Mein A bis Z Testbericht

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Erfahrungsbericht von tuimama

Mein ganz persönliches Alphabet

Pro:

ganz persönliche Erfahrungen und Eindrücke

Kontra:

was soll es da Negatives geben?

Empfehlung:

Ja

Da ich persönliche Berichte sehr gerne lese, kommt auch von mir mal wieder einer für euch zum Lesen.

Viel Spass dabei!
Wem\'s nicht gefällt - ist auch OK, denn es geht ja hier nicht um Dinge, die ich bewerte, sondern um Dinge so wie ich sie sehe und erlebe.
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A – wie

Auto fahren
– ich vermisse es sehr. Hier in Ägypten fahre ich kein Auto, weil ich erstens keins zur Verfügung habe und es mir zweitens wirklich zu chaotisch und gefährlich zugeht. Ich habe schon den Verkehr auf Kreta erlebt (ein gesitteter Verkehr hier gegen), ich bin in Tunesien gefahren (gegenüber hier ein sehr organisiertes Chaos – wesentlich voraussehbarer), aber hier ist es so ohne Kontrolle und Regeln, dass ich keine Lust habe, mir damit Probleme einzuhandeln. Es passieren häufig Unfälle, die eigentlich absolut nicht hätten passieren müssen wobei dann auch häufig Menschen sterben... Sobald ich wieder in Deutschland zum Urlaub bin setze ich mich in jedes Auto hinters Steuer das ich kriegen kann :-)))


B – wie

Bücher
– ich bin eigentlich eine ausgesprochene Leseratte. Ich lese für mein Leben gern und Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meiner Freizeit. Eigentlich, weil ich dieser einen meiner Lieblingsbeschäftigungen nicht oft genug nachkommen kann. Ich arbeite bis am Abend und bin oft so müde, dass ich nach ein paar Seiten einschlafe. Am freien Tag lese ich dann immer, aber das ist nur einmal in der Woche und so komme ich mit den Büchern nicht wirklich voran.

The Beatles – das ist eine wirkliche Musikergruppe – ich liebe ihre Musik. Eine frühere Freundin hat mich mit etwa 15 Jahren auf diesen „Trip“ gebracht und auf dem bin ich heute noch und werde es wohl immer sein.


C – wie

Club-Leben
– weil es mein derzeitiges Leben ist. Ich verbringe meine Arbeit und auch den allergrössten Teil meiner Freizeit im Club, weil ich auch hier wohne. Manchmal fühle ich mich wie in einem überdimensionalen Big Brother Szenario, weil mich immer irgendjemand beobachtet und ich kaum Möglichkeiten habe aus „dem Haus“ rauszukommen. Dieser Club hier in Sharm El Sheikh ist aber auch „mein Baby“, weil ich ihn mit den Kollegen zusammen eröffnet habe und ich so eine besondere Bindung zu dieser Anlage habe. Ich habe so viel gearbeitet mit allen anderen zusammen, dass dieser Club läuft, dass es mich stark mit ihm verbindet. Ich vermisse es, eine Wohnung zu haben – mein eigenes Reich. Eine Küche, in der ich selbst kochen kann was ich möchte. Ein Wohnzimmer, in dem ich mit meinem „Mann“ und meinen Freunden gemütlich bei einem Glas Wein sitzen kann. Ein Schlafzimmer, das wirklich ein Schlafzimmer ist und nicht gleichzeitig auch das Wohnzimmer und der Aufenthaltsraum. Das Club-Leben ist einerseits lustig, lebhaft, aufregend, spannend, etc. – aber andererseits so völlig öffentlich, nicht privat, nicht entspannend, nicht ruhig, etc. Und das fehlt mir.....
(wer gerne mehr über meine Arbeit hier wissen möchte lese meinen Bericht „Jetzt bin ich GSM...“ und über den Club „Magic Holidays am Roten Meer“)


