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Hallo.tel – aber hallo!

Liebe LeserInnen,

ein sehr aktuelles Erlebnis einer meiner Mitschülerinnen...trotz wenig Zeit (im März habe ich Zwischenprüfung) muss ich nun die Welt mal wieder vor etwas warnen, was sie eigentlich nicht braucht. Nun gut, es gibt Leute, die gehen zur Maniküre, obwohl sie sich ihre Fingernägel selber zurechtstutzen könnten. Die wissen aber, dass Sie da etwas bezahlen, was Sie auch selbst können.

Nicht so bei der neu gewachsenen Firma hallo.tel.

Meine Schulkameradin, nennen wir sie mal Alina, kommt aus Kasachstan. Viel Familie lebt noch dort und Alina möchte hin und wieder mit der Familie telefonieren.

Im Juli letzten Jahres bekam Alina von einem Vertreter der Firma hallo.tel Besuch. Sie war allein zu Haus und wurde überzeugt, dass sie über hallo.tel für 0,309 € jederzeit nach Kasachstan telefonieren könne, der nette Vertreter kreuzte ihr auch gleich 24 Monate Laufzeit an (was sie leider nicht rechtzeitig registrierte). Die Abrechnung dieser Firma geht über die Telekom und Alina fiel dann beim Durchlesen der Rechnung auf, dass sie für manche Gespräche nach Kasachstan wesentlich mehr zahlte als die versprochenen 0,309 € pro Minute.

Alina, die zwar nicht dumm, aber leider des Deutschen noch nicht perfekt mächtig, bat mich, ihr eine Kündigung auf Grund dieser Differenz zu schreiben.

Da musste ich mich also hinsetzen und erst mal checken: was verkauft die Firma der Alina?
Tja, nach einiger Zeit erkannte ich: während ich selbsttätig vor manche Gespräche in Fernbereiche oder Handynetze zum Beispiel die 01051 vorwähle, so tut das hallo.tel für Alina...und es werden eben nicht nur die 01051 vorgewählt, Alina hat durchaus auch Gespräche nach Kasachastan für ca. 0,27 € geführt, aber auch diese Nummer hätte sie selber vorwählen können.

Der Vertrag ist relativ nichtssagend. Name, Anschrift, Festnetz sowie Handynummer und natürlich die Bankverbindung und Alinas Unterschrift (Laufzeit: die längste...), mehr ist vorne nicht zu finden. Hinten alles voll Kleingedruckten Vertragsbedingungen. Kündigungsrecht für Kunden gleich Null.

Nach langem Studium durch verschiedene Personen (darunter Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Anwälte) war klar, aus so einem Vertrag kommt Alina nicht so leicht heraus.
Wir fanden aber einen Haken: Der Preis pro Minute ist exklusive Mehrwertsteuer angegeben, was der Preisabgabenverordnung wiederspricht: Preise für dem Endverbraucher sind inklusive Mehrwertsteuern anzugeben. Auf dieser Basis haben wir nun dieser Firma geschrieben, dass sie dieses Schriftstück (wir vermieden das Wort Vertrag) wegen dieses Punktes annullieren soll.

Aber leider ist es nur eine Ordnungswidrigkeit, gegen diese Preisabgabenverordnung zu verstoßen. Ich befürchte, Alina wird mit diesem Vertrag noch weiter leben müssen.

Ich habe mir Informationen dieser Firma angefordert, bekam aber nicht mehr als Alina hat:
Ein beidseitig bedruckter Zettel mit Preisinfos über Deutschland ab 20 km, Internet, Türkei, Russische Förderation, Kasachstan, Griechenland, Mobil, sowie 10 verschiedene International Tarife. Und, wie bereits erwähnt, steht dort ganz unten „alle Preise excl. Mehrwertsteuer.
Infoline: 06103/204468 Mo-Fr 9.00h – 19.00h email: [email protected].

Ich für meine Teil kam von solchen Dienstleistungen nur abraten.

So, Rechtschreibfähler gehöhren wie immer dem erlichen Findter J

Update 20.01.2003: Heute kam Alina strahlend auf mich zu: Sie ist aus dem Vertrag entlassen worden, ohne weiteres Theater! Also, es stimmt immer noch: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt :-)