Musik Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von PeacemakerXYZ

Das Akkordeon- geeignet für ernstere Musik

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Anspruchsvolle Musik, vielfältige Einsatzmöglichkeiten, verschiedene Genres. Oft meint man, dass diese Eigenschaften nur auf Instrumente wie Keyboard oder Klavier zutreffen. Doch was ist, wenn ich sage, dass sich das Akkordeon dafür mindestens genauso gut eignet? Die meisten werden das nicht glauben, denkt man doch beim Akkordeon eher an Volksmusik, Schifferklavier und Musikantenstadl mit Karl Moik. Im Folgenden will ich versuchen, diese Vorurteile zu beseitigen und euch von den Qualitäten des Akkordens zu überzeugen.

Zuerst ist es ratsam, kurz über die Funktionsweise dieses Instrumentes zu sprechen. Ein Akkordeon ist also ein Zungeninstrument, genauer gesagt ein Balginstrument. Das heißt, dass die Töne dadurch entstehen, dass Luft von außen in das Innere des Akkordeons gedrückt wird und dadurch die einzelnen Zungen, kleine Metallstreifen der Töne anfangen zu schwingen. Dies kann man sich leicht vorstellen: Die Metallstreifen sind an einer Seite fest am Gehäuse befestigt und wenn auf die andere Seite durch die Luft Kraft ausgeübt wird, bewegen sie sich. Das Hineinpressen der Luft erfolgt durch den Balg, der sich in der Mitte des Instrumentes befindet und wie eine typische Ziehharminika aussieht. Man muss nur an ihm ziehen oder drücken und der Ton entsteht, falls eine oder mehrere Tasten gedrückt sind. Prinzipiell gibt es beim Akkorden zwei Seiten, auf denen man Töne spielen kann. Rechts ist die sogenannte Diskantseite, die ähnlich wie ein Klavier aussieht. Mit ihr spielt man meistens die Melodie. Links ist die Bassseite, auf der Knöpfe zu finden sind. Hier wird die Beleitung gespielt.
Im Prinzip ist das schon alles zur Funktionsweise, wenn man auf nicht so wichtige Details verzichtet. Das Akkordeon ist zwar vom Gewicht her nicht leicht(ca.15-20 kg), wovon man aber beim Spielen nichts merkt, da man dabei immer sitzt. Zudem kann es sehr einfach transportiert werden.

Es ist so, dass in früheren Zeiten, ab ca. 1830, das Akkordeon fast nur zur leichten Unterhaltung verwendet wurde. Man spielte um dazu Seemanns- oder Volkslieder zu singen oder um zu tanzen. Klar ist, dass diese Musik dann nur für bestimmte Menschen geeignet war, hauptsächlich für ältere. Das Akkordeon wurde nicht wirklich ernst genommen.
Ab der Mitte des 20.Jahrhunderts änderte sich dies aber. Das Akkordeon erfuhr eine Renaissance und es wurde denkbar, ernste Musik, also Musik, die nicht nur unterhalten, sondern auch etwas mitteilen will, zu spielen. Dazu entstanden auch viele Kompositionen. Heute ist das Instrument im Prinzip vollwertig im Vergleich zum Klavier oder Keyboard und es ist sogar möglich, Akkordeon zu studieren.

