Mercedes-Benz A-Klasse Testbericht

Mercedes-benz-a-klasse
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Abbildung beispielhaft
ab 32,63
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von anonym

Die rasende Schrankwand

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Seit Juli 2001 fahre ich nun den 170er CDI in der kurzen Classic-Version als Dienstwagen - damals mit neun gefahrenen Kilometern frisch aus den Fabrikationshallen und nun mit über 80000 km auf dem Buckel.

Das Fahren ist bei höheren Geschwindigkeiten ab 120km/h eher schwammig, auch wenn man bei niedriger Geschwindigkeit meinen könnte, daß das Auto ein recht straffes Fahrwerk besitzt. Ein leichter Windstoß und der Wagen hüpft zur Seite. Auch sonst ist das Kurvenverhalten sehr kippverdächtig. Note: 5

Der Motor ist im normalen Stadtverkehr recht zugkräftig, doch sobald man die Autobahn erreicht hat geht es eher gemächlich zu. Nach mehr oder wenig langer Zeit erreicht man dann auch die magische 180km/h-Marke - höher wird es selten. Und selbst wenn, würden einem irgendwann die Zylinder um den Kopf fliegen, da diese schon jetzt mit über 4000 UpM nageln. Das langsame Anfahren ist im Normalfall geschmeidig (für einen Diesel), das schnelle Anfahren eher ruppig. Ansonsten hört man im Stand und bei hohen Drehzahlen sehr wohl den Diesel. Note: 3

Der Dieselverbrauch ist recht annehmbar. Bei sinniger Fahrweise kommt man z.B. bei einer Autobahnfahrt mit Richtgeschwindigkeit auf gut 4 bis 6 Liter. Bei Bleifuß können es aber auch schon mal an die 8 Liter werden. Note: 2-

Beim Einscheren nach rechts bringt ein Schulterblick meist nix, weil hinten alles ziemlich verbaut ist, da muß man sich schon auf die Außenspiegel verlassen. Diese hingegen sind recht gut, da sie in den Ecken Verzerrspiegel haben, um den toten Winkel 'einzusehen'. Zudem können sie elektrisch so weit nach unten gestellt werden, daß man sogar den Bordstein neben der Beifahrertür sehen kann. Das Heckklappen-Fenster ist großzügig, so daß man beim Einparken auch den Hintermann recht gut erkennt. Note: 3+

Die 'Armablagen' in der Tür sind nur angedeutet. Wenn man als Fahrer den Arm irgendwo hinlegen will, dann ganz nach oben auf die Fensterkante oder in den Schoß. Beim rechten Arm ist das nicht anders - entweder ran ans Lenkrad oder wieder in den Schoß. Note: 4

Das Lenkrad ist nur höhenverstellbar. Im SLK konnte man dieses nach vorne bzw. hinten verstellen. Schade, daß es nicht übernommen wurde - hat vielleicht auch seine Gründe. Dafür kann man es stufenlos und simpel einstellen. Note: 2

Die Vordersitze...hmmm...nunja, man fährt wie ein Affe auf dem Schleifstein. Wie in der Klasse üblich sind die Sitze und die Lehne nur nach vorne und hinten veränderbar. Eine Lendenwirbelsäulenunterstützung fehlt, so daß man bei Rückenproblemen lieber bei Mercedes nachfragen sollte, ob es nicht hochwertige Sitze gibt. Note: 4

Die Rücksitze (und auch der Beifahrersitz) sind komplett herausnehmbar. Dies kann auch durch ungeübte (wenn auch kräftige) Hände ausgeführt werden, denn leicht sind diese Sitze auf keinen Fall. Zurück bleiben nur die Verankerungen im Bodenbereich, die man später auch prima als Einhak-Punkt für Spannbänder 'mißbrauchen' kann. Note: 1

Im eingebauten Zustand sind sie nach vorne und hinten verschiebbar und auch die Rückenlehne läßt sich komplett umklappen - beides leicht und ohne Probleme. Dadurch kann man seinen zu knapp geratenen Kofferraum um etliche Liter erweitern. Zusätzlich gibt es dort sogar zwei kleine Fächer, wo man Krimskrams gut unterbringen kann (auch wenn einer schon durch den Verbandskasten belegt ist). Note: 1

Aaaaaaaaaber...dafür kann dann keiner mehr hinten sitzen - höchstens ein Kleinkind oder Kleinwünchsiger, weil die Beinfreiheit gegen Null geht. Auch die Kopffreiheit ist mehr als mager. Note: 5

Die Kopfstützen bei allen Sitzen lassen sich leicht herausziehen und auch wieder versenken, doch auch diese sind leider nur in eine Richtung veränderbar. Wenn man sich also zurücklehnt, muß man seinen Kopf weiiit strecken. Die mittlere Kopfstütze des Rücksitzes kann dafür im Bedarfsfall sogar in einem separaten Fach unter dem Sitz verstaut werden. Note: 4+

