Monument Valley Testbericht

ab 33,20
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Erfahrungsbericht von mawirtz

Come to Marlboro Country!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wer kennt nicht die Szenen in den Westernfilmen oder die Bilder aus der Marlboro Werbung? Wie keine andere Landschaft ist das Monument Valley ein Inbegriff für grenzenlose Freiheit, Wild- West- Feeling und die Schönheit der Halbwüste. Grund genug Euch mal den geographischen Blickwinkel dieser Attraktion ein wenig näher zu bringen.

Das Monument Valley liegt im Gebiet der Navaho - Reservation und wird von den Indianern in Form eines Tribal Park eigenständig verwaltet. Die notwendigen Mittel zur Unterhaltung des Parks kommen aus dem Tourismus. Wie in den staatlichen Parks gibt es auch hier neben den Einnahmen durch Eintrittsgelder ein gut bestücktes Visitor Center, in dem man außer Fachliteratur auch Souvenirs in großer Auswahl und für jeden Geschmack erwerben kann. Neben diesen festen Arbeitsplätzen ergibt sich für viele Navahos die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt selbständig durch geführte Rundfahrten durch das Monument Valley, als Fotomodelle („one shot one Dollar\") oder den Verkauf von authentischem Silberschmuck zu bestreiten. In diesen Fällen bestimmt die Nachfrage das Angebot.

Geologie:
Die Cutler - Formation entstand zur Zeit des Perm vor etwa 160 Millionen Jahren aus Material, welches in den frühen Rocky Mountains abgetragen und hier sedimentiert wurde. Im unteren Bereich befinden sich leicht erodierbare Schluffsteine mit eingeschalteten Sandsteinbänken; darüber liegt eine dicke Sandsteinbank (De Chelly- Sandstein), welcher der Hauptstufenbildner des Monument Valley ist. Darüber lagern eine weitere, dünnere Bank aus Moenkopi- Sandstein sowie eine harte Konglomeratschicht (Shinarump- Konglomerat).

Geomorphologie / Wie entstehen solche Formen?
Beim Monument Valley handelt es sich um eine stark ausgeräumte Mesa- Landschaft.
Die sukzessiven Stadien des erosiven Formenschatzes einer dicken, morphologisch harten Sandsteinschicht sind hier sichtbar.
Der De Chelly- Sandstein wurde durch die Zusammenstauchung des Colorado- Plateaus während der laramidischen Orogenese leicht aufgewölbt. Dadurch entstanden Risse, an denen sich vor allem in dem höher aufgewölbten Bereich erste Einschnitte in das Gelände bildeten. Im Laufe der Zeit wurde der Sandstein durch die Erosion durchschnitten, und es bildeten sich die Monuments. Durch die Tieferlegung der Erosionsbasis erweitern und vertiefen sich die Lücken; der Sandstein wird von den korrespondierenden Cliffs, die weiter zurückerodieren, abgetrennt, wobei die unterliegende morphologisch weichere Schicht angeschnitten wird. Bei fortschreitender Erosion, die nun im weicheren Gestein stattfindet, wird der De Chelly- Sandstein unterschnitten und bricht senkrecht entlang von Fugen nach. Es bilden sich die für das Monument Valley typischen buttes, die von verschiedenen Generationen von Pedimenten umgeben sind. Das abgetragene Material wird im Laufe der Zeit bei den für die Region typischen starken episodischen Niederschlägen ausgeräumt.

aktuelle Geomorphodynamik:
An manchen Stellen bilden sich aufgrund der Degradation der Vegetation Dünen. Ursache hierfür war in früheren Jahren die Überweidung des Gebietes durch Schafherden der Navaho- Indianer. Da die Weidewirtschaft mittlerweile für die Bevölkerung nicht mehr lukrativ ist, fällt dieser Faktor weg. Heute wird durch Touristen- Trampelpfade, Reit- und Fahrwege die Pflanzendecke geschädigt und so die Dünenbildung induziert, wenn auch in geringerem Maße.


Go To Monument Valley:
Nachdem man den Eintritt gelöhnt hat, kann man sich mit dem eigenen Mietwagen oder einem Fremdenführer auf die 17 Meilen lange Rundpiste durch das Monument Valley machen. Laßt Euch nicht durch die großen Löcher im ersten Abschnitt der Piste abschrecken (in der Regel ist man in den USA eh nicht mit dem eigenen PKW unterwegs, sondern mit dem Mietwagen, also was soll´s ), wir sind da mit den Kleinbussen auch durchgekommen und später wird die Strecke beser. Man kommt auf der Piste an allen schönen Ecken des Valleys vorbei, und findet an jedem Haltepunkt ausreichend Informationstafeln zur weiteren Bildung und für den AHA- Effekt mit mehreren Ausrufezeichen. Viele Szenen werden Euch bekannt vorkommen, John Ford hat hier seine Western gedreht. Und das Marlboro- Monument heisst in Wirklichkeit Elephant Butte. Sieht doch auch aus wie ein Elefant und nicht wie ein Aschenbecher...
Die schönsten Farben gibt es spätnachmittags ab 17 Uhr bis zum Sonnenuntergang, den man aufgrund seiner intensiven Lichteffekte auf gar keinen Fall verpassen sollte. Wenn mich einer fragt, was ist Rot, dann antworte ich: „Der Sonnenuntergang im Monument Valley!!!\", wobei ich weniger den Himmel meine als die Felsen.

Zur Übernachtung empfehle ich den Mitten View Campground direkt am Monument Valley. Der ist zwar ziemlich einfach in der Ausstattung, aber man hat einen wunderbaren Blick in das Tal hinein. Obwohl ich mein Zelt aufgebaut hatte, habe ich die Nacht unter freiem Himmel auf einem Fels direkt an der Kante zum Valley gepennt, und der Anblick bei Nacht, wenn sich die Monuments schwarz gegen den sternenübersäten Himmel abzeichnen, ganz abgesehen vom Sonnenaufgang am nächsten Morgen, bleibt auf jeden Fall länger im Gedächtnis haften als die Mückenstiche. Wer darauf verzichten will, dem sei die Gouldings Lodge als einziges Hotel in der Nähe des Monument Valley erwähnt, oder aber man muss den Tag im MV ohne dortige Übernachtung planen, was aufgrund der Entfernungen ganz schön stressig ist. Und dann würde man ja auch den Sonnenuntergang verpassen...

Fazit:
Wer eine Reise in den Südwesten der USA macht sollte auf jeden Fall einen Abstecher ins Monument Valley einplanen, möglichst mit einer Übernachtung wegen des Sonnenuntergangs... Unvergessliche Momente, von denen man den Rest seines Lebens zehren kann!!!

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