NUK Elektrische Milchpumpe Testbericht

Nuk-elektrische-milchpumpe
ab 48,89
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von bigmanu

Von der Kunst zu pumpen oder doch Sadomaso?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Als ich mit meinen beiden Kindern schwanger ging, da gab es für mich keine Zweifel, ich wollte die beiden auf jeden Fall stillen. Das es in der Praxis etwas anders aussehen kann, das hat mir schon mein Erstgeborener beigebracht, indem er nach 3 Monaten die Milch sowohl aus Brust als auch aus der Flasche verweigerte.

Aber beim zweiten Kind, da wollte ich das ganze dann ganz entspannt und easy angehen, ich war überzeugt, diesmal stille ich mindestens ein halbes Jahr.

Doch leider wurde ich auch hier eines besseren belehrt. Im Krankenhaus klappte alles noch wunderbar, dort hatte ich Ruhe und Zeit für meine kleine Tochter. Doch zu Hause, da sah dann alles ganz anders aus.

Mein Sohn, gerade 2 Jahre alt, war extrem eifersüchtig auf seine kleine Schwester, und störte so oft und so viel er konnte seine Schwester beim trinken. Meine Tochter brauchte für eine Mahlzeit so an die 1 1/2 Stunden und war dann oft noch immer nicht satt. Da sie tagsüber anscheinend nicht viel trank, wollte sie in der Nacht um so mehr. Aber da reichte dann meine Milch nicht aus, so das ich oft die halbe Nacht lang stillte. Die Nerven von uns allen waren so ziemlich am Ende, als meine Hebamme mir vorschlug, tagsüber Milch abzupumpen, und dann Nachts erst mal mit der Flasche zuzufüttern.

Ein guter Vorschlag wie sich herausstellte, meine Tochter war jetzt auch nachts zufrieden uns schlief endlich mal 4 Stunden am Stück durch.

Allerdings war es mit dem Abpumpen nicht so einfach. Mit einer geliehenen Handpumpe kam ich nicht klar, die Milch floss nur sehr zögerlich, es dauerte ewig, bis ich genug Milch zusammen hatte.

Deshalb entschloss ich mich dann, die elektrische Milchpumpe von NUK zu kaufen. Meine Hebamme hatte mit ihren Patientinnen nur gute Erfahrungen damit gemacht, warum also ich nicht auch, dachte ich mir jedenfalls.

Gesagt, getan, kurzfristig kaufte ich mir dieses Ding für ganze 99,00 DM. Doch bevor ich jetzt zu meinen Erfahrungen mit diesem Gerät komme, will ich es euch mal kurz vorstellen.

Die elektrische Milchpumpe von NUK soll angeblich individuell auf die Bedürfnisse der stillenden Mutter eingehen und ihr damit die Unabhängikeit, auch wenn sie ihr Baby stillt, bewahren. Auch verspricht NUK hier ein sanftes und sicheres Abpumpen.

Ausgestattet ist diese elektrische Milchpumpe mit einem Netzadapter, einem Unterbrechungsmechanismus der den natürlichen Saugrhythmus imitiert, einem 125 ml PC-Fläschchen mit Sauger und Schraubverschluss, und natürlich einem Saugtrichter mit Verkleinerung. Außerdem wird eine ausführliche und leicht zu lesende und zu verstehende Bedienungsanleitung mitgeliefert.

Dann kommen wir doch einmal zur Anwendung. Nachdem man die Milchpumpe vor Gebrauch einmal abgekocht hat (aber bitte nicht den Motor *ggg*) kann es schon munter losgehen. Der Saugtrichter wird auf die abzupumpende Brust gelegt, nachdem die Pumpe an die Steckdose angeschlossen wurde. Dann kann man noch die Saugstärke einstellen und los geht es. Durch den Unterbrechungsmechanismus kann der natürliche Saugrhythmus des Säuglings imitiert werden, man unterbricht einfach die Stromzufuhr per Knopfdruck. Die abgepumpte Milch soll dann in die PC-Flasche fließen, auf dieser ist die Milchpumpe aufgeschraubt.

Hört sich doch recht einfach an, oder? Leider ist die Praxis dann doch nicht so einfach gewesen. Erstens macht der Motor dieser Pumpe einen Höllenlärm, man sollte in ein extra Zimmer gehen, wo man keine schlafenden Kinder wecken kann. Dann ist das Kabel für den Netzadapter viel zu kurz, ich konnte einfach nicht bequem liegen und abpumpen, ohne vorher nicht irgendwo ein Verlängerungskabel aufgetrieben zu haben.

Die Saugstärke lässt sich zwar einstellen, aber Milch floss bei mir nur, wenn ich auf volle Leistung gestellt hatte. Dann allerdings wurden die Brustwarzen so in die Länge gezogen, das es schon nach kurzer Zeit sehr weh tat. Es war wirklich die reinste Folter, und ich nicht im geringsten auf Sadomaso eingestellt *ggg*.

Oft entwischte die Brust auch einfach dem Saugtrichter und Milch floss überall hin, nur nicht in die Flache. Nach einer Woche hatte ich von diesem Gerät dann wirklich genug und versuchte es wieder mit der Handpumpe. Das dauerte zwar auch lange, aber es war eindeutig weniger schmerzhaft.

Allerdings erledigte sich das mit dem Stillen dann, als mein Mann wieder zur Arbeit musste. Unser Sohn drehte vor Eifersucht völlig ab, verweigerte die Nahrung und wurde gewalttätig gegenüber mir und der Kleinen. Und so stillte ich dann ab, da ich einfach nicht leidensfähig genug war, die Milch nur noch abzupumpen und meiner Tochter mit der Flasche zu geben.

Nachdem ich meine Tochter mit der Flasche fütterte, die sie in 20 Minuten weg zockte, hatte ich auch wieder mehr Zeit für meinen Sohn, und bei uns kehrte wieder ein wenig Frieden ein. Nur die elektrische Milchpumpe, die staubte nun im Regal vor sich hin :o)))

Mein Fazit:
Für mich hat sich der Kauf dieser elektrischen Milchpumpe nicht gelohnt, die 99,00 DM waren umsonst ausgegeben. Wäre sie in der Bedienung besser gewesen, ich hätte wahrscheinlich abgepumpt und meine Tochter dann mit Muttermilch aus der Flasche gefüttert. So aber konnte ich mich dazu nicht mehr durchringen, es war einfach zu schmerzhaft und unbequem.

Allerdings ist meine Tochter auch mit Flaschennahrung jetzt ein Jahr alt geworden und gesund und munter, das möchte ich betonen.

Wer sich eine Milchpumpe anschaffen möchte, dem rate ich, sich vorher einmal im Bekanntenkreis umzuhören, ob er nicht eine leihen kann. Auch in den Apotheken werden Milchpumpen ausgeliehen, allerdings gegen Gebühr, die nicht immer von der Krankenkasse übernommen werden. Man sollte es sich gut überlegen, bevor man sich solch ein Teil neu anschafft. Zum Glück konnte ich meine noch für gutes Geld bei eBay versteigern :o)))

Wegen all der Mängel, die ich an dieser Pumpe festgestellt habe, bekommt sie von mir nur zwei Sterne. Zwei deshalb, weil ja immerhin etwas Milch abgepumpt wurde, wenn auch unter Schmerzen und Mühen und viel Zeitaufwand.

Gruss von Eurer BigManu

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • KleineWolke

    02.03.2002, 14:43 Uhr von KleineWolke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Es lebe E-Bay. Ganz schön teuer die Dinger. Kann mir vorstellen, dass das ziemlich weh tut :-( Du Arme.