Nackt und zerfleischt (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von gnoi_
Die grüne Hölle
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Es gibt Filme, die man zunächst so gar nicht mag, zu welchen man dann aber auf einmal doch Zugang findet. So geschehen im Falle „Cannibal Holocaust“. Als ich vor ein paar Monaten meine ersten Splattererfahrungen sammelte, stieß ich unweigerlich auf diesen als Klassiker des Kannibalenfilm bezeichneten Film. Natürlich waren meine Anforderungen an einen Splatter recht hoch, ich wollte halt möglichst viel Blut zu sehen bekommen *gg*. Da Cannibal Holocaust was das angeht allerdings recht mau ausfällt, war ich anfangs doch sehr enttäuscht, denn es wird hier eindeutig mehr Wert auf alles andere als Splatterszenen gelegt. So zumindest meine Meinung. Andere scheinen da ja anders zu urteilen.
Heute jedoch, knapp ein halbes Jahr später, hat sich meine Meinung doch etwas gewandelt. Dazu im Laufe des Berichts mehr.
@@@ Story @@@
Da hätten wir wieder dieses leidige Thema Story, bei dem die meisten Splatter ja recht bescheiden abschneiden. Nicht so bei „Cannibal Holocaust“. Das mag hauptsächlich daran liegen, dass man diesen Film gar nicht eindeutig dem Splattergenre zuordnen kann. Vielmehr handelt es sich um einen Mix aus Abenteuerfilm und Dokumentation gepaart mit ein wenig Brutalität / Splatter. Nicht, dass uns jetzt eine bis in Detail ausgereifte Story erwartet, aber immer doch eine, die Hand und Fuß hat und stets nachvollziehbar ist.
Zu Beginn erfahren wir, dass ein Expeditionsteam seit längerer Zeit spurlos verschwunden ist. Jenes Team, bestehend aus Allan Yates, Shanna Tomaso, Jack Anders und Marc Williams, brach damals in den Südamerikanischen Dschungel auf, um eine Dokumentation über das Leben der letzten Kannibalen unserer Zeit zu drehen. Seitdem fehlt jede Spur von den vieren.
Nun begibt sich ein weiteres Team rund um den Anthropologen Prof. Monroe, einem Dschungelexperten, dessen Gehilfen und einem zuvor gefangengenommenen Wilden auf den Weg nach ihren Vorgängern zu suchen. Sie erreichen nach einiger schließlich das Dorf der Yakumo, einem der dort ansässigen Stämme, wo sie nach anfänglichem Argwohn seitens der Wilden auch äußerst freundlich aufgenommen werden. Kurz darauf erlangen die Mannen um den Professor dann Gewissheit. Das erste Team waren ebenfalls in diesem Dorf und fand dort seinen Tod. Glücklicherweise können sie das Filmmaterial des ersten Teams bergen.
Zurück in der Zivilisation, schauen sie sich dieses Material an und erfahren dabei, warum Allen Yates und sein Team ums Leben kamen: Sie waren es offenbar selbst Schuld. Denn das Material zeigt mit welcher Grausamkeit das Team das Dorf der Yakumo auseinandergenommen hat. Einfach nur aus dem Grund möglichst atemberaubendes Filmmaterial zu ergattern. Klar, dass die Kannibalen Rache nahmen...
@@@ Meine Meinung @@@
Wie gesagt, wahre Splatterfilmpuristen werden wohl kaum Freude an diesen Streifen haben, dafür ist der Film einfach nicht blutig genug. Der Goreeffekt geht nahezu gegen Null! Das soll andererseits keinesfalls heißen, dass Cannibal Holocaust nicht schockiert, denn das tut er ein ums andere mal, nur halt nicht auf Splatterbasis. Gehen wir die Szenen, die mir am meisten im Gedächtnis geblieben sind, mal durch.
Festzuhalten ist, dass die erste halbwegs brutale, eklige (oder wie auch immer) Szene nach etwa 17 Minuten vorkommt. Wir sehen eine übel verweste Leiche aus der schon die Würmer krabbeln. Zuviel für unseren Prof., der sich gleich mal übergibt.
