Mehr zum Thema Riester-Rente Testbericht

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Erfahrungsbericht von Elfe04

Nichts genaues weiß man nicht ...

Pro:

fällt mir nichts ein

Kontra:

siehe Bericht

Empfehlung:

Nein

Hi Leute,

genau so verwirrend, wie die Überschrift ist auch das ganze Thema der Riester Rente oder? Es kann doch wirklich kaum einer etwas vernünftiges darüber sagen. Ist sie nun wichtig oder nicht? Braucht man das nun unbedingt oder nicht? Naja, ich schildere euch mal meine Erfahrungen mit dem Thema speziell mit der Aachener und Münchener.

Vorab möchte ich mich für den Sarkasmus entschuldigen, der reichlich in diesem Bericht zu finden ist, aber ich schreibe nunmal immer mit Gefühl ;-) Los geht’s ….

Eigentlich versteh ich gar nicht, wie man hier eine Rentenversicherung bewerten kann, denn woher soll ich denn wissen, ob sie gut ist? Das weiß man doch, wie bei jeder anderen Versicherung erst, wenn der Ernstfall eingetreten ist und das ist noch sehr sehr lange hin. Bis dahin müssen wir unserem Versicherungsmakler vertrauen und hoffen, dass man das Richtige abgeschlossen hat und wenn nicht, dann guckt man ganz schön in die Röhre. Die Zeit kann man bekanntlich nicht zurückdrehen, daher sollte man sich 3 oder nochmehrmals sicher gehen, dass man bei seiner Altersvorsorge keinen Mist baut.

Ich allerdings habe genau diesen Mist gebaut und werde keine Rentenversicherung mehr abschließen. Ich dachte, dass diese Riester Rente etwas seriöses ist und dachte, dass man Vater Staat vertrauen kann. Wie kam ich eigentlich dazu, so etwas zu glauben? Ausserdem wusste ich nicht, dass es da auch noch zig verschiedene Modelle gibt und jede Versicherung das anders macht.

Da ein Kollege nebenbei bei der Aachener und Münchener Geld verdiente und einen Termin mit mir vereinbarte war ich mir noch sicherer, das Richtige zu tun. Ein Bekannter und dann noch der Staat … nun ist meine Rente gesichert. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.

Zuerst bekam ich ein schickes Prospekt in die Hand gedrückt, auf dem steht Privat vorsorgen, damit Sie auch später gut lachen haben Echt toller Spruch was? Als ist es nicht schlimm genug, dass wir uns darüber sorgen machen müssen, da die gesetzliche Rente ja nicht mehr gesichert ist. Komisch nur, dass nur junge Leute und sogar ein Kind auf dem Prospekt zu sehen sind. Die lachen sich zwar die Seele aus dem Leib, aber davon hab ich ja erstma nix.

Jedenfalls steht drauf, dass ich erkannt habe, dass ich privat vorsorgen muss, wenn ich den gewohnten Lebensstandard im Alter halten kann. Hehe, da hab ich mir vorgestellt wie ich mit 70 jedes Wochenende in die Disko gehe und 1x im Jahr in Winterurlaub und 1x in Sommerurlaub fahre. Also lieber wäre mir, wenn ich jetzt das Geld hätte und mir das alles leisten könnte. Von daher schien mir eine Rentenversicherung einfach blöd.

Bei der Aachener und Münchener nennt man die Riester Rente die „Privat Rente mit Garantie“, bei der man die superkrassen Zulagen, die man vom Staat freundlicher Weise spendiert bekommt NICHT verschenken darf. Ab 2002 werden nämlich staatlich zertifizierte private Altersvorsorgeverträge vom Staat bezuschusst und diese Privat Rente mit Garantie hat dieses Zertifikat am 01.01.2002 erhalten. Die max. Grundzulagen p.a. lauten wie folgt:

2002/2003 = 38,00 Euro 2006/2007 = 114,00 Euro
2004/2005 = 76,00 Euro ab 2008 = 154,00 Euro

Die max. Kinderzulagen p.a. sind:

2002/2003 = 46,00 Euro 2006/2007 = 138,00 Euro
2004/2005 = 92,00 Euro ab 2008 = 185,00 Euro

VORSICHT FALLE !!!

