Microsoft S51-00003 Wireless Optical Desktop Elite Testbericht

Top Qualität, gewöhnungsbedürftige Bedienung!


Anschaffung "en gros"
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Vor einigen Wochen wurden in unserer Schule alle PC-Lehrerarbeitsplätze mit neuen Tastatur-Maus-Kombinationen ausgestattet. Vermutlich wurden da in einer "Jahresendrallye" mal wieder überschüssige Haushaltsmittel verbraten, aber was soll's - die alten Tastaturen waren wirklich nicht mehr in Ordnung, da nimmt man doch gerne mal was Neues. Insgesamt wurden 12 gleiche Tastaturen des Typs Microsoft Optical Wireless Desktop Elite angeschafft und auf die verschiedenen Arbeitsplätze und PC-Säle verteilt.


Systemvoraussetzungen
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Für das Verwenden des Wireless Optical Desktop Elite braucht man Windows XP oder Windows 2000, andere Windows-Versionen werden nicht unterstützt. Das Set läuft aber auch unter Macintosh OS X ab Version 10.1. Benötigt werden unter Windows ca. 60 MB Plattenplatz, 128 MB RAM und - naürlich - ein CD-ROM-Laufwerk. Diese Bedingungen sollten die meisten aktuellen PCs erfüllen, Windows98- und Windows-Me-Benutzer bleiben allerdings ausgeschlossen.


Erfahrungen mit der Installation
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Die Installation war problemlos, da Windows schon vorinstalliert war. Hardware anstecken, Software installieren und Channel (Funkkanal) abstimmen, das war alles. Die Inbetriebnahme war innerhalb weniger Minuten erledigt und kinderleicht. Schwieriger wird es womöglich, wenn ein PC ganz frisch installiert wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine Kabelmaus und Kabeltastatur griffbereit zu haben, denn ohne Treiber laufen die Wireless-Geräte nun mal nicht. Einige Bekannte sind über diese Problematik ganz schön gestolpert...


Informationen zu den Geräten
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Der Optical Wireless Desktop besteht aus einer Funkmaus sowie einer Funktastatur, die beide mit Batterien betrieben werden. Dabei enthält die Maus zwei AA-Batterien, die Tastatur eine. Zusätzlich gibt es einen ovalen Empfänger, der an eine USB-Schnittstelle angeschlossen wird und die Funksignale aufnimmt und zum PC überträgt. Dieser Empfänger liegt bei uns ganz in der Nähe der Geräte, würde aber auch deutlich höhere Entfernungen verkraften.

Weitere Infos zur Maus:
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Die Maus ist sehr ergonomisch geformt und liegt bestens in der Hand, ist allerdings nur für Rechtshänder geeignet. Ob es eine Spezialversion für Linkshänder gibt, ist mir nicht bekannt. Die verwendeten Kunststoffe wirken edel und fühlen sich sehr angenehm an, besonders an den Seiten, wo Daumen und kleiner Finger liegen. Das hier verwendete Material ist sehr weich und fühlt sich eher wie (Kunst-)Leder an, statt dass man an Plastik denken würde. Irgendwo habe ich mal von "Leder-Feeling" gelesen, das ist ohne Zweifel übertrieben, aber tendenziell nicht ganz falsch. Angenehm ist die Maus auf jeden Fall.

Das integrierte Scrollrad ist leichtgängig und völlig geräuschlos, dafür gibt es aber kein "Einrasten", das ich von anderen Mäusen kenne und durchaus gut finde. Neu für mich ist die 4-Wege-Funktion, mit dem Scrollrad kann man nämlich auch nach links und nach rechts scrollen, indem man das Rad etwas in diese Richtung drückt. Simples Prinzip mit großer Wirkung, diese Funktion gefällt mir hervorragend!

Die linke und rechte Maustaste liegen sehr griffgünstig und sind sehr leichtgängig mit deutlich hörbarem Klicken. Zusätzlich gibt es an der linken Seite der Maus (zur Daumenbedienung) zwei kleine Zusatztasten. Diese finde ich nicht ganz so günstig positioniert, aber nach einiger Gewöhnungszeit kann man damit arbeiten. Der Sinn dieser Tasten liegt standardmäßig in einer Vorwärts-Rückwärts-Funktion für den Browser (IE, Mozilla, Firefox habe ich erfolgreich getestet) und evtl. einige andere Programme. Lieber als diese Zusatzmaustasten sind mir allerdings die entsprechenden Zusatztasten auf der Tastatur, doch dazu später. Insgesamt kann ich der Maus vom Handling und vom Design her die Bestnote verleihen!


