Mehr zum Thema Zeitarbeitsfirmen Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Cleomäuschen2

Als Übergangslösung nicht schlecht...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

..., aber auf Dauer doch sehr mit Vorsicht zu \"genießen\"...

Ich selbst bin ebenfalls bei einer sehr kleinen Zeitarbeitsfirma angestellt - war in meinen 9 Berufsjahren schon bei einigen Gesellschaften, wie z.B. Randstad oder DIS (auch bei Manpower und ADECCO hatte ich mich mal beworben).

Als Übergangslösung deshalb nicht schlecht, damit im Lebenslauf keine \"Lücken\" entstehen. Jeder halbwegs intelligente Personalchef - und davon habe ich bisher leider nicht sehr viele kennen gelernt - wird dies zumindest lobend hervorheben - Arbeitslosigkeit ist zwar offiziell kein Makel mehr, macht sich aber trotzdem nicht gut und wird immer noch sehr tabuisiert.

Mit Vorsicht zu genießen deshalb, weil die Zeitarbeitsfirmen sich gegenseitig mit den miesesten Tricks bekämpfen - z.B. über Fortbildungsveranstaltungen \"zufällig\" auf Mitarbeiter eines Konkurrenten treffen, geradezu phantastische Versprechungen machen (von wegen Supergehalt, nur Wunschjob (ich z.B. arbeite lieber im Sekretariat als in der Buchhaltung), absolut ortsgebunden etc.), den betreffenden Konkurrenz-Mitarbeiter so bearbeiten, dass dieser Firmeninterna preisgibt, wofür eigentlich eine fristlose Kündigung (hilfsweise fristgerecht) die gerechte Quittung wäre

Auch die Gehälter sind so minimal (ich selbst verdiene pro Stunde etwas mehr als € 10,00, und zwar seit - und nun kommt\'s! - 1995. Zwischenzeitlich war ich für 2,5 Jahre bei einer anderen Firma festangestellt, ging aber 1998 zu meinem jetzigen Chef zurück), dass sich eine langfristige Beschäftigung bei einer solchen Gesellschaft einfach nicht rechnet. Von Gehaltsanpassungen, wie ansonsten in jeder Branche in jeder Firma üblich, mal ganz abgesehen.

Als \"Sprungbrett\" in eine Festanstellung ist die Zeitarbeit heutzutage leider auch nicht mehr zu betrachten.

Fazit: Wer Zeitarbeit als Notlösung machen will und über die entsprechende Flexibilität und Fähigkeit verfügt, sich von einem Tag auf den anderen auf neue Arbeitssituationen, neue Firmen und neue Kollegen einzustellen, und \"nicht so sehr\" auf\'s Geld schauen muss, kann im Grunde wenig falsch machen. Als Dauerlösung Finger weg!


Kleiner Nachtrag:
Den Begriff "Abwerben" gibt es in dieser Branche nicht. Und zwar, weil die Firmen ja nicht nur während Urlaubs- und/oder Krankheitszeiten auf Zeitarbeitskräfte zurückgreifen, sondern so auch testen wollen, ob ein solcher Mitarbeiter auch langfristig - also länger als die gesetzlich erlaubten 24 Monate (allerdings leiht niemand jemanden länger als 12 Monate aus, weil ansonsten das "branchenübliche" Gehalt gezahlt werden muss und dies dem Kunden der Zeitarbeitfirma in Rechnung gestellt wird - kann sich aber keine Firma leisten, darum auch die extrem niedrigen Gehälter...) - in das betreffende Unternehmen passt. Und der Zeitarbeits-Mitarbeiter hat ebenfalls die Möglichkeit, zu prüfen, "passt das Unternehmen zu mir? Komme ich langfristig mit dem Team zurecht? Etc.".

Heißt im Klartext: Firmen, die ihre Mitarbeiter über die Zeitarbeit finden, betätigen sich niemals als sog. "Headhunter" - hatte sicher jeder irgendwann mal im Laufe seines Berufslebens am Telefon... Wer solchen - im wahrsten Sinne des Wortes! - Blödsinn verbreitet, hat den Sinn und Zweck dieser Branche nicht begriffen.

Um es noch einmal deutlich zu machen: die Zeitarbeit an sich ist so ziemlich der beste Weg, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Firmen in den unterschiedlichsten Branchen (Bauwirtschaft, Medizintechnik, Ingenieurbüros etc.), neue Kollegen und Arbeitsweisen kennen zu lernen und diese dann auch entsprechend anzuwenden.

Und vielleicht hat der/die eine oder andere ja doch Glück und wird in eine Festanstellung übernommen.

Hütet Euch allerdings vor den schwarzen Schafen, wie ich sie bereits oben kurz beschrieben hatte. Wenn jemand nach dem derzeitigen Gehalt fragt, auf die Verpflichtung zur Geheimhaltung lt. Arbeitsvertrag verweisen - Gehälter gehen NIEMANDEN etwas an!!! Wie sich ein Gehalt zusammensetzt (Verpflegungsmehraufwendungen, Fahrgeld, 13. Gehalt etc.) ist ebenfalls unter Verschluss zu halten.


"Kleine" Aktualisierung (07.10.2002):

Auch dieses gibt es in der von Herrn Hartz so hochgelobten Zeitarbeit: mein Arbeitgeber hat Pleite gemacht und nicht nur mir, sondern auch zig anderen Kollegen und Kolleginnen letzte Woche die fristgerechte Kündigung zum 31.10.2002 "überreicht". Weil sich keine Firma zur Zeit leisten kann, auch ein kleines bisschen Mehrarbeit durch Aushilfen von Zeitarbeitsfirmen auszugleichen. Statt dessen wird die ständige Mehrarbeit bedingt durch Massenentlassungen den noch verbleibenden Mitarbeitern aufgedrückt. Und so geht nun eine Zeitarbeitsfirma nach der anderen den sprichwörtlichen Bach runter...

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