Erfahrungsbericht von Laura1984
Wer wird Milliardär?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Mal wieder ein Geständnis von meiner Seite: Ich mag Adam Sandler-Filme! Sicherlich, schauspielerisch ist der Mann ziemlich unbegabt und auch sein Humor ist sehr geschmacksabhängig, aber dennoch guckte ich seine Filme – die niemals die Stellung eines Klassikers erreichen werden und von den Kritikern immerzu zerrissen worden sind – in der Vergangenheit immer liebend gerne. Zwar sei man immer vor der deutschen Synchronisation gewarnt, aber auch hier wird das Talent der Zuständigen immer mehr verbessert, so dass man seine Filme langsam auch in einer synchronisierten Fassung ertragen kann.
Am 15.8.2002 wollte ich mir dann Mr.Deeds im Kino anschauen..
Der Medienmogul Preston Blake ist verstorben und zu allem Unglück stellt sich der in dem kleinen Dorf Mandrake Falls ansässige Longfellow Deeds – von seinen Freunden immer nur Deeds genannt – als alleiniger Erbe des 40 Milliarden Dollar Guthabens heraus. So wird dieser für das Unterzeichnen einiger Verträge – die ganzen nebenbei Deeds um sein Erbe erleichtern sollen – in die große Stadt New York eingeflogen. Aber auch hier kann der simpelgestrickte Deeds schnell mit seinem Charme Freunde gewinnen. So geht er des Nächtens mit John McEnroe auf Sauftour oder wird tagsüber von seinem treuen Diener Emilio versorgt.
Doch auch die Medien sind schon ganz versessen darauf den neuen Milliarden-Erben einige Skandale anhängen zu können, so macht sich die junge erfolgsversessene Reporterin Babe Bennett daran den einfältigen Deeds um den kleinen Finger zu wickeln – immer auf der Suche nach einer großen Story. Gibt sich diese noch zu Beginn als ländliche Schulkrankenschwester Pam aus, verfällt sie immer mehr dem unwiderstehlichen Charme Deeds...
Doch die Neider Deeds sehen bei dieser neuen Liebe nicht untätig zu, um endlich an das gewünschte Geld zu kommen, wollen sie dafür sorgen, dass Deeds endlich erfährt wer Pam in Wirklichkeit ist...
Die erste Frage, die man sich als geneigter Cineast nach dem Betrachten des Filmes stellen muss, ist ob Regisseur Steven Brill auch nur annähernd an die Klasse des 1936 von Frank Capras gedrehte Original „Mister Deeds geht in die Stadt“ heranreichen kann. Und diese Frage kann man eindeutig mit einem klaren „nein“ beantworten. Hat die mit Gary Cooper und Jean Arthur besetzt Vorlage noch einen gewissen naiven Charme und kann zudem mit schauspielerischer Klasse begeistern, so setzt Drehbuchautor Tim Herlihy – der zuvor schon bei nahezu jedem Sandler-Film als Co-Autor tätig war – vorwiegend auf den niveaulosen Humor Adam Sandlers.
Aber glücklicherweise stellen die Macher um Adam Sandler nicht den Anspruch ein ebenbürtiges Remake des Filmklassikers zu drehen, so ließen sich diese von der Story inspirieren und drehen letztendlich eine typische „White Trash“-Comedy. Sicherlich hat Adam Sandler zwangsläufig gelernt sich im Laufe der letzten Jahre – bedingt durch seinen internationalen Durchbruch, der ihn in die Gagen-Regionen eines Mel Gibsons katapultierte – etwas in Sachen Brachialhumor zurückzuhalten, aber dennoch schlägt dieser auch in „Mr. Deeds“ einige wenige Male über die Strenge. Aber im Großen und Ganzen betrachtet verhält sich der Komiker in seinem neusten Kinoauftritt doch ziemlich zivilisiert, wenn man mal von einem vergammelten Fuß absieht, der im Finale eine zentrale Rolle spielt...
