Motorola MPx200 Testbericht

Im März habe ich meine Überstunden ausbezahlt bekommen und dachte mir, ich könnte mir davon ein neues Handy gönnen, denn ich wünschte mir schon länger eins, was einen MP3 Player hat, damit ich nicht immer ein zusätzliches Gerät mit rumschleppen muss.
Ich habe das MPX200 für 124 Euro bei Ebay ersteigert.

Infos:
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Gewicht (mit Akku) : 113 g
Maße (ohne Antenne):
Höhe (in Millimetern) :89
Breite (in Millimetern): 48
Tiefe (in Millimetern): 27

Lieferumfang:
Handy
Benutzerhandbuch
Ladegerät
Software-CD
USB Ladekabel
Ledertasche (passt leider nicht, ist zu klein geraten)

Aussehen:
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Das Gehäuse scheint recht hochwertig verarbeitet zu sein und schaut sehr elegant aus. Jedoch ist der schwarze Lack etwas empfindlich. Die Fingerabdrücke, die nach dem Gebrauch zum Vorschein treten, sind schon ziemlich störend, da ist man ständig am Wischen. Die Cover lassen sich nicht austauschen.
Im aufgeklappten Zustand liegt das Gerät sehr gut in der Hand. Der Verschluss rastet beim Öffnen und Schließen des Deckels hörbar ein.
Insgesamt ist das MPX200 sehr gut verarbeitet. Alle Anschlussöffnungen mit Ausnahme des USB/Netzanschlusses sind durch passende Abdeckungen verschlossen, die auch nach
mehrmaligen öffnen genau sitzen.
Auf der Vorderseite befindet sich das Außendisplay, an dem man sich über den Betriebszustand informieren kann. Links befinden sich ein Lautstärkeregler, die Infrarotschnittstelle und der silberfarbene Ein/Ausschalter. An der rechten Gehäuseseite findet man von oben nach unten eine Öse für ein Bändchen, den Kopfhöreranschluss und den SD/MMC Kartenslot. Der Anschluss für das Netzteil befindet sich an der Bodenseite.
Nur am Akkudeckel sollte der Hersteller ein wenig nachbessern. Er wirkt ein wenig labil und ist nicht kratzfest.

Handhabung:
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Das Handy ist mit wenigen kurzen Handgriffen betriebsbereit. Der Akkudeckel lässt sich einfach öffnen und schließen, obwohl er etwas labil scheint. Ebenso das Einlegen der SIM-Karte ist unkompliziert.

Die Antenne ist bei dem Handy integriert, was ich gut finde, weil sie eigentlich so gut wie gar nicht auffällt.
Sowohl das Ladekabel, als auch das Datenkabel lassen sich problemlos an das Gerät anstecken und wieder entfernen. Gleiches gilt für die Speicherkarte.

Ich habe mir bereits eine Speicherkarte von 1 Gigabyte zugelegt, worauf Unmengen an Platz ist für MP3, Texte, Bilder etc.

Das Handy erinnert ziemlich an Windows. Das Windows auf dem Motorola Handy allerdings weicht schon ein bisschen ab und selbst, obwohl ich Windows auf dem PC gewohnt bin, habe ich oft nach Erklärungen gesucht, die ich dann zumindest im Handbuch gefunden habe.
Einige Details über weitere Möglichkeiten sind mir beim Blick ins Handbuch aufgefallen: z.B. die Möglichkeit, den Freunden und Bekannten im Telefonbuch die eigene Rufnummer anzuzeigen, bei der Wahl "unbekannter" Teilnehmer aber "anonym" aufzutreten.
Das Windows-System läuft verhältnismäßig flott und bei normaler Anwendung auch stabil.

Im Hauptbildschirm sieht man oben eine Symbol-Leiste mit den zuletzt aufgerufenen Programmen, darunter zeigt das Gerät im Überblick neue Nachrichten, anstehende Termine und das aktive Profil. Zwei "Softkeys" mit wechselnder Bedeutung sind für das Bewegen in den Menüs zuständig, und eine Taste, die mit einem Häuschen bedruckt ist, führt zurück zum Startbildschirm.

Das MPX 200 hat eine ausgezeichnete Sprachqualität. Es sind selbst bei schwachem Empfang kaum ein Rauschen oder andere Nebengeräusche hörbar.

Die Hörerlautstärke ist angemessen und kann auch während des Gespräches bequem angepasst werden. Die Lautstärke reicht ebenfalls aus, um das Telefon auf den Tisch zu legen und frei zu sprechen. Allerdings ist die integrierte Freisprechfunktion nicht der Hammer. Echos und Nebengeräusche sind sehr störend.

