Motorola V66i Testbericht

Endlich halte ich es in den Händen, endlich ist es soweit. Das Motorola V66i, den Nachfolger vom V66. Mal sehen, was es kann, was es bietet, wie es mir den Alltag versüssen kann.

Erwartungsfroh öffne ich den Karton und finde, wohl sortiert und gut verpackt mein neues Handy, gerade so groß wie eine Zigarettenschachtel, in Jade Silver. Pearl White mit dem babyrosa Deckclip und Pearl Blue in babyblau war nicht ganz so meine Sache. Daneben liegt auch gleich der Ersatzclip in uni-grau, falls ich mir die sanften Wellen des Musters einmal leid gesehen habe.

Ein Ladegerät, welches für NOKIA-Verhältnisse sehr groß daherkommt, ist ebenfalls dabei. Eine ausführliche deutsche Bedienungsanleitung mit sage und schreibe 223 Seiten Inhalt. Da kommt was auf mich zu!

Also begebe ich mich gespannt auf Erkundungstour durch die Software meines neuen Handys.

Beim Einschalten kommt der „Schock“. Da zeigt sich nämlich prompt „Willkommen bei T-Mobile“! Dabei war ich doch bei Vodafone. Hm, Handy wieder ausgeschaltet und schon las ich „Auf Wiedersehen bei T-Mobile“. Dass die Telekom so nett sein kann, war mir neu. Auf jeden Fall bin ich wieder in den D2-Shop und habe nach einem ungebrauchten Handy gefragt, das schien mir doch nicht richtig zu sein. Irrtum, die Software gibt T-Mobile vor, beeinträchtigt jedoch nicht die Funktionen für D2. Nur die Begrüssungstexte und Verabschiedung würden unveränderbar auf T-Mobile lauten. Also zuckelte ich wieder heim, und ging die Funktionen durch.

** Was kann es? **

~~ Nachrichten und Chat ~~

Zwei SMS-Funktionen beherrscht das Motorola V66i. Einmal die normale SMS, auch mit automatischer Worterkennung (iTAP Software) und EasySMS. Hier kann man Vorlagen anlegen, die man im Bedarfsfall einfach versendet. Als unpünktlicher Mensch, habe ich hier „Komme 10 Minuten später“ gespeichert und muß dann nur, wenn ich mal wieder klüngelig war, auf „senden“ drücken. Eine feine Sache.

In jede SMS kann man Bilder, Animationen oder auch Sounds hinzufügen. Jedoch streikt das Handy, wenn man mehr als fünf Dinge einbauen möchte. Da schreibt man besser eine Email. ;-) 10 Bilder sind vorgegeben, aber auch das herunterladen aus dem Netz stellt kein Problem dar. Logo, Klingeltöne, alles kann empfangen werden.

WAP-Nachrichten können im Micro-Browser empfangen und bearbeitet werden. Für Börsenkurzinteressierte steht ebenfalls Cell-Broadcast zur Verfügung. Immer und allzeit informiert.

Textnachrichten können mit diesem Handy zu anderen Teilnehmern, deren Dienst diese Funktion ebenfalls unterstützt, in Echtzeit ausgetauscht werden. Einfach unter „Chat“ einen Chatroom öffnen und los geht’s.

~~ Telefonbuch ~~

Das gefällt mir bei diesem Handy besonders gut. Wenn man direkt im Handy speichert, kann man den Nummern einzelnen Typen zuordnen, wie z.B. ein kleines Häuschen für die Festnetznummer eines Freundes oder einen kleinen Schreibtisch für die geschäftliche Nummer. So entfallen die Abkürzungen, wie z..B. Frank Müller mob.“, „Frank Müller Fest“, „Frank Müller geschäftl“. Man speichert einfach „Frank Müller“ und fertig ist die Laube.

Den einzelnen Nummern kann man auch separate Klingeltöne und Lautstärken zuordnen, so dass man sofort hört, wer gerade stört.

Ein Kurzwahlverzeichnis erleichtert die schnelle Wahl einer oft gewählten Nummer. Die Sprachwahl macht das Ganze noch einfacher.

~~ Klingeltöne, Lautstärken und sonst. Signalisierung ~~

Das Motorola V66i kennt leider nicht die bei z.B: NOKIA üblichen Profile. Man stellt jedesmal neu die Lautstärke neu ein. Hier utnerscheidet man nur fünf unterschiedliche Signalisierung wie: laut, leise, kein Rufton, Vibration, Rufton und Vibrieren. Das war es. Leider ein bisschen arg mager.

Komponisten sind hier richtig, da man Signaltöne selbst komponieren kann. Die Bedienungsanleitung ist an dieser Stelle sehr hilfreich, da die einzelnen Tastenbelegungen mit den dazugehörigen Noten erklärt sind.

~~ Zusatzfunktionen, Zubehör ~~

Ja, ein GPRS Zeitmesser und Datenzähler ist vorhanden. ;-)

Hier handelt es sich um ein Triband-Handy, die Umstellung auf andere Netze, wie z.B. Amerika ist einfach und schnell zu bewerkstelligen.

Der Freisprechen im Auto-kein Problem.
Aufzeichnen von Gesprächen mitunter sehr hilfreich ;-)

** Menüführung **

Jetzt müssen wir ja man langsam zu den Nachteilen kommen. Diese Lobhudelei.
Die Software bedient sich zahlreicher Untermenüs, in denen man sehr schlecht den Überblick behält und auch mit logischem Denken nicht weiterkommt. Also z.B. die Weckfunktion, die ist das beste Beispiel. Es geht los mit dem Klick auf „Hauptmenü“. Dann „Einstellungen/sonstige Einstellungen/Tools/Termine/Wecker“ Dann erst ist man am Ziel. Der eingeschaltete Wecker wird übrigens leider auch nicht im Display angezeigt.

** Fazit **

Leider hat das Motorola V66i eine sehr kleine Tastatur, zwar kann man das Display vergrössern (zoomen) aber das hilft bei den Tasten ja auch nicht weiter. Für reine SMS Schreiber kann ich hier also nur abraten. Für Telefonierer ist das Motorola V66i mit Sicherheit eine schlichte, vor allem elegante, Lösung. Doch alle anderen, die tatsächlich die zahlreichen Funktionen aktiv nutzen möchten, sollten zu einem anderen Anbieter wechseln.

Das Design wird beeinträchtigt durch die hochstehende kleine Antenne, somit ist hier eigentlich nichts 100%ig. Die Tasten zu klein, die Menüführung nicht selbsterklärend, das Design hinkt. Mit Vertrag kostet dieses Handy 77 Euro. Ohne Vertrag direkt bei Vodafone 398 Euro. T-Mobile hat jedoch gerade eine Aktion mit dem Angebot von 1 Euro (!). Dennoch, zu teuer.
Alles in allem würde ich es nicht noch einmal kaufen, für die Funktionen vergebe ich jedoch noch 3 Sterne. Schade eigentlich.