Mozilla Firebird Testbericht

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Erfahrungsbericht von MOFFt

ULTIMATIVER BROWSERTEST - WHEN BIRD MEETS FIRE

Pro:

sehr schlanker Browser im Grundpaket, der je nach den eigenen Bedürfnissen enorm erweiter werden kann, schnell, gratis, für Linux/Windows/Mac, sehr auf Sicherheit und perfekter Anwendung sowie Anpassbarkeit bedacht, Extensions

Kontra:

noch im Aufbau?

Empfehlung:

Ja

aus der Reihe meines mittlerweile schon sehr umfangreichen Browsertestes darf ich Dir einen weiteren, sehr interessanten und relativ jungen Browser feststellen ... Firebird!



=ALLGEMEIN===

Sicherlich haben schon einige mitbekommen, dass mein Lieblingsbrowser schon seit längerem der Opera (sowohl unter Linux wie auch unter Windows) ist, doch dieser kleine Feuervogel ist drauf und dran mit Opera gleichzuziehen, oder ihm sogar den ersten Rang abzunehmen ... und das in naher Zukunft.
Doch der Reihe nach ...

Nur um kurz den Begriff Browser anzuschneiden ... ein Browser ist ein Programm, mit dem man die Weiten des Internets durchsurft. Sicherlich kennt jeder von Euch den Internet Explorer aus Microsoftschem Hause. Nicht nur weil ich (privat) Linux verwende (wo der IE nicht verfügbar ist), sondern auch aus zahlreichen anderen Gründen (Security Bugs, Zwangsregistrierungen, Vorgangsweise von Microsoft, Monopolstellung, ...) lehne ich die Verwendung von IE ab und verwende statt dessen sowohl unter Linux wie auch unter Windows Alternativen, von denen es zahlreiche gibt.

Gab es früher eigentlich nur den Netscape 4.x neben IE, sind bis heute eine ganze Palette an hervorragenden Browsern dazugekommen wie Opera, Netscape, Konqueror, Galeon, Lynx, Mozilla und der Firebird, von dem dieser Bericht handelt.



=FIREBIRD===

Firebird kommt aus der Mozilla Ecke (wenn man so sagen darf, einem Sproß von Netscape). Während Netscape leider die Entwicklung und den Kampf gegen IE verloren hat und in Zukunft die Weiterentwicklung sehr in den Sternen steht bzw. fraglich ist, hat ein Mozilla-Entwicklungsteam den Mozilla bis zur Version 1.4 vorangetrieben. Dieser steht heute auf mozilla.org gratis zur Verfügung unter Windows, Linux, Mac, komplett bepackt mit Mail- und Chatclient, Adressbuch und sogar gutem HTML-Editor.
Dies ist der aktuelle Stand ... die Zukunft wird wohl Mozilla Firebird, der auch gleich unterhalb von Mozilla auf deren site aufgelistet ist.
Bereits vor einiger Zeit hat sich vom mittlerweile doch sehr umfangreichen Mozilla ein Zweig abgeleitet - Phönix, grob gesagt ein abgespeckter, schneller Mozilla ... nach diversen Konflikten mit Namensverletzungen wurde Phönix mit der Version 0.6 in Firebird umbenannt.

Laut Mozilla-homepage muss ein Browser in Zukunft mehr können als nur Seiten schnell darzustellen, vielmehr muss er Deine Bewegung im Internet so weit es geht vereinfachen, damit man sich nicht mit dem Programm sondern den Seiten selbst beschäftigen kann.

Die Version 0.6 deutet auf einen Entwicklungsstand/version hin (im allgemeinen bekommt erst ein voll ausgereiftes Programm die Version 1.0 vom Programmierer), doch schon jetzt ist der Firebird 0.6 ein absolut ernst zu nehmender, anwendungsfreundlicher und -fertiger Browser den wir uns jetzt etwas näher betrachten.