D – wie

Durchsetzungsvermögen
– von dem ich in meinem Job eine ganze Menge brauche. Vor allem den Kollegen gegenüber, denn in einem arabischen Land als Frau in einer leitenden Position zu sitzen ist oft nicht einfach. Sie nehmen meine Kompetenzen teilweise nicht ernst, allein aus dem Grund, dass sie Frauen nicht genug oder gar nicht als gleichwertig respektieren. Ich muss oft für meine Standpunkte kämpfen und Dinge werden oft auch nur nach Diskussionen richtig erledigt oder wenn ich mich an einen Mann wende, der es dann als Order weitergibt. Andererseits auch den Gästen gegenüber, denn die meinen oftmals, dass sie im All Inklusiv auch das Personal mitgebucht haben und sich alle Freiheiten erlauben können. Sie akzeptieren keine Regeln, wobei es doch zuhause genug davon gibt und sie es dort auch können. Diskussionen, wo ich mich nicht einschüchtern lassen darf gibt es immer wieder. Vor allem bei „aggressiven“ Reklamationen. Ich sage mir einfach innerlich „Ich bin hier der Boss und ihr könnt mir gar nichts..“ und dann steh ich meine Frau.


E – wie

Erfahrungen
– es gibt keine negativen Erfahrungen, denn aus jeder Erfahrung lernt man und das ist doch etwas Positives. Auch wenn sie nicht schön war – aber sie hilft uns für die Zukunft. Erfahrungen sammeln ist sozusagen meine Leidenschaft und ich lerne ständig dazu. Mit meinem Freund habe ich schon eine Menge gelernt – durch ihn und mit ihm. Er hat mich aufgebaut in Punkten, wo ich unsicher war. Ich habe viele verschiedenste Erfahrungen bei meiner Arbeit mit Touristen gemacht, von denen ich gelernt habe für mich persönlich und natürlich meine berufliche Zukunft. Ich habe viele verschiedenste Erfahrungen gemacht in den Ländern, die ich bisher besucht habe und das waren einige sehr wichtige für mich persönlich. Seht in jeder Erfahrung das Positive und lasst euch von „schlechten“ Erfahrungen nicht runter ziehen – alles hilft uns für die Zukunft, auch wenn wir es häufig erst viel später erkennen.


F – wie

Freiheit
, die mir sehr wichtig ist – momentan aber leider eingeschränkt ist durch den Ort an dem ich lebe. Ich verstehe unter Freiheit nicht nur, dass ich nicht eingesperrt bin und mich frei bewegen kann. Sondern auch, dass ich die freie Wahl habe mein Leben zu gestalten wie ich will. Dazu gehört natürlich auch die Freizeit und da es hier ausser dem Touristennest Ne’Ama Bay und Sharm El Sheikh nichts gibt, bin ich in der Freiheit, meine Freizeit zu gestalten und mich so zu beschäftigen wie ich es möchte, schwer eingeschränkt. Kulturelles Leben kommt hier zu kurz.

Fliegen – (nicht fliegen, nein die Fliegen) – weil sie mich gerade eben wieder mal soooo tierisch (hähä, witzisch gell) nerven, dass ich als abschreckende Warnung das Insektenspray neben mich auf den Tisch stelle. Die Fliegen in Ägypten sind nicht vergleichbar mit den Fliegen in Deutschland – sie sind derartig penetrant und „anhänglich“ dass man schier verzweifeln könnte. Verjagen?? Nö, auf keinen Fall lassen sich die Viecher verjagen. Weg geschnippt und gleich wieder auf die Nase gesetzt... Mistviecher! (PS: Jetzt ist sie dem Spraytot erlegen....zu viel auf meiner Nase rumgetanzt...)


G – wie

Geheimnisse
– diese sind bei mir gut aufgehoben, ich bin ein verschwiegener Mensch, wenn etwas nicht an die Öffentlichkeit gehört. Ich kann sehr geschwätzig sein und tratsche auch gern. Aber ich weis wo die Grenzen sind und plaudere nicht aus dem Nähkästchen wo es nicht angebracht ist. Ich teile Geheimnisse gerne und erfahre sie auch gerne – aber immer unter dem Siegel der Verschwiegenheit.


