Mobbing Testbericht

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Erfahrungsbericht von Mhkize

Meine Mobbingerfahrungen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Mobbing

Wie man sich gegen Mobbing schützen kann, hierfür kann man keine Tipps & Tricks abgeben. So etwas kann man nur aufzeigen und allen klar machen. Ich bin der Auffassung dies sollte öffentlich, wie in diesem Forum geschehen, dann werden sich Firmen und Firmeninhaber eher versuchen ihrer Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber nachzukommen.

Es sollte jedoch auch Arbeitssuchende dazu anregen, sich Gedanke über eventuelle neue Arbeitgeber zu machen.

Die Ursachen von Mobbing sind so vielfältig, wie das menschliche Leben und sehr oft ist der gemobbte nicht einmal die Ursache. So will ich von mir reden und die Erfahrungen aufzeigen, die ich bei der Firma Schüngel GmbH & Co. Isotec KG in Burkhardtsdorf/Sachsen erlebt habe. Ich kann diese Erlebnisse nur sehr konzentriert aufzeigen, da es sonst den Rahmen sprengen würde.

Ich bin bei einer anderen Firma abgeworben worden. Glaubte meinem neuen Arbeitgeber eine Gefallen zu tun und habe einen Teil - eine Woche - meines Urlaubs dazu verwendet, um dort früher mit Arbeit beginnen zu können.

Sofort habe ich festgestellt, daß zwischen der Person, die mich abgeworben hat und der Person die mit mir zusammenarbeiten sollte, große Spannungen bestanden und ich daher nicht willkommen war. Man erwartete von mir, daß ich diese Woche, die ich früher anfing, ohne Gegenleistung erbringe, was ich nicht tat.
Ich war - so sah es der Arbeitsvertrag vor - ein Führungsperson und sicher nicht die billigste Arbeitskraft.

Als ich mit meiner Arbeit begann, war mein Arbeitsplatz noch nicht eingerichtet. Man teilte mir ein Arbeitszimmer - abseits von den anderen Angestellten - zu, indem nur ein Schreibtisch mit einem veralterten Computer stand. Nach zwei Tagen bekam ich auch ein Telefon. In keiner Weise wurde ich in meine Arbeit eingeführt, sondern ich mußte mich selbst zurecht finden ohne genau zu wissen, was ich eigentlich tun sollte. Es wurde einerseits alles aufs Scheitern programmiert, anderseits hat man es mir übelgenommen, wenn ich keine Überstunden machte.

Zufällig bekam ich mit, wie andere zusammen Geburtstag feierten. Ich wurde hierzu nicht eingeladen, was mich sehr wunderte, weil ich anders gewohnt war.

Ich habe in dieser Zeit meine zweite Frau geheiratet. Ich wurde hierzu nicht gratuliert. Ein Mitarbeiter feierte seinen 25. Hochzeitstag, für diesem wurde in der Firma gesammelt um ihn ein Geschenk zu machen.

Trotz dieser Anlaufschwierigkeiten hatte ich meine Arbeit so im Griff, daß ich innerhalb von nur zwei Monaten zwei gebrauchsmustertaugliche Problemlösungen vorstellen konnte.

Noch bevor ich meinen Arbeitsvertrag unterzeichnet habe, wurde im Zuge einer größeren Investition auch eine neue Software angeschafft. Ich habe mich darum bemüht, daß diese Software auch rechtzeitig ins Haus kam, was mir auch gelang. Wegen andere Tätigkeiten, außerhalb des Hauses, konnte ich die Software nicht im Empfang nehmen, sondern sie kam sofort zur Stelle, die für die Software in der Firma zuständig war. Die entsprechende Person, die auch gleichzeitig Betriebsratsvorsitzender war, wurde beauftragt die Software zu testen. Nach zirka 6 Wochen kam die Software in die Abteilung, in der ich tätig war, und sie war nicht ausgetestet. Mir wurde dann vom zuständigen Abteilungsleiter vorgehalten: ich hätte die Software nicht rechtzeitig der betriebsinternen Software-Abteilung zukommen lassen.

