Dungeon Siege (PC Rollenspiel) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 03/2008
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Erfahrungsbericht von Fafnir
Dungeon Siege will das bessere Diablo sein - Ganz hat's nicht geklappt!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Dungeon Siege ist das Erstlings-Werk von Chris Taylors neuer Firma Gas Powered Games. Taylor versuchte anno 1998 mit seiner alten Firma Cavedog Entertainment mit dem Echtzeit-Strategiespiel Total Annihilation die Vorherrschaft von Westwoods Command & Conquer zu brechen. Zu mehr als einem kleinen Teilerfolg reichte es damals allerdings nicht. Mit Dungeon Siege haben Taylor und seine Mannen nun dasselbe in einem anderen Genre vor: Der unumstrittene Action-RPG-Kaiser Diablo 2 soll vom Thron geworfen werden. Doch auch diesmal bleibt Chris Taylor nur zweiter Sieger. Aber der Reihe nach:
08/15 Fantasy
Die Story in Dungeon Siege ist schnell erklärt: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen Farmers im Königreich Ehb. Eines Tages - der Acker wird gejätet und man ahnt nichts Böses - schleppt sich plötzlich mit letzter Kraft Norrick, ein alter Bekannter, vor die Haustür. Die Krugs - sehr ähnlich den bekannten Orks - stürmen das Königreich. Die erste Quest: Nach Stonebridge reisen, jemanden namens Gyorn treffen und Alarm schlagen. Wenige Sekunden später gilt es mit der Heugabel schon die ersten Fieslinge zu vertrimmen. Ist dies erledigt kann der Aufbruch nach Stonebridge beginnen. Es ist der Start einer langen Reise. Spätestens da ist dem Spieler klar: Die Originalität der in neun Kapiteln unterteilten Story-Line hält sich in Grenzen.
Klick mal wieder…
Die Steuerung geht erfreulicherweise leicht von der Hand: In fast allen Fällen genügt wie beim großen Vorbild Diablo ein Mausklick. Wird auf einen Gegner geklickt, wird dieser solange verprügelt, bis er in die ewigen Monster-Jagdgründe eingeht, eine Schatztruhe bzw. ein Fass wird geöffnet bzw. zerschlagen und auch die Zaubersprüche werden mit schnellen Mausklicks vorbereitet. Alternativ kann die Hauptarbeit auch der Computer übernehmen. Spezielle Kampfanweisungen (Position halten, Verfolgen, Verteidigen) machen es zudem möglich, die Spieler-Charaktere auch recht selbständig agieren zu lassen. In der Praxis funktioniert dies dank der ordentlichen KI bis auf einige Ausnahmen recht gut. Wenige Eingriffe genügen, um für einen Triumph des Guten zu sorgen. Nur bei besonders schwierigen Kämpfen bleibt es dem Spieler überlassen für jeden Charakter die Befehle sorgsam auszuwählen. Dabei kommt einem die Leertaste zu Gute, mit der blitzartig das Spiel pausiert werden kann, um dann in aller Ruhe seine nächsten Entscheidungen zu überdenken. Heiltränke bzw. Mana-Tränke schlucken die Recken komfortabel per Short-Cut. Wird es dann doch einmal zu schwer, besteht die Möglichkeit (auch während des Spiels) zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen. Ein besonders Lob verdient sich Gas Powered Games auch für die Handhabung des Inventars: Nicht nur, dass Dungeon Siege über eine eigene Aufräum-Funktion verfügt, auf Wunsch dürfen auch alle acht möglichen Charakter-Inventars nebeneinander aufgereiht werden um dem fröhlichen Gegenstands-Tausch zu frönen. Da bricht die Sammelwut erst richtig aus. Attraktiv für Einsteiger macht sich Dungeon Siege auch dank seiner Linearität. Die wenigen Neben-Quests können fast alle recht bequem im Vorbeigehen erledigt werden. Meistens geht es allerdings nur gerade den Hauptpfad entlang. Leider existiert kein Teleport-Zauber wie in Diablo 2: Um in eine vor ein paar Stunden besuchte Stadt zu kommen, muss der gesamte Weg auf ein Neues zurückgelegt werden. Dies kann sich schnell als recht zeitintensiv herausstellen kann.
