Microsoft Sidewinder Force Feedback Wheel Testbericht

Produktqualität erkennt man nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Zeit und Beanspruchung. Eigentlich spiele ich am PC so gut wie gar nicht mehr, dafür habe ich kaum noch Zeit. Aber hin und wieder verspüre ich halt doch Lust auf ein schnelles Actionspiel wie eine F1 Sim oder einen Flipper.

Dass man für eine Formel 1 Simulation ein gescheites Force Feedback Lenkrad und eine stabile Pedalerie braucht versteht sich wohl von selbst. Man spürt die holprigen Randsteine, bekommt einen Schlag in die Hände, wenn man in die Leitplanke fährt. Bei F1 Racing Simulation spürt man sogar, wie im Windschatten des Gegners der Anpressdruck der Vorderräder nachläßt und das Lenkrad sehr leichtgängig wird!
Da ich seit Urzeiten Formel 1 Simulationen (ab Grand Prix 1; 1994)ausprobiert habe, habe ich auch schon von negative Erfahrungen mit Lenkrädern machen müssen, die auch ziemlich teuer waren. So hatte ich das Trustmaster T1 bei dem trotz eines Preises von 150 DM nach 1.5 Jahren die Feder des Gaspedals brach (bei meinem Kollegen übrigens auch). Außerdem ließen bei dem Lenkrad die Rückstellkräfte nach, so daß es nicht mehr in die Mittelstellung zurückkehrte.

Bei dem FF Sidewider Wheel von Microsoft passierte dies auch nach nun 2,5 Jahren nicht. Die FF Effekte sind stark wie am ersten Tag. Die Pedale funktionieren nach wie vor tadellos auf ihren rutschfesten Gummifüßen. Die Druckpunkte der 8 frei programmierbaren Tasten haben sich nicht verändert, auch nach wenn man bedenkt, das ich mit diesem System im Rennen nicht gerade zimperlich umgehe.

Was mir an diesem Lenkrad gefällt sind die hinter dem Lenkrad liegenden, gut zugänglichen Schaltwippen. Über die mitgelieferte Treibersoftware lassen sich die FF Effekte nach Belieben einstellen. Da diese Effekt bei unterschiedlichen Spielen auch unterschiedlich stark eingestellt werden müssen, kann man für jedes Spiel ein anderes Profil abspeichern. So hat man z.B. bei einer F1 SIM einen anderen Lenkradausschlag und einen schwächeres Force Feedback, als bei einem DTM Rennspiel.

Falls ein Spiel nicht alle 8 Tasten des MS Lenkrades erkennen sollte (kommt schon mal vor), kann man diese als Buchstaben anmelden und erreicht über diesen Umweg die freie Belegung aller 8 Tasten. So kann man die Wippen zum Hoch-und Runterschalten benutzen und die anderen 6 Tasten für z.B. Pause, Boxenstopp, Schulterblick links und rechts, oder für die Anzeige verschiedener Spieloptionen und Kameraperspektiven.

Der max. Lenkradeinschlag wird im Spiel so eingestellt, dass man sich keinen Knoten in die Arme macht, wenn man durch enge Kurven fährt. Die Pedalempfindlichkeit wird so eingestellt, das sie bei Endanschlag auch volle Beschleunigung oder Bremsen ermöglicht.

Sehr praktisch ist die Schnellspann-Vorrichtung des Lenkergehäuses. Ähnlich wie bei einer Schraubzwinge wird das Lenkrad mit einer großen Feststellschraube fest an der Tischplatte montiert. Zum Abmontieren öffnet man nur den großen Hebel des Schnellspanners und kann das Lenkrad wieder wegziehen. Bei nächsten Mal wird das Gehäuse einfach über die Tischkante geschoben und der Schnellspanner geschlossen, ohne das man die Schraube wieder festdrehen muß.

Wer vorrübergehend ganz auf FF verzichten will, kann mit dem Knopf in der Mitte des Lenkrades alle Effekte abschalten. Dann macht das Fahren aber kaum noch Spaß.

Fazit:
Vor 2,5 Jahren hat mich das MS FF Wheel noch 298 DM gekostet, aber jetzt kann ich sagen, das es das wirklich Wert ist, da es immer noch so gut funktioniert wie am ersten Tag. Mittlerweile gibt es sogar eine nochmals verbesserte Version und auch eine mit USB-Anschluß. Ich kann es wärmstens empfehlen.

Ciao Marco