Und auch im Rahmen des schauspielerischen Talents muss man verständlicherweise Abstriche machen, denn an die Qualitäten eines Gary Coopers kommt ein kleiner Adam Sandler bei weitem nicht heran. Der in den USA überaus beliebte Komiker liefert letztendlich nur eine geringe Abwandlung seiner früheren Rollen ab und spielt erneut den kleinen Mann, der langsam das Herz der Schönheit erobert. Trotz einiger humoristischer Ausfälle muss ich aber doch bemerken, dass er mir in dieser Rolle immer gut gefällt. Bei weitem keine Oscar-reife Darbietung, aber meine Sympathien hat er sicher.
An seiner Seite agiert als weiblicher Blickfang die wunderhübsche Winona Ryder, die mich seit jeher mit ihren rehbraunen Augen zu begeistern weiß. Aber leider ist es in der letzten Zeit ruhig um die begehrte Aktrice der Neunziger geworden. Lediglich ihr Herzensprojekt „Girl: Interrupted“ (zu deutsch „Durchgeknallt“) konnte in den vergangenen Jahren die Aufmerksamkeit auf die zarte Schönheit richten, doch auch hier stahl ihr die verdiente Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie mit ihrer herausragenden Darbietung die Show. Aber bevor ich gänzlich abschweife muss ich gestehen, dass die zweifach Oscar-nominierte Aktrice in „Mr. Deeds“ leider nicht die beste Figur ihrer Karriere macht. Sicherlich kann auch sie meine Sympathien gewinnen, aber ähnlich glanzvoll wie in ihren Oscar-nominierten Rollen in „Zeit der Unschuld“ und in der Literaturverfilmung „Little Women“ (zu deutsch: „Betty und ihre Schwestern“) ist sie leider nicht. Kurz gesagt eine solide Durchschnittsleistung, die erhoffen lässt, dass Winona trotz des aktuellen Diebstahlskandals bald wieder auf der Überholspur anzufinden ist.
Ebenso namhaft besetzt erscheinen die Nebenrollen, zwar wird der Mainstream-gewöhnte Kinogänger bei den Namen Peter Gallagher (u.a. „American Beauty“; hier als skrupelloser Chuck Cedar), Steve Buscemi (u.a. „Con Air“; hier als schielender Crazy Eyes) oder John Turturro (u.a. „The big Lebowski“; hier als Diener Emilio Lopez) verzweifelt die Stirn runzeln und sich fragen, ob er schon jemals über diese Persönlichkeiten gestolpert ist. Aber ich kann versichern, beim Betrachten der Gesichter wird man unzweifelhaft wieder an alte Darstellungen auf der großen Leinwand erinnert. Um auch diesen eine kurze Kritik zugute kommen zu lassen, muss ich deutlich sagen, dass die drei hervorragenden Darsteller weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben und vor allem Steve Buscemi erntet hier mit seinem peinlichen Auftritt als schielender Dorfbewohner negative Stimmen meinerseits. Was man diesen drei Akteuren aber zu Gute halten muss ist, dass sie eindeutig Spaß an den Dreharbeiten hatten, genauso wie der Hauptdarsteller Adam Sandler agieren sie mit großer Spielfreude und können so die mangelnde Qualität ihrer Vorstellung gut retuschieren.
Hier noch einige lobende Worte für den Soundtrack, der erneut durch rockige Klänge zu überzeugen weiß. Was ihn aber nachträglich in mein Gedächtnis gebrannt hat, war das überraschende Erklingen von Tom Pettys Übersong „You don’t know how it feels“ und eine überaus schräge Interpretation Adam Sandlers von David Bowies Durchbruchssong „Space Odditiy“. Aber auch ansonsten weiß der Soundtrack durch zahlreiche Einspielungen aktueller Rock-Acts das Gehör des Zuschauers zu verzaubern, hier ein wenig Pop/Rock von den sympathischen Jungs von Travis, da einige beschwingte Klänge von Rivers Cuomos Komposition „Island in the Sun“, der mich schon auf dem letzten Weezer Album gänzlich verzaubern konnte. Musikliebhaber-Herz was willst du mehr?
Abschließend von mir dennoch nur eine eingeschränkte Guckempfehlung. Wer auf der Suche nach intelligenter Unterhaltung ist, sollte gewiss einen Bogen um „Mr. Deeds“ machen. Adam Sandler präsentiert erneut Humor ohne jegliches Niveau – der aber im Gegensatz zu den zotigen Teenie-Komödien immer noch einen gewissen Sympathiefaktor besitzt und nicht immer derartig über die Strenge schlägt. Also sei der zukünftige Kinogänger gewarnt: Gehirnaktivität zurückschalten und den Film genießen...