=INSTALLATION===

Wie bereits gesagt gibts den Firebird, so wie den Mozilla, natürlich kostenlos (und sogar ohne Werbung wie es beim Opera der Fall ist). Unter www.mozilla.org findet man gleich auf der Hauptseite entsprechende Downloadlinks von Firebird.
Ein einziges gepacktes file gibts jeweils für Windows (6,7 Mb), Linux (9,3 Mb) und MacOS X (10,9 Mb) - woher die grossen Unterschiede kommen kann ich nicht sagen.
Im Vergleich zu den 15Mb vom Mozilla ist der Firebird deutlich schlanker.
Runtergeladen und entpackt an eine Position je nach Belieben - für Linux empfiehlt sich /usr/local/
Es ist bis dato kein Installationsmanager beigefügt, doch auch ohne geht es hervorragend und einfach, besser noch man hat alle installierten files in einem Ordner zusammen.
Im der jetztigen Entwicklungsphase wird noch empfohlen evtl. ältere eigene Einstellungen / Ordner zu löschen oder zumindest zu sichern.

Schon ist Mozillas Firebird startklar und wir fahren ihn gleich mal hoch.



=ANWENDUNG/EINDRUCK===

Auch beim Start ist Firebird angenehm schnell verfügbar und man betrachtet einen auf den ersten Blick sehr simpel wirkenden Browser. Mit Menüleiste, ein paar Icons, Surf- und Linkleiste wirkt er einfach und schlank, was auch der Sinn des abgespeckten Grundpaketes ist.
Schon damit kann man sehr gut surfen, doch wird man sich die ein oder andere Erweiterung (s.u.) genehmigen wollen.

Schon im Standardpaket sind eine Menge nützlicher Funktionen mit dabei, von denen IE-User teilweise nur träumen können...

Zb. das Tab-Browsing wo man wählen kann zwischen einem neuen Fenster pro Seite, oder vielen Seiten in einem Firebird-Fenster, aufgelistet nach sgn. Falter. Und das besonders komfortabel - ein SHIFT+Mausklick öffnet neues Fenster, ein STRG+Mausklick oder einfach nur Mittelklick öffnet die Seite in einem Tab.

Da wär das standardmässig eingebaute Pop-Up Blocken, dass zusätzliche Programme wie beim IE überflüssig machen. Natürlich können einzelne Seiten angegeben werden, wo Pop-Ups erwünscht und erlaubt sind.

Ähnlich sauber lassen sich Einstellungen über Java bzw. Java-Skripts durchführen, wobei ich selbst diese beiden per Standard immer ausschalte um die Sicherheit zu erhöhen. Selbst Bilder auf Websites können speziell behandelt werden (welche will man, welche nicht?)

Unter Privacy kann man persönliche Einstellungen durchführen über den Verlauf der besuchten Websites, Formulare mit abgespeicherten Eingaben (Name, email, Adresse, Daten die immer wiederkehren), auf eigenen Wunsch gespeicherte Passwörter (nicht empfehlenswert), Downloadmanager, Cookies und der Cache (Daten besuchter Seiten). Jeder einzelne Punkt kann natürlich auch wieder resetet werden.

Obwohl Firebird optisch ganz ok aussieht, kann man im Internet aus einer mittlerweile grossen Anzahl an Themen wählen.

Einstellungen über Fonts bzw. Darstellung sind selbstverständlich, ebenso wie Angaben zur Verbindung (direct, proxy, ...)

Shortcuts zu allen möglichen Befehlen und Funktionen sind natürlich mit von der Partie (können sogar selbst erstellt werden), und auch sgn. Quick Searches wie bei Opera können erstellt werden bzw. sind schon angelegt (damit man zb. mit g Suchbegriff gleich in google.com suchen kann) - gibt man nur einen Begriff in die URL-Leiste sucht firebird gleich in google und zeigt den ersten Treffer an.