Im Durchschnitt hält der Akku (850 mAh) im Betrieb 1,5 Stunden, was eindeutig zu wenig ist. Ich habe mir bereits ein Power Akku besorgt, welches wesentlich länger hält.
Statt 110 Stunden Standby-Zeit, wie der Hersteller verspricht, gibt es nur ca. 70 Stunden. Ebenso stimmen die Angaben zur Gesprächszeit nicht. Diese wird vom Hersteller mit 3,4 Stunden angegeben, und ich erreiche höchstens zwei Stunden.

Das große Hauptdisplay (176x220) verfügt über verfügt 65535 Farben. Das Außendisplay dagegen ist klein, schlicht und etwas unübersichtlich.
Die Leuchtkraft und die Schärfe vom Hauptdisplay sind einwandtfrei.
Sogar, wenn die Sonne blendet oder die Umgebung dunkel ist, kann ich alles super lesen. Die Beleuchtung ist gut und kann mir z.B. auch helfen, im Dunkeln mein Türschloss zu finden.

Zur Akku-Schonung gibt es einen Stromsparmodus, welcher nach selbst eingestellter Dauer die Beleuchtung erlöschen lässt. Wenn es sich abgeschaltet hat, lässt sich nichts mehr auf dem Hauptdisplay lesen.

Das Wählen einer Telefonnummer geschieht bequem aus den Kontakten heraus oder auch ganz einfach manuell über die Tastatur. Die Anzeige im Hauptdisplay ist angenehm groß. Selbst bei einer langen Nummer ist die verkleinerte Anzeige sehr gut lesbar. Ebenfalls vorhanden sind ein Kurzwahlspeicher und eine gut funktionierende integrierte Sprachsteuerung.

Das Versenden von SMS Nachrichten ist etwas umständlich, was einerseits an der mangelnden Texterkennung liegt, andererseits an der gewöhnungsbedürftigen Menüführung.

Richtig Spaß macht der Datenaustausch per Datenkabel und der Software ActiveSync. Hiermit lassen sich nicht nur alle Daten von MS Outlook synchronisieren, sondern von zahlreichen anderen Anwendungen.

Das Telefon- und Adressbuch des MPX200 basieren auf MS Outlook. Einem Namen können verschiedene Telefon-, Fax- und Datennummern zugeordnet werden. Standard sind vier Rufnummern, E-Mail, Webseite, Messenger, Adresse und Foto. Die Kontakte können Kategorien zugeordnet werden. Damit lassen sich Anrufergruppen und Filterregeln erstellen.

Startet man den Kalender, werden die aktuellen Tagestermine angezeigt. Hat man hier einen Termin erstellt, erscheint dieser samt Uhrzeit auch auf dem Desktop.
Neben den Erinnerungsfunktionen, ist auch ein Alarm vorhanden. Dieser funktioniert auch bei ausgeschaltetem Gerät. Die Funktionen des Alarms sind allerdings rückständig.
Ein einfacher Taschenrechner ist vorhanden, weitere Zeitfunktionen wie Stopp-Uhr und Weltzeit aber nicht.

Zum Unterhaltungsprogramm des MPx200 gehört der Windows Media Player, mit dem man Musik hören und Videos ansehen kann, wobei die Videos nur beschränkt, wegen der Größe des Displays und vor allem der Akkulaufzeit.
Ein Headset liefert Motorola leider nicht mit.
Der Media-Player spielt in ausreichender Qualität MP3 und WMV-Dateien ab. Man kann die Musik auch ohne Kopfhörer hören, allerdings treten da manchmal Störungen auf.
Mit Kopfhörer ist der Klang ganz o.k., aber nicht so gut wie bei anderen tragbaren MP3- Playern.

Das Überspielen der Files vom PC per beiliegendem USB-Kabel klappt übrigens einwandtfrei - das gilt ebenso für Fotos.
Unter dem Zubehör befindet sich leider nur ein einziges Spiel, das altbekannte Solitär. Wer auf Java-Spiele zurückgreifen möchte, muss zunächst Java installieren, was ich bisher noch nicht hinbekommen habe.

Fazit: Das Motorola MPX200 schaut gut aus und liegt gut in der Hand. Dass es keine Kamera hat, stört mich überhaupt nicht. Bei Bedarf unterstützt das System auch eine externe Kamera. Das größte Manko ist sicherlich der schwache Akku. Dem habe ich ja bereits durch den Kauf eines Power Akkus abgeholfen.
Sehr gut ist auch die Möglichkeit, eine Speicherkarte zu erwerben (so wie ich), um genügend Platz für MP3 und Bilder etc. zu haben. Das Handy wirkt von außen etwas klobig, und die schwarze, glatte Oberfläche zeigt jeden Fingerabdruck. Auch negativ ist, dass man typische Handyfunktionen wie SMS erstmal im Menü suchen gehen muss. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden und habe mich an die Handhabung gewöhnt. Ich werde es sicher noch eine ganze Weile behalten.