Beeindruckende Grafiken
Dungeon Sieges größte Stärke ist zweifellos die beeindruckende frei dreh- und zoombare Grafik. Noch nie sah eine Fantasy-Welt schöner aus. Egal ob der Spieler gerade durch einen Wald wandert, verschneite Berge erklimmt, in Dungeons herumstöbert, durch Sümpfe watet oder durch Wüsten stapft - jede Landschaft ist detailliert ausgearbeitet und sorgt für offene Münder. Dazu kommen noch Wetter-Effekte, die ihresgleichen suchen. Strömender Regen, rieselnder Schnee oder düsterer Nebel - Dungeon Siege bietet hier alles, was das (Spieler-)Herz begehrt. Ein besonderes Highlight sind die Ladezeit-freien Übergänge. Egal ob der Held gerade in einen Dungeon einsteigt oder gerade einen solchen verlässt - Lade-Bildschirme tauchen bei Dungeon Siege nur beim Spiel-Einstieg auf. Betritt die Heldengruppe ein Gebäude, blendet sich das Dach aus und das Programm bietet einen freien Blick auf die tapferen Streiter. Dasselbe gilt für möglicherweise im Sichtfeld stehende Bäume oder Felsen, die dann einfach transparent werden. Für den rettenden Überblick ist also gesorgt. Auch die Spielfigur-Animationen sind sehr gelungen und gehen flüssig (die entsprechende Hardware vorausgesetzt) über den Bildschirm. Besonders imposant wird das Geschehen, wenn die vielen verfügbaren Zaubersprüche eingesetzt werden. Beim Einschlagen von Feuerbällen und Eispfeilen brennt Dungeon Siege ein wahres Grafik-Feuerwerk ab. Auflösungen von 640x480 bis 1024x768 sorgen außerdem für Flüssigkeit auf (fast) jedem Rechner. Apropos Rechner: 800 MHz sowie 256 MB RAM sollte das System schon haben, um den vollen Spielspaß von Dungeon Siege genießen zu können. Die tolle Grafik - die Diablo 2 und Baldurs Gate 2 problemlos in die Tasche steckt - hat eben ihren Preis.
Nie mehr allein
Im Gegensatz zu Diablo 2 werden im Königreich Ehb die Gegner-Massen nicht alleine niedergemetzelt. Bis zu sieben Kollegen unterstützen den Spieler im Kampf gegen das Böse. Die Rekrutierung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen: Manche bieten für einen schönen Batzen Geld ihre Dienste an. Andere wiederum (meistens befreite Gefangene) schließen sich auch gratis der lobenswerten Wanderung an. Es besteht auch die Möglichkeit alleine loszuziehen, um das abgrundtiefe Böse zu bezwingen. Das dürfte allerdings nur ein Fall für Profis sein, da der Schwierigkeitsgrad auf Solo-Pfaden extrem anzieht. Witzig und zugleich praktisch ist die Möglichkeit einen oder mehrere Maulesel für die Party zu kaufen. Dieser kann ein Vierfaches eines normalen Charakters tragen und sich zudem noch mit Bein-Tritten zur Wehr setzen. Im Normalfall sollte der Esel aber erst nach einem gewonnenen Gefecht in Erscheinung treten, wenn es ans Beute einsammeln geht. Ansonsten müssen die Helden ihre Schätze bald selber tragen. Um alle Mitstreiter schön unter Kontrolle zu haben, stehen außerdem die verschiedensten Formationen (Keil, Gänsereihe, etc.) zur Auswahl. Für jedes Gelände kann so die optimale Party-Aufstellung eingestellt werden. Hier macht sich die langjährige Erfahrung des Gas-Powered-Games-Teams bei Echtzeit-Strategie-Spielen bezahlt. Dank der schon angesprochenen ordentlichen Künstlichen Intelligenz bleibt auch mit allen acht Streitern der Überblick gewahrt.
