Microsoft Press Excel 97 Testbericht

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ab 6,15
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Erfahrungsbericht von Ruhollah

Einfach Handhabung, viele Funktionen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Microsoft Excel 97 gehört zu den besseren Microsoft-Produkten. Die Konkurrenz ist zwar gut, aber Excel ist immer eine Nasenspitze besser. Ich arbeite mit Excel, Quattro Pro 7 und hatte auch schon die Gelegenheit mit StarCalc 5 und Lotus 1-2-3 in der Versionen 2 für DOS, 4.01 für Windows und Version 97 zu arbeiten.

Excel gefällt mir von diesen am besten. Dass die DOS-Version von Lotus 1-2-3 zum Vergleich dienen darf, weiß ich selbst. Aber Lotus 1-2-3 ist der ehemalige Platzhirsch unter den Tabellenkalkulationen. Ich habe mal gelesen, dass die erste Version von Lotus 1-2-3 bereits 3D- Bezüge verstand bzw. musste es mehrere Tabellenblätter unterstützen. Im gleichen Artikel las ich, dass Excel dies erst ab der Version 97 verstand damit umzugehen. Ich sage jetzt mal ganz pauschal, dass Excel erst in der 97er Version reif wurde.

Lotus 1-2-3 bot und bietet heute immer noch den größten Funktionsumfang. Makrosprachen sind bei allen Officeprogrammen Standard, auch bei Lotus 1-2-3. Aber 1-2-3 hat einen ganz großen Nachteil gegenüber Excel. Excel lässt sich wesentlich leichter bedienen. Wenn man Berechnungen anstellen will, dann gibt man in Excel ein Gleichheitszeichen ein und die Formel dahinter. In Lotus 1-2-3 war es so, dass man mit dem Klammeraffen anfing, also völlig perplex für das Gehirn. Quattro Pro (7) und StarCalc sind aber wieder wie Excel.

Wie schon erwähnt, hat jedes Office-Programm heute eine Makrosprache. Die von Excel ist aber die beste. Visual Basic for Applications bietet mit Abstand die meisten Möglichkeiten. Nur Quattro Pro 9/2000 kann da mithalten, denn es hat auch VBA.

Tabellenkalkulationen von heute bieten genügend Freiraum für die Arbeit. In einer Excel- Arbeitsmappe passen 2^8 Tabellenblätter mit jeweils 2^8 Spalten und 2^16 Zeilen. Das dürfte doch genügen. Alles, was diese Grenzen überschreiten möge, gehört sollte in eine Datenbank gespeichert werden.

Positiv an Excel ist das Autoausfüllen, auch wenn Excel nicht das einzige Programm ist, welches dies unterstützt. Wenn man in einem Feld Januar, 1. Quartal oder eine Zahlenfolge in min. zwei Feldern zu stehen hat und man die Zelle(n) erweitert, dann wird die Reihe automatisch ergänzt, also z. B. Januar, Februar, März, ...

Was ich immer benutze, ist die Funktion "Autoformat". Die funktioniert hervorragend und ich brauche mit keinen Kopf um das Layout zu machen. Auch hier muss ich sagen, dass Konkurrenzprodukte dies auch beherrschen.

Ein Nachteil von Excel ist die Datenbankeinbindung. Quattro Pro und Lotus 1-2-3 sind da sehr viel besser. Die Datenbankbefehle von Excel halten sich in Grenzen, während bei Quattro Pro (7) ganze Menüpunkte diesen gewidmet sind. Die Statistikfunktion sind da auch zahlreicher.

Der größte Vorteil gegenüber den anderen Tabellenkalkulationen ist wohl der Diagrammexperte. Es gibt zig Diagrammtypen die einzeln nochmal modifizierbar sind. Die vielen Typen und Diagrammvorlagen können sich sehen lassen. Man kann auch eigenen Typen definieren, was bei Quattro Pro 7 nicht möglich ist.

Die Anzahl der Filter für den Import/Export von anderen Formaten ist normal, denn in der Tabellenkalkulation gibt's einen Standard: Lotus 1-2-3. Dieses Format muss man einfach unterstützen und das hat sogar Microsoft erkannt. Bei Excel wurde sogar bekennenderweise der Menüpunkt "Lotus 1-2-3-Hilfe" unter Hilfe eingebaut, speziell für Umsteiger. Das ist das einzige Mal, dass ich bei Microsoft eine Akzeptanz eines anderen Standards erkenne.

Zum Assistenten kann ich nur sagen, dass er stört und nie wirklich hilft. Zum Glück kann man Karl Klammer abstellen. Ein großer Nachteil gegenüber Lotus 1-2-3 und Quattro Pro ist das Fehlen von vielen vernünftigen Vorlagen. Bei Excel 97 ist nur die Vorlage "Rechnung" mitgeliefert, während man bei Quattro Pro 7 eine Budget-Vorlage, einen "Was-Wäre-Wenn- Experten", "Statistische Analyse", eine Plan-Vorlage und vieles mehr zur Verfügung (Quicktasks). Zum Glück kann man Vorlagen für Excel bei Nischensoftwarefirmen kaufen.

Was ich von Quattro Pro her nicht kenne, ist die Funktion der Kommentierung von Zellen. Diese ist sehr nützlich.

Negativ ist der Preis (DM 300). Programme von Microsoft sind immer etwas teurer. Ich empfehle den Kauf von Excel, wenn man noch keine andere Tabellenkalkulation besitzt, denn das wäre herausgeworfenes Geld. Der Funktionsumfang kann sich bei allen großen Tabellenkalkulationen sehen lassen, er ist ungefähr gleich, aber Excel 97 bietet die einfachste Handhabung.

Ein Nachteil ist auch, dass nur die Standardwährung aus der Systemsteuerung unterstützt wird. Bei Lotus 1-2-3 kann man ja mit allen Währungen rechnen. Aber bei Excel gibt es die Möglichkeit, eigene Zahlenformate zu definieren, also auch Währungsformate. Zum Beispiel den Euro. Bei www.microsoft.de kann man ein Update dafür herunter laden. Dann hat man neben dem normalen Währungssymbol noch ein Eurosymbol. Jetzt kann man mit DM und Euro in einer Tabelle gleichzeitig rechnen.

Wer das Office-Paket von Microsoft kennt, der wird mir sicher recht geben, dass Excel am meisten überzeugt. Word ist auch stark, Outlook geht noch, aber es ist sehr unsicher. Access und Powerpoint sind in meinen Augen schlecht. In der PC-Go 2/98 wurde empfohlen, dass man zum Microsoft Office greifen soll, wenn man die beste Tabellenkalkulation habe möchte. Dem kann ich nur zustimmen. Aber man sollte sich genau überlegen, ob man ein teures Office mit einer herausragenden Tabellenkalkulation oder ob man ein ausgeglichenes, mit anderen Vorzügen und ein günstigeres Office-Paket kauft. Der Vergleich auf Office-Basis ist nicht verkehrt, denn die wenigsten kaufen sich ein Einzelprogramm, was auch Teil eines Office ist.

Fazit: Der Funktionsumfang ist bei den großen Tabellenkalkulationen ungefähr gleich, aber die Handhabung ist bei Excel 97 einfach am besten, ohne Zweifel. Darum ist dies mein Favorit.