Punkte: 7 Punkte auf meiner 10er Skala für den sympathischen Dummbatz
Internet: www.mr-deeds.de
Am 15.8.2002 wollte ich mir dann Mr.Deeds im Kino anschauen..
Der Medienmogul Preston Blake ist verstorben und zu allem Unglück stellt sich der in dem kleinen Dorf Mandrake Falls ansässige Longfellow Deeds – von seinen Freunden immer nur Deeds genannt – als alleiniger Erbe des 40 Milliarden Dollar Guthabens heraus. So wird dieser für das Unterzeichnen einiger Verträge – die ganzen nebenbei Deeds um sein Erbe erleichtern sollen – in die große Stadt New York eingeflogen. Aber auch hier kann der simpelgestrickte Deeds schnell mit seinem Charme Freunde gewinnen. So geht er des Nächtens mit John McEnroe auf Sauftour oder wird tagsüber von seinem treuen Diener Emilio versorgt.
Doch auch die Medien sind schon ganz versessen darauf den neuen Milliarden-Erben einige Skandale anhängen zu können, so macht sich die junge erfolgsversessene Reporterin Babe Bennett daran den einfältigen Deeds um den kleinen Finger zu wickeln – immer auf der Suche nach einer großen Story. Gibt sich diese noch zu Beginn als ländliche Schulkrankenschwester Pam aus, verfällt sie immer mehr dem unwiderstehlichen Charme Deeds...
Doch die Neider Deeds sehen bei dieser neuen Liebe nicht untätig zu, um endlich an das gewünschte Geld zu kommen, wollen sie dafür sorgen, dass Deeds endlich erfährt wer Pam in Wirklichkeit ist...
Die erste Frage, die man sich als geneigter Cineast nach dem Betrachten des Filmes stellen muss, ist ob Regisseur Steven Brill auch nur annähernd an die Klasse des 1936 von Frank Capras gedrehte Original „Mister Deeds geht in die Stadt“ heranreichen kann. Und diese Frage kann man eindeutig mit einem klaren „nein“ beantworten. Hat die mit Gary Cooper und Jean Arthur besetzt Vorlage noch einen gewissen naiven Charme und kann zudem mit schauspielerischer Klasse begeistern, so setzt Drehbuchautor Tim Herlihy – der zuvor schon bei nahezu jedem Sandler-Film als Co-Autor tätig war – vorwiegend auf den niveaulosen Humor Adam Sandlers.
Aber glücklicherweise stellen die Macher um Adam Sandler nicht den Anspruch ein ebenbürtiges Remake des Filmklassikers zu drehen, so ließen sich diese von der Story inspirieren und drehen letztendlich eine typische „White Trash“-Comedy. Sicherlich hat Adam Sandler zwangsläufig gelernt sich im Laufe der letzten Jahre – bedingt durch seinen internationalen Durchbruch, der ihn in die Gagen-Regionen eines Mel Gibsons katapultierte – etwas in Sachen Brachialhumor zurückzuhalten, aber dennoch schlägt dieser auch in „Mr. Deeds“ einige wenige Male über die Strenge. Aber im Großen und Ganzen betrachtet verhält sich der Komiker in seinem neusten Kinoauftritt doch ziemlich zivilisiert, wenn man mal von einem vergammelten Fuß absieht, der im Finale eine zentrale Rolle spielt...
Und auch im Rahmen des schauspielerischen Talents muss man verständlicherweise Abstriche machen, denn an die Qualitäten eines Gary Coopers kommt ein kleiner Adam Sandler bei weitem nicht heran. Der in den USA überaus beliebte Komiker liefert letztendlich nur eine geringe Abwandlung seiner früheren Rollen ab und spielt erneut den kleinen Mann, der langsam das Herz der Schönheit erobert. Trotz einiger humoristischer Ausfälle muss ich aber doch bemerken, dass er mir in dieser Rolle immer gut gefällt. Bei weitem keine Oscar-reife Darbietung, aber meine Sympathien hat er sicher.