Eine reine Charakter-Frage
Recht dürftig ist bei Dungeon Siege neben der Story allerdings auch das Charakter-System geworden. Bis auf die drei Haupt-Attribute Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz sowie die vier Fähigkeiten Nahkampf, Fernkampf, Natur- bzw. Kampf-Magie gibt es für den Tabellen-Freak nichts zu finden. Wizardry-8-verwöhnte Spieler werden mit Dungeon Siege wie erwartet also wohl kaum glücklich werden - Gas Powered Games setzt auf Einsteigerfreundlichkeit. Bei der Charakter-Generierung zu Spielbeginn können nur Aussehen bzw. Geschlecht definiert werden. Im Gegensatz zu Diablo gibt es auch keine Erfahrungspunkte. Gesteigert wird automatisch die am häufigsten benutzte Eigenschaft. Spezielle Fertigkeiten oder Talente wie in Diablo 2 gibt es in Dungeon Siege ebenfalls nicht. Wenig zu bieten hat Dungeon Siege auch für Freunde des Multiplayer-Spiels. Es existiert zwar eine eigene Multiplayer-Halbinsel namens Utraä im Internet, an die Klasse eines Diablo 2 im Battlenet reicht Dungeon Siege angesichts fehlender Ranglisten allerdings bei Weitem nicht heran. Weiterer Minuspunkt: Da die Spieler selber als Hosts agieren, ist Cheatern Tür und Tor geöffnet. Dementsprechend oft trifft man im Netz auf höchststufige Charaktere, die gerade mal mit einem Lendenschurz geschützt sind. Das dies dem Spielspaß nicht gerade förderlich ist, liegt auf der Hand. Für einige Stunden mit ein paar (ehrlichen nicht schummelnden) Freunden reicht der Multiplayer-Teil aber sicherlich aus.
Die Revolution ist misslungen
Wie schon zu Beginn geschrieben ist Dungeon Siege also trotz der Hoffnungen zahlreicher Fans nicht für den Diablo-2-Thron bereit. Die Grafik ist zwar sensationell und auch die Steuerung ist makellos, doch die Story-Patzer und das fade Charakter-System verzagen dem Spiel die höheren Weihen. Trotz der schwachen Atmosphäre bietet Dungeon Siege zwar viel Spaß beim erstmaligen Durchspielen, der Wiederspiel-Wert hält sich allerdings stark in Grenzen. Es gibt (wie zum Beispiel in Diablo 2) keine besseren Waffen und auch keine stärkeren Gegner und der Multiplayer-Part kann dem Einzelspieler-Modus ebenfalls nichts das Wasser reichen. Aufgrund des simplen Charakter-Systems lohnt sich nicht einmal ein zweiter Versuch, um eine andere Klasse zu probieren. Der Spieler hat am Ende einfach schon alles gesehen. Doch bitte nicht falsch verstehen: Dungeon Siege ist sicher kein schlechtes Spiel. Action-Liebhaber mit einem Rollenspiel-Faible oder Rollenspiel-Freaks mit einem Hang zur Action werden den Kauf sicher nicht bereuen. Für 40 - 50 Stunden gute Unterhaltung ist Dungeon Siege dank der imposanten Grafik und der bequemen sowie flotten Steuerung allemal gut.
08/15 Fantasy
Die Story in Dungeon Siege ist schnell erklärt: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen Farmers im Königreich Ehb. Eines Tages - der Acker wird gejätet und man ahnt nichts Böses - schleppt sich plötzlich mit letzter Kraft Norrick, ein alter Bekannter, vor die Haustür. Die Krugs - sehr ähnlich den bekannten Orks - stürmen das Königreich. Die erste Quest: Nach Stonebridge reisen, jemanden namens Gyorn treffen und Alarm schlagen. Wenige Sekunden später gilt es mit der Heugabel schon die ersten Fieslinge zu vertrimmen. Ist dies erledigt kann der Aufbruch nach Stonebridge beginnen. Es ist der Start einer langen Reise. Spätestens da ist dem Spieler klar: Die Originalität der in neun Kapiteln unterteilten Story-Line hält sich in Grenzen.