H – wie

Hoffnung
– die gebe ich nie auf. Sie lebt in mir immer und dauernd weiter, denn es kann doch immer besser werden und man sollte sie niemals aufgeben. Auch wenn ein Wunsch schon lange besteht und seither nicht in Erfüllung gegangen ist, so hat das bestimmt seinen Grund und man darf deswegen den Wunsch nicht verlieren. Das hiesse die Hoffnung zu verlieren und das kann den Menschen tief nach unten ziehen. Hoffnung ist ein Lebenselixier, durch das viele Menschen überhaupt nur überleben.

Horizont – aber nicht der den man „am Rand der Welt“ erblickt, sondern der persönliche. Ich habe meinen gegenüber vor ungefähr fünf Jahren erheblich erweitert! Durch meine Jahre im Ausland hat sich viel für mich verändert und wie ich finde zum Positiven! Man sollte immer auch über seinen Tellerrand hinaus blicken und nicht meinen alles was sich darin befindet sei die Welt. Die Welt verbirgt viel mehr Dinge als wir fassen können und wo auch immer wir unseren Horizont erweitern können sollten wir es tun. Ich warte auf jede neue Gelegenheit!!!

I – wie

Insekten
– iiiiigitt!!! Ich mag Insekten überhaupt nicht. Sie sind für mich Störenfriede wo immer ich mich befinde. Klar sind sie notwendig für die Natur und gehören dazu – aber bitte in weiter Ferne von mir!!!!!


J – wie

Jugend
– Die Jugend kann jeder Mensch ausstrahlen, selbst wenn er / sie schon über 50 ist. Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung und weniger des äusseren Erscheinungsbildes. Meine Mutter hat sich ihre Jugend beispielsweise sehr lange bewahrt – ich denke dadurch, dass sie insgesamt fünf Kinder bekommen hat und das erste damals (mich!) mit 21 Jahren. Kinder halten jung – jugendlich. Der Jugendwahn, der allerdings heute herrscht geht nicht um die inneren Werte und die Ausstrahlung der Persönlichkeit, sondern leider nur um die körperliche Existenz. Operationen laufen auf Hochtouren, um alles wegzuschneiden, zu straffen und korrigieren, was nicht mehr jugendlich sondern natürlich älter aussieht. Schade!

K – wie

Kinder
– sie sind das Glück der Erde. Ich bin in einer kinderreichen Familie aufgewachsen. Wie eben erwähnt wir sind fünf, aber auch meine Onkel / Tanten haben jeweils zwei bis vier Kinder und so ist immer eine Menge los, wenn wir alle zu einer Familienfeier zusammen kommen. Ich wurde schon oft gefragt, ob ich nicht lieber weniger Geschwister gehabt hätte, weil wir uns dann doch bestimmt mehr hätten leisten können, aber das sind Fragen von rein materialistisch eingestellten Menschen. Der Wert der Familie scheint bei diesen Leuten ganz weit im Hintergrund zu stehen. Auch wenn wir uns nie eine Flugreise in ein Hotel am Strand im Süden leisten konnten, auch wenn wir viel Second Hand Klamotten tragen mussten und es keine Cola oder Nutella bei uns gab – wir waren glücklich in unserer Familie als Kinder und haben nichts vermisst, denn es gab alles was wir brauchten. Unsere Urlaube haben wir wirklich mit der Familie verbracht und nicht jeder getrennt bei irgendwelchen Aktivitäten im Hotel oder sonstigem.
Ich möchte zwar keine fünf Kinder haben – das ist einfach zu stressig ;-) aber drei bestimmt. Ich liebe Kinder und bin jedesmal hin und weg, wenn ein Kind lacht. Es kann mir an dem Tag noch so schlecht gehen, wenn ein Kind mich anlacht und mit mir rumtollt oder sich plötzlich an meine Schulter lehnt, dann geht es mir einfach wieder gut.