Kurz darauf wird’s dann schon etwas heftiger. Eine Frau von einem wilden Stamm wird wegen Ehebruch von einem männlichen Stammesmitglied zu Tode gefoltert. Dem einen oder anderen mag diese Szene wahrlich aufstoßen und auch ich gebe zu, dass sie nicht so ohne weiteres an mir vorbeiging. Aber splattrig ist die wirklich nicht. Halt einfach nur äußerst brutal und wie ich finde auch ziemlich realistisch rübergebracht. Die Frau wälzt sich schreiend im Schlamm und muss all die Qualen über sich ergehen lassen. Blut oder ähnliches bekommt man allerdings nicht zu Gesicht.
@@@ Der Tiersnuff @@@
Dann hätten wir auch noch die ach so verhassten Tiersnuffszenen, die auch ich natürlich nicht außer Acht lassen kann. Genauergesagt gibt es zwei etwas derbere Szenen, in denen Tiere getötet werden. So weit ich da bisher aus anderen Berichten habe erfahren können, handelt es sich im Gegensatz zu den Szenen, wo Menschen getötet werden, nicht um nachgestellte, inszenierte Szenen, sondern um reale Tötungen. Tja, dann nehm ich das mal hin, denn die Szenen sehen wirklich äußerst realistisch aus. Die Kamera wird stets kompromisslos auf das Geschehen gehalten und liefert Bilder des „Grauens“. Klar, auch ich bin strikt gegen die sinnlose Tötung von Tieren, gerade für so was belangloses wie einen Film, aber die Aufregung, die der Tiersnuff bei so vielen Zuschauern erzeugt, kann ich nur teilweise nachvollziehen. Schließlich werden tagtäglich Tiere hingerichtet und dann von uns gegessen und kein Mensch regt sich darüber auf, da wir es halt als normal hinnehmen. Naja, aber lassen wir das. Sind ja auch nur zwei Szenen, wenn auch vielleicht zwei Szenen zuviel.
@@@ weitere Szenen @@@
Die einzige Szene, die mitunter auch dem eingefleischten Splatterfan gefallen dürfte ereignet sich, als ein Expeditionsmitglied von einer Schlange gebissen wird und anschließend das Bein abgenommen bekommt. Auch hier fließt nicht übermäßig viel Blut, aber die Stimmung in dieser Szene ist toll gestaltet. Der Typ schreit wie am Spieß vor Schmerzen und stirbt letztlich sogar.
Oft anzutreffen sind auch Szenen, in denen es um Sexualität im weiteren Sinne geht. Frauen werden mehrmals vergewaltigt, aufgehangen oder einfach nur zu Tode geprügelt. Ich kann mich nur wiederholen, die Szenen sind keineswegs blutig, aber vermitteln einem immer wieder aufs neue eine deutliche Grausamkeit.
Last but not least, darf natürlich auch die Szene, in der Allan Yates das Dorf der Yakumo in Brand steckt nicht unerwähnt bleibe. Völlig fanatisch und ohne jegliche Rücksicht auf die Wilden, sondern einzig getrieben von seiner Gier nach spektakulären Aufnahmen, nimmt Yates das Dorf auseinander. Natürlich alles gefilmt von seinen Kollegen. Es breitet wie sich, jeder vorstellen kann, eine immense Panik unter den Wilden aus, als sie vom Feuer in die Enge getrieben werden. Ein gefundenes Fressen für Yates, der nur noch schreit „Nimm die Gesichter auf, ich will ihre Gesichter sehen!“. Völlig krank, kein Wunder, dass er später dafür büßen muss.
@@@ Atmosphäre @@@
Mal abgesehen von den brutalen teilweise schockierenden Szenen, besticht Cannibal Holocaust aber auch durch seine besondere Atmosphäre. Gleich zu Beginn des Films wird dem Zuschauer durch gekonnte Kamerafahrten und durch die während des ganzen Filmes mehr als gelungene musikalische Untermalung eine super Dschungelatmosphäre vermittelt. Ständig wechselt das Bild zwischen den Expeditionsmitgliedern und den Dschungeltieren, deren Gebrüll und Geschrei man fortlaufend zu Hören bekommt. Halt mittendrin, statt nur dabei *g*.
Besonders lobenswert finde ich wie gesagt die Filmmusik. Diese klingt teilweise richtig schön, wenn sie mich auch irgendwie an die 70er Jahre erinnern, in denen der Film übrigens gedreht wurde. Stellweise aber auch richtig bedrohlich, wenn sich brutale Szenen ankündigen. Mitunter bekommen wir in solchen Szenen aber auch recht nervende Klänge zu hören, die aber schnell von den Streichern der Musik übertrumpft werden.
