Metal Gear Solid 3 - Snake Eater (PS2 Spiel) Testbericht

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ab 45,80
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von sinfortuna

Back in the SSSR

Pro:

Hochspannend, anspruchsvoll, viele Schwierigkeitsstufen, erstaunlich viel Bewegungsfreiheit, hübsch inszeniert, gelungene Soundkulisse, nette Boni, mehrmaliges Durchspielen macht Sinn

Kontra:

Kein Multiplayer, Leveldesign sehr ähnlich, Kamera nicht frei justierbar, nichts für Ungeduldige

Empfehlung:

Ja

Wer „Metal Gear Solid“ nicht kennt, hat definitiv etwas verpennt. So oder so ähnlich könnte man es schätzungsweise ausdrücken, es sei denn, ja es sei denn, man kann grundsätzlich nichts mit dem Actiongenre anfangen. Klar sollte sich zudem jeder darüber sein, dass hier behutsam vorgegangen werden muss, somit deutlich eher Schleich-Action angesagt ist als ungezügeltes Drauflosballern. Ich erinnere mich noch sehr gut an den aller ersten Teil für die alte Sony Playstation, der tatsächlich neue Maßstäbe zu setzen vermochte. Die Erwartungen an die Nachfolger als „hochgesteckt“ zu bezeichnen, wäre da noch eine Untertreibung, doch es gelang ihnen in der Tat, in nahezu allen Belangen zu überzeugen. Zugegebenermaßen erweckte der ein oder andere Teil den Eindruck eines reinen interaktiven Films denn eines Videospiels, doch unabhängig vom persönlichen Geschmack konnte stets glasklar festgehalten werden: die Geschichte überzeugt. Insbesondere Metal Gear Solid 2 war seinerzeit einer der hauptsächlichen Kaufargumente einer PS2. Was wahrlich nicht von allen Actiontiteln, vielmehr eine dünne Story normalerweise eher einen Schwachpunkt darstellt, so aber nicht hier. Traditionsgemäß – und dies ist wirklich schade – wird lediglich der Solospieler angesprochen, leider macht da „Metal Gear Solid 3 – Snake Eater“ keine Ausnahme. Und dennoch: nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die uns im Laufe des Abenteuers offen stehen, ist die Langlebigkeit dieses PS2-Titels nicht von schlechten Eltern.


In diesem neuerlichen Spionage-Abenteuer finden wir keine Weiterführung der Story aus den Vorgängern vor, sondern machen vielmehr einen großen Satz zurück in die Vergangenheit, um genauer zu sein mitten hinein in die 60er Jahre. Präsident Kennedy wurde kurz zuvor Opfer eines hinterhältigen – und natürlich weltberühmten – Attentats und die Vereinigten Staaten brachen sich – salopp gesagt – mehr oder weniger mächtig einen ab auf Kuba. Es regiert der vielzitierte kalte Krieg zwischen der Westmacht USA und der Sowjetunion, im Blickpunkt sind dabei die Entwicklung übelster Atomwaffen und entsprechender Geheimpläne. Uns als supadupa Agent Snake verschlägt es in den Dschungel, nicht jedoch in den mittleren Osten, sondern direkt ins Herz des Erzfeindes, der Udssr. Ein hochtechnologisierter Kampfroboter namens Metal Gear, der bestückt werden soll mit furchtbaren Atomwaffen, ist das Objekt der Begierde. Beider Seiten, versteht sich. Nikolaj Sokolov ist der Schöpfer jenes beängstigenden Monstrums, seine Arbeit ist fast getan. Eigentlich hatten die USA jenen Sokolov schon in Gewahrsam, mussten diesen jedoch leider Gottes im Austausch gegen den Abzug russischer Atomsprengköpfe auf Kuba wieder gehen lassen. Nun liegt es an uns, jenen Wissenschaftler erneut zu „befreien“, das dies kein Kinderspaziergang wird, ist sicherlich für niemanden unter uns eine Überraschung, schätze ich.


