Mona Lisas Lächeln (DVD) Testbericht

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ab 6,32
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Erfahrungsbericht von dreamweb

Davon hatte ich mir mehr erwartet

Pro:

interessente Idee, man erfährt viel über die Zeit und die Rolle der Frau damals

Kontra:

nicht so gut wie erwartet, \"wann kommt die nächste Heulerei?\", vermittelt kaum Atmosphäre

Empfehlung:

Ja

Für den Film Mona Lisas Lächeln hatte ich mich schon seit längerem interessiert. Genau zu dem Zeitpunkt, als ich mit bekam, dass es hier um eine Frau ging, die versuchte in einem Internat junge Frauen dazu zu bringen, aus dem starren Denken und starken Rollenschema heraus zu bringen. Vorletzte Woche habe ich mir diesen Film auf DVD in der Videothek ausgeliehen. Heute möchte ich Mona Lisas Lächeln - DVD Version - hier vorstellen.


Aufbau des Beitrages:
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1. Inhalt
2. Schauspieler
3. Meinung zum Film
4. Meinung zur DVD Allgemein
5. Meinung zu Bild- und Ton
6. Meinung zu den Extras
7. Daten
8. Fazit


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1. INHALT
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Massachusetts - wir schreiben das Jahr 1953. Die meisten Frauen kennen nur eine Bestimmung, einen Ehemann finden und eine gute Ehefrau und Mutter zu sein. Die Begriffe Emanzipation und Selbstverwirklichung sind Fremdwörter für die Frauen dieser Zeit.

Katherine Jackson ist eine der wenigen Frauen, die Wert auf Selbstverwirklichung und ihre eigenen Wünsche legen. Sie ist jung und intelligent. Die Stelle als Dozentin für Kunstgeschichte an der konservativen Internatsschule des Wellesley-College tritt sie hauptsächlich an, weil sie gerade hier Änderungen bewirken möchte. Katherine Jackson ist der Ansicht, dass man jungen Frauen mehr zeigen sollte, als nur das, was als Vorbereitung für eine gute Ehefrau gilt.

Sehr schnell macht Katherine die Erfahrung, dass in Wellesley alles gewünscht ist, nur keine Veränderung und keine emanzipierten Gedanken. Sie erlebt mit, wie eine andere Dozentin der Schule verwiesen wird, weil sie an einige Mädchen Verhütungsmittel verteilt hatte.

Über die Kunst versucht Katherine die jungen Frauen dazu zu bringen, selbständiger zu denken und auch neue Dinge zu sehen. Viele der jungen Frauen legen darauf aber keinen gesteigerten Wert. Insbesondere die frisch verheiratete Betty, die auch dafür verantwortlich war, dass die andere Dozentin gehen musst, macht Katherine das Leben schwer.

Allerdings scheint Katherine doch bei einigen der Mädchen Erfolg zu haben, so beispielsweise bei der hochbegabten Joan, die vor der Entscheidung Ehe oder Studium steht. Und auch andere der jungen Frauen scheinen so langsam ihren Spaß an Katherines außergewöhnlichen Lehrmethoden zu haben. Aber vielen ist ihre Art, den jungen Frauen auf unkonventionelle Weise Kunst zu zeigen, ein Dorn im Auge....


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2. SCHAUSPIELER UND REGISSEUR
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Regisseur

Mike Newell
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Werke: Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Der Mann mit der eisernen Maske u.a.

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Schauspieler:

Julia Roberts - Katherine Jackson
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Filme: Die Akte - Die Braut, die sich nicht traut - Entscheidung aus Liebe - Erin Brockovich - Der Feind in meinem Bett - Notting Hill - Pretty Woman u.v.m


Julia Stiles - Joan
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Filme: Gelegenheit macht Liebe; Bad Girl - Mord ist keine Lösung; Den Einen oder Keinen; Hamlet (2000); Save the last dance - u.v.m


Kirsten Dunst - Betty
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Filme: Absturz in der Wildnis; Belagerung von Ruby Ridge; Des Teufels Rechnung; Girls United; Gnadenlos Schön; Interview mit einem Vampir u.v.m.


