Mischka Konfekt Testbericht

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ab 6,22
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Erfahrungsbericht von Rebba

Russischer Fehltritt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Samstag, 18.05.2002
13 Uhr in Deutschland.
Ich hatte etwas vergessen. Genau, Pfingsten stand vor der Tür und noch rein gar nichts war eingekauft.
Also schnell auf dem Heimweg in den Edeka-Supermarkt
Spargel, Erdbeeren, Wein und eingelegte Paprika wanderten in meinen Einkaufskorb. Dann stand ich vor dem Spezialitätenregal und mein Blick fiel auf eine einfache Tüte mit blauem Inhalt. \"Mischka Konfekt\" stand auf dem Beutel und noch ein paar kyrillische Buchstaben, die wahrscheinlich etwas ähnliches bedeuteten.
Da ich eh noch etwas Süßes einkaufen wollte und kulinarischen Experimenten nicht abgeneigt bin, beschloss ich das Konfekt zu kaufen. Schon weil mich das niedliche Bärenmotiv auf den einzelnen Produktstückchen neugierig machte.

Dies ist mein Erfahrungsbericht, geschrieben im sonnigen Frühsommer und nicht bei diesem triefigen, nassen und kalten Herbstwetter. Würde ich in heutiger Stimmung darüber schreiben, hätte das \"Mischka-Konfekt\" überhaupt keine Chance und selbst die Bilder auf der Verpackung wären nur grausigster Kitsch.

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Verpackung
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Eine einfache dünne Plastiktüte, wie bei Gefrierbeuteln, oben mit einem gelben Klebestreifen geschlossen, enthält 200g Konfekt namens Mischka. Das sind 14 Süßwarenstücke, einzeln verpackt und jeweils 2,5cm x 5cm groß. Eingeschlagen sind sie in türkisblaues Papier mit einem Waldmotiv, auf dem sich vier ausgewachsene Bären tummeln. Keine großartig ausgeklügelte Produktverpackung dachte ich; eher wird hier die Illusion erschaffen, dieses \"Markenprodukt\" sei in mühevoller Handarbeit hergestellt worden.
Hm.... also doch eine raffinierte und ausgeklügelte Werbung, um den Absatz zu steigern? Nein, glaube ich nicht. Sieht einfach billig produziert aus und besonders risikofreudige Werbepsychologen waren hier bestimmt auch nicht beteiligt.
Mehrfach sind kyrillische Wörter zu sehen und da ich kein russisch kann, weiß ich nicht hundertprozentig was sie bedeuten. Ich glaube aber trotzdem, da steht gleichfalls \"Mischka\" und \"Konfekt\".
Außerdem trägt der weiße Tütenaufkleber mit der Produktinformation einen kleinen Stempel.
\"Russische Süssigkeiten\" kann ich da lesen, ebenfalls in kyrillischen Buchstaben.

Importiert wurde es von :
Peterhof GmbH
14193 Berlin

Ein Hersteller ist selbst bei gründlichstem Suchen nicht auf der Verpackung zu entdecken. Auch im Internet habe ich keine passende Firma ausgemacht.
Vielleicht bin ich ja zu trottelig, um die entsprechende Seite zu finden. Stutzig macht mich das schon. Wer weiss, in welchen obskuren Ecken der Welt und mit welchen Mitteln diese Süßware produziert wurde.

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Inhalt
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Nirgendwo an der Tüte gibt es eine Stelle, die schon vorgestanzt wurde, um das Aufreißen zu erleichtern.
Fingernägel bricht man sich dabei aber nicht, auch muss man keine Schere oder ähnliches benutzen, da das Material sehr dünnwandig ist.
Dann geht\'s an das Auswickeln des Konfekts. Ich sehe danach einen dunklen Schokoladenbauklotz vor mir, dessen Oberseite ein Wellenmuster aufweist.
Schon der Geruchstest sagte mir: Da ist irgendwie künstliches Vanillearoma drin. Sofort habe ich das Teil zur Hälfte durchgebissen und mal reingeschaut.
Unter der Schokoladenoberfläche befinden sich jeweils oben und unten im Konfekt eine helle geschmacklose Waffel, dazwischen eine bröckelige Masse im Karamel-Look.
Und über allem wehte ein Hauch (wohl eher ein Sturm) von billigem Kakao und etwas undefinierbar Säuerlichem. Vielleicht wurde ja auch noch künstliches Zitronenaroma verarbeitet?
Durch die Waffeln knusperte und knirschte es beim Essen und die braun/graue Zwischenfüllung hinterließ einen schleimigen Eindruck.
Das Konfekt ist insgesamt sehr süß, künstlich und sonst gar nichts. Keineswegs war ein gutes oder gar leckeres Schokoladenerlebnis auszumachen, noch hatten die Waffeln einen Eigengeschmack oder ging die Krümelmasse über ein fetthaltiges Karamelmousse-Imitat hinaus.
Trotz sommerlicher Temperaturen bekam ich aber keine Schokoladenfinger, es klebte nichts und die Waffeln \"staubten\" nicht mein Sofa voll. Ist doch etwas positives, oder?

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Wissenswertes
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- Name: Mischka
- Kategorie: Konfekt
- Zutaten: Zucker 27%, Kakaomasse 26%, Waffeln 20 %, Milchpulver 15%,Lezithin, Aromen
- Gewicht: 200g
- Preis: 2,05 Euro
- gekauft bei Edeka, Berlin

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Zusatzinformation
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Lezithin ist ein Emulgator (E322), ein Lebensmittelzusatzstoff. Mit der Hilfe von Emulgatoren können nichtmischbare Substanzen zusammengeführt werden, Fette und Wasser beispielsweise.
Lezithin oder Lecithin wird aus der Sojabohne und anderen Ölsaaten gewonnen. Bei den üblichen toxikologischen Tests zeigen Emulgatoren keine auffälligen Wirkungen. Sie können jedoch die Oberfläche der Darmschleimhaut auflösen, allerdings nur in einer höheren Konzentration. Wahrscheinlich wird die Darmwand durch Einwirkung von Emulgatoren durchlässiger für allergieauslösende Substanzen.

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Persönliche Meinung
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Mir schmeckt dieses Pseudo-Konfekt nicht. Nochmal: Ich mag es nicht!
Es ist grauenhaft verzuckert, schleimt im Rachen und der Geschmack verfolgte mich penetrant über eine halbe Stunde. Die billigsten Kekse von Aldi oder Plus bieten mir mehr Geschmacksvariationen.
Sympathisch finde ich das Äußere, die Verpackung war ja schließlich auch der Kaufanreiz.
Es sieht so niedlich \"handgemacht\" aus, dass ich beim Anblick schon fast etwas gerührt war.
So kleine Produkte jenseits des Mainstream verdienen eigentlich auch unsere Aufmerksamkeit.
Leider kann ich mich mit dem Inhalt überhaupt nicht anfreunden, ich habe den Rest (nach vier Selbstversuchen zu verschieden Zeiten) weggeschmissen.

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Fazit
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Schade. Aufgrund der Verpackung hatte ich mir für 1.05 Euro mehr versprochen. Ich weiß, dafür bekommt der Kunde normalerweise kein Qualitätsprodukt. Hätte ja sein können.
Hier gilt: Der Appetit vergeht beim Essen.
Ich werde es garantiert nicht noch einmal kaufen und kann es auch wirklich niemandem empfehlen. Die Schmackhaftigkeit des \"Mischka-Konfekts\" müsste beträchtlich erhöht werden, bevor ich wieder zugreife.

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