Mexiko Testbericht

Im Sommer war ich für ca. 3 Monate in Mexiko-Stadt, der (je nachdem wenn man fragt) mit ca. 20 Mio. Einwohnern größten Stadt der Welt. Bevor es losging habe ich immer nur gelesen, wie gefährlich und vor allem wie schmutzig (vor allem die Luft) die Stadt doch sein soll. Nach gerade mal eine Stunde in der Stadt war ich der Ansicht, dass das alles überhaupt nicht stimmt. Die Luft war klar, in der Innenstadt war kaum Verkehr und alle Leute waren super nett, nun gut es war ein Sonntag, aber trotzdem. Es stimmt zwar das die Luftverschmutzung im Laufe der Woche spürbar zunimmt, aber so schlimm wie überall zu lesen ist, ist es nun wirklich nicht.
Wohnen konnte ich für etwa € 130 in der Donceles 47 (ca. 3 Blocks vom Zocalo entfernt). Die Hausherrin (Senora Aleman) vermietet mehrere möblierte Zimmer für mindestens eine Woche. Wen es interessiert: Einfach vorbeigehen und die Weiße Klinge neben dem Fotoladen in der Donceles 47 drücken (Spanisch sollte man allerdings schon sprechen).
Da die Altstadt mehr und mehr zur Wohngegend der ärmeren Bevölkerungsschichten wird sollte man sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr unbedingt alleine auf den Weg machen, was nicht heißen soll, dass man garantiert überfallen wird, aber ein wenig Vorsicht schadet ja nie.
Wer sich länger in der Stadt aufhält wird ja bestimmt auch mal was kochen wollen, und hierfür findet mal natürlich alles auf dem LA MERCED – Markt (an der gleichnamigen Metro-Station. Aber auch für jeden der nicht vorhat etwas zu kochen lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Man verlässt die Metro direkt im Herzen der Haupthalle des Gemüsemarktes gleich neben den Comedores (Imbissstände). Je weiter man sich von Zentrum entfernt umso billiger wird’s. Außerhalb der Halle kann man schon für einen Peso nen Kilo Kartoffeln erstehen. Wenn man sich allerdings nach 17.00h hier aufhält wird man auf dem Rückweg feststellen, das der Metro-Haupteingang geschlossen ist, aber keine Panik: Die Nebeneingänge sind noch geöffnet, allerdings nicht ganz leicht zu finden. Einer befindet sich außerhalb der Gemüsehalle, zwischen Haushaltswaren und Schuhmarkt.
Noch eine kleiner Sightseeing-Tip: Gegen 14.00h gibt es täglich die Möglichkeit sich vom Glöckner über das Dach der Kathedrale am Zócalo führen zu lassen. Am Eingang der Kirche steht ein kleines Informationspult an dem auf einem kleinen Schild auf diese Möglichkeit hingewiesen wird. Da das ganze kaum jemandem bekannt ist, ist man meist fast alleine mit dem Glöckner (der echt super nett ist) und man hat einen tollen Blick über den ganzen Zócalo.

Keine Freunde? Da kann man Abhilfe schaffen. man wie ich längere Zeit in der Stadt ist und gerne auch einige Mexikaner näher kennenlernen möchte, dem kann ich nur raten mal an einem Freitagnachmittag oder am frühen Abend zum Institut für Politikwissenschaft der UNAM (Ciencias Políticas) fahren (Metro Universidad). Dort treffen sich immer viele Studenten (nicht nur Politik) um das Wochenende einzuleiten. Und als „Gringo“ fällt man halt einwenig auf und kommt auch super schnell ins Gespräch.