Ginnifer Goodwin
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Filme: Mona Lisas Lächeln


Maggie Gyllenhaal
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Filme: Donny Darko; Secretary; Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind

Dominic West
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28 Tage; Diana & ich, Rock Star; Dunkle Tage in St. Petersburg u.v.m


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3. MEINUNG ZUM FILM
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Ich hatte mir ziemlich von dem Film erwartet. Und obwohl ich durch einige Kritiken schon vorgewarnt war, dass der Film Mona Lisas Lächeln nicht so toll sein soll, habe ich mit mehr gerechnet. Oft gefallen mir auch Filme, die von offiziellen Kritikern zerrissen werden. Daher mache ich mir daraus auch relativ wenig. Jeder hat nun einmal auch seinen eigenen Geschmack. Dennoch muss ich sagen, im Nachhinein hätte ich hier doch auf die bekannten nicht so positiven Kritiken hören sollen.

Mona Lisas Lächeln ist meiner Ansicht nach ein Film, aus dem man sehr viel hätte machen können. Aber der Film selbst schafft es nicht, wenigstens halb so viel Atmosphäre und Interesse zu wecken, wie beispielsweise \"Der Club der Toten Dichter\". Mit diesem Film wird der Mona Lisas Lächeln sehr oft verglichen und auch angepriesen. Er soll sozusagen die weibliche Variante des bekannteren Filmes bezeichnet. Theoretisch haben diejenigen auch Recht. Denn auch hier geht es um ein Internat und strenge Regeln. Und auch hier geht es um einen Lehrer, der eben etwas anders und moderner versucht, junge Menschen zum Selbstdenken zu bewegen und das Verhalten zu ändern.

Ich selbst halte Julia Roberts hier auch für die verkehrte Besetzung der Rolle. So viel heulerei bzw. Heulansätze habe ich lange nicht mehr in einem Film gesehen. Leider spielt Julia Roberts sehr gerne solche Frauentypen, die den Beschützerinstinkt hervorrufen. Und hier paßt meiner Ansicht nach so eine Art nicht. In fast allen Szenen hat man den Eindruck \"Vorsicht, gleich fängt sie an zu heulen\". Traurig und von ihren eigenen Problemen getrieben, so stellt Julia Roberts diese mir unbekannte Frau dar. Ich kann nur hoffen, dass die Lehrerin nicht in Wirklichkeit so war, wie sie hier dargestellt wird.

Zweimal habe ich mir diesen Film jetzt angesehen, in der Hoffnung beim ersten Mal etwas Wesentliches verpaßt zu haben. Aber auch beim Zweiten Mal war der Eindruck nicht besser. Im Gegenteil, ich bin noch auf viel mehr Details aufmerksam geworden, die mich störten und meiner Ansicht nach nicht paßten.

Der Film ist ein einzige Trauerspiel. Die Mädchen scheinen mehr Courage als diese Lehrerin zu haben, die wohl in Wirklichkeit diejenige war, die versuchte Änderungen durchzubringen. Klar wird das hier auch im Film vermittelt. Aber man verzettelt sich mehr in den Liebesgeschichten bzw. den Beziehungsproblemen der Lehrerin mit ihrem anfänglichen Freund und späteren Geliebten.

Obwohl mich gerade der Charakter und Einsatz dieser engagierten Lehrerin interessierte, führte die Art und Weise des Filmes bei mir dazu, dass ich den Mädchen, selbst denen die nur auf die Ehe aus waren, mehr Interesse widmete als dieser Jammer-Lehrerin. Denn viel mehr als eine jammernde und halb verzweifelte Person wird hier im Film leider nicht präsentiert.

Insbesondere fand ich die Persönlichkeit der Studentin Betty interessant, die nicht halb so dumm ist, wie sie einem anfänglich erscheint. Sie hat eben ihre eigenen Vorstellungen. Und auch als sie merkt, dass sie damit nicht glücklich wird, geht sie erst einmal ihren Weg weiter, legt aber ihrer Lehrerin und anderen scheinbar glücklicheren Mädchen mehr und mehr Steine in den Weg. Sie muss sich im Film dem Willen ihrer Mutter unterordnen und tut so, als sei sie mit ihrer Rolle als Haus-Heimchen glücklich. Aber schnell merkt man, dass das nur Show ist und sie sich doch mehr für Aspekte interessiert, die die neue Lehrerin ihr zeigt, als sie tut. Ihre Persönlichkeit hat mir am besten gefallen.