Klick mal wieder…
Die Steuerung geht erfreulicherweise leicht von der Hand: In fast allen Fällen genügt wie beim großen Vorbild Diablo ein Mausklick. Wird auf einen Gegner geklickt, wird dieser solange verprügelt, bis er in die ewigen Monster-Jagdgründe eingeht, eine Schatztruhe bzw. ein Fass wird geöffnet bzw. zerschlagen und auch die Zaubersprüche werden mit schnellen Mausklicks vorbereitet. Alternativ kann die Hauptarbeit auch der Computer übernehmen. Spezielle Kampfanweisungen (Position halten, Verfolgen, Verteidigen) machen es zudem möglich, die Spieler-Charaktere auch recht selbständig agieren zu lassen. In der Praxis funktioniert dies dank der ordentlichen KI bis auf einige Ausnahmen recht gut. Wenige Eingriffe genügen, um für einen Triumph des Guten zu sorgen. Nur bei besonders schwierigen Kämpfen bleibt es dem Spieler überlassen für jeden Charakter die Befehle sorgsam auszuwählen. Dabei kommt einem die Leertaste zu Gute, mit der blitzartig das Spiel pausiert werden kann, um dann in aller Ruhe seine nächsten Entscheidungen zu überdenken. Heiltränke bzw. Mana-Tränke schlucken die Recken komfortabel per Short-Cut. Wird es dann doch einmal zu schwer, besteht die Möglichkeit (auch während des Spiels) zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen. Ein besonders Lob verdient sich Gas Powered Games auch für die Handhabung des Inventars: Nicht nur, dass Dungeon Siege über eine eigene Aufräum-Funktion verfügt, auf Wunsch dürfen auch alle acht möglichen Charakter-Inventars nebeneinander aufgereiht werden um dem fröhlichen Gegenstands-Tausch zu frönen. Da bricht die Sammelwut erst richtig aus. Attraktiv für Einsteiger macht sich Dungeon Siege auch dank seiner Linearität. Die wenigen Neben-Quests können fast alle recht bequem im Vorbeigehen erledigt werden. Meistens geht es allerdings nur gerade den Hauptpfad entlang. Leider existiert kein Teleport-Zauber wie in Diablo 2: Um in eine vor ein paar Stunden besuchte Stadt zu kommen, muss der gesamte Weg auf ein Neues zurückgelegt werden. Dies kann sich schnell als recht zeitintensiv herausstellen kann.
Beeindruckende Grafiken
Dungeon Sieges größte Stärke ist zweifellos die beeindruckende frei dreh- und zoombare Grafik. Noch nie sah eine Fantasy-Welt schöner aus. Egal ob der Spieler gerade durch einen Wald wandert, verschneite Berge erklimmt, in Dungeons herumstöbert, durch Sümpfe watet oder durch Wüsten stapft - jede Landschaft ist detailliert ausgearbeitet und sorgt für offene Münder. Dazu kommen noch Wetter-Effekte, die ihresgleichen suchen. Strömender Regen, rieselnder Schnee oder düsterer Nebel - Dungeon Siege bietet hier alles, was das (Spieler-)Herz begehrt. Ein besonderes Highlight sind die Ladezeit-freien Übergänge. Egal ob der Held gerade in einen Dungeon einsteigt oder gerade einen solchen verlässt - Lade-Bildschirme tauchen bei Dungeon Siege nur beim Spiel-Einstieg auf. Betritt die Heldengruppe ein Gebäude, blendet sich das Dach aus und das Programm bietet einen freien Blick auf die tapferen Streiter. Dasselbe gilt für möglicherweise im Sichtfeld stehende Bäume oder Felsen, die dann einfach transparent werden. Für den rettenden Überblick ist also gesorgt. Auch die Spielfigur-Animationen sind sehr gelungen und gehen flüssig (die entsprechende Hardware vorausgesetzt) über den Bildschirm. Besonders imposant wird das Geschehen, wenn die vielen verfügbaren Zaubersprüche eingesetzt werden. Beim Einschlagen von Feuerbällen und Eispfeilen brennt Dungeon Siege ein wahres Grafik-Feuerwerk ab. Auflösungen von 640x480 bis 1024x768 sorgen außerdem für Flüssigkeit auf (fast) jedem Rechner. Apropos Rechner: 800 MHz sowie 256 MB RAM sollte das System schon haben, um den vollen Spielspaß von Dungeon Siege genießen zu können. Die tolle Grafik - die Diablo 2 und Baldurs Gate 2 problemlos in die Tasche steckt - hat eben ihren Preis.