Richtig genial ist die Musik gleich im Vorspann des Films. Die Kamera fährt ruhig über den Dschungel und liefert schöne Landschaftsaufnahmen und dabei im Hintergrund diese von Streichern getragene und von sanften Beats untermalte Musik. Richtig cool. Passt gar nicht zu einem Splatter, sondern ist auch mal wieder ein Indiz dafür, dass wir es hier nicht mit einem reinen solchen Film zu tun haben.
@@@ Die Darsteller @@@
Tja, jeder einzelne Schauspieler in diesem Streifen ist mir gänzlich unbekannt. Es handelt sich um Nobodies, die ich auch in sonst keinem anderen Film bisher habe sehen können. Aber dafür, dass sie scheinbar so unbekannt und unerfahren sind, machen sie ihre Aufgabe doch recht gut. Mir fällt eigentlich keiner ein, der irgendwie aus der Reihe tanzt oder dessen Verhalten mir sonst wie negativ aufgefallen wäre. Nie wirken sie amateurhaft oder gar unbeholfen, wie man das ja so häufig von solchen Filmen kennt. Hervorzuheben ist auch die äußerst gelungene Synchronisation, die durchweg als positiv zu beurteilen ist.
So ich glaube ich hab genug gelabert, deshalb mein
@@@ Fazit @@@
Ich habe lange überlegt wie ich Cannibal Holocaust bewerten soll. Einerseits ist er ein miserabler Splatter, da der Goreeffekt einfach viel zu dünn ist. Andererseits, wenn man den Film mehr als eine Art Abenteuerfilm bzw. Doku betrachtet, so muss man doch wohl oder übel die Stärken des Film erkennen, die er ohne Zweifel hat. Gute Darsteller, coole Musik, eine halbwegs brauchbare Story und eine dichte Dschungelatmosphäre sind alles Gründe, die mich letztlich doch dazu bewogen haben, dem Film satte 4 Punkte zu geben. Abzüge gibt es nur für die teilweise langweiligen Szenen, in denen gar nichts passiert (z.B. lange Phasen am Anfang und in der Mitte des Films, als das zweite Team aus dem Dschungel in die Stadt zurückkehrt).
Für jeden halbwegs offenen Splatterfan, der auch mal auf das übliche Blutvergießen verzichten kann und für alle die einfach nur mal einen schockierenden mitunter lehrreichen Film sehen wollen, ist Cannibal Holocaust genau das richtige.
Euer gnoi
PS: Ob die Darstellung der Wilden in diesem Film der Realität entspricht, mag ich nicht zu beurteilen, dafür fehlt mir das Fachwissen. Allerdings kommt das gesamte Szenario sehr realistisch rüber.
Heute jedoch, knapp ein halbes Jahr später, hat sich meine Meinung doch etwas gewandelt. Dazu im Laufe des Berichts mehr.
@@@ Story @@@
Da hätten wir wieder dieses leidige Thema Story, bei dem die meisten Splatter ja recht bescheiden abschneiden. Nicht so bei „Cannibal Holocaust“. Das mag hauptsächlich daran liegen, dass man diesen Film gar nicht eindeutig dem Splattergenre zuordnen kann. Vielmehr handelt es sich um einen Mix aus Abenteuerfilm und Dokumentation gepaart mit ein wenig Brutalität / Splatter. Nicht, dass uns jetzt eine bis in Detail ausgereifte Story erwartet, aber immer doch eine, die Hand und Fuß hat und stets nachvollziehbar ist.
Zu Beginn erfahren wir, dass ein Expeditionsteam seit längerer Zeit spurlos verschwunden ist. Jenes Team, bestehend aus Allan Yates, Shanna Tomaso, Jack Anders und Marc Williams, brach damals in den Südamerikanischen Dschungel auf, um eine Dokumentation über das Leben der letzten Kannibalen unserer Zeit zu drehen. Seitdem fehlt jede Spur von den vieren.
Nun begibt sich ein weiteres Team rund um den Anthropologen Prof. Monroe, einem Dschungelexperten, dessen Gehilfen und einem zuvor gefangengenommenen Wilden auf den Weg nach ihren Vorgängern zu suchen. Sie erreichen nach einiger schließlich das Dorf der Yakumo, einem der dort ansässigen Stämme, wo sie nach anfänglichem Argwohn seitens der Wilden auch äußerst freundlich aufgenommen werden. Kurz darauf erlangen die Mannen um den Professor dann Gewissheit. Das erste Team waren ebenfalls in diesem Dorf und fand dort seinen Tod. Glücklicherweise können sie das Filmmaterial des ersten Teams bergen.