Klavier spielen – ich habe früher 10 Jahre lang Klavier gespielt. Als ich in der Oberstufe war und ich wesentlich mehr mit lernen zu tun hatte (nach einer wiederholten 11.Klasse musste ich doch etwas mehr tun...) und ich nebenher auch noch angefangen hatte zu arbeiten, um mir Urlaub und solche Sachen leisten zu können, musste ich mir überlegen ob ich noch genug Zeit und Geduld aufbringen konnte. Leider war ich in dieser Zeit etwas „faul“ und liess das Klavier spielen dann sein. Ich bereue es bis heute... Aber später hätte sich sowieso keine Zeit und kein Platz mehr dafür gefunden. Als ich daheim auszog hatte ich ja kein Klavier mehr zur Verfügung und im Ausland erst recht nicht. Ich liebe es Klaviermusik zu hören oder anderen zuzuhören, die spielen. Aber dann kommt die Trauer hoch, dass ich nicht mehr spiele. Ich habe mir vorgenommen, wieder anzufangen, wenn ich mal (sollte es so kommen – ich hoffe es sehr) wieder in einer richtigen Wohnung wohne und mehr Zeit habe. Es ist einfach Gefühl pur für mich, Klavier zu spielen. Ich habe früher oft meine Gefühle am Klavier „raus gespielt“. Es hat mir viel geholfen. Ich kann immer noch einige Stücke auswendig von früher, aber meine Finger sind schon sehr eingeschlafen und lange nicht mehr so flink auf den Tasten (ausser auf der Tastatur vom PC, durch die viele Schreiberei in all den Jahren bin ich doch recht flink geworden – auch ohne korrektes System).


L – wie

Liebe
(natürlich) – die mich total in ihren Bann gezogen hat und durch die ich viel durchlitten habe, aber jetzt am Ende sehr viel gewonnen habe. Ich lebe mit meinem Freund jetzt seit über vier Jahren zusammen und wir hatten wahrlich eine schwere Zeit mit viel Streit und Problemen. Aber wir konnten uns nicht trennen – die Liebe hat uns zusammengeschweist und auch all das was wir zusammen durch gemacht haben. Jetzt haben wir uns endlich und endgültig gefunden und Streit gab es schon so lange nicht mehr, dass ich mich nicht einmal daran erinnern kann wann der letzte war. Wenn die Liebe echt ist überlebt die Beziehung auch grösste Probleme.


M – wie

Mutter
– ich bewundere meine Mutter für alles was sie bisher geschafft und erreicht hat. Für alles was sie klaglos erträgt (Migräneanfälle beispielsweise, die so schwer sind, dass sie tagelang nur im Bett verbringt, aber sie klagt fast nie darüber) und wie sie unsren Alltag organisiert hat. Eine Mutter von fünf Kindern zu sein ist ein Managerjob, wie man ihn in keiner Firma finden kann. Sie hat uns alle versorgt, den Haushalt geschmissen, ist halbtags arbeiten gegangen, weil wir das Geld brauchten und beschäftigt sich trotzdem noch nebenher mit Dingen wie Bibelkreis, der Kirchengemeinde, Gymnastik, etc. Jetzt wo wir alle „gross“ sind und nur noch die beiden Jüngsten daheim wohnen, arbeitet sie nicht mehr, kümmert sich mehr um ihre Kurse und solche Sachen und begleitet auch hin und wieder meinen Vater auf seinen Geschäftsreisen.
Sie ist einfach ... ohne Worte! „Meine Mama ist die Beste“ :-)

Mond – er ist eine Faszination für mich. Eine Kraft, die am Himmel über uns schwebt. In gewisser Weise wende ich mich manchmal an ihn so wie andere Leute sich an Gott wenden. Ich bitte ihn auf meine Lieben aufzupassen, weil er gerade ja auch über ihnen scheint. Für mich drückt er die Macht aus, die das Universum und die Natur haben. Einmal konnte ich hier am Roten Meer einen Mondaufgang beobachten und es war eins der faszinierendsten Erlebnisse in der Natur, die ich seither hatte.