Wie alle wissen, steckt Deutschland ja im Moment nicht in rosigen Zeiten und deshalb planen sie schon jetzt diese Zulagen zu senken. Das ist so ähnlich, wie mit der Eigenheimzulage. Wenn die also JETZT schon daran drehen, wie sieht das dann in 40 Jahren aus ???? Daher steht auch immer dieses p.a. dabei. 2 Buchstaben, die eine ganze Menge bedeuten.

Folgende Vorteile werden angepriesen um mich nicht noch länger weich klopfen zu müssen

- Wir garantieren Ihnen schon heute eine feste Rentenhöhe für später; das kann die gesetzliche Rentenversicherung nicht leisten (schlimm genug)
- Die tatsächliche Rentenhöhe wird durch die – nicht garantierten – Überschussanteile voraussichtlich noch höher ausfallen (ahja, damit man mehr versteuern muss)

Man hat so gar die Auswahl zwischen einen flexiblen Rentenbeginn, d.h. man kann den tatsächlichen Rentenbeginn so bestimmen, wie es für die persönliche Situation am sinnvollsten ist. (o.k. ich geh nächste Woche in Rente *g*) Irgendwo hab ich aber dann noch gelesen, dass das grundsätzlich ab Endalter 60 möglich ist.

Falls mir etwas zustoßen sollte, bekommt mein Ehemann natürlich das gebildete Kapital, aber sicher niemals das, was ich alles eingezahlt habe. Aber das wird man wohl nie erfahren.

Dann wurde mir klar und deutlich vorgerechnet, warum ich jetzt privat vorsorgen muss. Das ist deswegen, dass es immer weniger junge Leute und immer mehr alte Leute gibt. Dadurch entsteht eine Versicherungslücke. Die Summe war wirklich beachtlich, so ungefähr 800 Euro. Natürlich hatte ich nicht verstanden, wie diese Summe zustande kommt, aber die Aachener und Münchener hat das wirklich drauf mit ihren Skizzen, Analysen, Tabellen und Rechenbeispielen. Das nennt man Verwirrtaktik ….

Ich wollte mich ja eigentlich auch gar nicht überreden lassen, sondern direkt abschließen. Das war aber nicht genug. Er war ja letztes Jahr im Februar da und meinte, dass es supermega wichtig wäre, dass ich den Januar auch schon mitbezahle, weil man sonst seehr viel Geld verschenkt. Nun gut, auch das sollte mir Recht sein. Wird schon schief gehen …

Den 25seitigen Vertrag las ich mir natürlich nicht durch, weil ich da gar keine Zeit zu habe und ausserdem viel Vertrauen zum Berater hatte. Hätt ich ihn mal durchgelesen …

Die erste Abbuchung erfolgte promt und das waren schonmal 43,50 €. Das war der Beitrag für Januar und Februar. Von da an buchte man mir jeden Monat 21,75 Euro ab. Das geht ja eigentlich noch oder? Ich wieß aber mehrmals darauf hin, dass es auf keinen Fall mehr werden darf, da ich später mal halbtags arbeiten will. Mir wurde nichts von irgendeiner Dynamikerhöhung erzählt. Doch diese war nicht zu verachten, als ich die Klause dann fand:

Ab 01.01.2004 wird der Betrag erstmal um 100% erhöht, zum 01.01.2006 um weitere 50% und 2008 um ein weiteres Drittel. D. h. folgende Beiträge

2002 – 2004 = 21,75 €
2004 – 2006 = 43,50 €
2006 – 2008 = 65,25 €
2008 - 2043 = 87,00 €

Nur, wenn man diese Erhöhungen mitmacht hat man ein Recht auf die vollen Zuschüsse.

