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Erfahrungsbericht von kaffeetrinkerin

"Der Sommermörder" (Nicci French)

Pro:

gute Story, durchgehend spannend, sehr an der Geschichte orientiert

Kontra:

viel zu schnell zuende

Empfehlung:

Nein

"Der Sommermörder" ist der Krimi, auf den ich lange gewartet habe.

Dieses Buch schlägt alles, was ich bisher gelesen habe, und das ist wirklich eine ganze Menge.

Dabei ist es jedoch enorm schwierig, ein wenig Inhalt preiszugeben, ohne Entscheidendes zu verraten.
Sollte der Bericht also etwas kurz erscheinen, dann nur, weil ich nichts vorweg nehmen möchte.

Kurz gesagt:
Ein Frauenmörder geht um in London. Kein gewöhnlicher Mörder.
Er sucht sich seine Opfer sorgfältig aus und beobachtet sie, ohne dass sie es merken. Bis er sie besser kennt als der eigene Ehemann oder sogar sie selbst.
Und die Polizei unternimmt verzweifelte Versuche, den Opfern zu helfen, ohne recht zu wissen, wie. Er erscheint sogar unbemerkt in einer vollkommen überwachten Wohnung.

Der Krimi ist quasi aufgeteilt.Alles ist in der Ichform geschrieben, dabei erzählen aber Opfer und Täter von sich, so dass der Leser in der Lage ist, sich in die wirklich verschiedenen Charakter hineinzuversetzen. Mehr noch, man versucht ständig, auf des Erzählers Seite zu sein, seiner Meinung zu sein.
An der Schriftart erkennt man, wer erzählt, Opfer oder Täter.

Und dabei hat man so viele Ansatzpunkte für Verdächtigungen, dass man die polizei schon fast bedauert.

Die Spannung bleibt also von Anfang bis Ende erhalten, wobei die Autorin die verschiedenen Frauen sogar in verschiedenen Schreibstilen von sich berichten läßt, je nachdem, wie diese Frau ist.

Nur eines noch will ich vom Inhalt verraten:

Ein Opfer ist das falsche Ziel: Es wehrt sich clever.....


Nicci French hat dieses Werk fesselnd und zum Teil sogar mit einem Schuss Humor verfasst, eine Freude, es zu lesen.
Es lässt einen nicht mehr los!



PS Für Preisversessene: 17,90 € bei Club Bertelsmann



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-17 17:53:18 mit dem Titel Frank Schätzings "Tod und Teufel"

Diesmal beschreibe ich einen Roman ganz anderer Art: einen stilechten Krimi aus dem Mittelalter.
Vorab sei gesagt: ich bin kritisiert worden, weil ich zuwenig Worteüber den Ausgang "meiner" Geschichten verliere. Dies wird allerdings so bleiben, da ich zum Lesen bewegen will.
In einem Theaterstück von Agatha Christie mussten wir Besucher am Ende alle aufstehen und laut schwören, dass wir niemandem verraten, wer der Mörder ist. Daran will ich mich auch in Zukunft halten....

Der Roman "Tod und Teufel" spielt im 14. Jahrhundert in Köln.
Der Autor Frank Schätzing bindet viele Tatsachen ein, so dass sich die ganze Geschichte wirklich so ereignet haben könnte.

Die Erzählung dreht sich um den armen Dieb Jacob, der sich als Bettler und Tagedieb mehr recht als schlecht durchs Leben schlägt.

Eines Tages will er wieder mal Äpfel aus reichem Garten stehlen, der sich genau gegenüber des unvollendeten Kölner Doms befindet.
Als ersich gerade nach den größten Früchten streckt, bemerkt er den Dombaumeister Gerhard. Jacob versteckt sich schnell in den Zweigen.
Doch plötzlich erscheint eine weitere, dunkle und große Gestalt auf den Gerüsten. Ehe Jacob Luft holen kann, wird er Zeuge eines Mordes - der Dombaumeister wird in die Tiefe gestoßen.

Zu allem Übel bricht nun auch noch der Ast, auf dem Jacob sass, er fällt genau auf den Domhof.
Als er bei dem sterbenden Garhard niederkniet, flüstert dieser ihm seine letzten Worte ins Ohr.
Das wiederum sieht der Mörder, und nun beginnt eine gnadenlose Hetzjagd auf Jacob, der die letzten Worte auf keinem Fall jemandem weitersagen soll.

Und plötzlich sterben alle, mit denen Jacob nach diesem Ereignis in Berührung kam, sein Bettlerfreund, weil der Jacobs Mantel trug und verwechselt wurde, Jacobs Bettfreundin, ein paar Taugenichtse...

Aber Jacob findet Freunde: die hilfsbereite Richmodis, die ein bisschen in ihn verliebt ist, ihr Vater, ein Handwerker und dessen Schwager, ein Dekant, helfen Jacob und decken dabei eine unerhörte Intrige auf, an dessen Ende eine weit grössere Tat stehen soll, der Tod des Dombaumeisters war nur Nebeneffekt....

So ganz nebenbei erfährt der Leser aber auch noch recht viel über die damalige Lebensweise, Kleinnigkeiten, aber auch grosse Ereignisse versteht man so viel besser.
Die Verstrickungen der Päpste und warum es Kreutzzüge gab ebenso wie die Geschichte Kölns und deren Bürger.
Und wer hat schon gewusst, dass die Huren damals dem Henker unterstanden....


Alles in allem ein wunderbar spannender Krimi, der niemals abhebt und deren Ereignisse tatsächlich so gewesen sein können. Der Dombaumeister Gerhard fiel tatsächlich unter misteriösen Umständen vom Gerüst.
Wer allerdings wirklich Teufel und Dämonen erwartet, wird wohl enttäuscht werden.

Ich jedenfalls war das keineswegs, deshalb mein Urteil: unbedingt lesen!

Preis: 10 € (beim Club Bertelsmann)

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • kingsunday

    17.05.2002, 20:26 Uhr von kingsunday
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt interessant!