An seiner Seite agiert als weiblicher Blickfang die wunderhübsche Winona Ryder, die mich seit jeher mit ihren rehbraunen Augen zu begeistern weiß. Aber leider ist es in der letzten Zeit ruhig um die begehrte Aktrice der Neunziger geworden. Lediglich ihr Herzensprojekt „Girl: Interrupted“ (zu deutsch „Durchgeknallt“) konnte in den vergangenen Jahren die Aufmerksamkeit auf die zarte Schönheit richten, doch auch hier stahl ihr die verdiente Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie mit ihrer herausragenden Darbietung die Show. Aber bevor ich gänzlich abschweife muss ich gestehen, dass die zweifach Oscar-nominierte Aktrice in „Mr. Deeds“ leider nicht die beste Figur ihrer Karriere macht. Sicherlich kann auch sie meine Sympathien gewinnen, aber ähnlich glanzvoll wie in ihren Oscar-nominierten Rollen in „Zeit der Unschuld“ und in der Literaturverfilmung „Little Women“ (zu deutsch: „Betty und ihre Schwestern“) ist sie leider nicht. Kurz gesagt eine solide Durchschnittsleistung, die erhoffen lässt, dass Winona trotz des aktuellen Diebstahlskandals bald wieder auf der Überholspur anzufinden ist.
Ebenso namhaft besetzt erscheinen die Nebenrollen, zwar wird der Mainstream-gewöhnte Kinogänger bei den Namen Peter Gallagher (u.a. „American Beauty“; hier als skrupelloser Chuck Cedar), Steve Buscemi (u.a. „Con Air“; hier als schielender Crazy Eyes) oder John Turturro (u.a. „The big Lebowski“; hier als Diener Emilio Lopez) verzweifelt die Stirn runzeln und sich fragen, ob er schon jemals über diese Persönlichkeiten gestolpert ist. Aber ich kann versichern, beim Betrachten der Gesichter wird man unzweifelhaft wieder an alte Darstellungen auf der großen Leinwand erinnert. Um auch diesen eine kurze Kritik zugute kommen zu lassen, muss ich deutlich sagen, dass die drei hervorragenden Darsteller weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben und vor allem Steve Buscemi erntet hier mit seinem peinlichen Auftritt als schielender Dorfbewohner negative Stimmen meinerseits. Was man diesen drei Akteuren aber zu Gute halten muss ist, dass sie eindeutig Spaß an den Dreharbeiten hatten, genauso wie der Hauptdarsteller Adam Sandler agieren sie mit großer Spielfreude und können so die mangelnde Qualität ihrer Vorstellung gut retuschieren.
Hier noch einige lobende Worte für den Soundtrack, der erneut durch rockige Klänge zu überzeugen weiß. Was ihn aber nachträglich in mein Gedächtnis gebrannt hat, war das überraschende Erklingen von Tom Pettys Übersong „You don’t know how it feels“ und eine überaus schräge Interpretation Adam Sandlers von David Bowies Durchbruchssong „Space Odditiy“. Aber auch ansonsten weiß der Soundtrack durch zahlreiche Einspielungen aktueller Rock-Acts das Gehör des Zuschauers zu verzaubern, hier ein wenig Pop/Rock von den sympathischen Jungs von Travis, da einige beschwingte Klänge von Rivers Cuomos Komposition „Island in the Sun“, der mich schon auf dem letzten Weezer Album gänzlich verzaubern konnte. Musikliebhaber-Herz was willst du mehr?
Abschließend von mir dennoch nur eine eingeschränkte Guckempfehlung. Wer auf der Suche nach intelligenter Unterhaltung ist, sollte gewiss einen Bogen um „Mr. Deeds“ machen. Adam Sandler präsentiert erneut Humor ohne jegliches Niveau – der aber im Gegensatz zu den zotigen Teenie-Komödien immer noch einen gewissen Sympathiefaktor besitzt und nicht immer derartig über die Strenge schlägt. Also sei der zukünftige Kinogänger gewarnt: Gehirnaktivität zurückschalten und den Film genießen...
Punkte: 7 Punkte auf meiner 10er Skala für den sympathischen Dummbatz
Internet: www.mr-deeds.de
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