Damit die Seite auch möglichst gut anzusehen ist, bietet Firebird soviel Platz wie möglich (und sieht deshalb auch so schlank aus) Laut homepage bietet Firebird 2 Prozent mehr Platz als Mozilla, 4 Prozent mehr als IE und sogar 10 Prozent mehr wie Opera ... und ich denke das stimmt! Den maximalen Platz erhält man im Vollbildmodus (F11)

Die Bookmarks sind als eigener Punkt zu verwalten bzw. anzuwenden.
Mit beliebigen Ordnern und Unterordnern bzw. Beschreibung findet man seine gewünschten Seiten schnell wieder und kann neue Bookmarks bequem hinzufügen. Ein exportieren seiner Bookmarks in ein sauberes, übersichtliches HTML-Format ist ebenfalls dabei ... für unterwegs!

Als wären das nicht schon genug Funktionen, stellt der zweite Teil (die Erweiterungen) sogar den grösseren Brocken dar.
Da gibt es zum einen die diversen Unterstützungen spezieller Seiten in Form von Plug-Ins (Java, Flash, uvm.), die überraschenderweise sehr gut funktionieren.
Weiters gibt es spezielle Firebird Erweiterungen die man sich unter http://www.texturizer.net/firebird/extensions.html zu Gemüte führen kann. Satte 84 Erweiterungen sind schon verfügbar die quer durch die Palette gehen - da gibt es Erweiterungen in Form von Filtern, Autoscrollern, Chat-Client, Kartenspielen, Navigationsbuttons oder spezielle Amazon-Erweiterungen. Ich hab mir hier natürlich gleich einmal die von Opera gewohnten Maus-Gesturen (schnelle Nativation durch spezielle Maus-Bewegungen/Kombinationen) per Mausklick auf einfachste Weise von der Seite hinzuinstalliert.



Ich denke in obiger, doch umfangreicher Beschreibung der Funktionen habe ich schon einiges an Eindruck eingepackt und ich glaube es vermittelt auch den Umfang von Firebird im Grundpaket bzw. die genialen Möglichkeiten der Erweiterung und Anpassung an seine eigenen Bedürfnisse.

Von der Firebird und dessen Anwendung bin ich schwer beeindruckt. Das Entwicklerteam geht hier einen meiner Meinung nach neuen, aber sehr vielversprechenden Weg. Sehr auf Sicherheit bedacht bietet Firebird ein schlankes Grundpaket, das man schon im Rohzustand super verwenden kann. Zusätzlich bieten sich einem schon fast unzählige Möglichkeiten der Anpassung und Erweiterung und ich denke das ist erst der Anfang.

Der Browser ist stabil (noch nicht einmal abgestürzt) und simpel anzuwenden. Die Seiten werden (wie schon bei Mozilla gewohnt) sauber und korrekt dargestellt. Die Bedienung ist momentan für mich noch etwas Umstellung (Gewöhnung von Shortcuts u.ä.), aber ich denke die hab ich schnell intus.



=ZUSAMMENFASSUNG===

Firebird, ehemals Phönix und somit Sproß von Mozilla geht gänzlich neue Wege. Ein schlanker, gut durchdachter, sicherheitsbedachter Browser als Grundpaket, der mit fast unzähligen Möglichkeiten und Erweiterungen beliebig seinen Bedürfnissen angepasst werden kann.
Stabilität ist soweit hervorragend (und das obwohl er mit Version 0.6 scheinbar noch in Entwicklungsstadium ist) und auch die Geschwindigkeit ist gut.

Den Mozilla hat Firebird bei mir bereits jetzt schon abgelöst und ist zurzeit noch Zweitbrowser neben Opera, doch denke ich hat er das Potential um demnächst auch mein Lieblingsbrowser zu werden.

Ich kann jedem nur raten sich Firebird mal zu Gemüte zu führen und das Bug-Monster IE mal auf Eis zu legen!

ps.
Firebird gibts nun auch schon in deutsch unter http://phoenix.stw.uni-duisburg.de/linux.php (Linux Variante), entsprechend auch win/solaris/mac ...



Dank fürs Lesen dieses langen Berichtes (ich denke ein solches tool verdient einen Bericht in dem Umfang) ... grüsse ... heute schon geMOFFt?

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