Musik – ist für mich ein fester Bestandteil meines Lebens. Ohne Musik geht bei mir kein Tag vorbei (gerade höre ich Andrea Bocelli – wahnsinns Musik!!!). Wie bereits oben erwähnt habe ich früher Klavier gespielt und im Chor gesungen. Ich bin ein sehr musikalischer Mensch – ohne Musik würde ich eingehen.


N – wie

Natur
– ich liebe sie, die Natur. Ich glaube nicht wirklich an Gott, so wie viele es tun – an den Beschützer, der irgendwo über uns schwebt. Aber durch die Natur glaube ich an eine Kraft, die sich um die Erde kümmert. Die Natur ist perfekt – es gibt keinen Makel an ihr und ich geniesse zum Beispiel jedes Mal wieder die Perfektion der Unterwasserwelt beim Tauchen. Es fasziniert mich immer wieder wie diese Welt so unglaublich schön und genial sein kann.

Natürlichkeit – der Menschen. Die vermisse ich oft, denn viele verhalten sich doch oftmals nur noch aufgesetzt, so wie sie meinen, dass es ihrer Situation gerade dienlich ist. Ich kann mich auch verstellen, klar – aber davon halte ich wenig. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich natürlich bin, ganz einfach so wie ich wirklich bin. Menschen, die sich nicht mehr natürlich geben können, können mir nichts geben und mit denen könnte ich nie wirklich befreundet sein – nur aufgesetzt....


O – wie

Optimismus
– ich bin ein Optimist. Es wird immer eine Lösung geben, es wird immer besser werden, es wird immer einen Fortschritt geben, etc. Das Glas ist für mich immer halbvoll, warum auch halbleer? Was gibt mir die Leere? Nichts, aber das was noch im Glas ist kann ich nutzen. Das Leben ist so wie man es sich denkt, habe ich mal in einem Buch gelesen – ganz so funktioniert es natürlich nicht, aber in einigen Dingen schon. Trete ich den Menschen positiv gegenüber wird auch eine positive Reaktion kommen. Murre ich jeden nur an, kann ich kein freundliches Wort erwarten. Ich denke mir mein Leben optimistisch!


P – wie

Panik
– habe ich schon am eigenen Leibe erlebt. Ich hatte früher (und habe es immer noch manchmal, aber nur in bestimmten Situationen) wahnsinnige Angst vor Wasser – vor tiefem Wasser. Ich meinte, ich könnte jeden Moment ertrinken, ich könnte nicht mehr auftauchen, wenn ich unter Wasser geraten würde. Deshalb habe ich mich nie wirklich ins Wasser getraut – auch nicht im Schwimmbad. Wasser in Augen, Ohren und der Nase – ein Graus! Eine grosse Panikattacke hatte ich einmal in Tunesien, als mein Freund mich spielerisch ins Wasser tunken wollte. Ich bin dabei total ausgeflippt, hab ihn angeschriehen und bin aus dem Wasser an den Strand gehechtet. Seitdem hat er sich rührend um mich gekümmert, um mir meine Angst zu nehmen. Und tatsächlich – er hat es geschafft, denn inzwischen bin ich leidenschaftliche Taucherin. Einzig bei Situationen, die ich nicht selbst unter Kontrolle habe, gerate ich wieder in Panik (es gab einmal sehr hohen Wellengang bei einer Ausfahrt und das Boot ging vor mir auf den Wellen drei Meter in die Höhe und klatschte vor mir wieder aufs Wasser und ich sollte auf die Leiter klettern und aufs Boot – es war mir fast unmöglich. Meine Atmung stockte komplett, ich hatte einfach nur panische Angst, dass das Boot mich erschlägt und ich nicht hinauf komme. Ich habe durch meinen Atemregler hindurch geschrieen, obwohl sie mich bereits von oben fest hielten und zu zweit hochgezogen haben. Aber die Kontrolle über die Situation war komplett dahin. Ich habe nichts mehr gesehen, konnte nicht mehr richtig atmen, ... auf dem Boot habe ich nur noch geweint.). Das schlimmste aber bei diesen Panikattacken ist, dass es kaum einen Menschen gibt, der diese versteht und sich dementsprechend um einen kümmert. Es wird immer gesagt „Nun komm, es war doch nicht so schlimm. Du bist ja auf dem Boot...“ – aber für mich war es die Hölle. Auch wenn das für andere eine Lapalie ist.