Nun bemerkte ich auch erstmal dass die jährlichen Überschussanteile zu 100% in einem Fonds aufgeteilt werden. Ich weiß ja nicht, wie das bei anderen Versicherungen ist, aber ich möchte mich bei meiner Rente nicht auf die Börse verlassen. Wenn die Börse kurz vor Beginn der Rentenzahlung total im Keller ist, dann hat man wirklich extremes Pech.

Das war es aber auch noch nicht, was mich so verstimmt hat, denn ein Jahr später kam ein Schreiben mit der sog. Wertentwicklung. Das sah ja fast schlimmer aus, als der Kurs der Telekom Aktie und mir stiegen echt die Tränen in die Augen.

Ich hatte also 261,00 € eingezahlt und unterm Strich kamen 180,28 € gebildetes Kapital raus. HÄ? Wo ist mein Geld hin? Wo sind meine Beträge für die Rente hin? Was soll das? Wird jetzt dieser Beitrag meiner Rente zu Grunde gelegt ?

Man hat mir 49,68 € für einbehaltene anteilige Abschluss- und Vertriebskosten und 36,24 € für einbehaltene Kosten für die Verwaltung des gebildeten Kapitals abgezogen. Das waren satte 30% Gebühren in einem Jahr. Bei aller Liebe … so etwas habe ich noch nie erlebt.

Ein paar Tage später erhielt ich eine Bescheinigung nach § 92 EstG für das Jahr 2002. Ich rief einen Berater an, da mein Bekannter das nicht mehr machte und legte ihm erstmal die Abrechnung vor. Darauf sind die wahrscheinlich auch bestens geschult und er umschrieb das Problem so weitläufig, dass man nach einer halben Stunde gar nicht mehr wusste, um was es eigentlich ging. Auch nachdem ich ihn mehrmals darauf angestoßen hatte, kam keine Antwort.

Nun musste man den Wisch ausfüllen und zur Aachener und Münchener geben. Die brauchen das für die staatlichen Zulagen. Diesen Wisch muss man dann jedes Jahr ausfüllen, also noch 40x bis zur Rente. Oh man, wie ich Papierkram hasse, zumal wenn die normalen persönlichen Daten noch nichtmal vorgedruckt sind und man alles per Hand eintragen muss. Naja Leute, ich hab nunmal viel zu tun ;-)

Wie euch sicher schon aufgefallen ist, habe ich bis jetzt noch nicht ein einziges mal erwähnt, wieviel Rente überhaupt raus kommt, nachdem ich nun 40 Jahre einzahlen würde. Ich hab das den Typen auch nicht gefragt, da er mir eh keine klip und klare Auskunft erteilt hätte. In meinem 25seitigen Vertrag ist es aber auch nicht zu finden, aber ich habe es eben in der Bedarfsanalyse gefunden, die die Aachen Münchener ja immer so toll macht und dafür 25€ verlangt.

So, das Datum des Rentenbeginns ist 01.05.2043 (Oma Elfe) und den letzten Beitrag muss ich am 01.04.2043 zahlen. Hehe, ich glaub zwar nicht, dass ich mit 65 noch arbeite, aber davon erstmal abgesehen. Meine anfängliche monatliche GARANTIERTE Rente ist :

Bitte nicht lachen , o.k. ?!

81,00 Euro. Ja wirklich, es steht hier schwarz auf weiß! Inkl. der nicht garantierten Überschussbeteiligung sind wir bei 1.134,00 € O.k. damit könnte ich leben, aber ich werde wohl niemals erfahren, wieviel , bzw. ob ich überhaupt was erhalten habe.

Ich habe jedenfalls ein Schreiben an die Aachener und Münchener geschickt, wie das mit diesen Gebühren aussieht und wie ich da so schnell wie möglich rauskomme. Man schrieb zurück, bedauerte meine Entscheidung und teilte mir mit, dass sie meinen Berater gebeten haben, sich bei mir zu melden. Das tat er nie, weil er sich bestimmt gedacht hatte, dass ich den Braten gerochen habe. Darauf schrieb man mir, dass ich 175 Euro wieder bekomme.