Ich mußte auch in einem ca. 500 km entfernten Institut Versuche durchführen. Aus der Arbeitssituation heraus ergab es sich, daß ich die Fahrt zu diesem Institut erst nach dem regulären Arbeitsende antreten konnte; also in meiner Freizeit. Als ich wieder zurück in die Firma kam, hat man mir vorgehalten, daß ich zu langsam gefahren sei und daher für die Fahrt zu viel Zeit brauchte. Tatsächlich fuhr ich zu schnell und mußte dafür ein Monat lang mit dem Fahrrad fahren.

Ich war befugt anderen Firmen Aufträge zu vergeben und habe die entsprechenden Verhandlungen auch selbständig geführt. Bevor ich eine Auftrag vergab, habe ich mich mit den anderen Abteilungen kurzgeschlossen um zu erfahren, ob andere geschäftliche Umstände gegen diese Vergabe sprachen. Dies war nicht der Fall, so habe ich zusammen mit den Einkaufsabteilung eine Auftrag vergeben. Drei Tage später, bei einer internen Versammlung, wurde mir dann der Vorwurf gemacht, ich hätte der falschen Firma beauftragt, weil andere geschäftliche Verbindungen dagegen sprachen.

Die Abteilung, in der ich tätig war, wurde neu aufgebaut. Es wurden Mitarbeiter, die schon lange bei der Firma waren, mit eingebaut. Beim ersten internen Zusammentreffen, ein sogenanntes Meeting, wurde ich von diesen Mitarbeitern dermaßen angegriffen, daß sich der Firmeninhaber, dann persönlich bei mir entschuldigte. Diese Mitarbeiter hatten dann auch niemals eine konstruktiven Vorschlag, sondern habe nur meine Arbeit kritisiert. Wenn man diesen eine Arbeit übertragen wollte, dann sagten sie einfach: „Nein, das kann ich nicht. Ich habe hiervon keine Ahnung.“

Ich habe ein neues Produkt, ein vorgefertigtes Massivhaus in Schalenbauweise, entwickelt und die Erstellung der Produktionsanlagen überwacht. Es fand eine groß angelegte Einweihungsfeier statt, dabei wurden die Namen meiner Mitarbeitet genannt und als die maßgeblichen Personen bezeichnet, ich blieb ungenannt und dies obwohl diese Mitarbeiter zugaben, daß sie von der Produktion und den Produktionsanlagen keine Ahnung hatten.

Es war an ein sogenannter Brückenurlaubstag. Viele machten Urlaub, ich konnte dies wegen der anstehenden Arbeit nicht tun, sondern hatte an diesem Tag eine wichtigen Gesprächstermin auswärts. Ich fuhr um vier Uhr in der Früh von zu Hause fort und kam 19:00 Uhr wieder zurück. Anschließend wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, ich versuchte einen Urlaubsbetrug zu machen, weil ich keinen Urlaubsschein ausfüllte. Später hat man mir das auch offen gesagt.

So ging es weiter.

Ich habe mich dann gewehrt Konstruktionen mitzutragen, die mit Sicherheit zu Schimmelbildungen in den Häusern führen mußten. Dann mußte ich die Firma nach nur 11 Monaten verlassen.

Zu diesem Zeitpunkt waren fünf meiner Entwicklung zum Gebrauchsmuster angemeldet und für zwei bereits das Gebrauchsmuster erteilt worden.

Am Ende war ich froh, daß ich diese Firma verlassen mußte, weil ich sonst erkrankt wäre. Ich war so schon jede Woche einmal beim Arzt.

Dies ist ein Beispiel: Mobbing nach der „Allerfeinsten Art“.

9 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Kenbo

    07.09.2002, 20:39 Uhr von Kenbo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mit Mobbing habe ich leider auch schon Erfahrung machen müssen! Ich hoffe, dass sich hier due Situation dahingehend ändert, dass die Arbeitgeber hier stärker zur Verantwortung gezogen werden.

  • anonym

    26.06.2002, 19:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr nachdenklicher Bericht.

  • cwagner

    05.06.2002, 12:35 Uhr von cwagner
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mobbing ist einfach scheisse! cwagner

  • hpmaier

    08.04.2002, 12:36 Uhr von hpmaier
    Bewertung: sehr hilfreich

    echt heftig....!, gruesse hpmaier