Mehr zum Thema Riester-Rente Testbericht

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Erfahrungsbericht von angelika46

Lohnt sich der Abschluß einer Riesterrente überhaupt?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Immer näher rückt der Zeitpunkt, der 31.12.2002, bis man sich überlegt haben sollte, ob man nun die Riesterrente in Anspruch nehmen will oder nicht.

Auf die einzelnen Modalitäten und Bedingungen für den Abschluss einer Riester-Rente will ich hier bewusst nicht eingehen, denn fast bei jeder Bank oder jeder Versicherung kann man sich ganz einfach ein Onlineangebot machen lassen. Die können das auf jeden Fall viel besser als ich.

Mir kommt es jetzt mehr darauf an, ob sich der Abschluß – egal welche Form – eigentlich überhaupt rechnet. Sicher kommt es immer auf die jeweiligen persönlichen Umstände an.

Aber nun zu einem Beispiel, das auf mich zugeschnitten ist. Als Mutter, berufstätig mit Ehemann und zwei Kindern habe ich auf die Förderung Anspruch. Das ist der erste Schritt, der immer zu ermitteln ist.

Da ich einen Fond eigentlich der klassischen Sparform oder einer Versicherung generell bevorzuge, habe ich mir Online beim Testsieger des „Finanztest 10/02“, es handelt sich hierbei um den UniProfiRente ein Angebot ausdrucken lassen.

Demnach hätte ich an Einzahlungen 11.800 Euro selbst zu leisten, abzüglich 1570,-- Euro Steuerersparnis. Mein eigener Aufwand würde also 10230 Euro betragen. Die Förderung würde in meinem Fall einen Betrag von 2394,-- Euro ausmachen.Nach 14 Jahren Ansparphase im Alter von 60 Jahren sollte ich eine monatliche Rentenzahlung von 118,-- Euro zu erwarten haben. Diese Rentenzahlung wird aus den eingezahlten Beiträgen finanziert und endet mit dem 85. Lebensjahr. Danach greift dann eine Rentenversicherung, die aus der angesparten Summe ebenfalls mit 2473 Euro finanziert wird.
Bei der ganzen Berechnung wurden 7,5 % durchschnittliche Wertentwicklung angenommen.
Je nach persönlicher Situation muss man auch bedenken, dass diese 118,-- Euro voll der Steuer unterliegen und in meinem Fall mit angenommenen 20 % persönlichem Steuersatz nach Steuern ca. 94,40 Euro übrig blieben.

Nun habe ich, weil ich ein misstrauischer und neugieriger Mensch bin, einmal für mich ausgerechnet, was dabei herauskommen würde, wenn ich auf die Förderung verzichte und lediglich in den 14 Jahren Ansparphase in regelmäßigen monatlichen Raten 10230,-- Euro insgesamt (das entspricht meiner Eigenleisten bei der Riester-Rente) = ein Monatsbeitrag von ca. 61,-- Euro in einen guten Aktienfond (Rendite ebenfalls ca. 7 %) einzahlen würde.

Nach diesen 14 Jahren hätte ich dann ca. 17000,-- Euro zur Verfügung.
Hier muss ich nun ebenfalls bei 7 % angenommener Rendite einen Entnahmeplan berechnen. Anhand einer Tabelle kommen nette ca. 117,-- Euro bei dieser Berechnung monatliche Auszahlung heraus.

Nach den allerneuesten Steuerplänen werden diese 117,-- Euro auch nicht ganz netto bleiben, weil der Ertragsanteil noch mit 15 % Steuern belegt wird. Ca. 105 Euro werden nette nach meinen Berechnungen danach übrigen bleiben.

Nimmt man nun die Differenz von 105,-- Euro und 94,40 Euro verbleibt bei Variante 2 ein Plus von 10,60 Euro monatlich, das ergibt in all den Jahren ein Mehr von 3180,-- Euro.
Nun habe ich natürlich bei meiner Variante ohne Riester-Rente den Nachteil, dass ich ab 85. Jahren nicht mehr Anspruch auf die monatliche Rente habe. Aber ehrlich gesagt, ich glaube ab 85. Jahre kann ich darauf auch verzichten.

Jedoch habe ich diverse Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Ohne jede Auflage und Bestimmung kann ich den Fondssparplan ändern, kürzen oder stoppen. Ich kann mir die eingezahlten Beträge in Summe, oder aber auch als Entnahmeplan auszahlen lassen. Die Gebühren sind wesentlich geringer als bei der Riester-Rente.

Fazit:

Die Riester-Rente hört sich zunächst sehr gut an. Die Zulagen verleiten dazu, dass man abschließt, um sich nichts entgehen zu lassen. Jedoch verschlingt die Auflage, in eine Rentenversicherung für eine Rente ab dem 85. Lebensjahr abzuschließen, diese Förderbeträge ganz oder sogar erheblich mehr. In zwei verschiedenen Berechnungen hätte diese Versicherung einmal 2473 Euro und bei einer anderen Bank gleich mit 4600 Euro zu buche geschlagen.

Riester sichert hier lediglich eine Rente in ganz hohem Alter ab, die die meisten von uns wahrscheinlich sowieso nicht mehr brauchen werden. Die Steuervorteile hören sich zunächst auch ganz attraktiv an. Jedoch werden einige von uns, diese später wieder abgeben müssen. Lediglich diejenigen werden voll in den Genuß der Steuervorteile kommen, die nach Rentenbeginn, den Grundfreibetrag nicht überschreiten. Das heißt, wenn man z.B. eine vermietete Wohnung o.ä. hat, oder andere Einkünfte, wird die Riester-Zusatzrente steuerlich voll zu Buche schlagen.

Es wird auch noch damit geworben, dass man jederzeit mit Förderverzicht aus dem Vertrag aussteigen kann und sich das angesparte Kapital wieder auszahlen lassen kann. Das ist an sich schon richtig. Jedoch davon wird nicht freiwillig gesprochen, dass sämtliche Kosten, die bereits entstanden sind, u.a. auch für die Rentenversicherung ab dem 85. Lebensjahr, natürlich vom Ertrag abzuziehen sind.

Meine Meinung

Lange habe ich hin und her gehadert, ob ich nicht etwas versäume, wenn ich mir die Förderung entgehen lasse. Obwohl ich sogar eine Kinderzulage erhalten, rechnet sich die Riester-Rente aus o.a. Gründen für mich nicht. Ich habe bewusst ein eigenes Beispiel gebracht und kann nur anregen, dass jeder für sich versuchen soll, auszurechnen, was er eigentlich ohne die Förderung und damit mit dem Verzicht auf die Rente ab 85. Jahren mit einem ganz normalen Fondssparplan bekommen würde.

Ich hoffe, dass ich ein paar Anregungen für die Entscheidungsfindung, bei unsicheren Kandidaten, geben konnte.

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