Diese Abschluss- und Vertriebskosten für die Grundversicherung, sowie für eventuelle Erhöhungsversicherungen entfallen nach spätestens 10 Jahren und die Kosten für die Verwaltung des gebildeten Kapitals werden bis zum Rentenbeginn jährlich in gleichbleibender Höhe angesetzt.

Die staatlichen Zulagen für das Jahr sind natürlich pfutsch und dies teilte mir dann in einem gesonderten Schreiben ziemlich forsch mit. Ich sollte noch meinen Original Police Vertrag zurückschicken und das wars. Einen Monat später bekam ich von meinen eingezahlten 261 Euro noch 160 Euro wieder. Das ist aber besser als nix und davon ging ich so richtig einen über den Durst trinken :-)

Ich für meinen Teil hab einfach keinen Bock, mich bei einem so heiklem Thema, wie der Rente übers Ohr hauen zu lassen. Ich weiß selbst, dass ich mit jedem Jahr, das ich älter werde das Risiko steigere, aber ich will weder mit dem Staat was zu tun haben, noch mit der Börse.

Wenn ich was an der Börse mache, dann nur weil ich entweder einen totsicheren Wert kaufen will oder weil ich zu viel Knete habe. Aber ich kann doch nicht meine Rentenbeiträge in die Börse werfen? Dann steh ich am Ende wirklich nur mit 81 Euro im Monat da.

Zumal absolut kein, aber wirklich kein Wort darüber verloren wird, dass diese tolle Rente dann auch noch voll versteuert werden muss. Und dies nicht nur mit dem sog. Ertragsanteil. Die armen Rentner dürfen sich dann also auch noch mit einer Steuererklärung beschäftigen. Da erhält man erst Zulagen und dann werden sie versteuert. Ja wo ist denn da der Sinn? Wie hoch diese Steuer ist, weiß ich nicht, aber da es eine Steuer ist, kann man ja beliebig oft daran herumdrehen. Nein DANKE.

Ausserdem darf man sich den Betrag nicht, wie bei anderen Versicherungen beim Renteneintrittsalter auf einmal auszahlen lassen. Man hat die Pflicht auf die monatliche Rente.

Also eine Versicherung, die Dir nichtmal annähernd sagen kann, wieviel Rente du mal erhalten wirst, werde ich nicht vertrauen.

Wenn ihr sowas macht, dann fragt klar und deutlich danach, wieviel am Ende rauskommt und in was diese Überschussbeteiligung aufgeteilt wird. Ich denke nicht, dass die zu 100% in Fonds angelegt werden sollte.

Ich gebe ja zu, dass ich sehr vertrauensselig bin und immer alles glaube, was man mir erzählt, weil ich einfach denke, dass man mich nicht übers Ohr hauen wird. Dazu kommt, dass ich wirklich wenig Zeit habe, mich mit so etwas zu beschäftigen und immer das Kleingedruckte zu lesen. Macht es also besser als ich und informiert ich pingelich genau über diese Anlageform, o.k. ?!

Ich jedenfalls lege mein Geld jetzt mit 4% Zinsen an und auch, wenn die Zinsen fallen ist mein Geld auf dem Sparkonto immer noch besser aufgehoben als bei der Versicherung. Ich zahle jetzt jeden Monat 50,00 €, bzw. wenn ich noch am Monatsende was über habe, auf mein hochverzinstes Sparkonto ein und was dann rauskommt, damit muss ich halt leben.

Wenigstens weiß ich dann genau, mit WIEVIEL ich leben muss. Nennt mich verrückt, aber ich mache das jetzt so :-)

Oma04 … ähm Elfe04

P.S. Guter Surftip http://www.wdr.de/tv/markt/service/berichte/20020225_2.phtml

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