Q – wie

Qualitätsmanagement
– was eigentlich ein grosser Bestandteil meines Jobs wäre, wenn meine Kollegen mich nicht daran „hindern“ würden. Als Gästebetreuung ist man nicht nur für die Belange der Gäste zuständig, sondern auch eben für eine gewisse Kontrolle der Standards und der Qualität des Hauses. Durch die Kommentare der Gäste werde ich auf vieles aufmerksam, das anderen nicht auffällt. Ich muss auf Mängel aufmerksam machen und das nicht nur nach Reklamationen, sondern auch aus eigener Initiative bei Rundgängen, etc. Leider wird dies von meinen Kollegen (zu 98% Männer) nicht akzeptiert und sie meinen ich würde sie vorführen wollen und ihre Abteilung schlecht machen wollen. Das ist jetzt nicht nur das Problem, dass ich als Frau mit Kritik (kontruktiver wohl gemerkt) daher komme, sondern es ist auch eine Eigenart der Ägypter und auch der Türken. Sie fühlen sich direkt in ihrem Stolz verletzt, wenn man ihnen offiziell sagt, das und das ist falsch gelaufen, das muss man ändern oder verbessern. Sie wollen die Probleme und Fehler am liebsten unter den Teppich kehren, damit oberflächlich alles gut aussieht – aber das hilft ja nichts. Es ist schwer, meine Motivation zu behalten, aber ich versuche es weiterhin. Denn Qualitätsmanagement gehört zu jedem Hotel dazu, ohne würde es gerade wegs den Berg runter fahren statt rauf.


R – wie

Reisen
– wenn ich nicht arbeiten müsste, um Geld zu verdienen würde ich meine Zeit mit Reisen um die Welt verbringen. So begrenzt sich das auf eine oder zwei Reisen an einen unbekannten Ort pro Jahr und ansonsten nach Hause Urlaub machen. Wenigsten habe ich durch meine Arbeit nun schon drei Länder besser kennen gelernt als in einem kurzen Urlaub was schon viel Wert ist! Reisen ist für mich wie eine Sucht – aber eine positive und gute! Ich könnte am laufenden Band woanders hinfahren, denn mein Fernweh ist dauerhaft.


S – wie

Stille
– wie vermisse ich sie manchmal und wie glücklich bin ich, wenn ich sie beim tauchen finde. Den ganzen Tag lang habe ich Menschen um ich herum und dauernd spricht mich jemand an. Da bin ich froh, wenn ich mal eine Zeit nur für mich habe – in Ruhe und Stille. Ein Abend ohne Lärm ist ein Traum. Aber da ich im Club wohne kommt das nicht wirklich vor. Stille ist mir sehr wichtig, um mal wirklich in Ruhe entspannen zu können. Meine Ohren brauchen keine Dauerbeschallung. Ich bin auch noch ein sehr geräuschempfindlicher Mensch. Quietschen, kreischen, rumpeln, was auch immer – es stört mich direkt und oft ganz immens. (Leider ist mein Büro direkt über der Warenannahme... Lärm ist vorprogrammiert...)

