Miracoli Spaghetti mit Tomatensauce Testbericht

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ab 9,86
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  sehr gut
  • Zubereitung:  schwierig

Erfahrungsbericht von Claerchen

unnachahmlich original konstant

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin klein,
Mein Herz ist rein,
Soll niemand drin wohnen als

Mamma Mirácoli!

Jeder Mensch braucht Konstanten im Leben. Ein Clärchen auch. Wenn sich die Welt dreht, Türme stürzen und Freunde verschwinden, erinnert man sich gerne an Zeiten, in denen alles besser war.

Größer.
Schöner.
Lecker.

KRAFTs Mirácoli Spaghetti mit Tomatensauce zieht sich durch das Clärchenleben wie eine rote Nudel. Wäre in der Clärchengeschichte nicht ausdrücklich anderes erwähnt, wäre es wohl ein Leichtes zu behaupten, dies sei das erste Clärchenessen überhaupt gewesen. Nein. Aber zumindest eines, an das es sich oft und gerne erinnert.

Wer kennt es nicht, das Standardwerk pseudoitalienischer Gaumenfreuden?!

Wahrscheinlich ist die Behauptung, dieses All-in-one-Produkt hätte im Clärchenspeiseplan einen prozentual überdurchschnittlichen Anteil eingenommen, nicht einmal gewagt.

Ein clärchenfamilientypisches Phänomen oder Spiegel der Gesellschaft? Wer weiß das schon.

Aber gewagt ist im Zusammenhang mit diesem Nudelgericht wohl gar nichts. Immer original. Immer konstant. Von der Verpackung bis hin zum Geschmack wurden im Laufe der Jahre höchstens Nuancen geändert. Stetige, vorsichtige und vor allem beinahe unmerkliche Veränderungen machen aus den Spaghetti das, was sie beim letzten, vorletzten und vorvorletzten Mal auch schon waren.

Die grundlegende und über die Jahre zunehmende Begeisterung für Mamma Mirácolis Lieblingspasta (natürlich ohne Mamma Mirácoli) begründet sich wohl vor allem in dem Fakt, dass dies das einzige Gericht war, zu dessen Zubereitung sich alle vier unzähligen Clärchenfamilienmitglieder in der Lage sahen. Kochen ist etwas anderes. Aber Aufwärmen auch.

(Genaue Erklärungen sind wohl mehr als überflüssig, denn die Anleitung auf der Verpackung ist schon für Seltendoofe formuliert. Also, keine Angst... Einzige Schwierigkeit besteht wohl darin, sich an die wenigen Regeln zu halten. Für Anhänger der \"Nur-mal-ganz-kurz\"-Fraktion wie dem Clärchen wäre eine Version der Hartweizenspaghetti in \"unzerkochbar\" wünschenswert. Aber was nicht ist kann ja noch kochen...)

Keine Viertelstunde und der Teller lockt, beladen mit einem Spaghettiberg und Saucenkrönchen. Ein Halten ist schwer, aber in dieser Situation muss eine grundlegende Entscheidung getroffen werden. Eine Entscheidung, die den Lauf der Dinge, des Lebens, zumindest aber des Mittagessens nicht nur beeinflussen sondern primär bestimmen wird:

Käse, Käse, Käse oder Käse?

Eine Frage, die sich Nur-Mirácoli-Packungs-Käufer gar nicht stellen müssen. Eine Frage, die wahrscheinlich nur dem Clärchen wirkliches Kopfzerbrechen bereiten kann. Aber über die Konsequenzen sollte sich ein jeder bewusst sein. Deshalb in nicht wertender Reihenfolge...

1. Wahl: Käse, geriebener Hart-

(Papa) KRAFT und Mamma Mirácoli wollen schließlich nichts dem Zufall überlassen und haben vorgesorgt. Um den allumfassenden Genuss dieses italodeutschen Kulturguts vervollständigt zu wissen, wurde ein Beutelchen geriebenen Pamesellos beigelegt, der das Tüpfelchen auf dem i oder eben die Bröckchen in der Sauce bieten soll. Staubtrocken. Aber irgendwie unnachahmlich Mirácoli...

2. Wahl: Käse, geriebener Edamer-

Dies ist die erste Variante (und die im Clärchenzuhause auf weiblicher Seite bevorzugte) für Pamesello-Ignorierer. Sie hat den großen Vorteil, dass dieser Käse zumindest geschmacklich als solcher zu erkennen ist und sich statt flockiger Klümpchen in der Sauce überall lange Käsefäden bilden. Tradition. Aber irgendwie nachahmlich unmirácoli...

3. Wahl: Käse, frisch geriebener Parmesan-

Wohl das einzig Richtige für alle, die wissen, was Käse ist, und für die zweitrangig ist, dass dieser mehr kostet als der Rest des Essens. Statt Flocken oder Fäden gibt’s hier vor allem eins: Italien...

4. Wahl: Käse, so gar kein-

Etwas für Banausen, Käseallergiker oder Geschmacksnerventote, die den Rest ohne runterkriegen...

Ist die Entscheidung gefallen kann ein Clärchen nur noch hoffen, dass die Nudeln zumindest noch lauwarm sind. In Grenzfällen blieb oftmals nur der Griff zur Mikrowelle, deren Innenraum Rot gesprenkelt besonders ansprechend aussieht.

Im Grunde sind KRAFT Mirácoli Spaghetti mit Tomatensauce vor allem Spaghetti mit Tomatensauce. Nicht wirklich mehr und nicht wirklich weniger. Die Nudeln schmecken nach Nudeln. Aber wer jetzt denkt, die Tomatensauce würde nach Tomatensauce schmecken... Der Übergang ist fließend. Letztendlich kann sich ein jeder über das Tomatenmark aus sonnengereiften Früchten freuen, dessen letztes Fitzelchen Eigengeschmack durch die unnachahmliche und vor allem betont originale Würzmischung zugrunde gerichtet wird. Bis heute ist wohl schleierhaft, in welchem schwerst verliebten Zustand Mamma Mirácoli das Salz zur Hand nahm. In diesem Zusammenhang ist vom Lesen der Zutatenliste dringend abzuraten. Es ist wirklich beruhigend, dass man nicht alles schmeckt, was drin ist.

Die einzig treffende Beschreibung ist wohl \"intensiv\". Leider intensiv undefinierbar. Oder intensiv unnachahmlich Mirácoli.
Denn auch wenn es objektiv schmeckt wie ein billiges (und trotzdem nicht gerade preiswertes) schnelles Fertigprodukt, so schmeckt es eben wie und nach früher. Mehr als lecker. Nicht, weil es leckerer wäre, sondern weil es nach mehr schmeckt. Nach Mittagessen zu Viert am Küchentisch. Nach Hausaufgaben vorm Fernseher. Nach Übernachten bei der besten Freundin. Eben ein bißchen nach Zuhause.

Perfekt für ein paar Minuten als Packungsknacker und Saucenschlürfer. Perfekt für Stunden, die perfekt sind, weil sie nicht perfekt sind. Perfekt für infantil sentimentale Tage.

Oder einfach für im vom Hunger geplagten Momenten, in denen es mehr um \"möglichst schnell möglichst viel\" als um \"wirklich lecker\" geht.

Ob’s schmeckt ist letztendlich immer eine Frage des Geschmacks und daran scheiden sich Geister und Familien.

Und dann dreht sich die Welt, stürzen Türme und verschwinden Freunde, aber es geschehen noch Zeichen und Mirácoli.

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