Ebenso gefiel mir die Persönlichkeit der Schülerin, die das Verhältnis mit ihrem Lehrer hat. Sie ist eines der Mädchen, dass von dem hier gezeigten brave-Mädchen-Standard abweicht. Sie zeigt sehr schnell Interesse für die ungewöhnlichen Thesen ihrer Lehrerin. Ja, es ist hier neu, dass eine Frau nicht nur gute Noten in einer Schule macht, um später ihrem Manne noch besser dienen ups unterstützen zu können.

Sehr gut fand ich auch, so viel über diese damaligen Erziehungsmethoden zu erfahren. Einiges kommt mir so fremdartig vor, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass die Erziehung von Frauen auf einem angesehenen Internat so war. Hier lernt man, wie man zu reagieren hat, wenn der Mann Karrieremöglichkeiten hat. \"Die Note, auf die es ankommt, ist die, die er (der Ehemann) Ihnen gibt, nicht ich\" So eine Aussage einer typisch konservativen Lehrerin dieser Zeit - wenn man dem Film glauben kann. Der Benimmunterricht ist wohl wichtiger als andere Unterrichtfächer, diesen Eindruck bekommt man jeden Fall beim Ansehen von Mona Lisas Lächeln.

Es gibt durchaus einige Filmszenen, die mir sehr gut gefallen. Meistens sind es die wenigen Stellen, in denen ich nicht glaubte, Julia Roberts fängt gleich an zu heulen. Es wwaren Stellen, in denen etwas von dem heraus kam, was den Film eigentlich ausmachen sollte. Es sind Szenen, in denen ich den Film glaubhaft finde und wo man etwas Charakter der Lehrerin bemerkt. Denn ich denke, es gehört viel Mut und Charakter dazu, in einer solchen Zeit zu versuchen, etwas anderes zu vermitteln, als es üblich war.

Schön und gut finde ich bei Mona Lisas Lächeln auch die gute Aufbereitung hinsichtlich Kleidung und Auftreten der Menschen. Die 50er Jahre werden sehr gut dargestellt, so wie ich sie auch aus Beschreibungen her kenne. Ein Ohrenschmaus war auch die Musik. Zu der Zeit gab es doch sehr viele melodiöse Songs und solche Lieder werden hier auch als Hintergrundmusik oder eben passend in den Filmszenen gespielt. Die Musik gefällt mir so gut, dass ich mir gerne vielleicht auch die Filmmusik auf CD holen werde.

Insgesamt finde ich es sehr schade, dass der Film trotz allem eher langweilig und etwas unübersichtlich wirkt. Das Hauptanliegen, eine besondere Lehrerin zu zeigen, die den Schülerinnen eine andere Lebensweise vermittelt, kommt meiner Ansicht nach hier kaum heraus und so ist der Film leider eher mittelmaß. Natürlich wird in einer Schlußszene so getan, als ob alles plötzlich doch Wirkung auf die Schülerinnen hat, aber es ist ein fast unglaublicher Sprung zum vorherigen Verhalten der jungen Frauen. Es passt hier nicht so richtig.

Auch wenn so mancher Leser meines Beitrages jetzt auflacht, am besten gefielen mir die Schlußszenen nach dem eigentlichen Ende. Denn da bekam man einige sehr extreme Frauendarstellungen in Form der Werbung der damaligen Zeit präsentiert. Das wirkte direkter und ironischer als der Film selbst. Eine Frau die lächelt, weil das größte Glück ein neuer Hover-Staubsauger ist und ähnliche Szenen werden hier gezeigt. Frauen scheinen damals immer glücklich gelächelt zu haben, jedenfalls in der Werbung. Auf alle Fälle sind diese Darstellungen schon ziemlich extrem. Besonders dadurch, dass sie die Rolle der Frau als Ehefrau und Hüterin von Küche und Heim auf extreme Weise darstellen.


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4. MEINUNG ZUR DVD ALLGEMEIN
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Die DVD gefällt mir sehr gut. Das Menü ist sehr schön animiert und alles wirkt so, wie ich es von einer modernen neueren DVD erwarte. Sämtliche Menüpunkte sind gut lesbar und somit auch einfach auswählbar.

Die Sprachen Deutsch und Englisch halte ich persönlich für ausreichend. Selbst Englisch wähle ich persönlich nur sehr selten. Beide Sprachen werden in Dolby Digital 5.1 angeboten. Andere Tonspuren werden nicht angeboten. An Untertiteln gibt es Deutsch, Englisch und Türkisch. Auch das ist meiner Ansicht nach vollkommen ausreichend. Jedenfalls für meine Ansprüche.