Selbstbewusstsein – das ich erst über die Jahre hinweg schwer erlernt habe. Schon als Kind hatte ich Null davon. Meine Eltern schickten mich in Musiktherapie, damit es besser werden sollte. In der Schule war ich immer diejenige, die verarscht wurde und die unter den anderen gelitten hat. Ich hatte nie viele Freunde, was mir natürlich dabei noch weniger hilfreich war. Aber ab der Oberstufe hat die Veränderung begonnen. Ich bin auf eine Schule gegangen, auf der niemand von meiner vorigen Klasse war (ausser ein oder zwei Personen) und habe mir gesagt „diesmal wird es anders, diesmal gehöre ich dazu“ – und so kam’s dann auch. Bei meiner Ausbildung habe ich weiter viel dazu gelernt und natürlich auch seit meiner Zeit im Ausland. Heutzutage kann mich nicht mehr sonderlich viel schrecken, auch wenn ich nicht vor Selbstbewusstsein strotze. Aber ich weiss wer ich bin und stehe somit „meine Frau“.


T – wie

Tauchen
– meine Leidenschaft. Meine nächst grösste Errungenschaft nach dem eben beschriebenen Thema. Ich kann immer nur schwärmen und schwärmen vom tauchen. Diese Vielfalt an Fischen, Korallen, Lebewesen unter Wasser – diese Perfektion in Form, Gestalt und Farben. Und diese Stille... mit Schnulli im Mund erzählt normaler Weise keiner was – obwohl das schon geht. Es wird nur über Zeichensprache geredet und auch nur was nötig ist. Entspannung und Erlebnis pur. Ich wünsche jedem, dass er / sie das einmal erleben kann. Ich warte sehnsüchtigst auf den nächsten Tauchgang (wird am Dienstag sein, dann hab ich wieder frei!! *freu*). Es wäre eine grosse Lücke in meinem Leben, wenn ich nicht mehr tauchen gehen könnte. Ich habe hier die besten Voraussetzungen und bin sehr dankbar dafür!


U – wie

Unterwasserwelt
– wobei wir wieder beim Thema wären. Aber ich will euch nicht zu sehr vollschwärmen, denn das habe ich ja bereits ausgiebig getan (hier wie auch in meinen Berichten zum Tauchen und unserer Tauchschule hier im Club). Dort unten herrscht noch die Perfektion der Natur - dort gibt es Farben und Formen wie man sie perfekter nicht herstellen könnte. Es ist meine pure Faszination und ich geniesse jede Minute, die ich in den (kleinen) Tiefen des Meeres verbringen darf :-)


V – wie

Vertrauen
– das zwischen mir und meinem Freund absolut und unabdingbar besteht. Allerdings haben wir uns diese auch erst lange aufbauen müssen, es war nicht leicht. Aber jetzt haben wir es und es hat unsere Beziehung sehr stabilisiert. Ohne Vertrauen kann keine Beziehung funktionieren, ob es nun der Lebenspartner ist, die Familie oder Freunde oder auch eine geschäftliche Beziehung. Ohne Vertrauen ist sie schnell kaputt.

Vater – mein Daddy ist glaube ich einer der gutmütigsten Daddys überhaupt. Was immer ich fragte – Papi sagte nie Nein. Zum Leidwesen meiner Mutter, denn sie wollte natürlich nicht, dass er sich immer wieder breitschlagen lässt, den Bring- und Abholdienst für uns zu machen, unsere Reste vom Mittagessen zu verputzen, die wir nicht mehr wollten, etc. und vieles mehr. Aber kann ein Vater seiner Tochter denn einen Wunsch mit den lieb dreinschauenden Augen abschlagen??? Natürlich nicht! Ich muss sagen, dass ich damals das ganze auch unfair ausgenutzt habe – aber so sind wohl Kinder / Teenies.... da müssen die Eltern durch. Mir wird das evtl wohl auch noch bevor stehen??? Auf jeden Fall Danke an meinen Daddy, dass er sich immer hat von mir breitschlagen lassen ;-))


W – wie

Weihnachten
– die Zeit, wo die Familie zusammen kommt und alle sich wiedersehen, die irgendwohin verstreut sind – sollte man meinen. Die letzten zwei Jahre habe ich fern von meiner Familie Weihnachten hier in Ägypten verbracht. Es war – vor allem das erste Weihnachten – sehr traurig für mich, weil es überhaupt das erste Mal war, dass ich Weihnachten nicht daheim sein konnte. Aaaaber – dieses Jahr fahre ich nach Hause!! Ich habe gaaanz lieb gefragt und gebittelt und geschaut und tatsächlich, ich habe Urlaub! Ich freue mich schon riesig, denn das ist doch eine besondere Zeit im Jahr!