Weitere Infos zur Tastatur:
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Die Tastatur unterscheidet sich vom Aussehen her von allen anderen Tastaturen, mit denen ich bis jetzt gearbeitet habe. Zunächst ist das Design anders, dann aber auch die Tastenanordnung und -anzahl. Das Design überzeugt zunächst. Anthrazit mit silbernen Elementen sieht edel aus, die Handballenauflage ist wiederum - wie die Seiten der Maus - mit diesem sehr angenehmen "lederlike-"Plastik ausgestattet. Die Tasten selbst sind aus dunklem, leicht durchsichtigen Plastik gefertigt und greifen sich sehr gut und exakt. Die Funktionstasten enthalten neben den üblichen Beschriftungen F1 bis F12 weitere Funktionen, die mit einer Umschalttaste zu erreichen sind; diese Funktionen sind im Klartext auf den Tasten vermerkt, z. B. Hilfe, Neu, Öffnen, Speichern usw. Ich muss zwar zugeben, dass ich die erweiterten Funktionen so gut wie nie nutze (ich denke einfach nicht daran), aber praktisch sind sie schon.

Das ist aber noch längst nicht alles: Im Vergleich zu Standardtastaturen gibt es eine Menge an Sondertasten, die man sonst in dieser Form nicht kennt. Da ist zunächst ein Scrollrad auf der linken Seite der Tastatur (auch mit 4-Wege-Funktion), darüber zwei kleine Tasten "Zurück" und "Vorwärts". Anfangs fragte ich mich, wozu das denn gut sein soll, dafür ist doch die Maus da! Nach einiger Zeit muss ich aber zugeben, dass es gerade beim Surfen enorm praktisch ist, nicht nur mit Maus, sondern auch mit der Tastatur navigieren zu können. Das Scrollrad und die beiden Tasten gehören mittlerweile zu meinem festen "Repertoire"; wenn ich nach Hause an meine einfache Logitech-Tastatur zurückkehre, fehlen mir diese Elemente am meisten.

Die weiteren Tasten beschreibe ich in Kurzform: Es gibt fünf Favoriten-Tasten und eine weitere kleine Taste, um das zugehörige Konfigurationsprogramm aufzurufen. Favoriten können Programme, Webseiten oder Dateien sein. Diese Funktion finde ich höchst praktisch und nutze sie oft, allerdings vergesse ich die Belegung des öfteren, weil die Tasten nur mit 1 bis 5 beschriftet sind.

Oben im zentralen Mittelfeld sind 8 Tasten zur Mediensteuerung (Media Player). Ähnliche Tasten hatte ich zuhause auch schon mal bei meiner alten Tastatur, aber benutzt habe ich sie noch nie und finde sie für meine Zwecke völlig überflüssig. Praktisch sind dagegen die Tasten für eigene Dateien, eigene Bilder und eigene Musik, zumindest wenn man den Windows-Explorer benutzt. Das tue ich aber nicht, weil ich viel lieber den Speed Commander verwende. Deshalb sind diese Tasten bei mir nur selten im Gebrauch. Auch die Tasten für E-Mail, Browser-Startseite und Messenger (natürlich die MS-Produkte!) brauche ich nur selten. Mit meiner Auflistung bin ich gleich fertig: eine Taste gibt es noch zum Aufruf des Taschenrechners und eine zum Abmelden, darüber hinaus eine Taste zum Einschalten des Standby-Modus'.


Erfahrungen im Betrieb
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Gegen den Batteriebetrieb hatte ich aus schlechter Erfahrung mit älteren Geräten dieser Art ein großes Vorurteil, manche Mäuse "fraßen" Batterien oder Akkus geradezu. Dies wurde von Microsoft einer gründlichen Änderung unterzogen, die Aussage auf der Verpackung verspricht eine Batterielaufzeit von ungefähr einem halben Jahr. Hierzu kann ich noch keine Aussage machen, aber nach gut 6 Wochen im Dauerbetrieb sind noch absolut keine Ermüdungserscheinungen sichtbar.

Mit der Maus konnte ich bisher nur allerbeste Erfahrungen sammeln. Sie liegt bombensicher in der Hand, hat ein sehr angenehmes Feeling und lässt sich exakt positionieren. Im Vergleich zu anderen mir bekannten Funkmäusen macht sie die mit großem Abstand beste Figur und hat die oben schon angedeutete Empfehlung redlich verdient.

Ganz anders dagegen bei der Tastatur: Am ersten Arbeitstag damit machte ich mehr Eingabefehler als im gesamten Jahr vorher, erst langsam konnte ich mich an die Anordnung der Tasten gewöhnen. Beim Schreiben selbst merkt man nicht viel, aber die Sondertasten sind schon etwas sonderbar angeordnet. Da ich zwischen Arbeitsplatz und Heim-Tastatur ständig wechseln muss und beide völlig verschieden sind, ist der Gewöhnungsprozess sicherlich länger als üblich, doch ungewöhnen muss sich wahrscheinlich jeder Benutzer.