Obwohl es sich um eine Verleih-DVD handelt, werden einige Extras geboten, auf die ich später noch zu sprechen komme.


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5. MEINUNG ZU BILD UND TON
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Die Bildqualität hat mir sehr gut gefallen. Teilweise überwogen mal Rottöne, aber das kann auch im Sinn des Machers gewesen sein und muss nichts mit der DVD-Bildqualität zu tun haben. Oft verändert man in älteren Filmen die Farben auf ähnliche Art. Meistens sind die Farben aber realistisch. Wie von einem neueren Film zu erwarten ist, gibt es keinerlei Störungen im Film.

Auch der Ton hat mir hier sehr gut gefallen. Zwar ist das Dolby Digital nicht immer hundertprozentig bemerkbar, aber generell hat man sich hier doch viel Mühe gegeben, für einen insgesamt guten Surround-Ton zu sorgen. Das macht sich besonders bei den musikalischen Einlagen bemerkbar.

Ton und Bild bewerte ich somit als gut bis sehr gut. In dieser Art Film sind Dolby-Surround-Effekte für mich auch nicht ganz so wichtig wie bei einem guten Action-Film oder einen Science Fiction.


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6. MEINUNG ZU DEN EXTRAS
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Die DVD Mona Lisas Lächeln bietet in dem Punkt Zusätzliche Filminformationen einige interessante Extras, auf die ich jetzt eingehen werde:

1. Fildokumentationen
1.1 Kunsterziehung
1.2 College damals und heute
1.3 Die Rolle der Frau 1953

Obwohl die drei Dokumentationen als interessant anzusehen sind, empfinde ich es als äußerst störend, dass man alles nur auf Englisch erzählt bekommt. Eine deutsche Untertitelfunktion fehlt vollkommen. Schön finde ich insbesondere die älteren Originalszenen aus der Zeit, die man im zweiten und auch im dritten Dokumentationsteil zu sehen bekommt.

2. Elton John (Musikvideo)

Das Video, aber insbesondere die gute Musik von Elton John, haben mir äußerst gut gefallen. Ich mag gut gemachte Musikvideos. Aber ich bin auch ein Fan von Elton John.

3. Filmografien

Auf einfachste Art - aber wenigstens noch mit einem Bild werden zu den Schauspielern und dem Regisseur auf Tafeln Informationen geboten.

4. Trailer
4.1 Mona Lisas Lächeln
4.2 Die Hochzeit meines besten Freundes
4.3 Seite an Seite

Obwohl alle drei Filme auch in Deutschland im Kino bzw. auf DVD herauskamen, ist der Treiler zur Hochzeit meines besten Freundes nur in Englisch. Wer Trailer mag wird wohl dennoch seinen Spaß an den drei Trailern haben. Ich bin nicht so für diese Art von Film und könnte gut auf dieses Extra verzichten. Zudem sind wohl alle drei Trailer eine Hommage an Julia Roberts, die nicht zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehört.


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7. DATEN
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Titel: Mona Lisas Lächeln
Darsteller: Julia Roberts, Kirsten Dunst
Regie: Mike Newell
Musik: Rachel Portman
Format: Dolby, Surround Sound

Studio: Columbia Tristar Home Video

Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) Englisch (Dolby Digital 5.1)

Bildformat: 1.85:1
DVD Erscheinungstermin Kaufversion: 20. Juli 2004
Produktion: 2003
Laufzeit: 114 Minuten

DVD Features:
Filmdokumentationen
Filmografien: Regisseur, Besetzung, Autor
Musik-Video
Verschiedene Trailer

FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Preis: 19,99 Euro bei Amazon

*Die Kaufversion soll zusätzlich noch die Französische Sprache in Dolby Digital 5.1 beinhalten


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8. FAZIT
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Mona Lisas Lächeln ist ein Film, der mich persönlich ziemlich enttäuscht hat. Ich bin zwar froh, ihn gesehen zu haben, aber er hat nicht die Wirkung bzw. Ausstrahlung, die ich hier erwartet bzw. erhofft hatte. Von mir gibt es daher auch nur eine durchschnittliche Bewertung für diesen Film.


Liebe Grüße - Miara

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Nina1805

    03.12.2005, 14:03 Uhr von Nina1805
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg, Nina.