Zurück in der Zivilisation, schauen sie sich dieses Material an und erfahren dabei, warum Allen Yates und sein Team ums Leben kamen: Sie waren es offenbar selbst Schuld. Denn das Material zeigt mit welcher Grausamkeit das Team das Dorf der Yakumo auseinandergenommen hat. Einfach nur aus dem Grund möglichst atemberaubendes Filmmaterial zu ergattern. Klar, dass die Kannibalen Rache nahmen...
@@@ Meine Meinung @@@
Wie gesagt, wahre Splatterfilmpuristen werden wohl kaum Freude an diesen Streifen haben, dafür ist der Film einfach nicht blutig genug. Der Goreeffekt geht nahezu gegen Null! Das soll andererseits keinesfalls heißen, dass Cannibal Holocaust nicht schockiert, denn das tut er ein ums andere mal, nur halt nicht auf Splatterbasis. Gehen wir die Szenen, die mir am meisten im Gedächtnis geblieben sind, mal durch.
Festzuhalten ist, dass die erste halbwegs brutale, eklige (oder wie auch immer) Szene nach etwa 17 Minuten vorkommt. Wir sehen eine übel verweste Leiche aus der schon die Würmer krabbeln. Zuviel für unseren Prof., der sich gleich mal übergibt.
Kurz darauf wird’s dann schon etwas heftiger. Eine Frau von einem wilden Stamm wird wegen Ehebruch von einem männlichen Stammesmitglied zu Tode gefoltert. Dem einen oder anderen mag diese Szene wahrlich aufstoßen und auch ich gebe zu, dass sie nicht so ohne weiteres an mir vorbeiging. Aber splattrig ist die wirklich nicht. Halt einfach nur äußerst brutal und wie ich finde auch ziemlich realistisch rübergebracht. Die Frau wälzt sich schreiend im Schlamm und muss all die Qualen über sich ergehen lassen. Blut oder ähnliches bekommt man allerdings nicht zu Gesicht.
@@@ Der Tiersnuff @@@
Dann hätten wir auch noch die ach so verhassten Tiersnuffszenen, die auch ich natürlich nicht außer Acht lassen kann. Genauergesagt gibt es zwei etwas derbere Szenen, in denen Tiere getötet werden. So weit ich da bisher aus anderen Berichten habe erfahren können, handelt es sich im Gegensatz zu den Szenen, wo Menschen getötet werden, nicht um nachgestellte, inszenierte Szenen, sondern um reale Tötungen. Tja, dann nehm ich das mal hin, denn die Szenen sehen wirklich äußerst realistisch aus. Die Kamera wird stets kompromisslos auf das Geschehen gehalten und liefert Bilder des „Grauens“. Klar, auch ich bin strikt gegen die sinnlose Tötung von Tieren, gerade für so was belangloses wie einen Film, aber die Aufregung, die der Tiersnuff bei so vielen Zuschauern erzeugt, kann ich nur teilweise nachvollziehen. Schließlich werden tagtäglich Tiere hingerichtet und dann von uns gegessen und kein Mensch regt sich darüber auf, da wir es halt als normal hinnehmen. Naja, aber lassen wir das. Sind ja auch nur zwei Szenen, wenn auch vielleicht zwei Szenen zuviel.
@@@ weitere Szenen @@@
Die einzige Szene, die mitunter auch dem eingefleischten Splatterfan gefallen dürfte ereignet sich, als ein Expeditionsmitglied von einer Schlange gebissen wird und anschließend das Bein abgenommen bekommt. Auch hier fließt nicht übermäßig viel Blut, aber die Stimmung in dieser Szene ist toll gestaltet. Der Typ schreit wie am Spieß vor Schmerzen und stirbt letztlich sogar.
Oft anzutreffen sind auch Szenen, in denen es um Sexualität im weiteren Sinne geht. Frauen werden mehrmals vergewaltigt, aufgehangen oder einfach nur zu Tode geprügelt. Ich kann mich nur wiederholen, die Szenen sind keineswegs blutig, aber vermitteln einem immer wieder aufs neue eine deutliche Grausamkeit.
