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Erfahrungsbericht von sandwarrior

Ich kann unter Wasser atmen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

O2

Heute nehme ich mir mal wieder einen dieser beliebten Werbespots unter die Lupe.

O2- Spot mit Franz Beckenbauer

Kurze Spotbeschreibung.
Da sitzt ein graumelierter Opa mitten im Wasser auf einem Liegestuhl.
Kiemenopa wacht auf und erschreckt sich.
Um ihn herum blubbern Blasen.
„ Wo bin ich?“
„ Gott sei Dank zu Hause“
Er nimmt seine Gelmaske ab. ( was mag da drin sein?)
Franz Beckenbauer wechselt zu O2, toll woher denn? Von Kosmos New York oder aus dem Altenheim?
Wenn man nicht weis, das er vorher bei E-Plus Werbeonkel war steht man ziemlich dumm da.
Kiemenopa hat nämlich Genion von O2 und sieht auf seinem schnieken Handy das Homezonezeichen und das reicht bekanntlich fast 500 m von Zuhause.
Kiemenopa?
Kiemenopa kennt fast jeder, es ist nämlich die Lichtgestalt des deutschen Fußballs, Franz Beckenbauer.
Zu Spielerzeiten machte er schon die ersten Schauspielerübungen und konnte nach einer Schwalbe todernst schauen.
Als Lichtgestalt kann man natürlich nicht nur Fußball spielen und Übertrainer werden sondern sogar unter Wasser atmen.
Nein als Lichtgestalt ist man sogar ein optimaler Werbeträger und fast täglich auf dem Bildschirm präsent, zu sehen bei Yellostrom, Postbank und E-Plus.

E-Plus? Häh?
Ja da hat er vorher Werbung für E-Plus gemacht und jetzt für O2 früher mal Viag Intercom.
Eine schnelllebige Zeit.

Was soll der Spot vermitteln?

Erst mal natürlich soll der neue Name O2 bekannt gemacht werden, nur was hat Wasser mit dem Kürzel O2 zu tun, meines Erachtens nix.
Wasser ist H2O, fragt sich welcher Werbefuzzi da eine Verbindung sieht.
Franz Beckenbauer wechselt von E-Plus zu O2, prima interessiert aber wie eine Salami im Flur.
Dann soll noch für Homezone geworben werden, damit funktioniert das Handy wie ein Festnetztelefon und man telefoniert billiger.
Gibt’s aber auch als ISDN- mobile bei der Telekom.
Als Unerfahrener Verbraucher kann man eigentlich überhaupt keine Verbindung zum Produkt ziehen.

Nun noch mal zum Beckenbauer Franz, irgendwie scheinen die Unternehmen und Werbefilmer ihn als den optimalen Werbeträger zu sehen.
Aber gerade durch seine massive Präsenz wirkt er langsam unglaubwürdig.
Besonders schlimm ist es wenn man nacheinander für zwei verschiedene Mobilfunkanbieter wirbt.
Ich denke mal auch das der Franz da eine Mörderkohle bekommt, nun gut wer sich das als Firma leisten kann, der soll es ihm ruhig hinterher schmeißen.
Aber Franzl ist ja noch jugendlich frisch, der zeugt in seinem Alter noch Kinder und schafft es sich sogar an eine neue Frau zu gewöhnen, eben eine Lichtgestalt.

Wie würde ich das drehen?
Ein kleines Hotelzimmer, gedämpftes Licht, die Kamera schwenkt auf ein Pärchen welches sich in eindeutigen zweideutigen Bewegungen unter Bettdecke bewegt.
Beide stöhnen im schneller werdenden Takt.
Ja, ja, ja, jaaaaa.
Da klingelt ein Handy, ein Hand kommt hervor und griffelt nach dem klingelnden Störenfried.
Mit hochrotem Kopf kommt er hoch.
„ Verdammt Homezone“
Schnitt, die Kamera fährt durch die Tür auf den Flur, wo schon die wütende Ehefrau angebraust kommt. Eine dralle Wuchtbrumme mit grimmigen Gesicht.
Einblendung: Homezone reicht weiter als du denkst.

Beurteilung:
Ich finde den Werbespot eigentlich nichtsagend und er bringt auch keine Infos zum Produkt.
Eigentlich wird bloß Franz Beckenbauer ins Licht gerückt und es könnte auch für Rollmöpse beworben werden, Hauptsache Franzl ist im Bilde.
Ich glaube nicht das der Werbespot jemand verleitet unbedingt zu O2 zu wechseln.
Der Werbespot ist weder witzig, noch originell, sondern wirkt wie Schleimerische Beweihräucherung unfähiger Werbefilmer an die Lichtgestalt Franz Beckenbauer.
Franzens Medienpräsens in der Werbung ist schon lächerlich bis unglaubwürdig.
Beckenbauer hat doch seine beste Zeit schon hinter sich, ohne ihm seine Erfolge streitig machen zu wollen und man sollte mal darüber nachdenken ob hier ein nicht weniger ein bisschen mehr wäre.
Man nimmt nämlich als geschulter Verbraucher ihm nicht mehr ab, das er alle Produkte die er bewirbt auch nutzt.
Nun das glaubt eh niemand, soll aber vermittelt werden.
Ich würde es mal als Werbefake bezeichnen, man kopiert eine Lichtgestalt in verschiedene Produkte.
In die witzigsten Werbespots schafft es das Produkt bestimmt nicht.

Fazit:
Ein blasser Werbespot, den auch ein Franz Beckenbauer nicht rausreißt.
Kein Wiedererkennungswert und keine Infos oder Verbindungen zum Produkt.
Ich finde den Spot total schlecht und er spricht mich überhaupt nicht an.
Ich kann auch keine Verbindung zwischen einer Unterwasserwelt und einem Mobilfunkprodukt ziehen.
Der Spot plätschert nur so dahin und drängt sich weder durch Witzigkeit oder Originalität auf.
Gerade mal ein Minipunkt für diese Sinn und Produktfremde Werbung.

Und Franzl denk dran es gibt nur ein Rudi Völler.

Euer Werbewarrior

PS: Dieser Beitrag ist wie üblich Karl Napf gewidmet, dem Erfinder der Fußballrentnerverwertungsargentur und dem Schöpfer von
„Deutschland sucht den Superwerberentner“.

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