Selbstverständlich ist auch diese Spionageaktion nicht frei von üblen Verrätern und so kommt es, dass wir als Snake schon sehr bald in eine Falle tappen. So gut wie tot kriecht Snake mit zerschundenem Körper bzw. massenhaft gebrochenen Knochen am Flussufer, doch aufgrund überlebenswichtiger Heilutensilien (Gegengift, Salbe, Schiene, Verband, Nadel und Faden) kommen wir noch einmal so gerade davon. Viel Zeit zum Erholen bleibt unserem Superhelden natürlich nicht. Sehr interessant ist dabei: sind wir nicht vollkommen genesen, merken wir das umgehend an einer erschwerten Zielerfassung, soll heißen: es wird gewackelt und gezittert. Mit leerem Magen zielt es sich dabei naturgemäß schlecht, ist dieser gut gefüllt, läuft der Heilungsprozess quasi von alleine. Demzufolge betätigen wir uns als Jäger und Sammler, insbesondere sollten wir mit der Naturheilkunde vertraut sein, denn Pilze und Waldfrüchte stehen täglich auf dem Speisezettel. Natürlich jagen wir ebenso Wild und auch Schlangen und Frösche lassen wir nur äußerst ungern entkommen. Überlebenskampf im Dschungel pur sozusagen, wobei keineswegs ungestüm zu Werke gegangen werden darf, damit die anvisierte Beute bloß nicht entkommt. Zwischendurch auf unseren langen Fußmärschen kurz inne zu halten, macht Sinn, denn ein verräterisches Rascheln im Gebüsch sollte uns nicht entgehen. Überhaupt kann man im vorliegenden Fall nicht von extrem abwechslungsreichen Arealen sprechen, denn um ehrlich zu sein, schleichen wir lediglich durch Wald-, Berg- und Höhlengebiete oder treiben unser Unwesen in unterirdischen Laborkomplexen. Entschädigt werden wir aber durch unterschiedliche Möglichkeiten, was das Heranpirschen betrifft, es ist in der Regel uns überlassen, aus welcher Richtung wir uns heranschleichen. Zahlreiche Abkürzungen werden allerdings oft erst dann ersichtlich, wenn wir sie nicht mehr benötigen, es sei denn, wir interessieren uns später für ein erneutes Durchspielen, was dann in der Regel etwas leichter ausfallen dürfte. Und im vorliegenden Fall auch wirklich Sinn macht, zweifelsohne eine Stärke von „Metal Gear Solid 3 – Snake Eater“ darstellt.


Der Schwierigkeitsgrad ist im Übrigen moderat, soll heißen nicht zu leicht und selten schwer und – ganz wichtig – so gut wie nie unfair. Sage und schreibe sechs unterschiedliche Schwierigkeitsstufen lassen in dieser Hinsicht keine Wünsche offen: je nachdem, für welche Stufe Ihr Euch entscheidet, variieren Größe des Lebensenergiebalkens und die Stärke unserer Waffen. Zudem sind die Wachposten auf den beiden höchsten Leveln gehörig auf Zack: sie schauen besser in die Weite, hören extrem gut und verhalten sich mitunter richtig intelligent (zum Beispiel splitten sie sich, um uns einzukreisen): eine kleine Unachtsamkeit unsererseits endet oft mit dem (virtuellen) Tod. Der Frust hält sich aber insgesamt trotz harter Bosskämpfe in angenehmen Grenzen und die Langzeitmotivation ist aufgrund der zahlreichen Abkürzungen, Geheimnisse und Aktionsmöglichkeiten gar nicht einmal so schlecht. Den echten Profi lockt der „European Extreme“-Modus: wer diesen erspielt, ist wahrlich ein echter Held. Als weitere Boni locken das Freischalten der Zwischensequenzen (mir zumindest wirklich wichtig) und Gesichtsbemalung mit den Flaggen unterschiedlicher Nationen (mir weniger wichtig).