Last but not least, darf natürlich auch die Szene, in der Allan Yates das Dorf der Yakumo in Brand steckt nicht unerwähnt bleibe. Völlig fanatisch und ohne jegliche Rücksicht auf die Wilden, sondern einzig getrieben von seiner Gier nach spektakulären Aufnahmen, nimmt Yates das Dorf auseinander. Natürlich alles gefilmt von seinen Kollegen. Es breitet wie sich, jeder vorstellen kann, eine immense Panik unter den Wilden aus, als sie vom Feuer in die Enge getrieben werden. Ein gefundenes Fressen für Yates, der nur noch schreit „Nimm die Gesichter auf, ich will ihre Gesichter sehen!“. Völlig krank, kein Wunder, dass er später dafür büßen muss.
@@@ Atmosphäre @@@
Mal abgesehen von den brutalen teilweise schockierenden Szenen, besticht Cannibal Holocaust aber auch durch seine besondere Atmosphäre. Gleich zu Beginn des Films wird dem Zuschauer durch gekonnte Kamerafahrten und durch die während des ganzen Filmes mehr als gelungene musikalische Untermalung eine super Dschungelatmosphäre vermittelt. Ständig wechselt das Bild zwischen den Expeditionsmitgliedern und den Dschungeltieren, deren Gebrüll und Geschrei man fortlaufend zu Hören bekommt. Halt mittendrin, statt nur dabei *g*.
Besonders lobenswert finde ich wie gesagt die Filmmusik. Diese klingt teilweise richtig schön, wenn sie mich auch irgendwie an die 70er Jahre erinnern, in denen der Film übrigens gedreht wurde. Stellweise aber auch richtig bedrohlich, wenn sich brutale Szenen ankündigen. Mitunter bekommen wir in solchen Szenen aber auch recht nervende Klänge zu hören, die aber schnell von den Streichern der Musik übertrumpft werden.
Richtig genial ist die Musik gleich im Vorspann des Films. Die Kamera fährt ruhig über den Dschungel und liefert schöne Landschaftsaufnahmen und dabei im Hintergrund diese von Streichern getragene und von sanften Beats untermalte Musik. Richtig cool. Passt gar nicht zu einem Splatter, sondern ist auch mal wieder ein Indiz dafür, dass wir es hier nicht mit einem reinen solchen Film zu tun haben.
@@@ Die Darsteller @@@
Tja, jeder einzelne Schauspieler in diesem Streifen ist mir gänzlich unbekannt. Es handelt sich um Nobodies, die ich auch in sonst keinem anderen Film bisher habe sehen können. Aber dafür, dass sie scheinbar so unbekannt und unerfahren sind, machen sie ihre Aufgabe doch recht gut. Mir fällt eigentlich keiner ein, der irgendwie aus der Reihe tanzt oder dessen Verhalten mir sonst wie negativ aufgefallen wäre. Nie wirken sie amateurhaft oder gar unbeholfen, wie man das ja so häufig von solchen Filmen kennt. Hervorzuheben ist auch die äußerst gelungene Synchronisation, die durchweg als positiv zu beurteilen ist.
So ich glaube ich hab genug gelabert, deshalb mein
@@@ Fazit @@@
Ich habe lange überlegt wie ich Cannibal Holocaust bewerten soll. Einerseits ist er ein miserabler Splatter, da der Goreeffekt einfach viel zu dünn ist. Andererseits, wenn man den Film mehr als eine Art Abenteuerfilm bzw. Doku betrachtet, so muss man doch wohl oder übel die Stärken des Film erkennen, die er ohne Zweifel hat. Gute Darsteller, coole Musik, eine halbwegs brauchbare Story und eine dichte Dschungelatmosphäre sind alles Gründe, die mich letztlich doch dazu bewogen haben, dem Film satte 4 Punkte zu geben. Abzüge gibt es nur für die teilweise langweiligen Szenen, in denen gar nichts passiert (z.B. lange Phasen am Anfang und in der Mitte des Films, als das zweite Team aus dem Dschungel in die Stadt zurückkehrt).
Für jeden halbwegs offenen Splatterfan, der auch mal auf das übliche Blutvergießen verzichten kann und für alle die einfach nur mal einen schockierenden mitunter lehrreichen Film sehen wollen, ist Cannibal Holocaust genau das richtige.
Euer gnoi
PS: Ob die Darstellung der Wilden in diesem Film der Realität entspricht, mag ich nicht zu beurteilen, dafür fehlt mir das Fachwissen. Allerdings kommt das gesamte Szenario sehr realistisch rüber.
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