Die Gurte für den Fahrer und Beifahrer lassen sich leicht anlegen und selbst die Gurthalter lassen sich leicht verstellen. Einmal vernünftig angepasst und man wird nichts mehr davon mitbekommen - im Gegensatz zu anderen Autotypen, wo man öfter mal ein Scheuern am Hals hat durch falsch konzeptionierte Gurte. Die Gurte für die hinteren Passagiere konnte ich zwar nicht ausprobieren, doch dafür fliegen sie nicht quer durch die Gegend, sondern sind in den Sitzen versenkt. Note: 1

Die Seitenablagen in allen Türen sind vergleichsweise riesig (es lassen sich sogar DINA4-Unterlagen leicht versenken), die Mittelkonsole für Kleinkrams sehr annehmbar und sogar unter dem Lenkrad ist noch Platz für so manche Handtasche, auch wenn da die Lenksäulenverkleidung bei unruhiger Straßenfahrt unangenehm quietscht. Das Handschuhfach ist nicht riesig, aber es reicht für die meisten Verwendungszwecke. Typisch für die meisten neueren Wagen scheinen die Getränkehalter bzw. -fächer zu sein. Bei der A-Klasse sitzen diese in den vorderen Seitenfächern (zum Glück herausnehmbar) und in der Mittelkonsole, was aber nicht weiter stört. Auf dem Armaturenbrett an sich kann man ebenfalls gut etwas ablegen, obwohl man dann wohl die Lüftungsdüsen verdecken würde. Note: 2

Die Instrumentenanzeige ist gut ablesbar, obwohl sie nicht gerade durch Informationsvielfalt glänzt. Vor allem eine vernünftige Anzeige für die Kühlmitteltemperatur hat mir gefehlt. Zudem muß man sich entscheiden, was man sehen will, da nur zwei Zahlen-Zeilen vorhanden sind. Entweder der Kilometerzähler bzw. Tageszähler oder aber die Zeit bzw. Außentemperatur. Bei ungünstiger Sonneneinstrahlung passiert es einem leicht, daß man nichts mehr von alledem sehen kann. Note: 2-

Die Bedienelemente sind ebenfalls gut lesbar, logisch angebracht und alles wirkt sehr aufgeräumt. Schön. Hierzulande vielleicht nicht unbedingt nötig, doch auch meiner Meinung nach sehr interessant, ist ein separater Knopf zum Schließen bzw. Öffnen der Türverriegelung. Praktisch. Blinker, Wischer, Fernlicht...alles ist in einem Hebel untergebracht. Man gewöhnt sich aber schnell dran und kann praktischerweise alles mit einer Hand bedienen. Note: 2

Das Abschließen der Türen ist eher hakelig mit dem serienmäßigen Schlüssel und die Gefahr des Abrutschens und Verkratzens der Tür hoch. Wenn möglich empfehle ich eine Funk-Fernbedienung für die Türen - auch wenn diese über 400 DM kosten soll. Note: 4

Das mitgelieferte Radio 'audio 10' ist zwar gewöhnungsbedürftig von der Bedienung, doch nach kurzer Zeit (und dem Studieren der Anleitung) stellt auch dieses kaum mehr ein Problem dar. Optisch passt es sich gut dem Innenraum an, akustisch ist es eher Mittelmaß. Vor allem der Baß im hinteren Bereich ist sehr matschig, mag aber eher an den Boxen liegen. Note: 3

Auch wenn der Wagen von außen nicht gerade unchic ist, sollte man tunlichst vermeiden, irgendwo gegen die Außenhaut zu drücken. Diese gibt viel zu leicht nach und teilweise kommt einem der Wagen wie ein Plaste-Bomber vor, weil sich alles bewegt. Die Kotflügel kann man quasi mit dem Daumen eindrücken. Oder versucht mal an der normalen Heckklappen-Griffschale zu ziehen, wenn die Heckklappe geschlossen ist - man denkt, man zieht alles nach außen. Auch die Motorhaube läßt sich nur mit einem kräftigen (!) Fallenlassen schließen. :-( Note: 4

Die Türen sind recht schwer und man sollte diese beim Aussteigen gut festhalten, damit nicht eine Windbö das Öffnen 'automatisiert' und Dellen verursacht - vor allem an der Unterkante, da die Türen sehr tief liegen. Glücklicherweise sind die Ausstiege sehr großzügig und zudem Gummipuffer an den äußeren Kanten der Vordertüren. Die Heckklappe hat endlich einen vernünftigen Griff zum Öffnen, d.h. der Griff und der Öffnungsprozeß ist ein Abwasch. Note: 2

FAZIT
Zwar sind etwa 21000 € für die Basisversion viel Geld, doch dafür bekommt man ein sehr zuverlässiges (und recht flinkes Stadt-)Auto, das selten die Werkstatt sieht. Vom ersten Moment an habe ich den Wagen fast immer auf Vollgas gefahren und den Drehzahlbereich voll ausgenutzt, doch in die Knie zwingen konnte ich das Auto nie. Empfehlen kann ich das Auto älteren Fahrern aufgrund des leichten Einstiegs und Paaren mit ein oder zwei kleinen Kindern.

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