. Ich dachte, sie besucht jemanden aber wie sich herausstellte, hatte sie ihr Mann dort hinbringen müssen, da er noch berufstätig war und einfach nicht mehr zurechtkam.

Durch die Krankheit werden diese Menschen innerhalb eines Pflegeheims in der \"geschlossenenen\" Abteilung gepflegt, damit sie nicht unbemerkt weglaufen können. Nun mag sich das anhören wie im Knast, aber es ist u.a. auch zum Schutz der Patienten, da viele von ihnen einfach weglaufen würden und stundenlang umherirren würden, wie z.B. meine Oma das tat, als sie noch zuhause lebte, und meine Eltern sie zum Schluß auch sozusagen \"einschließen\" mußten. Und man kann diese Menschen ja nicht 24 Stunden am Tag beaufsichtigen - weder zuhause noch die Pfleger in einem solchen Heim, die übrigens meinen Respekt verdienen!

Das Heim an sich war sehr gepflegt und es gehört meiner Meinung nach sehr viel dazu, die Nerven zu haben, einen solchen Beruf speziell mit Alzheimerpatienten auszuüben. Die meisten von ihnen hatten einen richtigen Bezug zu ihren Patienten und wenn jemand starb, was so alle paar Wochen vorkam, hat man gemerkt, daß es sie ganz schön mitgenommen hat. Dieser Job ist keiner, wo man abends einfach die Firma verläßt und den lieben Gott einen guten Mann sein läßt bis zum nächsten Tag.

Da die Menschen aber immer älter werden, wird es sich nicht vermeiden lassen, sie in bestimmten Situationen dort unterzubringen und bei aller Kritik - es gibt nicht nur schlechte Seiten, aber das beste wäre natürlich, gar nicht erst in eine solche Situation zu kommen.

Mysty

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