Nie mehr allein
Im Gegensatz zu Diablo 2 werden im Königreich Ehb die Gegner-Massen nicht alleine niedergemetzelt. Bis zu sieben Kollegen unterstützen den Spieler im Kampf gegen das Böse. Die Rekrutierung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen: Manche bieten für einen schönen Batzen Geld ihre Dienste an. Andere wiederum (meistens befreite Gefangene) schließen sich auch gratis der lobenswerten Wanderung an. Es besteht auch die Möglichkeit alleine loszuziehen, um das abgrundtiefe Böse zu bezwingen. Das dürfte allerdings nur ein Fall für Profis sein, da der Schwierigkeitsgrad auf Solo-Pfaden extrem anzieht. Witzig und zugleich praktisch ist die Möglichkeit einen oder mehrere Maulesel für die Party zu kaufen. Dieser kann ein Vierfaches eines normalen Charakters tragen und sich zudem noch mit Bein-Tritten zur Wehr setzen. Im Normalfall sollte der Esel aber erst nach einem gewonnenen Gefecht in Erscheinung treten, wenn es ans Beute einsammeln geht. Ansonsten müssen die Helden ihre Schätze bald selber tragen. Um alle Mitstreiter schön unter Kontrolle zu haben, stehen außerdem die verschiedensten Formationen (Keil, Gänsereihe, etc.) zur Auswahl. Für jedes Gelände kann so die optimale Party-Aufstellung eingestellt werden. Hier macht sich die langjährige Erfahrung des Gas-Powered-Games-Teams bei Echtzeit-Strategie-Spielen bezahlt. Dank der schon angesprochenen ordentlichen Künstlichen Intelligenz bleibt auch mit allen acht Streitern der Überblick gewahrt.
Eine reine Charakter-Frage
Recht dürftig ist bei Dungeon Siege neben der Story allerdings auch das Charakter-System geworden. Bis auf die drei Haupt-Attribute Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz sowie die vier Fähigkeiten Nahkampf, Fernkampf, Natur- bzw. Kampf-Magie gibt es für den Tabellen-Freak nichts zu finden. Wizardry-8-verwöhnte Spieler werden mit Dungeon Siege wie erwartet also wohl kaum glücklich werden - Gas Powered Games setzt auf Einsteigerfreundlichkeit. Bei der Charakter-Generierung zu Spielbeginn können nur Aussehen bzw. Geschlecht definiert werden. Im Gegensatz zu Diablo gibt es auch keine Erfahrungspunkte. Gesteigert wird automatisch die am häufigsten benutzte Eigenschaft. Spezielle Fertigkeiten oder Talente wie in Diablo 2 gibt es in Dungeon Siege ebenfalls nicht. Wenig zu bieten hat Dungeon Siege auch für Freunde des Multiplayer-Spiels. Es existiert zwar eine eigene Multiplayer-Halbinsel namens Utraä im Internet, an die Klasse eines Diablo 2 im Battlenet reicht Dungeon Siege angesichts fehlender Ranglisten allerdings bei Weitem nicht heran. Weiterer Minuspunkt: Da die Spieler selber als Hosts agieren, ist Cheatern Tür und Tor geöffnet. Dementsprechend oft trifft man im Netz auf höchststufige Charaktere, die gerade mal mit einem Lendenschurz geschützt sind. Das dies dem Spielspaß nicht gerade förderlich ist, liegt auf der Hand. Für einige Stunden mit ein paar (ehrlichen nicht schummelnden) Freunden reicht der Multiplayer-Teil aber sicherlich aus.
Die Revolution ist misslungen
Wie schon zu Beginn geschrieben ist Dungeon Siege also trotz der Hoffnungen zahlreicher Fans nicht für den Diablo-2-Thron bereit. Die Grafik ist zwar sensationell und auch die Steuerung ist makellos, doch die Story-Patzer und das fade Charakter-System verzagen dem Spiel die höheren Weihen. Trotz der schwachen Atmosphäre bietet Dungeon Siege zwar viel Spaß beim erstmaligen Durchspielen, der Wiederspiel-Wert hält sich allerdings stark in Grenzen. Es gibt (wie zum Beispiel in Diablo 2) keine besseren Waffen und auch keine stärkeren Gegner und der Multiplayer-Part kann dem Einzelspieler-Modus ebenfalls nichts das Wasser reichen. Aufgrund des simplen Charakter-Systems lohnt sich nicht einmal ein zweiter Versuch, um eine andere Klasse zu probieren. Der Spieler hat am Ende einfach schon alles gesehen. Doch bitte nicht falsch verstehen: Dungeon Siege ist sicher kein schlechtes Spiel. Action-Liebhaber mit einem Rollenspiel-Faible oder Rollenspiel-Freaks mit einem Hang zur Action werden den Kauf sicher nicht bereuen. Für 40 - 50 Stunden gute Unterhaltung ist Dungeon Siege dank der imposanten Grafik und der bequemen sowie flotten Steuerung allemal gut.
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