Müller Milky Walnut Testbericht

Jaaaaaaaa! Es ist vollbracht. Studienarbeit erfolgreich verteidigt, mit den Kommis ein Pils getrunken (natürlich auf meine – korrigiere - unsere Kosten, da wir zu zweit verteidigten L), schließlich hat man sich ne ganze Weile nicht gesehen und dann nach Hause gebrummt.

Klingt in der Theorie ganz gut, aber da das Auto was schlucken wollte und der Halboger in mir sich regte, nahm ich in der Essotankstelle was zu essen mit, soweit erneut die Theorie...

Denn dann stieß ich auf eine mich grinsend anschauende Müllermilch. Bei näherer Analyse der erhaltenen optischen Informationen identifizierte ich das vermeintliche Grinsen jedoch als LIMITIERT-Aufdruck in markantem gelb.

Nicht sonderlich überraschen sollte bei mir, dass ich NICHT allzusehr auf die Verpackung eingehen werde – wohl jeder hatte schonmal eine Mümi in der Hand – und einzig der Sonderaufdruck an ausreichend vielen Stellen soll garantieren im bereitwilligen Opfer - offiziell als König Kunde deklariert, inoffiziell meist aber der Schurke, der den werten Herren Verkäufern und Verkäuferinnen die Zeit durch dreistes Stillen von Grundbedürfnissen, Stichwort Nahrungsmittelaufnahme, stiehlt – den sogenannten Pokemon- (oder auch Magic-) Effekt hervorzurufen.

Ähm, das war jetzt ein Satz, am besten nochmal lesen...

Will heißen, ahh, limitierte Auflage, ahh ‚NEU, ahh muss ich haben! Na gut, bei mir hat´s geklappt. Werbeindustrie – Auftrag erfüllt, noch ein Konditionierter.

Eigentlich versuche ich seit zehn Zeilen zu erzählen – und ich hoffe es gelingt mir jetzt – das sie in orange gehalten ist und nicht, wie zu erwarten ist in Brauntönen. So brauchte ich erstmal einen Moment, um die Sorte zu identifizieren, verschrumpelte Mandarine, Illithidengehirn graved? Bevor mir mein Universaltranslator dann mitteilte, dass es sich voraussichtlich um „milchige Wege, ähh, Walnüsse“ handelt. Ich hoffe, da hat er Recht behalten, letztens las ich hier eine Braveheart-Rezi, in der der Autor ernsthaft behauptete, „brave“ würde brav heißen ;-)

Also, im Hinterköpfchen, dass die reichlich angereicherte Milch auch ziemlich satt macht, entschloss ich mich zum direkten Kaufvorgang überzugehen, wohl auch in dem Wissen, dass es hier a) nicht viele Alternativen, b) nicht viel günstigeres (1,05 Euro) gab und c) war ich nun schon heiss.

Kaum im Auto auf der Autobahn auf dem Weg zurück, wagte ich einen ersten Schluck. In Deutschland gibt es ja glücklicherweise so viele Mittelspurfahrer, dass es rechts so frei ist, dass eine ähnliche Bevölkerungsdichte wie in der nordmongolesischen Wüste herrscht, zumindest wenn da nicht diese großen rechteckigen Kästen wären, die vermutlich auch die MüMi vom Bauern zur Tanke bringen.

Eine Explosion des guten Geschmacks durchflutete meine Geschmacksknospen. Es löste durchaus Assoziationen aus, irgendetwas bekanntes, nach einigem Grübeln kam ich darauf, dass es in der Tat fast wie ein guter Nusseis-Milchshake schmeckt! Was ne lecker Kiste. So war ich dann auch schon wieder recht bald allein im Auto, die leckere Flüssigkeit hinfort, das Hungergefühl aber auch. Optimal in diesem Fall.

Philosophieren wir ein wenig über die Zutaten und Nährwert, bzw. da ihr nicht hier seid, muss ich das wohl übernehmen. Überraschend ist der relativ niedrige Fettanteil von 1,6 % kommt zustande durch das Verwenden von fettarmer (1,5 %) und Buttermilch. Dafür wurde auf der anderen Seite, den Kohlehydrathen, nicht gerade gespart: Traubenzucker, Zucker, Glukosesirup, Ahornsirup und Karamellzuckersirup. So kommen dann lockere 76 kcal pro 100 ml zustande, rechne rechne, ja, ein Becher = eine mittlere Mittagsmahlzeit, Respekt! Und man spart sich das kauen ;-)

Aus der Abteilung Attacke, sprich Vitaminzusätze gibt man sich großzügig, vier Vitamine (E, B1, B2, B6) sind in tagesdeckener Dosis beigemischt. Das sollte man jedoch eher kritisch sehen, da dank vieler, vieler Vitaminzusätze (neuerdings sogar in der Rama, unglaublich) man sicher sein kann, ein Vielfaches der Tagesdosis zu sich zu nehmen, so dass man lieber Obst und Gemüse beiseite legen sollte, um keinen akuten Vitaminschock zu bekommen. Im Ernst, Vitaminzusätze, zumal in der Dosis braucht keiner, korrigiere nur eine Minderheit. Überdosen sind auch bei Vitaminen durchaus schadhaft.

Noch kurz zu den limitierten Mümis. Im letzten Jahr gab es mit Honig und Caramell zwei Wintermüllermilchs (kurz Wimümis) und nun soll das wohl erneut, wiederum mit neuen Sorten, wiederholt werden, wie man es von Schokolade, Eis oder Joghurt kennt (wie gesagt, Pokemoneffekt), das neben der Milky Walnut auch noch Schokominze (mit einem markigen Titel wie schoky mint o. ä., den konnte der Universaltranslator nicht auch noch abspeichern) erhältlich ist.

Preislich kostete der Spaß an der Tanke wie gesagt knapp n Euro, im normalen Geschäft pendelt der Preis zwischen der Hälfte bis drei Viertel von selbigen. Wenn Bedarf entstanden ist, im örtlichen Supermarkt mit vielfältigen Angebot die optischen Sensoren auf maximale Reichweite stellen.

Die Wertung an sich fällt schwer, aus geschmacklicher Sicht volle Wertung (Warp 7), gegen gelegentlichen Konsum ist sicherlich auch nix einzuwenden, auch wenn ich es mir zum nächsten Jahr aufsparen werde (wie wärs mit ner erfolgreichen Diplomarbeit...). Aus Sicht einer gesunden, vollwertigen Ernährung, tja, hust, reden wir nicht drüber, das ist dann glatte Nullwertung. Da die meisten das eher wie eine Süßigkeit betrachten werden (so wäre es zumindest zu hoffen), gibt es in der Gesamtwertung einen Punktabzug.

Auf das Setzen von Ironietags wurde verzichtet, hoffe ich doch, das der Leser noch zu selbstständigen Denken und Erkennen in der Lage ist, auch wenn der Assimilationsgrad schon fortgeschritten ist.

Viel Spaß beim Lesen gehabt zu haben wünsche ich euch und vergesst nicht, „Widerstand ist zwecklos“. Eure Klaue!