X – wie

Keine Ahnung??? Xantippe vielleicht? Nein, ich bin keine – kann aber dazu werden, wenn es ganz schlimm kommt.....

Ich schau mal ins Wörterbuch – vielleicht gibt es da was Interessantes mit X für mich?? Hhhmmmm – naja, nicht wirklich....

X-Beine – hab ich ein bischen und es nervt – wenn meine Knie beim Laufen immer wieder aneinander dotzen und meine Oberschenkel sich mehr streifen als aneinander vorbei zu gehen....


Y – wie

Yacht
– ich möchte gerne mal eine besitzen. Ein eigenes schönes Schiff, mit dem ich die Meere bereisen kann und unabhängig von Land zu Land schippern kann (natürlich mit kompletter Tauchausrüstung an Bord...) – aber dazu bin ich ja viel zu arm..... :-(


Z – wie

Zeit
– wie schnell sie vergeht. Jedes Jahr scheint sie schneller zu rasen und ich komme immer weniger hinterher. Was ich nicht alles machen wollte, was ich mir nicht alles vornehme... Und wieviel davon passiert tatsächlich? Vieles wird aufgeschoben, weil man ja „noch so viel Zeit hat“ – aber dann ist sie plötzlich vorbei und man hat nichts von dem getan was man wollte. Deshalb lasse ich nicht alles vergehen, nur weil noch „so viel Zeit“ vor mir liegt. Sie kann schneller um sein als wir erwarten – deshalb nutze jeden Tag als wenn Du keine Zeit mehr hättest und geniesse jede Minute. Schiebe die Dinge nicht auf, denn sonst hast Du vielleicht keine Gelegenheit mehr, sie zu tun. Jede Minute ist wertvoll!!



In diesem Sinne wünsche ich euch jederzeit eine gute Zeit und das Beste für euer Leben!

Aber wie soll ich hier eine Bewertung abgeben? Da ich hier schreibe finde ich es empfehlenswert - persönlich ist immer gut und eine Note 1 gibt es natürlich für meinen Bericht auch ;-)))

Danke für eure Lesungen, Bewertungen und Kommentar!!

Silke@Yopi und anderen Meinungsportalen (unter gleichem Usernamen)

37 Bewertungen, 9 Kommentare

  • anonym

    18.01.2007, 12:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    21.01.2006, 18:52 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    iiiii wie Insekten: In Ägypten gibts sowas nicht, oder?? <br/>Gruß <br/>Börsenfeger

  • Madrianda

    21.09.2005, 11:18 Uhr von Madrianda
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...von Dir geschrieben und ausgesprochen nett und unterhaltsam dazu. VG Beate

  • Travelwriter

    21.09.2005, 00:56 Uhr von Travelwriter
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finds besonders schön, wie du die einzelnen Titel gestaltet hast! lg Andreas

  • LittleGiant

    21.09.2005, 00:50 Uhr von LittleGiant
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr nett, mal etwas persönliches von Dir zu erfahren. ;o)

  • Placebo26

    20.09.2005, 23:57 Uhr von Placebo26
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein wirklich schöner Bericht. Hierfür müsste eigentlich extra Punkte geben. Super! LG Placebo26

  • April

    20.09.2005, 20:45 Uhr von April
    Bewertung: sehr hilfreich

    Superausführlich, tiefgründig und sehr interessant geschrieben! Gerade das mit der Horizonterweiterung ist in der Tat immens wichtig! Ach...und die Sucht zu reisen...Wem sagst Du das ;-)!!! LG April

  • topfmops

    20.09.2005, 20:10 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich, sehr poetisch und sehr persönlich.

  • redwomen

    20.09.2005, 18:39 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    noch schöner zu lesen und in vielen Dingen sprichst du mir einfach nur aus der Seele. LG Maria