Viele werden sich jetzt trotzdem die Frage stellen, was es im Endeffekt bringen soll, Akkordeon zu spielen. Zugegebenermaßen ist es nicht das typische Instrument für eine Rockband oder ein Sinfonieorchester. Trotzdem kann man dieselbe Musik auch spielen! Mit den beiden Seiten gibt es die Möglichkeit, zweistimmig zu spielen. Dabei ist fast jeder wichtige Ton vorhanden. Der Umfang der Tastatur an sich ist zwar nicht so groß wie beim Klavier, doch dafür kann man verschiedene Register schalten, also die Höhe des Tones per Knopfdruck verändern. Es ist also kein Problem, sich die Noten von Rockbands zu besorgen und die auf dem Akkordeon nachzuspielen. Vielleicht ist der Klang ein anderer, doch er ist sicher nicht schlecher. Im Gegenteil, er ist sehr rein, gleichmäßig und unverfälscht. Bei etwas teureren Akkordeon ist er zudem sehr weich, was sicher beim Klavier nicht unbedingt gegeben ist. Vorteilhaft ist außerdem, dass man den Ton beliebig lange durch Ziehen des Balges aushalten kann und ihn nicht immer wieder neu anstoßen muss, wie beim Klavier. Manche haben beim Ton des Akkordeons einen zitternden, typisch volkstünlichen Ton in den Ohren. Dies ist das sogenannte „Tremolo“, bei dem bei jedem Ton mehrere Metallstreifen ertönen. In der ernsteren Musik wird dieser allerdings fast überhaupt nicht genutzt, also einfach „abgeschaltet“.
Die spielbare Musik ist wie schon gesagt vielfältig. Liebhaber des Jazz, der Klassik, des Rock und Pop-Bereiches oder der neuen Musik kommen neben denen der Volksmusik auf ihre Kosten. Lockere Unterhaltungsmusik ist damit kein Problem, ernstere aber genausowenig. Die Musik kann rein instrumental sein, aber auch die Kombination mit Gesang ist möglich. Klar passt es nicht zu jedem der aktuellen Charts-Lieder, bei denen der Gesang und der Tanz im Vordergrund steht. Dazu ist das Instrument wohl nicht geeignet, da es nicht \"cool\" und wohl auch nicht massentypisch genug ist. Dazu hat es noch einen zu schlechten Ruf. Aber ich denke, dass es dazu viele Alternativen gibt, die jeder kennt, der sich näher mit Musik auseinander setzt.

Sehr viel Spaß macht es, Akkordeon mit mehreren, also in der Gruppe zu spielen. Dies mache ich selber, ich bin Mitspieler in dem Akkordeonorchester unserer Stadt. In der Gruppe ist es gut möglich, verschiedene Stimmen in einem Musikstück zu spielen, wobei sich das Gesamtwerk sehr gut anhört. Eine andere Möglichkeit ist die Kombination mit anderen Instrumenten, z.B. dem Saxophon oder der Geige. Die beiden verschiedenen Klänge ergänzen sich sehr gut und bieten einen Musikeindruck, der unverbraucht und neuartig ist.

Insgesamt würde ich sagen, dass ich das Akkordeon jedem, der sich näher mit Musik beschäftigt und mal selbst Musik erzeugen und nicht nur hören will, empfehlen kann. Mir macht es seit 10 Jahren Spaß und ich spiele es häufig zur Entspannung. Man muss sich allerdings darauf einstellen, dass es zu den schwierigeren Instrumenten gehört. Vermutlich geht das Lernen nicht so schnell wie beim Saxophon oder Keyboard, da der Gebrauch des Akkordeon, also z.B. die Sitzhaltung und die Balgziehtechnik, sicher ungewohnt ist. Auch die Koordination mit beiden Seiten könnte Schwierigkeiten bereiten. Trotzdem sollte das keinen davon abhalten, das Erlernen zu versuchen. Garantiert kann man nach einiger Zeit schon Erfolgserlebnisse feiern und behaupten, dass man etwas gelernt hat, was nur wenige können. Man hat dann etwas Anspruchsvolleres geschafft.
Vielleicht ist der recht hohe Preis am Anfang abschreckend. Man muss schon 1500€ für ein normalgroßes, das einfachen Ansprüchen genügt, bezahlen. Akkordoens mit Erweiterungen, z.B. der Möglichkeit, auf der linken Seite auch Melodien zu spielen, und besser Klangqualität sind sicherlich nicht unter 3500€ zu erhalten. Doch es gibt die Möglichkeit, sich an jeder Musikschule Instrumente zu leihen. Außerdem ist der Preis immerhin noch günstiger als ein Klavier, das man zudem nicht tragen kann!

Wenn ihr mehr Informationen haben wollt, könnt ihr z.B. www.akkordeon-luenen.de besuchen oder mich ansprechen.

Bis dann...Dominik

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