Zu schaffen macht mir vor allem die seltsame Anordnung des "Sechserblocks" (Pos1, Ende, Entf, Bild auf, Bild ab), der hier zu einem "Fünferblock" geworden ist, denn die Taste "Einfg" wurde zusätzlich auf die Drucktaste gelegt. Darüber hinaus ist die Anordnung nicht wie gewohnt 2 Zeilen à 3 Tasten, sondern links ist Pos1 und darunter, aber doppelt so hoch, die Entf-Taste. Rechts daneben kommen von oben nach unten Ende, Bild auf und Bild ab. Die große Entf-Taste erwische ich grundsätzlich, wenn ich was ganz anderes drücken will, und vernichte damit Buchstaben, Zeilenumbrüche und so weiter, was immer wieder ganze Korrekturorgien zur Folge hat.

Die Eingabetaste ist für meine Begriffe etwas zu schmal geraten, da treffe ich immer wieder die #-Taste und wundere mich dann, dass keine Zeilenschaltung erfolgt... Wie gesagt, gewöhnungsbedürftig! Ich muss allerdings zugeben, dass das Schreibgefühl, wenn man sich erst einmal eingewöhnt hat, sehr gut ist. Klare Druckpunkte gibt es zwar nicht unbedingt, aber das Gefühl ist alles andere als schwammig. Im Vergleich zu billigen NoName-Geräten ist der Qualitätsunterschied überdeutlich spürbar. Die Microsoft-Tastatur gehört hier zum Besten, was der Markt zu bieten hat.


Vergleich mit Standard-Tastaturen und -Mäusen
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Lohnt nun die Anschaffung eines Optical Desktop im Vergleich zu Standard-Tastatur und Standard-Maus? Immerhin kostet das Microsoft-Produkt im Einkauf bei unserem Großhändler ca. 60 Euro plus Mehrwertsteuer; bei Alternate habe ich es zum Endverbraucherpreis von um die 80 Euro gesehen. Ein Vergleich dazu: Meine Logitech-Tastatur hat vor einigen Monaten 14,95 Euro gekostet und verfügt auch über diverse Sondertasten und -funktionen, meine Maus ist der Microsoft Intellimouse Explorer mit Kabel (war mal von Webmiles) und wäre heute wohl für vielleicht 15 Euro zu haben.

Bei NoName-Produkten wäre der Preisunterschied noch krasser. Für mich kann ich nur feststellen, dass mir das wirklich bessere Produkt den deutlich höheren Preis nicht wert wäre; für eigenes Geld würde ich mir den Optical Desktop nicht kaufen. Natürlich bin ich dankbar, dass mein Arbeitgeber bereitwillig investiert, doch die Sinnhaftigkeit dieses Tuns erschließt sich nicht so ganz, wenn man sieht, dass an vielen anderen Ecken Geld fehlt.

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Optical Desktop sind gut bis sehr gut, ich würde einen Endverbraucherpreis bis 50 Euro gerne akzeptieren, aber 80 Euro sind mir definitiv zu viel. Wenn ich momentan ein Gerät ersetzen müsste, wäre es die Maus, denn meine private Maus hat schon einige Jahre auf dem Buckel und arbeitet längst nicht so gut wie die neuere Microsoft-Optical-Mouse, doch auch hier würde ich auf den Preis achten und maximal 30 Euro ausgeben wollen.


Mein Urteil
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Betrachte ich die Produkte unabhängig vom Preis, würde ich der Maus die volle Punktzahl geben und der Tastatur wegen der erhöhten Einarbeitungszeit einen Punkt abziehen; nach wie vor ist mir die Standardanordnung der Tasten, wie ich sie seit langem kenne, lieber. Berücksichtige ich den in meinen Augen zu hohen Preis, kann ich die volle Punktzahl als Gesamtnote nicht halten. Ich vergebe deshalb die Note "gut" für ein faszinierendes Produkt zu einem hohen Preis. Meine Kaufempfehlung vergebe ich eingeschränkt und nur für Leute, die sich etwas Besonderes gönnen möchten oder die Sonderfunktionen unbedingt brauchen. Ein "Muss" sind diese Funktionen aber ganz sicher nicht.




© Andreas Wilhelm, 10.12.2004 / 12.02.2005



Sollte ich wichtige Informationen vergessen haben, bitte ich um einen entsprechenden Kommentar. Ich werde den Bericht dann gerne ergänzen.