Im Laufe der Zeit erlernen wir wichtige Techniken für den Nahkampf, so dass wir auch im direkten Kampf mit dem zahlenmäßig überlegenen Feind keineswegs chancenlos sind. Des Öfteren lässt sich ein frisch erlegter Feind als Wurfgeschoss oder Schutzschild umfunktionieren. Sprengsätze, die ferngezündet werden können und fiese Minenfallen sorgen zudem für eine verstärkte taktische Note und natürlich kommen sowohl Scharfschützenknarre, Pistole (mit Schalldämpfer, versteht sich), Sturmgewehr und Buschmesser zum Einsatz. Ab und an macht es auch Sinn, sich vorsichtig seinen Weg hinter dem Rücken des Feindes zu bahnen, um Geschütztürme zu erobern und dann das Feuer eröffnen zu können. Eines schwebt jedoch immer wie ein Damokles-Schwert über der gesamten Schleichaction: eliminiert den Feind, bevor er Alarm schlagen kann. Wartet lieber noch den richtigen Moment ab als das Risiko einzugehen, frühzeitig entdeckt zu werden, dies wäre regelmäßig fatal. Die Zielgruppe bei dieser Schleich-Spionage-Action ist klar definiert: (nur) wer genau auf diese Art an Action steht, kommt voll auf seine Kosten. Wir freuen uns über die (wieder einmal) sehr ausführlich erzählte Story, wobei ich aber zugeben muss, dass diese doch (mittlerweile) abgedroschen daherkommt bzw. klischeebehaftet ist, um ehrlich zu sein. Als großen Schwachpunkt möchte ich dies aber auf keinen Fall bezeichnen.


In Sachen Präsentation sind es sowohl die opulente Grafik als auch sehr stimmungsvolle Soundkulisse, die überzeugen. Wir befinden uns hier auf einem Spitzen-Niveau, überhaupt keine Frage: hochauflösende Grafiken, sehenswerte Spezialeffekte, sehr viele in die Spielabschnitte eingebauten Objekte, eine durchweg gelungene Texturierung der Umgebung, gute Charaktermodelle, variantenreiche Tarnkleidung und ein oftmals sehenswerter Grünfilter sorgt für die gewünschte atmosphärische Dichte. Zugegebenermaßen ähneln sich die Gebiete insgesamt doch sehr, dies mag auf Dauer doch etwas ermüden. Mit der nicht(!) frei justierbaren Kamera kam ich nicht immer klar, der Wechsel von Ego- und Außenansicht verläuft nicht immer glatt, insbesondere, wenn es hektisch zu werden droht, wird es knifflig. 60 Hz-Modus und 16:9-Breitbild finden im Übrigen keine Unterstützung – was zumindest zu leichten Abzügen führen muss - was mich doch etwas erstaunte, deutsche Texte gibt es natürlich. Erfreut war ich über den satten Surroundklang, die Unterstützung von Dolby Digital sowie eine gelungene englische Sprachausgabe. Die Inszenierung ist in akustischer Hinsicht somit noch einen Tick besser als die Optik, die ja schließlich auch nicht enttäuscht. Spannend ist „Metal Gear Solid 3 – Snake Eater“ für die PS2 auf alle Fälle, was nicht zuletzt stimmungsvoll durch die Präsentation unterstrichen wird. Schließlich sei gesagt, dass diejenigen, die im Vorfeld für oder gegen Metal Gear Solid waren, ihre Einstellung durch „Snake Eater“ nicht ändern werden: wir bekommen hochspannende Spionage-Action auf einem hohen Niveau geboten, für die man allerdings ein Faible und insbesondere auf den höheren Schwierigkeitsstufen über ordentlich viel, ja fast schon eine Engelsgeduld verfügen muss, letztlich den Abspann sehen zu können. Wer an diesem Actiontitel seine Freude hat, spielt ihn dann aber auch mindestens zweimal durch. Spielspaßwertung: 91%.

21 Bewertungen, 6 Kommentare

  • LittleSparko

    19.11.2007, 11:43 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • Baby1

    19.11.2007, 01:17 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Clarinetta2

    18.11.2007, 17:54 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse geschrieben

  • luiggi

    18.11.2007, 14:38 Uhr von luiggi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg

  • Mondlicht1957

    18.11.2007, 12:53 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG pet

  • Vicky

    18.11.2007, 12:42 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh - Vic