Melitta Toppits Gefrierbeutel 3l Testbericht

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ab 4,58
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Summe aller Bewertungen
  • Funktionalität:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von topfmops

Über die Vermarktung von Abfallprodukten

5
  • Funktionalität:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr schlecht

Pro:

Sie erfüllen ihren Zweck . . . .

Kontra:

. . . aber bei dem Preis??

Empfehlung:

Ja

„Was machst Du denn jetzt mit dem vielen heißen Wasser?“
„Och“, meinte die Blondine „das frier’ ich mir ein. Heißes Wasser kann man immer gebrauchen!“

Sicher, man kann nahezu alles einfrieren, nur manchmal macht es keinen Sinn. Es mag effektiv sein, aber so manches Mal ist es nicht effizient. Der Unterschied zwischen ‚effektiv’ und ,effizient’?
Ich nehme die Hilfe von Bastian Sick in Anspruch. Das ist der mit ‚Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod’ (siehe auch den Bericht „Pflichtlektüre für Schreiberlinge“ vom 27.12.2005 ):
;Wer zu Weihnachten einen Tischbrand mit einem Glas Champagner löscht, der handelt effektiv:
Das Feuer ist aus.
Effizient ist diese Handlungsweise jedoch nicht:
Ein Glas Wasser hätte es ja auch getan.’

An der Technik des Einfrierens lässt sich sehr schön zeigen wie vermeintlicher Fortschritt und der Glauben daran weitere Industrien schafft und wie Abfallprodukte der chemischen Industrie in Geld verwandelt werden.
Zuerst wird uns die Vorratshaltung ans Herz gelegt.
Es macht durchaus Sinn, Nahrungsmittel dann, wenn sie sehr preisgünstig sind, zu kaufen, um sie haltbar zu machen.
Das fördert den Verkauf von Tiefkühlgeräten.

Die Mehrzahl der bundesdeutschen Haushalte dürfte inzwischen mit einer Tiefkühltruhe ausgerüstet, zumindest mit dem integrierten Tiefkühlfach im Kühlschrank.
Allerdings sollte man einzelne Produkte nicht wild über- oder nebeneinander verstauen.
Also müssen sie verpackt werden.

Und jetzt schlägt die Stunde der Spezialisten und Wortschöpfer.
Denn dazu ‚darf’ der Verbraucher nicht irgendeine Verpackung benutzen.
Wir brauchen also eine Begründung, warum tiefgekühlte Nahrung so und nicht anders verpackt werden soll.
Kann ein tiefgekühltes Lebensmittel nicht doch verderben?
Jawohl, kann es, denn wir erfinden den ‚Gefrierbrand’.
Geschickte Werbefachleute reden dem Verbraucher ein:
Wenn die Kälte an ungeschützte Lebensmittel kommt, dann sind diese zwar halt- aber nicht mehr genießbar.
Also müssen wir die verpacken.

Und jetzt kommt die ‚notleidende’ Erdölchemie ins Spiel.
Die haben ein Abfallprodukt, das bei bestimmten chemischen Prozessen anfällt und das sehr arbeitsintensiv und kostenaufwändig entsorgt werden muss: Polyethylen.
Frage an die Vorläufer des Verpackungskünstlers Christo:
„Könnt Ihr damit was anfangen?“
Die sagen:
„Ja, können wir. Da machen wir Tüten und Beutel draus.
Und damit sich das auch lohnt, machen wir für jeden Verwendungszweck eine Extra-Verpackung!“

Damit wir auch alle vom selben Stoff reden, zitiere ich aus ‚wikipedia’:

„Polyethylen wurde 1898 von dem Chemiker Hans von Pechmann entdeckt. Polyethylen wurde am 27. März 1933 zum ersten Mal durch Reginald Gibson und Eric Fawcett in den ICI-Laboratorien in England industriell unter einem Druck von ca.1400 bar und bei einer Temperatur von 170 °C hergestellt, das Polyethylen befand sich auf der Innenwand des Autoklaven es war ein weiß wachsartiger Belag.
Erst 1940 konnte ein wirtschaftlich rentables Verfahren entwickelt werden.
1953 entwickelten der Deutsche Karl Ziegler und der Italiener Giulio Natta den Ziegler-Natta-Katalysator, mit dessen Hilfe eine Polymerisation von Ethen auch bei Normaldruck möglich wurde.
Die beiden erhielten dafür 1963 den Nobelpreis in Chemie.
Kommerziell wird Polyethylen in großen Mengen seit 1957 - vor allem in Rohrleitungssystemen für die Gas- und Wasserversorgung und in Verpackungsmaterialien – eingesetzt.“

Und jetzt ist der Gefrierbeutel geboren und alle sind zufrieden.
Das mir ehelich anvertraute Weib benutzt welche von AS, vor allem im Spätsommer, wenn Gemüse preiswert ist, und sie verpackt verschiedene Gemüse in einzelne Beutel, was auch sehr praktisch ist.
Wobei das Putzen des Gemüses in die Abteilung ‚niedere Arbeiten’ fällt, also in meinen Aufgabenbereich.
Sie portioniert und verpackt mit wahrer Inbrunst und Leidenschaft.
Allerdings hauptsächlich aus purem Widerspruchsgeist an meinen Gedankengängen.
Über die weibliche Fähigkeit zur Einsicht in großindustrielle Zusammenhänge jedoch an anderer Stelle.

Der Hersteller dieser Beutel - die Firma Melitta - beschreibt sie uns als:

„Produktinformation
extra reißfest,
mit verstärkter Mittelschicht,
gewährt sichersten Schutz vor Gefrierbrand und Aromaverlust,
Bedruckung mit weißem Beschriftungsfeld zur Kenntlichmachung mit Inhalt und Datum,
umweltfreundlich

Inhaltsstoffe
30 my starke Polyethylen-Folie, enthält keine Weichmacher

Und da geht die Volksverdummung weiter.
Was bedeutet, bitte, „sicherster Schutz“?
Ist das im Sinne von Roland Koch, der mal von ‚brutalstmöglicher Aufklärung’ schwadronierte?
Was ist, bitte, eine ‚verstärkte Mittelschicht’?
Sind wir da wieder in der Politik?
Dass sie reißfest sind, bestätige ich aus eigener Anschauung.
Diese Beutel können angeblich bis zu drei Liter fassen, aber dann bekommt man sie oben nicht mehr zu und die ‚Gefrierbrand-Gefahr’ feiert fröhliche Urständ.
Vermehrt werden die sprachlichen Bedenken bei einem Preis 2,97 Euro für 30 Stück eines Abfallproduktes, aber weil es ihr Spaß bereitet, nach der Eichhörnchen-Methode zu bunkern, soll sie ihr Vergnügen haben und was kümmert mich dann der schnöde Mammon?
Dass Eichhörnchen Nüsse knabbern, darüber auch an anderer Stelle.

Einem vermeintlichen Lob möchte ich noch entgegnen:
Von guten Verkäufern wird oft behauptet: „Der kann einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen!“
Dabei ist das eine der einfachsten Übungen. Wer wissen will warum, fragt mich bitte im Gästebuch.

topfmops, der auch auf anderen Plattformen und in etlichen Tageszeitungen zu Gange ist, bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele lesenswerte Kommentare.

49 Bewertungen, 10 Kommentare

  • LadySimara

    27.02.2007, 18:49 Uhr von LadySimara
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~°SH°~°Liebe Grüße Steffi°~

  • Zuckermaus29

    01.10.2006, 14:03 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • lil_do

    22.09.2006, 19:45 Uhr von lil_do
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lieber gruß

  • kreinsch2

    21.09.2006, 23:27 Uhr von kreinsch2
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich muss zugeben, dass auch ich zu den Leuten mit Gefrierschrank gehöre...

  • energie3

    21.09.2006, 20:33 Uhr von energie3
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß Dani

  • papaonline

    20.09.2006, 00:30 Uhr von papaonline
    Bewertung: sehr hilfreich

    solche Bericht mag ich , wirklich mehr als nur ein sh , lg papa online

  • snoopy202

    19.09.2006, 20:33 Uhr von snoopy202
    Bewertung: sehr hilfreich

    Auch ich nutze die Beutel zum Einfrieren, weil meine Mutter des öfteren was zum einfrieren hat und das in rauhen Mengen. sh und lg. Udo

  • Baby1

    19.09.2006, 17:00 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anita

  • lemsi

    19.09.2006, 16:26 Uhr von lemsi
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse bericht

  • Herzenspiratin

    19.09.2006, 16:23 Uhr von Herzenspiratin
    Bewertung: sehr hilfreich

    lies mal erst Deinen Sick, bevor du den immer zitierst.